Archiv für den Monat: Mai 2010
Kleines Rätsel
Wer weiss, zu wem dieses Bein gehört?:
Angezählt?
Geht die Ära Merkel dem Ende entgegen? In den letzten Wochen hat sie keine so gute Figur gemacht. In den letzten Tagen scheint es, dass die versucht zu handeln. Ihre Entscheidung, die berühmt-berüchtigten Leerverkäufe zu verbieten, wird selbst im europäischen Ausland kritisch gesehen.
Und nun bekommt sie auch noch innenpolitsch Gegenwind, und zwar von den Herren Seehofer und Koch. Ich befürchte, Herr Koch steht in den Startlöchern zum Kanzleramt, was uns bitte hoffentlich erspart bleibt. Der Mann ist unsympathisch und ich traue ihm nicht über den Weg. Er wird noch für manche Überraschung gut sein.
Anstieg
Die Temperatur steigt, wird ja auch mal Zeit. Heute Mittag konnte ich die Maisonne ohne Jacke geniessen. Das Wetter lud dazu ein, den Mittagspaziergang mal wieder um die Binnenalster zu machen.








Ich vermisse leider in diesem Jahr die Alsterfontäne. Im vorigen Jahr wurde der Betrieb der Fontäne gesponsort von einer Firma, ich glaube von einer Dromarktkette.
Wieder mal umgefallen
Das kennt man von der FDP ja schon seit Jahrzehnten: Das Geschwätz von Gestern ist nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben wurde. Umfallerpartei wird sie genannt, man kann fast sagen seit Generationen.
Die neueste Nachricht aus der FDP-Zentrale: Steuersenkungen sind derzeit nicht möglich. Und das weiss man dort erst heute? Weil sich die Rahmenbedingungen innerhalb der letzten drei Wochen dramatisch verändert haben, gibt es nun keine Steuersenkungen.
Hallo Herr Westerwelle! Für wie dumm halten sie uns eigentlich? Wer mit halbwegs offenen Augen und Ohren die Situation bei uns im Land verfolgt, wird doch nicht im Ernst damit gerechnet haben, dass die von Ihnen angstrebten Steuersenkungen möglich sind, jedenfalls nicht für den normalen Arbeitgeber. Steuergeschenke machen Sie ja nur ihren Lobbyisten, wie z.B. den Hoteliers.
Wieder mal fällt die Partei um. Es wird Zeit, dass dieser Verein in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Leider ist das Gedächtnis der Wähler ziemlich kurz. Ich möchte noch mal daran erinnern, dass die Partei jahrelang einen vorbestraften Vorsitzenden hatte!
Das tat gut
Nach langer Abstinenz zeigte sich heute endlich wieder die Sonne. Trotzdem war es recht frisch. Ein längerer Aufenthalt auf der Terrasse war wegen des starken Sturmes nicht möglich. Meinen Sonntagsespresso musse ich im Wintergarten nehmen, allerdings bei weit geöffneten Türen.
Einige Male wagte ich es doch, meine Nase in den Wind zu stecken und nachzuschauen, ob endlich der Wein und das Feigenbäumchen ausschlagen. Mehr als ahnen lässt sich da zurzeit noch nichts. Es ist und war einfach noch zu kalt.
Heute Abend musste ich dann aber doch noch mal raus. Wir packten uns Altpapier und leere Flaschen, die wir auf unserem Weg zur Elbe in den bereitgestellten Sammelcontainern entsorgten. Wenige Augenblicke später standen wir am grossen Fluss. Bernd fragte, ob ich die Kamera dabeihabe. Natürlich hatte ich. Ich gehe doch nicht ohne Kamera aus dem Haus. Er schoss dann das obige Foto von mir: Ich am grossen Fluss in der Abendsonne.
Ein positiver Schritt
In Amerika wurde eine lesbische Frau zur Bischöfin der Anglikanischen Episkopalkirche geweiht – ausgerechnet im konservativen Amerika.
Nun gibt es ja in den Vereinigten Staaten viele verschiedene Kirchen. Es ist aber so, dass die Kirche, der diese Bischöfin angehört, nicht gerade wenig Anhänger hat. Weltweit sind es ca. 77 Millionen, in den USA etwa 2,1 Millionen.
Es lässt sich ja denken, dass der Schritt, eine bekennende lesbische Frau zur Bischöfin zu weihen, nicht kritiklos vonstatten geht. Trotzdem – es ist ein guter Weg, der dort gegangen wurde, auch wenn es erst der Anfang eines langen Weges ist.
Das Klavier schleppt!
Diese Worte sagt Florence Foster Jenkins während der Proben zu ihrem Pianisten. Florence Foster Jenkins, eine reiche Amerikanerin, die trotz wochenlanger Proben ihrer ach so geliebten Arien keinen Ton trifft und doch von ihrer Sangeskunst überzeugt ist.
Gestern Abend stand Desiree Nick als Florence Foster Jenkins auf der Bühne des St. Pauli Theaters in dem Stück Souvenier. Selten habe ich so gelacht im Theater – und doch, am Ende bleibt einem das Lachen im Hals stecken: Florence Foster Jenkins erkennt bei der letzten Zugabe ihres legendären Konzerts in der New Yorker Carnegie Hall, dass sie vom Publikum ausgelacht wird. Enttäuscht bricht sie zusammen. Ihr Pianist Cosme McMoon hat Mühe, die Frau mit Worten wieder aufzurichten. Völlig derangiert reisst sie sich die Perücke vom Kopf. Darunter kommt eine alte Frau mit dünnem grauen Haaren, ja fast Glatze, zum Vorschein, bizarr traurig, mitleiderregend.
Florence Foster Jenkins konnte wirklich nicht singen. Es muss eine Kunst sein, bewusst falsch zu singen. Das gelingt Desiree Nick vortrefflich. Und nicht nur das: Die Frau kann grosses Theater spielen, was sich ganz besonders in der Schlussszene zeigt.
Den Pianisten Cosme McMoon spielt Christoph Schobesberger. Er begleitet Desiree Nick, manchmal dem Wahnsinn nahe, am Flügel und führt mit begleitenden Worten durch den Abend.
Wir sind nicht ins Theater gegangen, um Desiree Nick zu sehen. Ich habe die Karten gekauft, um die falschen Töne von Florence Foster Jenkins zu hören und einen vergnüglichen Theaterabend zu haben. Aber Desiree Nick ist perfekt für diese Rolle.
Inspiriert zu diesem Theaterabend wurde ich übrigens von der Warmen Küche. Dort habe ich auch das Bild geklaut.
Nur ein Alibi
Für die gäubigen Christen ist der heutige Tag Christi Himmelfahrt. Die anderen sagen Vatertag.
Früher wurde der Vatertag bei uns so begangen: Mein Vater traf sich mit den Segelkameraden. Man traf sich auf einer oder mehreren Yachten und veranstaltete eine kleine Segel- oder Motorboottour. Während der Eigner halbwegs nüchtern bleiben musste, sprachen die Mitfahrer bereits dem Alkohol in Form von Bier und Schnaps, meistens Rum, zu. Rum deshalb, weil es damals an Bord noch keine Kühlmöglichkeit gab, Rum trinkt man nämlich ungekühlt. Zurück im sicheren Hafen durfte der Eigner dann weiter rumtrinken, mit Bier und Rum. Vater kam dann irgendwann nach Hause, legte sich auf’s Sofa, schlief sofort ein und schnarchte uns was vor.
Während die Väter auf Vatertagstour waren, unternahmen meine Oma und meine Mutter mit mir einen Ausflug in die nähere Umgebung Lübecks, wie z.B. Mölln, Ratzeburg, Malente, Bad Schwartau. Nach einem obligatorischen Spaziergang wurde dann in ein Ausflugslokal eingekehrt und es gab Kaffee und Kuchen – für mich Brause und Kuchen. Opa war übrigens auch mit auf Vatertagstour. Das ist jetzt ungefähr 50 – 55 Jahre her.
Später dann, als ich Vater geworden war, gestaltete sich der Vatertag als Familienausflug, zusammen mit unseren Nachbarn, die einen Sohn haben, der nur 2 Wochen nach Oliver geboren wurde. Anfangs mit dem Kinderwagen, dann mit Kinderkarre, Fahhrad mit Kindersitz und später die beiden Jungs mit dem eigenen Fahrrad. Es war immer ein Familienausflug mit Picknick unterwegs und abschliessendem Grillen, ein Jahr bei uns – im nächsten Jahr bei den Nachbarn usw. Ich war stolz darauf, Vatertag feiern zu dürfen. Ich war bzw. bin ja schliesslich auch Vater.
Das ist nun schon fast 30 Jahre her. Damals zeichnete sich bereits ab, dass immer mehr junge Männer, was heisst Männer – fast noch halbwüchsige -, den Vatertag dazu benutzten, mal so richtig auf die Pauke zu hauen. Ich wette darauf, dass keiner von denen schon Vater gewesen ist.
Und heute? Sieht man überhaupt noch Väter – mit oder ohne Familie – durch die Gegend ziehen? Kaum. Meistens sind es doch junge Singles, die sich die Kante geben und sich mittags kaum noch auf den Beinen halten können.
Und was ist aus dem Vatertag geworden?: Immer mehr bürgert sich der Ausdruck „Herrentag“ ein – eben nichts anderes als ein Alibi für alle Männer, oder solche, die sich dafür halten, dem Alkohol reichlich zuzusprechen, in die Botanik zu pinkeln und rumzugröhlen. Und am Tag danach wird dann rumposaunt: Man was haben wir gesoffen!
Und ich? Ich bin stolz darauf, dass ich Vater sein darf.
Nichts gelernt
Herr Westerwelle stellt sich stur. Er hat scheinbar nichts gelernt aus der Banken- und Eurokrise. Er verteidigt die staatliche Souveränität im Bereich der Staatshaushalte.
Herr Westerwelle, lassen Sie sich gesagt sein: Man kann nicht einerseits Staaten im Eurobereich finanziell unter die Arme greifen, und zwar mit unser aller Geld, und andererseits sich nicht reinreden lassen wollen, wenn es um die Staatsfinanzen geht. Sie hängen zusehr am Tropf der Bankenlobby, Herr Westerwelle, und vieler anderer Wirtschaftsbereiche auch. Es scheint, Sie springen auf den Zug derer auf, die die D-Mark zurückwollen und aus dem Euro ausscheren wollen. Sie wollen damit die FDP aus dem Umfragetief holen.