Archiv für den Monat: Juli 2017

Sommer?


Das erste Getreide ist geerntet. Eigentlich sollten die Stoppelefelder wie gold in der Sonne glänzen. Stattdessen hängen dunkle Wolken am Himmel. Heute regnet es seit Stunden. Statt hier im Blog zu schreiben würde ich lieber auf unserer Terrasse sitzen und lesen und dem Gezwitscher der Vögel und dem Plätschern des Brunnens lauschen. Heute lausche ich nur den Regentropfen, die gegen die Fensterscheibe und auf das Oberlicht im Bad prasseln – Sommer in Norddeutschland, man kennt das.

Zum Glück bin ich in der Lage, spontan auf das Wetter reagieren zu können. Wenn die Sonne scheint gehe ich raus, ein Espresso dabei, vielleicht ein Gläschen Rum dazu oder Brandy. Wer allerdings während der Woche arbeiten muss, wenn vermutlich die Sonne scheint, und sich auf das Wochenende freut, ärgert sich, wenn es in seiner Freizeit regnet. Das ging mir früher auch so. Aber aus dem Alter bin ich raus.

Da ich flexibel bin, finde ich diesen Sommer nicht schlimmer als alle anderen – weil ich die guten Stunden ausnutzen kann. Warm ist es ja ohnehin. Heute gibt es eben mal einen warmen Regen. Leider ist die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht sehr positiv. Wer es kann sollte deshalb die trockenen Stunden ausnutzen.

Für das aktuelle Wetter, was Regen betrifft, kann ich die App „Rain Today“ sehr empfehlen. Es lässt sich ein Alarm einstellen, der anzeigt, wann mit dem Beginn des Regens zu rechnen ist. Ebenso kann man ablesen, wann der Regen aufhören wird. Das Regenradar bei „Rain Toay“ lässt sich regional sehr genau heranzoomen. Ein tolles Teil, welches man aber eigentlich lieber gar nicht benutzen möchte.

Die Diashow


Wer erinnert sich noch an die Zeiten, als im Wohnzimmer die Leinwand und der Diaprojektor aufgebaut wurde, mit einem Stapel dicker Bücher darunter, das Licht wurde gelöscht und dann musste man sich, ob man wollte oder nicht, die langweiligen Urlaubsfotos ansehen: Und das ist Mama vor dem Wasserall XY. Und das ist Mamma im Tal AB, usw usw. Maximal wurden die Urlaubsfotos 2 Mal „an die Wand geworfen“ und danach fristeten sie ihr Dasein in dunklen Kästen. Bei meinen Eltern war das nicht anders.

Als Mutter im März vorigen Jahres in das Seniorenheim zog und im Sommer ihre Wohnung aufgelöst wurde, hatten wir das Glück, ein Mansardenzimmer in ihrem Elternhaus behalten zu können, in welchem ein paar – oder ein paar mehr – Dinge aufbewahrt werden, u.a. auch etliche Diakästen. Kürzlich erwähnte ich ja, dass Mutter sich die Kästen nach und nach ins Heim bringen lässt. Mittels eines Diabetrachters sortiert sie nun die Aufnahmen. Alles, wovon sie meint, dass es mich nicht interessieren würde, entsorgt sie in eine Papiertasche. Dazu gehören die oben erwähnten Urlaubsfotos aus den Bergen, von denen sie selbst nicht mehr weiß, wo das gewesen ist. Dias, von denen sie meint, sie würden mich interessieren, steckt sie in ein Magazin und wenn ich sie besuche, bekomme ich immer einen Kasten mit. Leider ist ein großer Teil der Rähmchen nicht mit Jahreszahlen versehen.

Einen Diabetrachter habe ich nicht. Also bliebe mir nichts anderes übrig, als meinen Diaprojektor aufzustellen, der in irgendeinem Karton im Keller steht – oder Dias einzuscannen. Das Gerät, welches ich mir zu dem Zweck von Thomas ausgeliehen hatte, gefiel mir nicht so gut, ich brauchte was anderes. Wenn ich die Bilder digitalisieren will, sollen sie auch von relativ guter Qualität sein.

Nachdem ich mit einem Canon-Scanner nicht zufrieden war, bestellte ich den EPSON V550 Photo – und ich bin begeistert. Das Ding scannt 4 Dias am Stück, die Qualität entspricht den Originalen, wobei die nicht immer perfekt sind. Was besseres als das Original kann also nicht herauskommen. Notfalls kann man die Aufnahmen mit Photoshop ein wenig auffrischen.

Inzwischen habe ich ca. 150 Dias damit gescannt. Und ich sage euch, da sind wirklich ein paar Schätze dabei. Die meisten Menschen sind inzwischen verstorben, wie z.B. meine Großeltern, Onkel und Tanten, Freunde meiner Eltern. Mutter hat sie alle überlebt. Einzig meine Basen und Vettern wandeln noch auf Erden, wenn auch inzwischen, wie ich selbst, mit anderen Partnern. Muss wohl in der Familie liegen.

Ich habe mir vorgenommen, einen Teil der Dias zu einer digitalisierten Diashow zu verarbeiten und im Winter ein Cousins-/Cousinentreffen zu veranstalten. Wir müssen ja nicht mit 8 Personen vor dem Fernseher sitzen und gucken. Die Show wird in einer Endlosschleife laufen während wir zusammen essen und uns nett unterhalten. Das wird eine ziemlich lustige Angelegenheit, das ist sicher.

Die Willkommensparty


Eins vorweg: Beim Überreichen unseres kleinen Geschenkes meinte die Dame des Hauses, dass es ihr unterwegs das eine oder andere Mal nach Deutschen Speisen gelüstete, unter anderem auch nach Sauerkraut.

Unsere Freunde haben sich viel Arbeit und Gedanken gemacht, Verwandte und Freunde nach zehnmonatiger Abwesenheit in ihrem Heim zu begrüßen. Weine und Biere aus Ländern, die sie bereist hatten, wurden angeboten. Wie üblich war Selbstbedienung angesagt. Der Hausherr erklärte bei seiner Willkommensrede, wo welche Getränke zu finden sind, „und die Schnäpse stehen da, wo sie schon seit Jahren stehen.“ Bevor es an den gedeckten Tisch im Essbereich ging, traf man sich auf der großen Terrasse zum Small Talk. Zu erzählen gibt es immer was, auch mit Freunden, die wir in den 10 Monaten desöfteren getroffen haben.

Als die Gastgeber zu Tisch baten, suchte sich jeder einen Platz an der langen Tafel. Während unsere Freundin die internationalen Speisen erklärte, wurden diese vom Hausherrn und von der Tochter des Hauses serviert. Es gab diverse kleine Vorspeisen, die man in den bereisten Ländern kennengelernt hatte. Der große Braten, der auf den Tisch kam, sollte, so wie ich verstanden hatte, eigentlich ein Spanferkel sein. Aus Gründen, die ich nicht mitbekam – bei 30 Personen ist der Lautstärkepegel doch recht hoch -, war das aber nicht möglich und es wurde ein Schweinebraten gereicht, die zarte Kruste in einer separaten Schüssel, dazu ein Süßkartoffelpürree. Eine Dame aus dem Freundeskreis hatte den Nachtisch zubereitet, einen Hawaiianischen Bananenkuchen.

Nach dem sehr sehr schmackhaften Essen verteilten sich die Gäste auf der Terrasse und in die Küche oder man blieb am Tisch sitzen. Einige setzten sich in den beheizten Pool. Es war eigentlich so wie immer, so, als wären sie gar nicht weg gewesen. Es ist superschön, solche Freunde zu haben.

Willkommensgeschenk


Unsere Freunde sind von ihrer zehnmonatigen Weltreise zurückgekehrt. Unterwegs haben sie viele exotische und ungewöhnliche Dinge gegessen, in Ecuador z.B. Meerschweinchen. Jetzt wird es Zeit, dass sie sich wieder an Deutsche Gerichte gewöhnen.

Heute Abend sind wir zur großen Willkommensparty geladen. Unsere Freunde bekommen von uns eine Dose Sauerkraut und 2 Stücke Schinken (aus Marzipan), verziert mit den Deutschen Nationalfarben schwarz-rot-gold, back to the roots sozusagen.

Das bin ja ich!


Zum Abschluss eines Projektes der Kita und der Betreuten Grundschule Lauerholz in Lübeck-Israelsdorf besuchten 13 Kinder das DRK Senioren- und Pflegezentrumin dem auch meine Mutter seit nunmer fast 1-1/2 Jahren wohnt. Es ging um das Thema Glück zu dem einige der alten Leute interviewt wurden. Meine Mutter gehört zu den glücklichen Menschen, die noch in der Lage sind, zu kommunizieren und am Leben teilzunehmen. Sie hat z.B. immer noch die regionale Tageszeitung „Lübecker Nachrichten“ aboniert. Deshalb gehörte sie zu den Auserwählten, die von den Kindern befragt wurden.

Am Samstagmorgen der letzten Woche blätterte Mutter langsam durch die Seiten der LN und gelangte dann zum Regionalteil auf Seite 14, auf dem ein buntes Bild zu sehen ist. Ihr erster Gedanke als sie das Foto sah: Das ist ja mein Pullover! Sekunden später wurde sie gewahr, dass das wirklich IHR Pullover ist in welchem sie auch noch selbst steckt.

Mutter war natürlich total aus dem Häuschen, d.h. sie ist es immer noch, dass sie in ihrem hohen Alter nochmal in der Lübecker Tageszeitung zu sehen ist, und dass auch noch mit ihrem vollen Namen. Sie behauptet zwar, dass sie gar nicht wusste, dass die Presse da vertreten war. Aber ganz sicher wird man das den Bewohnern, die an der Aktion teilgenommen haben, erklärt haben. Mutter ist zwar noch fit im Kopf, aber ihr Gehör lässt sehr zu wünschen übrig.

Und nun ist Mutter in ihrem hohen Alter auch noch im Internet gelandet.

Vietnamesischer Grilldip


Es ist Sommer, jedenfalls wenn es nach dem Kalender geht. Das Wetter ist leider anderer Meinung. Wenn man der Wettervorhersage von wetteronline.de für seine Region folgt, kann man Glück haben, dass man tatsächlich ein Sommerloch erwischt und man kann sich mit Grillgut eindecken. Wenn die Vorhersage danebenliegt, lässt sich das Fleisch immer noch einfrieren.

Gestern war so ein Loch mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen, so wie es vorhergesagt war. Wir hatten uns mit Hähnchenbrust, Rinderhüfte und Cevapcici versorgt. Einzig die Cevapcici waren gewürzt. Fleischscheiben kaufen wir immer „naturel“, nämlich nicht mariniert, weil man davon in den meisten Fällen nämlich nichts mehr schmeckt. Wir würzen das Fleisch nach eigenem Geschmack sobald es gar auf dem Teller liegt.

Eine Würzsauce gehört seit ein paar Jahren zum Standardprogramm bei uns, der Vietnamesische Grilldip. Er ist schnell angerührt und lässt sich dem persönlichen Geschmacksempfinden anpassen:

Zutaten für die Basis:
2 EL Asiatische Fischsauce
2 EL Wasser
1 EL brauner Rohrzucker

Schön durchrühren bis der Zucker aufgelöst ist.

Dann kommen dazu (nach eigenem Geschmack und Empfindlichkeit):
kleingehackte Koreanderblätter
in Ringe geschnittene Chilischoten

Ringe von Chilischoten haben wir immer eingefroren, Koreander jetzt gerade auch, weil man von einem Bund nicht so viel benötigt.

Der Dip kann gern schon am Tag vorher zubereitet werden und ordentlich durchziehen, wenn man denn sicher ist, dass am nächsten Tag auch Grillwetter ist. Aber auch spontan lässt sich der Dip gut verwenden, dann nimmt man eben ein paar Blätter und Ringe mehr.

Guten Appetit!

Über Krawalle in Hamburg

Das Fräulein Read On hat sich auch mit den Krawallen anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg auseinandergesetzt und ihre Sicht der Dinge in ihrem Blog kundgetan, und zwar an einem einzigen Beispiel dessen, was in Hamburg passiert ist. Vielleicht hat das Fräulein genau das Video gesehen, welches ich auch entdeckt hatte.

Fräulein Read On bringt es auf den Punkt, ohne eine Schuldzuweisung. Wenn aber diejenigen, die das Dilemma verursacht haben, die Gedanken des Fräuleins lesen – was sie vermutlich nicht tun – müssten sie sich schämen.

Brandschatzen und Plünderungen

Es ist unglaublich, was in Hamburg in den letzten Tagen passiert ist. Das Treffen der G20 war für kriminelle Arschlöcher und Idioten ein Grund, durch die Straßen ziehen, Scheiben einzuschlagen, Geschäfte zu plündern Autos anzuzünden, mit Flaschen und Steinen nach Polizisten zu werfen. Die Bilder waren nicht nur in Deutschland zu sehen, nein, sie gingen um die Welt. Die ganze Welt konnte also sehen, was es für Arschlöcher gibt. Und für diesen Ausdruck entschuldige ich mich nicht.

Recht auf Meinungsäußerung ist eine gute Sache, doch seine Meinung auf diese Art und Weise zu zeigen ist nicht der Sinn der Sache. Diese Arschlöcher haben vermutlich überhaupt keine politische Meinung. Unter dem Deckmantel der Meinungsäußerung haben sie kein anderes Ziel, als Randale zu machen und fremdes Eigentum zu beschädigigen und zu vernichten. Aus keinem anderen Grund sind sie aus ganz Europa nach Hamburg angreist. Ich vergleiche das in etwa mit den Hooligans beim Fußball: Der Fußball interessiert sie nicht, die Hauptsache, sie können Randale machen, sei im oder vor den Stadien.

Ich habe ein Video gesehen, aufgenommen von einem Balkon, leider finde ich es nicht wieder: Zwei Vermummte gingen ganz seelenruhig durch eine menschenleere Straße. Sie schlugen die Scheiben eines Autos ein und legten Brandsätze hinein. Das Auto war nicht mal eins der hohen Kategorie, aus sah aus wie eins der unteren Mittelklasse. Was soll der Scheiß??? Das Auto hat diesen Arschlöchern nichts getan, außer dass es da gerade herumstand, zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Inhaber mag vielleicht ein einfacher Angestellter oder ein Arbeiter sein. Auch er hat diesen beiden Kriminellen nichts getan, außer dass er mit seinen Sozialabgaben in die Sozialkasse einzahlt, aus der diese beiden – ich wiederhole mich – Arschlöcher ihren Lebensunterhalt erhalten.

Selbst wenn sich der Mob von der Polizei proviziert haben sollte, ist das noch lange kein Grund, sich an fremden Eigentum zu vergreifen und es zu vernichten. Aber darauf kam es diesen Idionten überhaupt nicht an: Sie sind nur gekommen um zu randalieren, zu brandschatzen und zu plündern.

Stimmen wurden laut, warum der G20-Gipfel gerade in Hamburg stattfinden musste. Dazu muss man wissen, dass für einige Tausend anreisende Teilnehmer und Journalisten genügend Unterkünfte vorgehalten werden müssen. Helgoland, Sylt, Fehmarn, Rügen und Usedom haben diese Kapazitäten nicht, wie auch viele abgeschiedene Orte in Deutschland. Hamburgs Straßen, besonders in dem Gebiet, in welchem die Chaoten tätig waren, sind zum Teil eng und verwinkelt. Da ist es schwer für Ordnungskräfte, den Überblick zu behalten.

Vielleicht sollte man sich bei zukünftigen Treffen der G20 auf New York einigen. In Manhatten gibt es nur Straßen von Nord nach Süd und von Ost nach West, alles schön übersichtlich. Und die Polizei in NY würde sicherlich nicht zimperlich sein, Chaoten den Garaus zu machen.

G20 in Hamburg


Morgen und Übermorgen findet in Hamburg der G20-Gipfel statt. Die Bundesangie trifft sich bereits heute in ihrem Domizil, dem Hotel Atlantic, mit Herr Trump zu einem Vorgespräch. Das Hotel liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu meiner ehemaligen Arbeitsstätte, die Zufahrt zum Firmenparkplatz befindet sich direkt gegenüber. Vermutlich wäre es mir gar nicht gestattet worden, den Parkplatz zu benutzen. Zum Glück muss ich mir keine Gedanken mehr darüber machen, wie ich ins Büro gekommen wäre und abends wieder nach Hause. Anders dagegen meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Vermutlich müssen sie mit Kontrollen rechnen.

In der vorigen Woche war ich in Hamburg bei meinem Zahnarzt direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Da ich vor dem Termin noch ein wenig Zeit hatte, sondierte ich die aktuellen Veränderungen bezüglich neuer Geschäfte in der City. Bei Karstadt waren bereits die Schaufenster verbrettert, im Haupthaus an der Mö sowie bei Sportkarstadt am Hauptbahnhof. Mein Zahnarzt hat für morgen alle Termine abgesagt und hält die Praxis geschlossen.

Seit Anfang der dieser Woche gibt es erste Protestaktionen in Hamburg gegen den Gipfel, die z.T. auch mit Wasserwerfern aufgelöst wurden weil sich die ProtestantenProtestierer über Anordnungen der Behörden hinweggesetzt hatten.

Protest mag ja vielleicht angebracht sein, aber er sollte mit friedlichen mitteln stattfinden. Gestern gab es z.B. an den Landungsbrücken die Aktion „Lieber tanz ich als G20!“. Heute morgen wurde mittels eine Yogasession auf der Kennedybrücke gegen G20 protestiert. Solche Aktionen finde ich toll und sehr sehr symphatisch. Leider wird ja mit vielen gewaltbereiten Menschen gerechnet, die richtig Zoff machen wollen. Vermutlich wissen die wenigsten Teilnehmer, um was bei G20 geht, die Hauptsache ist für die, Zoff zu machen. Leider! Hamburg wird ein paar heiße Tage erleben.