Erinnerungen und Abschied?

Heute haben wir meine Eltern auf ihrer Yacht in Travemünde besucht, vielleicht zum letzten Mal. Sie wollen sie verkaufen. Mein Vater hatte im vorigen Jahr einen Schlaganfall und ist nicht mehr in der Lage, alle notwendigen Arbeiten allein auszuführen. Und er mag nicht immer andere Leute bitten, ihm zu helfen.

Erinnerungen an meine Jugend wurden wach als wir an der Mole standen. Seit meinem 5. Lebensjahr habe ich viele Sommer hier verbracht. Von Mai bis September sind wir jedes Wochenende an Bord gewesen. Es war selbstverständlich, dass wir den Sommerurlaub an der See verbrachten. Wenn das Schiff im Herbst nach Lübeck zum Winterlager gebracht wurde, war ich immer sehr traurig. Ich liebte das Leben an Bord, die See, die Schiffe, die frische Luft.

Generationen von Fährschiffen, bis Anfang der 60er Jahre noch mit Dampf und Kohle betrieben, habe ich kommen und gehen sehen. Teilweise erkannte ich sie und auch Frachtschiffe, die regelmässig vorbeikamen, am Typhon. Von anderen Schiffen brauchte ich nur einen winzigen Teil sehen und ich wusste sofort, um welches Schiff es sich handelt.

Vermutlich hat das Hobby meiner Eltern auch meine Berufswahl beeinflusst. Zwar bin ich nicht zur See gefahren, habe aber als Schifffahrtskaufmann mit der Seefahrt zu tun. Die Nähe zur Natur und Erfahrungen mit Wetterbeobachtungen haben mir Verständnis vermittelt für die Probleme der Kapitäne.

Wenn meine Eltern ihre Yacht verkaufen, geht eine Aera zu Ende, eine Aera, die mein Leben geprägt und beeinflusst hat.

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