Männerkochbuch

Der liebe Gatte brachte ein Kochbuch nach Hause, Männerkochschule heißt es. Nicht, dass wir noch keine Kochbücher hätten oder dass ich nicht kochen könnte, noch wollte der Gatte kochen lernen und mich bekochen. Das Kochbuch fiel ihm mehr oder weniger in die Hände, sozusagen.

Jedes Rezept wird mit einem appetitanregenden Bild begleitet. Beim ersten Durchblättern blieb des Gatten Blick an einem Rezept hängen, welches sein Interesse weckte: Filetstreifen mit Pflaumensauce und Asianudeln. Der Zaunpfahl war recht groß uns so stimmte ich zu, dieses Gericht zuzubereiten.

Bei der ersten Durchsicht der Zutaten und der Zubereitung stutzte ich:

1.Tiefgefrorene Pflauen für die Sauce sollte man nehmen. Bitte was? In den Tiefkühltruhen der einschlägigen Geschäfte kenne ich mich ganz gut aus. Tiefgefrorene Pflaumen hatte ich noch nie entdeckt. Trotzdem suchte ich noch mal intensiv, ich verschwand fast selbst in den Truhen diverser Geschäfte. Aber Pflaumen waren da nicht zu finden. Aber gut, man kann auch frische Pflaumen nehmen dachte ich, und das Ergebnis war dann auch total gut.

2. Eine verschwindend kleine Menge diverser Gewürze und Kräuter sollte mit dem Stabmixer püriert werden. Mir als erfahrenem Koch war sofort klar, dass das Messer des Stabmixers nicht mal an der Oberfläche des Püriergutes kratzen würde. Aber Mann ist ja gut ausgestattet. Ein Zusatzteil für den Stabmixer würde die Sache schon richten bzw. pürieren. Hat dann auch gut geklappt.

3. Eine Zutat zur Sauce ist Lebkuchengewürz. Sebst eine mehrmalige intensive Begutachtung des Regals für Backzutaten förderte mir das Gewürz nicht zu Tage. Ist wohl noch keine Weihnachtsbackzeit. Aber der erfahrene Koch weiß sich zu helfen mit Zimt ein paar anderen Gewürzen. Man muss also nicht für 1/2 TL Lebkuchengewürz kein ganzes Tütchen kaufen.

Das Buch heißt „Männerkochschule“, d.h. es richtet sich dem Titel nach um Männer, die vom Kochen keine Ahnung haben. Ich stelle mir vor, wie die Herren durch die Supermärkte irren und in den Tiefkühltruhen verschwinden um dort nach Pflaumen zu wühlen und dann keine finden. Desweiteren stelle ich mir vor, wie die Herren Kochschüler, die Zutaten in ein Gefäß geben und dann den Stabmixer reinhalten, den Schalter betätigen und das Messer dann fleißig über das Püriergut rast.

Noch Fragen, ich meine wegen des Titels des Buches? Ich habe das alles wunderbar hinbekommen. Da ich, wie meistens, zuviel gemacht hatte und die Pfanne zum Überlaufen voll war und das ganze dann nicht so toll aussah, habe ich auf ein Foto verzichtet. Geschmeckt hat es ganz toll. Eine Wiederholung ist also schon ausgemacht, dann vielleicht auch mit einem Foto.

6 Gedanken zu „Männerkochbuch

  1. Elke

    Das finde ich aber total ungewöhnlich, dass in dem Buch so viele Ungereimtheiten vorkommen; meine erste Idee war, dass der Autor und Koch evtl. aus einem anderen Land (USA?) stammt, und sich Übersetzungsfeler eingeschlichen haben. Die Googelei ergab jedoch was anderes. Komisch, dass ein Koch mit der Ausbildung und Laufbahn so etwas beim Kontrollelesen nicht bemerkt. Aber Du als erfahrener Kochlöffelschwinger hast es prima gewuppt. Hört sich für mich sehr lecker an, und es wäre nett, wenn Du nach dem 2. Versuch das Rezept hinterher wandern lässt 😊. Danke jetzt schon und liebe Grüsse und Wünsche für eine schöne Woche – Elke

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  2. Lara

    Es gibt wirklich gefrorene Pflaumen….im Winterobst…bei Edeka…

    und mache bitte die Löcher in der Elbe und in der Luft wieder zu… ;)))

    Gruß Lara

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    1. Hans-Georg

      Moin Lara.
      Ich hatte an Edeka gedacht, aber wegen ein paar gefrorener Pflaumen die ganzen Märkte abfahren? Nö, das lohnt nicht wirklich.
      Das Rezepte sind nicht nach Jahreszeiten sortiert, owohl man bei Pflaumen und Lebkuchengewürz schon an Herbst und Winter denken könnte. Nur bei einer „Kochschule“ sollte man dann auch darauf hinweisen.
      Oooch, die Löcher – eine leichte Brise, und nichts davon ist mehr zu sehen.

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