In Budapest fand der CSD jetzt erst statt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Es gibt eben doch noch viel zu tun in Europa, damit Schwulen und Lesben toleriert werden.
In Budapest fand der CSD jetzt erst statt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Es gibt eben doch noch viel zu tun in Europa, damit Schwulen und Lesben toleriert werden.
Seit geraumer Zeit lese ich regelmässig im TeNo Blog. Dort geht es um Schmuck, Schmuck, der mir durchaus gefallen könnte. Tja, und nun habe ich TeNo Schmuck gewonnen. Weil ich an einer Abstimmung teilgenommen habe. Der Zufallsgenerator hat u.a. mich ausgespuckt. Vielen Dank an das glückliche Händchen.
Eben am Telefon, vermutlich ein Callcenter:
– Guten Tag, Fa. xy, ich hätte gern den Geschäftsführer gesprochen.
– Um was geht es?
– Es geht um ihre bestehenden Handyverträge.
– Sie wissen, dass sie am Telefon keine Werbung machen dürfen?
– Das ist auch keine Werbung, wir wollen am Telefon auch nichts verkaufen.
– Von welcher Firma sind sie?
– Firma xy
– Mit ihnen haben wir keine Handyverträge, also wollen sie ihre Firma bewerben!
– Ist in Ordnung, aufwiederhören.
Ziemlich genau so spielte sich das Gespräch zwischen dem Anrufer und mir ab.
Ich verstehe ja, dass jemand nach jedem Strohalm greift, um einen Job zu haben. Aber warum muss es gerade ein Callcenter sein, wo den Leuten vorgegaukelt wird, dass Anrufe bei Firmen oder Personen um etwas zu bwerben, keine Werbeanrufe sind?
Am Donnerstag vergangener Woche machten wir uns mit einem Leihwagen auf den Weg nach Mönchengladbach, wo die Hochzeit von Oliver und Sabrina stattfinden sollte. Es musste ein Leihwagen sein weil wir meine 85-jährige Mutter mitnehmen wollten und es für deshalb für 3 Personen in unserem kleinen Cabrio zu eng ist.
Von Geesthacht ging es also erstmal nach Lübeck, wo wir meine Mutter einsammelten. Punkt 12.00 Uhr machten wir uns von dort auf den Weg nach Wegberg, wo wir nach einer Fahrt von 6-1/2 Stunden eintrafen. Wegberg liegt etwa 20 km ausserhalb von Mönchengladbach. Dort im Hotel Burg Wegberg sollte die Hochzeitsfeier stattfinden. Dortselbst waren wir auch untergebracht.
Freitag morgen nach dem Frühstück war noch ein wenig Zeit, die Umgebung der kleinen Burg zu erkunden, bevor wir uns auf den Weg nach Mönchengladbach machen mussten, um der standesamtlichen Trauung beizuwohnen.
Die Trauungszeremonie wurde vom Leiter des Standesamtes durchgeführt, der die notwendigen rechtlichen Vorlesungen und die kleine Ansprache sehr humorvoll über die Bühne brachte. Anwesend waren 16 Personen aus dem engsten Familien- und Freundeskreis sowie Olivers Kollegen, zum Teil mit ihren Frauen.
Am späten Nachmittag löste sich die Gesellschaft auf. Die Brautleute hatten noch zu tun, die beiden Mütter hatten noch zu tun. Es waren offensichtlich für den nächsten Tag noch einige Vorbereitungen zu treffen. Weitere Gäste mussten vom Bahnhof abgeholt werden. Es herrschte nicht gerade Nervosität oder Hektik, aber es war zu merken, dass etwas in der Luft lag. Wir fuhren zurück zur Burg. Während Mutter sich auf ihr Zimmer zurückzog, machten Bernd und ich einen kleinen Rundgang durch den nahegelegenen Stadtkern von Wegberg. Am Abend sassen wir wieder zusammen mit den anderen Hochzeitsgästen. Die Hochzeit selbst war natürlich das grosse Gesprächsthema. Aber es gab noch ein weiteres: Am nächsten Tag, dem Tag der kirchlichen Trauung, hatte nämlich Olivers Grosscousin seinen 6. Geburtstag.
Die kirchliche Feier begann damit, dass der Pastor uns das Interieur der Kirche erklärte, insbesondere die Wand hinter dem Altar, die aus grauen Klinkersteinen besteht. Einige Steine stehen etwas hervor, was Wellen auf der See symbolisieren soll. Etwas an der Seite befindet sich ein stilisiertes Segelschiff, aus den gleichen grauen Steinen wie die Wand. Die gesamte Predigt baute sich auf dem Thema „Schiff und Hafen“ auf, grössenteils sehr lustig, aber es gab auch ein paar Stellen zum Nachdenken. Ein Sängerin sang 2 Lieder, ein Gospellied und ein Lied aus dem Musical „Wicked – die Hexen von Oz“. Die Hochzeitsgäste sangen die Lieder aus dem Faltblatt. Meine Frau wurde vom Pastor auf die Kanzel gebeten. Er sagte ihr, dass sie dort etwas finden würde, das für sie bestimmt sei. Sie Griff irgendwo hin und ihre Hand kam mit einem gefüllten Cognacglas hervor, wovon sie zur Beruhigung einen Schluck trinken sollte und es auch tat. Prost statt Amen! Uns wurde dann eine kleine Geschichte aus Käpt’n Blaubär vorgelesen, die von einer Insel handelte. Eine Insel kann man ja nur mit dem Schiff erreichen, also war auch hier wieder die Verbindung zum Schiff. Geschichten von Käpt’n Blaubär lesen die Beiden sehr gern. Der Text war sehr romantisch uns sehr tiefsinnig. Acht enge Freunde sowie Olivers Cousine und ihr Mann trugen jeweils ein Gebet vor. Während der Ansprache des Pastors wurde den Brautleuten ein kleiner Anker, ein Minirettungsring und ein kleiner Kompass zugeworfen. Dies waren Symbole für die Ehe – und wieder die Verbindung zum Schiff. Das einzelne Textblatt, das uns beim Betreten der Kirche überreicht wurde, war eine Überraschung für Sabrina und Oliver. Meine Frau hatte auf der Basis eines bekannten Liedes einen neuen, sehr persönlichen Text gedichtet. Gemeinsam wurde auch dieses Lied gesungen, wobei ich mich mit dem Singen redlich bemühte. Wenn es um meinen Sohn geht, will ich auch singen. Ansonsten lass ich es lieber. Desweiteren hatte der Pastor eine Flasche Rotwein für die Beiden. Ihm war nämlich beim Besuch bei ihnen zu Hause aufgefallen, dass in der Küche 5 leere Rotweinflaschen standen. Auch diese kleine Aktion trug wieder zur allgemeinen Erheiterung bei.
Wie? In der Kirche wird nicht gelacht? Es wurde sogar geklatscht, nämlich nach den beiden Darbietungen der Sängerin und nach dem Vortrag meiner Frau! Bernd, der nicht mal mit dem Chor in Kirchen aufgetreten ist, sagte nach der Trauungszeremonie, dass er sich vorstellen könnte, auch mal einen Gottesdienst zu besuchen. Nein, es muss nicht nur immer ernst in der Kirche zugehen. Die Kirche soll doch das Leben wiederspiegeln. Und im Leben wird eben auch gelacht, warum nicht auch in der Kirche während einer kirchlichen Handlung. Ach ja, fotografiert wurde während der Trauung auch!
Während der Fahrt zur Kirche hatte Bernd mich gefragt, wie lange die Trauungszeremonie denn dauern würde. Na ja, überlichweise so ca. 30 – 40 Minuten. Nun, diese Trauung dauerte etwa 1 Stunde, eine Stunde, die so schnell verging. Und als alles zu Ende war, war ich irgendwie traurig, dass es nun vorbei war.
Auf dem Vorplatz wurden anschliessend weisse Tauben freigelassen, Fotos gemacht, Seifenblasen geblasen. Es gab Glückwünsche, Händeschütteln, noch mehr Fotos. Oliver musste seine Frau durch ein herzförmiges Loch in einem Bettlaken tragen, das Beide vorher hineinschneiden mussten. Für die Wagenkolonne wurden kleine Schleifen verteilt, die am Aussenspiegel oder der Antenne befestigt werden sollten. Und dann machte sich die Kolonne unter lautem Gehupe auf den etwa 20 Kilometer langen Weg zur Burg Wegberg.
Im sonnenbeschienen Burggarten gab es Kaffee und Kuchen. Die Hochzeitstorte in Herzform wurde angschnitten, wobei einige Damen darauf achteten, wer dabei die Hand oben hat. Es heisst nämlich, was ich bisher nicht wusste, dass der, der die Hand oben hat, zuhause das Sagen hat. Den Beiden hat das natürlich vorher keiner gesagt. Der Zufall sollte entscheiden. Nun ja, wenn dem denn so ist, wird der Herr des Hauses in Zukunft die Hosen anhaben.
(Oliver erzählte mir nach dem Kontrollesen dieses Berichtes, dass sie sich der Bedeutung sehr wohl bewusst waren und vorher abgesprochen hatten, wer die Hand oben hat. Na, so leicht lassen sich Damen an der Nase herumführen.)
Während sich die Gäste unterhielten, wurden vom Brautpaar die üblichen Fotos gemacht. Im Garten wurden von den Gästen zusammen mit dem Brautpaar Gruppenfotos gemacht. Die 2 engagierten Fotografen achteten auf jede Kleinigkeit: Die Tasche dort ist fehl am Platz, das Sakko da rechts beuelt, die Arme locker hängen lassen, schaut hier hin, usw. usw. Endlich war diese Prozedur überstanden und wir durften den Saal betreten, in dem die nun folgende Hochtzeitsfeier stattfinden sollte.
Dann gab es endlich was zu essen. Uns wurde ein 5-Gängemenue serviert, welches unheimlich lecker war. Zwischen den Vorspeisen durfte ich meine vorbereitete Rede halten. Ich wollte eigentlich ohne den Spickzettel reden. Da ich aber von all dem, was ohne mein Wissen während der vergangen Wochen und Tage vorbereitet worden war, so überwältigt war, hatte ich mich kurzerhand entschlossen, ein wenig zu improvisieren. Ich bedankte mich am Anfang also bei den beiden Müttern und bei Sabrinas Vater für die Mühe und Arbeit. Dann kam der Kern meiner Rede, wofür ich dann doch den Zettel bereit hielt, weil ich das Konzept ein wenig geändert hatte.
Zurück im Festsaal wurde der vierte Gang bzw. der erste Nachtisch serviert: Ein sehr reichhaltiges Dessertbuffet. (Später um Mitternacht gab es dann den 5. Gang bzw. den 2. Nachtisch: Eisbombe, präsentiert mit brennenden Wunderkerzen.)
Am Sonntagmorgen ab 10.00 Uhr gab es ein gemeinsames Frühstück im Rittersaal des Hotels Burg Wegberg. Drei Zehnertische waren für unsere Hochzeitsgesellschaft reserviert. Nach und nach trudelten die müden Gestalten ein. Alle machten einen zufriedenen Eindruck. Gesprächsthemen waren, wann wer das Hotelzimmer aufgesucht hat, dass es eine tolle Hochzeit war – und dass es nun Zeit ist, sich auf den Heimweg zu machen. Eine letzte Umarmung, noch mal feuchte Augen bei Papa. Abfahrt!
Ja, diese Hochzeit war ein Traum. Alles war mit sehr viel Liebe vorbereitet und gemacht. Es gab noch ein paar Kleinigkeiten mehr, aber es würde zu weit führen, auf diese Dinge auch noch einzugehen. Und wir wissen, dass es gerade die Kleinigkeiten sind, die Arbeit machen.
Oliver und Sabrina sind nun ein Ehepaar. Sie sind auch meine Kinder. Aber sie sind mehr als Kinder: Sie sind unsere Freunde!
Dieser kleine Hochzeitsbericht wurde mit ein paar Amateurfotos versehen. Sobald mir die offiziellen Fotos zur Verfügung stehen, darf ich daraus auch einige präsentieren. Dann wird es auch ein paar Fotos von mir geben.
Weitere Fotos gibt es hier.
In den nächsten Tagen wird es hier etwas ruhiger. Wir sind dann mal auf „Hochzeitsreise“.
Es wird wieder spannend im Deutschen Fernsehen. Heute Abend beginnt die neue Staffel „24“ mit Kiefer Sutherland als Jack Bauer.