Archiv für den Monat: März 2011

Lasst dicke Weiber um mich sein …

… aber nicht so, dass ich selbst keinen Platz mehr habe.

Um was geht es hier?:
Freunde aus dem Pott waren aus beruflichen Gründen zu Besuch in der grossen Stadt an Elbe, der Gatte beruflich und die holde Gattin absolvierte währenddessen ihr Solodamenprogramm.

Am Abend hatten wir uns zu einem Theaterbesuch verabredet. Wir besuchten die „Heiße Ecke“ im Schmidt Tivoli am Spielbudenplatz. Da wir vor der Vorstellung noch ein leichtes leckeres Abendessen nebenan im Dips ’n Sticks verzehrten, nahmen wir unsere Plätze erst kurz vor dem Beginn der Vorstellung ein, vier Plätze auf dem linken von 3 nebeneinanderliegenden Rundsofas. Nur, welch ein Schreck, gut 1/4 Platz war bereits von einer Dame mit einem riesigen Fahrgestell belegt, das eigentlich auf dem Sofa nebenan parken sollte. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns zu viert auf 3-3/4 Plätze zu quetschen um jeden Körperkontakt mit der Masse von Frau zu vermeiden. Dafür hatten wir reichlich Körperkontakt untereinander, was zwar nicht unangenehm aber unbequem war. Die Stunde bis zur Pause überstanden wir einigermaßen und in der Hoffnung, dass sich die Situation nach der Pause etwas entspannen würde.

Tatsächlich waberte die Masse in der Pause ins Foyer und wir konnten uns entspannt auf die uns zustehenden Plätze verteilen. Ein Blick auf das andere Sofa dass man dort zu dritt auf fast 4 Plätzen saß weil ein Herr auch einen beträchtlichen Körperumfang hatte. Es blieb denen also keine andere Wahl als platztechnisch sozsagen fremdzugehen.

Erst kurz vor der Fortsetzung der Vorstellung schwabbelte sich das Fahrgestell wieder auf unseren 1/4 Platz. Unserem Freund blieb nichts anderes übrig, als seinen Platz wieder zu teilen um nicht unter der Masse begraben zu werden. Er ertrug sein Schicksal tapfer bis zum Ende der sehr übrigens sehr humorvollen Vorstellung.

Ich hatte mich desöfteren gefragt, ob ich eventuell versucht hätte, taktvoll daraufhinzuweisen, dass man dort doch bitte etwas näher zusammenrücken möge. Ich denke, ich hätte wohl was gesagt. Ob das aber sehr taktvoll gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.

Meine obigen Aussführunen mögen einigen Leserinnen eventuell etwas despektierlich erscheinen. Aber es ist schon sehr dreist, zu erwarten, dass andere Menschen darauf Rücksicht nehmen müssen, dass man selbst etwas zu sehr aus der Form geraten ist und mehr als einen Sitzplatz benötigt.

Auf dem obigen Ausschnitt aus dem Saalplan ist nicht zu erkennen, dass das Sofa zwischen den 3 Sitzgruppen fortgeführt wird. Der Dame gehörte der linke Platz von dem mittleren Sofa, sass aber eher dazwischen und beanspruchte aufgrund iher Körperfülle auch noch das eine Viertel vom rechten Platz unserer Sitzgruppe – damit ihr mal eine Vorstellun davon habt, von welchen Dimensionen ich hier rede bzw. schreibe.

In kürzester Zeit

Wir alle haben gestern von den schlimmen Ereignissen in Japan gehört und haben unsere Augen und Ohren sicherlich immer noch nah am Geschehen. Erst das Erdbeben, dann der Sunami und nun auch noch die Kernschmelze als Folge der Naturkatastrophe.

Die Videoaufnahmen waren ja wohl teilweise live im Fernsehen zu sehen bzw. wurden immer und immer wieder gesendet, wenige Minuten nach den Ereignissen. Klar und deutlich gingen die Bilder um die Welt – in kürzester Zeit.

Ähnlich war es ja auch bei 9/11 als die Welt live zuschaute, wie die Twintowers in New York ein Opfer von Terroristen wurden und in sich zusammenfielen.

Das erste dramatische Ereignis, an das ich mich erinnern kann, war das Attentat auf John F. Kennedy im Jahr 1963. Das ist nun fast 50 Jahre her. Die Bilder, die damals um die Welt gingen, sind sicher auch noch allen in guter Erinnerung.

Aber was waren das für Bilder? Im Vergleich zu heute waren sie beinahe schemenhaft, unscharf allemal. Die Personen und kleine Einzelheiten waren kaum zu erkennen. Und wann konnten wir die Bilder sehen? Frühestens Tage später!

Und heute sieht man in den Filmaufnahmen, die in wenigen Minuten um die Welt geschickt werden, jede Kleinigkeit, z.B. wie der Mast eines Schiffes durch eine Brücke abgeknickt wird, durch die das Schiff durch die Flutwelle gepresst wird.

50 Jahre – bzw. fast 50 Jahre – sind eine lange Zeit, ein halbes Jahrhundert, in der die technische Entwicklung in allen Bereichen schnell vorangeschritten ist. Nur sollte man sich bei allem Respekt für die Japanische Nation in dieser Situation mal vor Augen halten, was heute technisch möglich ist.

Zufall oder nicht


Gestern Abend wurde im Fernsehen eine Folge mit Komissar Brunetti gezeigt, eine kleine Krimiserie, die in Venedig spielt. Die Handlung selbst – na ja, aber ok. Interessant sind natürlich die vielen Sequenzen, die bekannte und weniger bekannte Ecken von Venedig zeigen, besonders für den, der selbst schon mal dort gewesen ist.

Unsere Venedigreise ist nun schon ein paar Jahre her. Wir haben beide schon mal gesagt: Man müsste doch mal ….. Einen Cappu auf dem Markusplatz vor dem Café Florian zu trinken und der Musik der Caféhausorchester zu lauschen, das schon was.

In einem kleinen Nebenstrang der Haupthandlung ging es darum, dass dem Leiter des Kommissariats eine Ehrendoktorwürde verliehen werden sollte. In einem letzten Gespräch mit dem Dekan der Hochschule stellte sich dann heraus, dass dies gegen eine nicht unerhebliche Spende geschehen könnte. Der Oberkommissario, der im Grunde an dem Doktortitel sehr interessiert war, wies dann dieses Ansinnen aber zurück und verzichtete. Die bereits gedruckten Visitenkarten landeten im Papierkorb.

Nun, irgendwie erninnerte mich diese kleine Geschichte an den Verzicht bzw. die Aberkennung des Doktortitels des Plagiators zu Guttenberg. Obwohl – die Hintergründe bei dem waren ja ganz andere. Trotzdem …

Frühlingssonne?


Es war zwar den ganzen Tag sonnig, aber als Frühlingssonne wünsche ich mir es doch etwas wärmer. Trotzdem war es möglich, etwa 30 Minuten auf einer Bank an der Elbe zu sitzen und den Möwen und vorbeifahrenden Binnenschiffen zuzuschauen.

Der grosse Strom floss heute träge der Nordsee entgegen.

Schon mal verweigert

Verbraucher haben Macht, grosse Macht wenn es auf was ankommt. Das haben sie im Jahr 1995 bewiesen. Seinerzeit wollte die Shell die ausgdiente Ölplattform „Brent Spar“, mit ca. 130 Tonnen ölhaltiger Rückstände in den Tanks, im Meer versenken. Aufgrund einer grossen Kampagne war es gelungen, die Verbraucher dazu zu bewegen, Shelltankstellen zu boykottieren, was so dramatische Auswirkungen hatte, dass sich die Shell gezwungen sah, das Vorhaben nicht zu verwirklichen. Die „Brent Spar“ wurde daraufhin in einen Norwegischen Fjord geschleppt und wurde dort sach- und umweltgerecht abgewrackt.

Seitdem tanke ich bei der Shell eh nur noch, wenn es gar nicht anders geht.

Warum schreibe ich das jetzt? Weil ich darauf aufmerksam machen will, dass es durch das Verhalten der Autofahrer möglich sein sollte, das E10 wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Davon mal abgesehen, dass es nicht hundertprozentig sicher ist, dass das Zeug keine Schäden an den Motoren verursacht, ist es geradezu pervers, dass Agraranbauflächen für die Herstellung von Benzin missbraucht werden.

Wenn jeder bereit wäre, ein paar Cent mehr zu bezahlen und das Zeugs in den Tanks der Tankstellen versauern zu lassen, müsste es doch möglich sein, E10 vom Markt verschwinden zu lassen.

Allerdings bezweifel ich die Solidarität der Autofahrer, gerade jetzt im Hochpreismarkt.

Aber ich habe mich definitiv gegen E10 entschieden. Ich hoffe, dass sich viele anschliessen und die EU, Herr Brüderle und die Mineralölindustrie klein beigeben müssen.

Eiszeit

Während vor St. Petersburg die Schiffe mit dem dicken Eis kämpfen, ruht auf der Alster zum zweiten Mal in diesem Winter der Schiffskverkehr. Die Alster war nämlich schon mal eisfrei. Aufgrund der immer noch recht niedrigen Temperaturen, die sich nachts noch im Minusbereich bewegen, hat sich auf der Alster wieder Eis gebildet.

Bei mir begann die Eiszeit heute insofern, als dass ich mir für diese Saison das erste Eis to go gönnte während sich andere Menschen die Hände am Heissgetränk to go wärmten.

Die Eisbude an der Binnenalster nimmt 90 Cent für eine Kugel Eis. Und es hat nicht mal geschmeckt. Ich werde dort wohl in dieser Saison kein Eis mehr holen.

Verweigerer

Seit Anfang diesen Jahres wird an den Bundesdeuteschen Tankstellen nach und nach der sogenannte Biosprit mit der Bezeichnung E10 eingeführt. Doch was geschieht? Der Autofahrer will den Stoff nicht. Etwa 90 Prozent der zugelassenen PKW können das Benzin zwar angeblich in ihren Motoren verbrennen, aber der Verbraucher ist verunsichert. Und nun bleibt die Mineralölindustrie auf dem Stoff sitzen. Einige Raffinerien haben die Produktion von E10 schon stark drosseln müssen. Stattdessen wird Super+ knapp weil die Autofahrer lieber zu dem teureren Produkt greifen.

Die Wirkungsgrad des Biosprits ist äusserst fragwürdig weil er weniger leistungsstark ist als herkömmliches Benzin und deshalb der Verbrauch steigt. Somit wird also ein gewisser Teil von „Bio“ schon wieder aufgehoben.

In meinen Augen ist allerdings der grösste Schwachsinn, dass wertvolle landwirtschaftliche Anbauflächen notwendig sind, um genügend „Bio“ in Form von Mais, Zuckerrüben und anderen Produkten bereitzustellen, damit E10 hergestellt werden kann. Allein das ist ein Grund, sich E10 zu verweigern. Geht’s denn noch? Unsere Felder für die Herstellung von Benzin anstatt zur Ernährung von Mensch und Tier? Das ist ein Skandal!!!

Tja, und nun sind die Tanks mit E10 zum überlaufen voll, die Tanks mit Superkraftstoff sind leer. Die Aktien der Ethanolproduzenten fallen in den Keller. Die Regierung ist sauer und Wirtschaftsminister Brüderle ruft zum „Benzin-Gipfel“. Der Mineralölverband lässt verlauten, dass die Einführung von E10 nicht weiter vorangetrieben werde.

Verbraucher haben Macht. Liebe Autofahrer, lasst E10 unangetastet, verweigert euch E10. Weist die Bürokraten in Brüssel und in Berlin in die Schranken!!!

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