Einstimmung

Unsere traditionelle Familienweihnachtsfeier wurde heute von Andrea ausgerichtet. Alle die dazugehören waren da. Auch unsere Seniorin, Andreas und meine Tante, mit 91 Jahren und stark gehbehindert nach einer missglückten Knieoperation. Lilo, die Lebensgefährtin meines verstorbenen Onkels, mit 81 Jahren, blind durch Star. Meine Eltern, fast 80 Jahre alt, mein Vater gehbehindert durch 2 Schlaganfälle. Alle 3 ertragen ihr Schicksal mit Geduld und Stärke. Falls ich je selbst von Krankheit und Behinderung heimgesucht werden sollte hoffe und wünsche ich, dass ich mich ebenso in mein Schicksal füge und nicht klage. Aber davon jetzt genug.

Mangels eigenen Autos mussten Bernd und ich mit der Bahn nach Lübeck fahren – was sich andererseits auch als sehr praktisch erweisen sollte. Traditionell wird die Feier nämlich mit Glögg begonnen, ein schwedischer Punsch, der auch Sherry und Wodka enthält. Dazu wird Weihnachtsgebäck gereicht.

Oliver brachte seine neue Digicam mit. Mit Erstaunen registrierte meine Mutter, dass das soeben aufgenommene Foto sofort auf dem Bildschirm der Kamera zu sehen war. Die Technik sorgte erst Mal für Gesprächsstoff und es tauchte die Frage auf: Was ist digital? Über den Begriff „analog“ und am Beispiel von Uhren versuchten wir, es den Älteren zu erklären.

Endlich kam der grosse Augenblick der Bescherung. Taschen und Tüten wurden hereingetragen, die Geschenke ausgetauscht und ausgepackt, jeder hatte für jeden etwas, und wenn es nur eine Kleinigkeit war. Umarmungen hier – Küsschen dort. Freude und Überraschung auf allen Seiten, alle redeten durcheinander, Berge von Papier türmten sich auf dem Boden. Langsam kehrte wieder ein wenig Ruhe ein. Das Papier wurde teilweise gerettet: Das kann man noch mal benutzen. Heiterkeit machte sich breit, ja, man kann es vielleicht aufbügeln. „Hier, dies ist aber schon mal gebügelt!“ – grosses Gelächter. Im Wohnzimmer war es gemütlich, an die Fensterscheibe klatschte der Regen.

Während die Gäste sich noch mit dem Papier, ihren Geschenken und mit dem Bedanken beschäftigten bereiteten Andrea und Manfred das kleine Buffet vor: kalter Hackbraten und geräucherte Putenbrust, dazu mehre Salate, Brot und Saucen. Erstaunt registrierten wir, dass unsere 91-jährige Tante lieber ein Bier als Wein trinken wollte.

Die beiden alten Damen wollten nach dem Essen recht schnell nach Hause und liessen sich von einem Taxi abholen. Nach und nach verabschiedeten sich auch die anderen Familienmitglieder. Übrig blieben noch Oliver und Melli, Bernd und ich. Der nächste Zug nach Hamburg sollte um 23.07 Uhr fahren. Wir unterhielten uns noch eine Weile und waren alle der Meinung, dass es wieder mal ein schönes Fest war. Und im nächsten Jahr vielleicht in Hamburg bei uns? Bernd meint, es sei wohl zu klein für so viele Leute.

Oliver und Melli fuhren uns zum Bahnhof. Die Fahrt mit der Bahn nach Hamburg war ziemlich langweilig. Wir waren müde und wollten schnell ins Bett. Wein und gutes Essen hatte uns doch ein wenig zugesetzt. Und so fielen wir dann auch gleich ins Bett und schliefen schnell ein nachdem wir zu Hause angekommen waren.

Auf nach Bremen

Statt nach Barcelona zum Jungs gucken ging es nach Bremen zu einer Weihnachtsfeier. Die Mitarbeiter von 3 Firmen, die den gleichen Leuten gehören und seit 2 Jahren zusammenarbeiten sollen bzw. müssen, sollten endlich mal die Mal die Gelegenheit haben, sich persönlich kennenzulernen. Als Austragungsort dieser Begegnung wurde Bremen gewählt weil eine dieser Firmen ihren Sitz in Holland hat.

Zum „anwärmen“ trafen wir uns auf dem Bremer Weihnachtsmarkt, unglücklicher Weise an einen Stand mit alkoholfreien Bioglühwein. Vorteilhaft war, dass an dem Stand sonst nicht los war und wir reichlich Platz hatten. Vermutlich hat der Betreiber an einem Abend noch nie so viel Umsatz gemacht. Durch das lange Stehen bekamen die Damen in ihren leichten Ausgehpumps kalte Füsse und es wurde entschieden, dass wir einen gemeinsamen Bummel über den Weihnachtsmarkt machen.

Nun stell man sich mal 20 Leute vor, die zur besten Feierabendzeit über einen Weihnachtsmarkt bummeln wollen mit 3 Männern vorweg. Klar doch, dass sich das als sehr abenteuerlich erwies. Da wir keinen Treffpunkt ausgemacht hatten für den Fall, dass die Gruppe auseinander gerissen würde, mussten alle sehen, dass sie es irgendwie schafften, wenigstens immer in Sichtweite zu bleiben – hatten doch die Damen Interesse daran, hier und dort mal die Buden ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu kam, dass nur eine Person genau wusste, wo sich das Restaurant befindet wo wir zu um 18.30 Uhr angemeldet waren. Irgendwie schafften wir es, teilweise mit „Bremsrufen“, die Gruppe beieinander zu halten und gemeinsam am Restaurant Schroeter’s einzutreffen.

Trotz aller Bemühungen, eine „bunte Reihe“ aus Holländern und Hamburgern bei der Tischordnung herzustellen gelang es einigen Holländern eine Gruppe für sich zu bilden. Ich hatte zwar es zwar so eingerichtet, neben und schräg gegenüber dieser Gruppe zu sitzen. Meine Bemühungen mit ihnen ins Gespräch zu kommen, waren jedoch nicht sehr erfolgreich. Der eigentliche Sinn des Abends, nämlich sich besser kennen zu lernen schlug fehl. Trotzdem war es ein recht netter Abend.

Gegen 22.30 Uhr nahmen wir den Zug zurück nach Hamburg.

An diesem Abend fand in Bremen ein Bundesligaspiel Bremen gegen Rostock statt. Und so ergab es sich dann, dass einige der Rostocker Fans sich mit diesem Zug ebenfalls auf die Rückreise machten. Na ja, nach ein paar Kilometern wechselten wir den Waggon. Mehr möchte ich darüber lieber nicht schreiben. Jedenfalls wäre mir Barcelona lieber gewesen – auch ohne Jungs.

Auf nach Barcelona

Diese Meldung hat uns heute ein Schiffsagent aus Barcelona geschickt:

„Attached instructions received from the Port of Barcelona Authority about the new boys located at the entrance of Barcelona port in order to advise your captains about to avoid any incidence.“

Ich glaube kaum, dass es sich lohnt neue Jungs an der Hafeneinfahrt von Barcelona zu postieren. Oder sollte er etwa „buoys“ gemeint haben?

Saddam Hussein

Die erste Meldung kam um 11.11 Uhr bei Radio Hamburg. Bestätigt wurde sie um 11.48 Uhr: Saddam Hussein wurde gefasst. Ob und wenn ja welche Auswirkungen das haben wird wird sich in den nächsten Tagen herausstellen. Entweder die Lage im Irak beruhigt sich jetzt oder sie eskaliert.

Feucht

Meine Cousine Andrea und ihr Mann Manfred kamen heute zum Bummeln nach Hamburg. Wir hatten verabredet, dass wir uns in der Stadt zu einem Glas Bier oder Wein treffen wollten, wenn sie genug von Weihnachtsmärkten, vollen Geschäften und Menschenmassen in den Strassen hatten. Seit 10 Jahren lassen sie ihren Hamburgbummel im Kaufmannshaus, einer der diversen Einkaufspassagen, in einer kleinen Kneipe ausklingen, dort wollten wir uns treffen, so ca. um 16.00 Uhr, Andrea wollte sich telefonisch melden, wenn es denn so weit ist.

Auf Grund des nassen, regnerischen Wetters rechnete ich damit, dass es nicht bis 16.00 Uhr dauern würde. Und tatsächlich meldete sich Manfred bereits kurz nach halb drei. Wir machten uns also auf den Weg und trafen ca. 30 Minuten später am vereinbarten Treffpunkt ein. Andrea und Manfred hatten zwar einen Barhocker an einem Tischchen ergattert aber für uns blieben zunächst nur Stehplätze übrig. Das nasse Wetter hat wohl doch viele Shopper und Bummler veranlasst, bei einem Drink Schutz zu suchen. Kurze Zeit und 2 Gläser Wein später gab es auch für uns Sitzplätze. Wir unterhielten uns, wie immer wenn wir zusammen sind, prächtig. Einzig das laute Livepiano störte ein wenig. Nach ca. 4 Stunden, einer Frikadelle und ich weiss nicht wie vielen Gläsern Wein bzw. Bier brachten wir die Beiden zum Bahnhof. Der Regen hatte aufgehört, dafür waren wir jetzt innerlich feucht.
Als Dankeschön für diesen netten Nachmittag gibt es am nächsten Samstag ein kleines Extrageschenk.

Erwähnen möchte ich noch, dass ich aus Not die Damentoilette in diesem Etablissement benutzt habe. Offiziell gibt es dort gar keine Toiletten – weil sie wohl nicht den Vorschriften entsprechen. Sie sind also nur für Insider gedacht. Die Herrentoilette war besetzt. Na ja, einen Moment konnte ich wohl warten, aber dann wurde es dringend. Und da es keine offizielle Toilette ist bin ich dann auf die Damentoilette gegangen. Als ich wieder herauskam stand Andrea und eine andere Dame vor der Tür. „Aber Hans-Georg!“ begrüsste mich Andrea. Die Herrentoilette war immer noch besetzt – was schon OK so wie ich das geregelt hab. Ich hatte jedenfalls kein Problem damit.

Erste Reaktionen

Melli hat mein Fahndungsfoto gesehen. Sie war im Kino und hat das Plakat dort hängen sehen.

Heute Nachmittag hat Stefan bei Bernd angerufen. So ganz vorsichtig hat er sich angenähert: Ich will Euch ja nicht zu nahe treten ….. Stefan hat das Plakat auch im Kino gesehen und wusste nun nicht, was er davon halten soll. Bernd hat ihn dann entsprechend aufgeklärt.

Das wurde aber auch Zeit

Endlich hat sich unser Bürgermeister dazu durchgerungen, die Koalition mit der Schillpartei und der FDP zu beenden. Im nächsten Jahr gibt es Neuwahlen. Hoffentlich wird Herr Schill und seine Partei zum Teufel gejagt. Das, was da in letzter Zeit passiert ist, war ja nicht mehr auszuhalten. In seiner heutigen Erklärung benutze Ole von Beust das Wort „psychopathisch“. Den Eindruck hatte ich allerdings auch. Voraussichtlich werden wir Ende Februar an die Urnen gehen. Mal sehen, was uns danach erwartet.

Vor 23 Jahren …

… ging ein Stern auf, genau um 13.01 Uhr. Er leuchtete so hell – und leuchtet immer noch – , dass er bei Tageslicht zu sehen war. Ein paar Minuten später hatte ich den Stern im Arm. Er war ganz ruhig. Ich knuddelte ihn ein wenig und sagte zu ihm: „Hallo Oliver!“.

(Die sichtbaren Eintragungsdaten der Kommentare entsprechend nicht der tatsächlichen Veröffentlichungszeit)

Fahndung

Dies ist ein Ausschnitt des „Fahndungsplakates“ für das ich mich leichtsinniger Weise zur Verfügung gestellt habe. Das ganze Plakat ist heute in der „Welt“ abgedruckt worden im Rahmen eines Beitrags über Raubkopien. Ich bin nicht der langhaarige Bombenleger sondern der unsympathische Typ links. Demnächst soll die Plakataktion starten. Eins schmeichelt mir ja: Auf dem Originalplakat ist mein Alter mit 43 angegeben. Meinen Dank an die Hirschen.

10 Jahre

10 Jahre in einer Firma ist ja nun nichts besonderes. Trotzdem hätte ich erwartet, dass sich von der Geschäftsleitung jemand hätte blicken lassen, mir gratuliert und mir die Musicalkarten – die ich ja auch noch selbst besorgt habe – überreicht hätte. Immerhin hatte ich einen Blumenstrauss, den meine Kollegin Anja bestellt hat.