Archiv für den Monat: Februar 2011

Von Frühling keine Spur


Während wir uns hier nach dem Frühling sehnen, ist in anderen Teilen der Welt noch tiefster Winter, und das gar nicht mal so weit weg.

Heute wurden uns Fotos aus St. Petersburg geschickt. Das Seegebiet vor St. Petersburg ist mit Eis von ca. 60 – 80 cm dicke bedeckt. Einige Schiffe sind nicht in der Lage, mit eigener Kraft die Fahrt fortzusetzen und benötigen Eisbrecherunterstützung.

Da die Ostsee also noch recht kalt ist und wir ständig Ostwind haben, ist es kein Wunder, dass es hier im Norden noch immer recht frisch ist. Erst wenn der Wind auf westliche Richtungen dreht, können wir damit rechnen, dass wir hier ein wenig Frühling bekommen.

Nochmal zu Guttenberg

Lau Focus hält jeder zweite Deutsche zu Guttenberg nach wie vor die Stange. Wenn ich so die Bloggerwelt durchstreife, finde ich eher negative Reaktion auf den Betrug des Freiherrn. Entweder sind Focusleser eher konservativ und Rechtswähler oder Blogger sind eher weltoffen und Linkswähler – oder gar beides ist der Fall?

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Verteidungsminister schnellstmöglich zum Teufel gejagt gehört. Und von dieser Meinung lass ich mich auch nicht abbringen. Er hat zugegeben, Mist gebaut zu haben, also hat er in einer verantwortungsvollen Position mit Vorbildfunktion nichts mehr zu suchen. Hinfort mit ihm.

Schwachsinn

Astrid Lindgren und ihre Pippi Langstrumpf – wer kennt sie nicht?! Wir haben das Buch in unserer Jugend gelesen, ohne uns was dabei zu denken, dass Pippi von ihrem Vater als den Negerkönig spricht.

Nun fällt es einem in Bonn Lebenden mit dunkler Hautfarbe und Migrationshintergrund ein, internationale Literatur in Frage zu stellen weil da der Ausdruck Negerkönig steht. Das sei rassistisch.

Wie viele andere auch habe ich in meiner Kindheit das Lied „Zehn kleine Negerlein“ gelernt. Na und? Wir haben uns nichts dabei gedacht. Ebenso denke ich mir nichts dabei, wenn ich den gleichnamigen Krimi von Agatha Christie lese – oder einen Negerkuss esse.

Neger, ein Ausdruck, mit dem wir aufgewachsen sind ohne dass wir ihn als Schimpfwort benutzt haben. Neger, das war einfach nur die Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen. Neger – ist das nicht auch eine Art Ableitung von „negro“, also schwarz? Was ist schändlich daran? Nichts.

Es soll sogar Neger geben, die sagen, dass man sie als Neger bezeichnen dürfe. Ebenso wie es Zigeuner gibt, die es gestatten, sie als Zigeuner zu nennen.

Political correctness hin oder her – für mich bleiben Neger eben Neger und Negerküsse Negerküsse. Ich finde diese Diskussion einfach schwachsinnig.

Ach so, gibt es in der Konditorei eigentlich noch Mohrenköpfe zu kaufen?

Wie lange noch?

Ich hoffe, die Zeit des obersten Soldaten, nämlich des KriegsVerteidigungsministers zu Guttenberg ist bald abgelaufen. Er sollte nämlich bei sich den gleichen Maßstab anlegen, wie er es als Dienstherr von den Studenten der Hochschulen der Bundeswehr verlangt. Entweder seine Chefin, die Bundeskanzelrin, kommt nicht umhin, ihn demnächst zu entlassen, was ich allerdings bezweifel. Da sie ihm ja erst den Rücken gestärkt hat, würde sie dann in einem ganz schlechten Licht dastehen. Wahrscheinlicher ist es, dass er seinen HelmHut nimmt und zurücktritt. Und ich hoffe, dass das bald der Fall sein wird. Dann ist er endlich nicht nur „zu“ Guttenberg sondern auch noch „auf und davon“. Dieser Mann ist in meinen Augen untragbar und unerträglich.

Unerwartet

Unser Ticketcenter war durch den Besuch der Aufführungen von Cats und Viktor Viktoria schon etwas geschrumpft. Unerwartet hat das Ticketcenter heute eine kleine Auffüllung erfahren und beschert uns im nächsten Monat einen zusätzlichen Theaterbesuch. Wir gehen ins Operettenhaus an der Reeperbahn und schauen uns das Musical Sister Act an.

Wenn man an recht günstige Karten kommt, muss man eben einfach zugreifen.

Bewusst oder unbewusst?

Der Plagiator hat ausgesagt, nicht bewusst bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Kann mir das mal jemand erklären? Er spricht in Rätseln.

Na, der Doktortitel ist ihm ja nun abhanden gekommen. Ich bezweifel allerdings, dass ihm auch der Ministerposten abhanden kommt.

Das Verhalten des von Guttenberg ist ein reines Schmierentheater und passt zu seiner schmierigen Frisur. Und nun sieht er sich auch noch als Opfer und meint, dass er sich ggf. unter dem Aspekt der üblen Nachrede wehren könnte. Er wird also kämpfen.

Da lob ich mir doch das Verhalten der Frau Käßmann. Sie hat Rückgrat bewiesen und ist sofort zurückgetreten als bekannt wurde, dass sie alkoholisiert ein Fahrzeug geführt hat. Politiker dürfen anscheinend recht viel Mist bauen, bevor sie zurücktreten oder entlassen werden. Oder hat er noch nicht genügend Dienszeit hinter sich, um nach einem Rücktritt noch die guten Bezüge zu erhalten?

Nicht überragend – aber nett

Gestern Abend haben wir uns in unserem Dorftheater, dem Kleinen Theater Schillerstraße, die Verwechslungs-Travestie-Komödie Viktor Viktoria angeshen, in einer Inszenierung des Altonaer Theaters in Hamburg.

Als sich der Fadenvorhang öffnete, schauten wir ewas enttäuscht auf eine fast leere Bühne. Im Hintergrund befand sich die das kleine Orchester. Aha, immerhin kommt die Musik also nicht von der Konserve, was schon mal ein Pluspunkt war. Ausser den Protagonisten befand sich für die erste Szene nur eine Art Theke auf der Bühne. Wenn man, wie wir, grosse und aufwändige Musicialproduktionen gewöhnt ist, kommt man da dann doch ein wenig ins Zweifeln, ob das, was uns da geboten werden soll, auch wirklich gut ist.

Nun, bis zur Pause war die Aufführung auch eher ein wenig flach, was aber durchaus nicht an den Schauspielern lag. Es war für uns wohl eher das ungewohnt spartanische Bühnenbild, bestehend aus drei Fadenvorhängen, zwei Doppelbetten, zwei Sesseln, einer Theke sowie zwei Telefonen. Die Fadenvorhänge bildeten u.a. 2 Hotelzimmer, in denen ein Teil der Handlung spielte.

Nach der Pause kam dann etwas mehr Drive in die Aufführung. Durch das muntere agieren der Schauspieler nahmen wir das magere Bühnenbild kaum noch wahr. Die Gäste, die in der Pause gegangen waren, hätten doch lieber bleiben sollen.

Es war letztendlich ein netter Theaterabend zu einem angemessenen Preis.

Und das Praktische daran: Wir haben nur jeweils etwa 10 Minuten An- und Abreise – zu Fuss!