Archiv für den Monat: Juli 2014

Obenrum

Statt an die Alster ging es heute Mittag mal rein nach St. Georg, nämlich in die Lange Reihe, einfach nur so, einfach nur mal bummeln und gucken wie die anderen gucken. Allerdings guckte ich nicht nur untenrum sondern auch nach oben. Denn obenrum gibt es manchmal viel zu entdecken.

Heute richtete ich mein Augenmerk auf die Balkons. Die meisten fristen ein tristes Dasein, nicht mal ein Stuhl steht da, von dem aus man mal das Leben auf der Strasse beobachten könnte. Aber es gibt auch Balkons, die sich die Bewohner ein bisschen wohnlich eingerichtet haben – mangels eines Gartens. Bei uns würde es ähnlich sein, mit viel bunt und mit viel grün.

Urlaubszeit

Heute morgen reine Fahrzeit ins Büro: 30 Minuten, vom Starten des Wagens im Carport in der kleinen Stadt an der Elbe bis zum Einparken auf dem Firmenparkplatz in der grossen Stadt an der Elbe. Ausserhalb der Ferienzeit benötige ich für die gleiche Strecke mindestens 10 Minuten länger.

Paninivorläufer

Anlässlich der kürzlich zuendegegangenen Fussballweltmeisterschaft konnte man Paninisammelalben erwerben in die kleine Bildchen von Fussballspielern eingeklebt werden. Ich habe mich damit nie auseinandergesetzt. Ich kein Fussballfan, warum sollte ich da Geld für etwas ausgeben, was mir nicht liegt. Die Wahrscheinlichkeit, alle Bilder für so ein Album zusammenzubekommen, ist wohl sehr gering, es sei denn, man gibt viel Geld aus für die Bildchen.

Wer nun denkt, Panini sei eine Erfindung unserer Zeit, der irrt:
Unser Nachbar hat aufgeräumt und ein Sammelalbum seines Vaters entdeckt: „Ein Sammelbuch von Flaggen der Reedereien aller Welt“ – herausgegeben von der Massaryzigarettenfabrik Berlin. Der einzige Hinweis auf das ungefähre Alter dieses Albums ist folgender:
Handelsflotten der Welt nach dem Bestand von 1927. Demnach wäre das Buch fast 90 Jahre alt.

Beim Durchblättern entdeckte ich viel bekannte Namen aus meiner über 45-jährigen Tätigkeit in der Schifffahrt. Viele Reedereien existieren noch, viele andere aber nicht mehr, wie z.B. die Reederei Lübeck Linie. Als ich 1967 meine Ausbildung zum Kaufmann im Reederei und Schiffsmaklergewerbe begann, gab es die Lübeck Linie noch. Sie betrieb u.a. ein kleines Passagierschiff mit dem Namen „Nordland“, welches in den Sommermonaten einen zwischen Travemünde und Kopenhagen verkehrte. Ich erinner mich weiter an einen Autotransporter mit dem Namen „Fredenhagen“.

Auch die Reederei, aus der die seinerzeit grösste Deutsche Reederei in Privatbesitz (Egon Oldendorf) hervorging, ist vertreten: Nordische Dampfer-Reederei Lilienfeld & Oldendorff.

Viele grosse Namen sind vertreten, so auch der Norddeutsche LLoyd Bremen, der später mit der HAPAG fusionierte, heute HAPAG-Lloyd mit dem grossen Kontorhaus am Ballindamm an der Binnenalster. Nippon Yusen Kaisha, Tokyo, – heute bessser bekannt unter der Abkürzung NYK, eine der grössten Containerreedereien. Ach, ich könnte viele Namen aufzählen, die mir in meiner langjährigen Tätigkeit mal über den Weg gelaufen sind.

Leider sind die kleinen Bildchen mit den Reedereiflaggen nicht vollständig. Vielleicht hatte der Vater unseres Nachbarn das Rauchen aufgegeben. Oder es ist ihm so ergangen wie den heutigen Bildchensammlern: Man kriegt einfach nicht alle zusammen.

Hitzepause

Nach vielen sonnigen Tagen, die zu einer extremen Wärme geführt haben, gab es heute mal Regen. Seit Tagen konnte ich mal nicht offen nach Hause fahren. Heute Mittag standen mein Chef und ich am Fenster und schauten zu, wie es regnete, gerade so, als hätten wir noch nie Regen gesehen, Regen – ein Naturwunder!

Nach dem ersten Schauer ging ich raus zur Mittagspause, man hat ja auch mal was zu besorgen. Wohlweislich hatte ich den Schirm mitgenommen. Und in weiser Voraussicht hatte ich heute nicht die leichten Sommerschühchen an sondern die festeren, derberen. Und damit hatte ich alles richtig gemacht. Als ich nämlich wieder ins Büro wollte, schüttete es recht heftig. Ich stellte mich ein paar Minuten irgendwo unter, bis ich das Gefühl hatte, es würde langsamer regnen. Ein paar Schritte schaffte ich, aber dann wurde es wieder heftiger und ich musste wieder Schutz suchen. Der Schirm hielt mich zwar obenrum trocken, aber untenrum wurde meine Hose schon feucht, von den Schuhen ganz zu schweigen. Auf diese Weise bewegte ich mich also langsam vorwärts zum Büro: Ein paar Meter gehen – mehr Regen – Schutz suchen usw. Mein Sommerschühchen hätten das Wetter wohl nicht überlebt.

Heute Abend zu Hause hab ich dann erstmal durchzug gemacht. Alle wurden aufgerissen und die Türen zur Terrasse. Endlich können wir wieder kuscheln wenn wir schlafengehen und nicht jeder auf Distanz nebeneinander im Bett liegen nach dem Motto: Fass mich ja nicht an.

Neues Spielzeug braucht der Mann

Seit etwa 3 Jahren bin ich ja besitzer eines Tablet-PC. Ich hatte mir das kleine Ding damals für meinen Krankenhausaufenthalt zugelegt. Dort gab es ja WLAN und so war ich nicht ganz abgeschnitten von der weiten Welt, auch wenn ich nur wenige Tage in der kleinen Klinik bleiben musste.

Nun musste ich leider feststellen, dass sich ein bestimmtes App, nämlich Flightradar24, nicht installieren lässt. Das Gerät ist nicht kompatibel für das App. Gut, ich könnte ja über meinen Laptop die fliegenden Nachbarn verfolgen. Aber das derzeitige Wetter lädt ja nicht gerade dazu ein, die Tage in der überhitzten Wohnung zu verbringen. Ich könnte den Laptop ja auch auf die Terrasse tragen. Dazu wäre es notwendig, alle Steckerverbindungen zu lösen und ich müsste mich ganz konventionell damit an den Tisch setzen. Da ist so ein kleiner Tablet-PC doch schon praktischer.

Also was tun? Doch den Laptop rauskramen oder lieber einen neuen Tablet-PC kaufen? Bernd überzeugte mich dann, lieber ein wenig Geld zu investieren. Der kleine Elektro-/Elektronikmarkt in der kleinen Stadt an der Elbe hatte nicht das, was ich wollte. Bernd stellte dann per Handy fest, dass das Gerät beim MediaMarkt in Lüneburg vorrätig sei. Lüneburg ist ja nur ein Katzensprung von Geesthacht entfernt und das tolle Wetter machte Lust auf eine Cabriofahrt.

Leidergottseidank war das anvisierte Gerät doch nicht da. Ich fragte dann nach einer Alternative woraufhin mir im Prinzip das vorgeschlagen wurde, was zu Hause lag. Ich entdeckte dann das gleiche Fabrikat eine Nummer grösser. Da es preislich im Rahmen war – mit mir selbst kann ich manchmal ganz schön geizig sein – fuhren wir damit nach Hause. Schnell wurden die notwendigen Einstellungen erledigt und das von mir gewünschte App installiert. Und ich bin begeistert, besonders von der Größe der Tastatur, die meinen Wurstfingern sehr entgegenkommt.

Jetzt kann ich also auch mal den E-Reader beiseitelegen wenn ich draussen sitze und Weblogs lesen, selbst was schreiben, chatten oder einfach nur surfen. Und natürlich die Flieger verfolgen, die über unseren Köpfen ihre Kondensstreifen an den Himmel Malen. Die kleine Stadt an der Elbe liegt übrigens an der Strecke Fernost-Paris. Und am lauschigen Sommerterrassenabend lässt sich mittels Sternatlas feststellen, wie die Sterne heissen, die gerade zu sehen sind.

Für die technisch interessierten: Es handelt sich um ein Samsung Galaxy Tab 3 – 10 Fuss, äh 10 Zoll.

Wieder bei der Arbeit

Nach 2 Wochen Urlaub hatte ich heute meinen ersten Arbeitstag. Warm ist es im Büro, was ja kein Wunder ist bei dem Wetter, welches wir hier im Norden haben. Obwohl wir keine Klimaanlage haben, lässt es sich aushalten. So knapp unter 30 Grad haben wir hier, also 29,5 – geht doch, oder? Gut, ich muss mir öfter die Hände waschen. Bei der Wärme bekommt man leicht ein Hitzeschwänzchen, äh, Schwitzehändchen.

Während der vergangenen 2 Wochen musste ich desöfteren daran denken, dass ich den Sommer im nächsten Jahr ohne ins Büro zu gehen geniessen kann. Und daran, dass es mein zweitletzter längerer Urlaub war. Einmal noch werde ich in diesem Jahr 2 Wochen Urlaub machen, in ca. 2 Monaten. Danach werden es dann nur noch jeweils ein paar Tage sein oder mal ein langes Wochenende.

Es ist schon merkwürdig, wie sich die Gedanken um das Thema Rente drehen. Aber nach mehr als 45 Arbeitsjahren darf das ja wohl gestattet sein.

Es herbstelt schon?

Von meinem häuslichen Arbeitsplatz entdeckte ich heute durch das gegenüberliegende Fenster gelbe Blätter. Und dabei haben wir vom Sommer doch kaum was gehabt, jedenfalls hier im Norden.

Die Vegetation war in diesem Frühling ja, vergleichbar mit anderen Jahren, ihrer Zeit weit vorraus. Damals hatte ich schon die Befürchtung, dass der Herbst in diesem Jahr dementsprechend auch früher eintritt. Dass das mit den gelben Blättern aber schon Mitte Juli losgeht – wer hätte das gedacht.

Kleine Landpartie

Mutter ist ja nur noch in einem ganz begrenzten Kreis mobil. Es gibt Gegenden, in die sie ohne fremde Hilfe nicht kommt. Da ich noch Urlaub habe, habe ich sie heute in den Wagen gesetzt und bin mir ihr zum Palmenhaus-Café von Gut Sierhagen in der Nähe von Neustadt/Holstein gefahren.

Das Navi hatte ich so eingestellt, dass die Fahrt dorthin nicht über die Autobahn führt. Uns so fuhren wir ganz gemütlich über die Bäderstrasse an der Ostsee entlang bis nach Sierksdorf und von dort weiter nach Neustadt. Von dort führt eine kleine kurvenreiche Strasse nach Sierhagen, vorbei an Rapsfeldern und anderen Getreidesorten.

Im Palmenhaus-Café konnten wir leider nicht draussen sitzen. Der kräftige Wind wehte den Hügel hinauf direkt auf das Palmenhaus. Gut, ich hätte trotz des Windes draussen mein Stück Torte verzehren können, aber alte Damen sind halt etwas empfindlich.

Nach dem Genuss der Himbeertorte machte ich einen kleinen Rundgang durch den sommerlichen Garten bis hinunter an das angrenzende Getreidefeld sowie durch Gutsgärtnerei. Leidergottseidank fand ich nichts passendes, was ich noch hätte kaufen können. Auswahl gibt es genug, aber unsere Terrasse bietet dann doch nicht genügend Platz.

Amerika ist sauer

Tja, die Suppe haben sich Amerikanische Regierungsstellen und Geheimdienste wohl selbst eingebrockt: Deutschland hat endlich auf die Abhör- und Spionageaktionen reagiert und den CIA-Stationsleiter in Berlin sozusagen des Landes verwiesen. Es wurde auch Zeit, dass endlich mal reagiert wurde. Wir können uns von den Amis doch nicht alles gefallen lassen! Die spielen sich auf wie die Herrscher über die Welt.

Und nun sind sie sauer, weil sich endlich jemand aufrafft und versucht, sich zu wehren. Ich sage bewusst „versucht“. Denn eins ist sicher klar: Die Spionage wird weitergehen. Von der Ausweisung einer ihrer Männer lassen sich die Amis nicht abhalten, ihre Lauscher weiter auf uns gerichtet zu halten.

Wenn man liest, mit welchen fadenscheinigen Argumenten die Spionage gerechtfertigt wird, kann man sich nur an den Kopf fassen. Die Amis sind ernsthaft krank!

Solange die Aktionen mehr oder weniger im geheimen abgelaufen sind, gibt es wohl kaum einen Grund für das betroffene Land, in diesem Fall Deutschland, härtere Reaktionen zu zeigen. Aber es wurde nun öffentlich. Und dann gab es auch keinen Grund mehr, nicht öffentlich zu reagieren. Andernfalls hätten die Deutschen Bürger das nicht verstanden. Mit der Ausweisung hat die Deutsche Regierung ein lange überfälliges Zeichen gesetzt. Die Amerikaner sollten mal die Klappe halten und nun nicht die beleidigte Leberwurst spielen.