Archiv für den Monat: April 2002

Gerüchte

Gestern gab es auf einem unserer Schiffe, der MS „Innsbruck“, im Hamburger Hafen einen Unfall, bei dem zum Glück keine Personen verletzt wurden. Bei Ladearbeiten waren einige Teile der Ladung umgefallen. Bei uns im Büro kam die Meldung an, dass ein Mann schwerverletzt mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus gekommen sei. Später stellte sich diese Meldung als falsch heraus. Der betroffene Mann, ein Stauereiarbeiter, war mit einem Gabelstapler im Laderaum des Schiffes mit Arbeiten beschäftigt. Die umgefallenen Teile hat er wieder an Ort und Stelle gepackt. Auf Grund des Vorfalls wurden die Beladung unterbrochen und der Gabelstaplerfahrer verliess das Schiff und ging an Land. Dort wurde ihm plötzlich unwohl. Erst dann kam er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus.

Das Schiff war heute noch in Hamburg. Da im Büro wenig zu tun war, entschied ich, dem Kapitän, den ich bisher nur vom Telefon kannte, einen Besuch abzustatten. Die „Innsbruck“ lag im Werkshafen eines Stahlwerkes. Ich musste mich beim Pförtner anmelden und bekam einen Schutzhelm und eine Schutzbrille ausgehändigt.

Mit dem Wagen durfte ich auf das Werksgelände zu einem Parkplatz fahren. Dort setzte ich den Helm auf, die Brille passte nicht, und ging zu Fuss weiter zum Schiff. Dort unterhielt ich mich eine Weile mit dem Kapitän, unter anderem auch über den gestrigen Vorfall. Danach machte ich mir ein Bild über den Zustand des Schiffes und über die Beladung.

Beim Pförtner gab ich den Helm und die Brille wieder ab und sagte: Alles ok – es ist nichts passiert. Mit dieser Bemerkung hatte ich eine Lawine losgetreten. Sofort erzählte er mir, dass es gestern einen schweren Unfall an Bord der MS „Innsbruck“ gegeben hätte. Der Gabelstapler sei auf den Fahrer gefallen und der sei schwerverletzt mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gekommen usw. usw. Ich stand da und grinste ihn an. Als er fertig war, erzählte ich ihm, wie es sich wirklich zugetragen hatte. Da war er doch sehr erstaunt, über das, was im Werk verbreitet wurde. Als ich die Pförtnerloge verliess, hörte ich, wie er zu seinem Kollegen sagte: „Hein, hast Du gehört, was er eben erzählt hat?“

Es zeigt sich ein Mal mehr, dass man nicht alles glauben darf!

Opernkarten

Vor einigen Jahren haben wir gelegentlich die Eutiner Festspiele besucht. Dort werden in den Monaten Juli und August unter freiem Himmel auf einer einzigartigen Naturbühne Opern, Operetten und Musicals aufgeführt. Wir haben dort so manchen netten Abend erlebt. Die Atmosphäre ist sehr familiär. Das Publikum erscheint mit Decken, Kissen und Picknickkörben, bzw. wenn das Wetter es notwendig macht, mit Schirmen und Regenzeug. Es kann geschehen, dass eine Aufführung wegen Regen abgebrochen werden muss. Passiert das vor der Pause, gibt es das Eintrittsgeld zurück. Wenn nach der Pause abgebrochen werden muss, hat man halt Pech gehabt.

Ich erinnere mich an eine Aufführung der komischen Oper „Der Barbier von Sevilla“. Es fing nach der Pause an zu regnen. Glücklicher Weise wurde die Vorstellung nicht abgebrochen obwohl wir eigentlich ziemlich nass waren. Am Ende der Aufführung applaudierten die Sänger dem Publikum, dass es im Regen ausgehalten hat.

Bereits im vorigen Jahr hatte ich die Idee, wieder Mal die Festspiele in Eutin zu besuchen. Leider war ich mit der Idee ziemlich spät und es gab keine Karten mehr.

Durch ein Gespräch im Chat über Opern im Allgemeinen erinnerte mich heute an Eutin. Ein paar Klicks im www und ich war auf der Homepage der Eutiner Festspiele. Zuerst prüfte ich den Spielplan: Die Zauberflöte, Ein Maskenball, Der Zigeunerbaron. Der Maskenball schied aus, den möchte ich Bernd nicht zumuten. Der Zigeunerbaron schied auch aus, das ist zu banal. Aber Die Zauberflöte, das ist nett, nicht zu schwer und nicht zu leicht, gerade richtig.

Ich weiss, dass Oliver immer gerne mit nach Eutin gekommen ist. Also anrufen: Habt ihr Lust? Warum hab ich eigentlich erst angerufen, es war mir klar, dass er Lust hat. Melli auch. Wir brauchten uns nur noch über den Termin zu verständigen. Wie ist das doch alles einfach in der heutigen Zeit mit dem Internet.

Ein Termin, für den es noch reichlich Karten gab, war schnell gefunden. Die Samstagsvorstellungen sind schon wieder so gut wie ausgebucht. Sonntag passt nicht so gut, wenn man am nächsten Tag wieder arbeiten muss. Aber ein Freitag, das geht. Also: Am 19. Juli erleben wir die Premiere der Zauberflöte in Eutin unter freiem Himmel. Ich werde berichten.

Tennistickets

Kundenkarten, Payback-Karten, überall gibt es diese Dinger und wir haben auch tatsächlich 3 davon. Eine ist von HEW (Hamburger Elektrizitätswerke). Dazu gibt es eine Zeitschrift, die 4 Mal im Jahr erscheint. Dort wird Werbung für Veranstaltungen und Geschäfte gemacht. Man kann dort Punkte einlösen oder einkaufen um zusätzliche Punkte zu erhalten.

Gestern kam die neue Zeitschrift. Ein Angebot fiel mir auf: Für das Endspiel des Herrentennisturnier in Hamburg gibt es Karten der Kategorie II zum halben Preis + 2000 Punkte. Eine Karte kostet regulär 70 Euro. Das hört sich doch gut an und dazu gibt es noch 2000 Punkte! Ich nahm das Telefon zur Hand und rief Oliver an um zu fragen, ob er und Melli auch Interesse haben. Ja klar, haben sie.

Die Karten kann man online bestellen. Nachdem wir das Passwort endlich gefunden hatten (wir benutzen diese Karte zum ersten Mal) bekam ich Zugang. Ich gab 4 Karten ein und bekam eine Meldung, dass wir nur 6000 Punkte hätten, dazu die Frage, ob die Bestellung geändert werden soll. Sollte sie natürlich nicht. Noch Mal das Ganze. Und wieder kam die Meldung. Langsam kam ich da hinter, dass es nicht 2000 Punkte gibt, wenn man ein Ticket kauft sondern dass ein Ticket 34,50 Euro kostet und pro Ticket 2000 Punkte abgebucht werden. Mist, da hab ich mal wieder zu schnell gelesen. Nun musste ich Oliver wieder anrufen und mein Missgeschick beichten. Ich bestellte dann 2 Karten für Bernd und mich. Ein wenig traurig war ich schon, dass wir ohne Oliver und Melli gehen.

Ohne Jacke

Meine Winterjacke will ich jetzt nicht mehr anziehen, irgendwann muss mal Schluss sein damit. In dieser Jahreszeit ist es ja aber leider so, dass es morgens auf dem Weg zur Arbeit noch recht frisch ist, also ist eine Jacke noch notwendig.

Aber was sollte ich in der Mittagspause machen? Die Jacke anziehen oder nicht? Ich stand eine Weile am Fenster und versuchte festzustellen, was die Leute anhaben. Was ich sehen konnte, machte mir die Entscheidung nicht leichter. Die meisten hatten Jacken oder sogar Mäntel an.

Mutig wie ich nun mal bin viel meine Entscheidung gegen die Jacke aus. Im ersten Moment war es etwas „unwarm“ als ich aus dem Haus kam. Aber es war wohl nur ungewohnt. Denn nach ein paar Minuten war es angenehm. So kann es bleiben – bis Weihnachten.