Blickwinkel


Mir geht’s ja so gut! Die Gefahr dabei ist, dass ich mich überschätze in dem, was ich tue und was ich machen möchte. Sitzen darf ich, aber nicht länger als ca. 20 Minuten am Stück und dann auch bewusst sitzen, d.h. den Rücken gerade halten.

Beim Bücken, z.B. zum Aufsammeln von Gegenständen und beim An- und Ausziehen, bin ich sehr sehr vorsichtig und nehme dazu auch eine vorgeschlagene Haltung ein.

Oft gehe ich in der Wohnung hin und her und trinke dabei ein Glas Saftschorle oder ich telefoniere.



Zwischendurch lege ich mich auch immer wieder für ca. 1 Stunde auf das Bett. Ich erfreue mich dann an der sonnigen Farbe im Schlafzimmer, die wir damals ausgwählt haben. Plötzlich ist es nicht nur ein Schlafzimmer sondern auch ein Zimmer, um mich eine Weile zurückzuziehen und auszuruhen.

Altkleidersammlung

Dass das, was wir in die Sammelcontainer für ausrangierte Klamotten werfen, nicht direkt in der Kleiderkammer des DRK landet, ist mir schon länger bekannt. Mein Kenntnisstand war bislang der, dass das Zeugs geschreddert wird um daraus irgendwas anderes herzustellen.

Dem ist aber nicht so.

Nur – wo soll man mit den Sachen hin, die noch gut sind, die wir aber nicht mehr leiden mögen weil wir sie schon 4 Jahre getragen haben oder weil wir daraus herausgewachsen sind. Hat jemand eine Idee?

Wieder zu Hause

Wie vorhergesagt und geplant wurde ich heute aus der Klinik entlassen. Die Freigabe bekam ich noch vor dem Frühstück, welches ich aber noch verspeist habe. Zu Hause hätte ich mir sonst noch was machen müssen.

Warum ich allerdings erst heute Morgen entlassen wurde statt bereits gestern Nachmittag? Gesundheitliche Gründe schliesse ich aus. Es ging mit gestern nicht schlechter als heute bzw. heute nicht besser als gestern. Es sind wohl eher finanzielle Gründe.

Der Aufenthalt in der Klinik war recht angenehm. Die Schwestern waren ausnahmslos sehr nett und ich habe mich mit einem Obulus für die Kaffeekasse bedankt.

Sehr glücklich war ich über meinen ersten Bettnachbarn, der ja gestern entlassen wurde. Der Herr, der mit gestern Nachmittag nach seiner OP ins Zimmer geschoben wurde, lag mir ganz und gar nicht. Heute Morgen fragte er mich, ob ich ihm helfen könnte, seinen Schlübber anzuziehen. Bevor mir eine Ausrede einfiel, meinte er dann aber, dass ich mich ja auch nicht bücken dürfe. Na, der Kelch ging nochmal an mir vorbei.

Am Donnerstag nächster Woche werden in der Praxis des operierenden Arztes, Dr. Klase die Fäden gezogen. Voraussichtlich in der Woche darauf beginnt die Reha.

Ich möchte mich bei allen Leserinnen und Leser bedanken, die während der letzten Tage meine kleine Krankengeschichte verfolgt haben und mir per Kommentar ihre Genesungswünsche übermittelt haben. Leider war es mir nicht möglich, auf jeden Kommentar einzugehen, es wäre etwas mühsam gewesen. Der kleine Tablet PC hat mir aber die Verbindung zur Aussenwelt ermöglicht.

Dr. Daniel Klase wird hier vermutlich nicht lesen. Trotzdem an dieser Stelle meinen Dank an ihn für die erfolgreiche Operation. Ich würde mich jederzeit wieder in seine Hände begeben.

Und nun habe ich genug gesessen und werde mich wieder in die Waagerechte begeben. Man soll ja nichts übertreiben.

Freigang

Mein netter Bettnachbar wurde heute aus der Anstalt entlassen. Schade, wir haben uns gut verstanden.

Nun, allein im Zimmer ist das doof. Immer nur liegen ist auch doof wenn man sich fit fühlt. Des alb drehte ich ein paar Runden auf dem Anstaltsflur. Eine Dame in Strassenkleidung sprach mich an, die ebenfalls eine Insassin war. Sie verschwand durch einen Nebenausgang.

Meine Gedanken machten Sprünge. Ich hatte nur noch ein Ziel: Ich will hier raus! Eine Schwester bestätigte mir, dass das erlaubt sei. Schnell war ich umgezogen und kurz darauf stand ich in der Fußgängerzone und konnte durchatmen.

Eine Stunde war ich unterwegs.Bei Butlers habe ich ein wenig Baumbehang gekauft. Wow, das tat gut. Statt des Anstaltslifts bin ich sogar die Treppen runter- und wieder raufgegangen.

Und jetzt liege ich auf dem Bett, schreibe diesen Post und warte auf das Mittagessen sowie auf meinen neuen Zellengenossen. Er soll eine Schnarchnase sein. Na, ich habe ja nur noch eine Nacht.

Mein Doc hat mir schon angekündigt, dass sei Stellvertreter morgen früh um etwa 7 Uhr hier ist und die Entlassungspapiere biringt, d.h dass ich mir den Wecker stellen muss. Als Plegeleichter darf man nämlich ausschlafen!

müde

Ich fühle mich gut – nur müde bin ich. Rückenlage bin ich ja nun gar nicht gewohnt. Nachdem ich gefühlte etliche Stunden gar nicht geschlafen hatte, habe ich mich doch auf die Seite gedreht, worauf ich dann auch eingeschlafen bin und ich nicht bemerkt habe, dass die biologische Nachtschwester min Wundpflaster kontolliert hat.

Nach dem Frühstück, welches im Stehen eingenommen wurde, sind mein netter Bettnachbar und ich wie die Tiger im Käfig im Zimmer hin- und hergegangen. Danach wurde ich noch müder und ich hab mich im Bett erholt.

Demnächst weiteres aus der Anstalt – ich muss jetzt ruhen.

Mittagessen fällt aus

Ich hab da mal was vorbereitet:
Wenn diese Notiz veröffentlicht wird, werde ich auf dem Weg nach Bergedorf zur Prasixklinik sein, wo ich mich um 10:00 Uhr einfinden soll.

Nachdem ich gestern recht entspannt war, habe ich heute morgen Pudding in den Beinen und in den Armen.

Nach der Vorbereitung für die OP werde ich die Narkose bekommen. Anschliessend werde ich auf den Bauch gedreht und mein Rücken wird ein Stückchen aufgeschnitten. Von einem Lendenwirbel wird was weggefräst, ein Muskel wird abgetrennt. Dann wird die Masse, die aus der Bandscheibe ausgetreten ist, entfernt und die, die sich noch in der Bandscheibe befindet, ausgeräumt. Danach werde ich wieder zugenäht, verpflastert und in den Aufwachraum geschoben. Die OP soll ca. 1 Stunde dauern.

Etwa 2 Stunden später dürfte ich aufstehen und am Freitag würde ich entlassen werden, wenn dann alles in Ordnung ist.

Ich melde mich wieder, sobald ich dazu in der Lage bin.

Neue Nachbarn


Die Zeitumstellung birgt kleine Überraschungen:
Als wir heute morgen im Wintergarten unseren täglichen Morgenkakao zu uns nahmen, krabbelte an der Pappel gegenüber ein Eichhörnchen runter. Das Nest, auch Kobel genannt, hatte ich schon gestern entdeckt. Nur wusste ich nicht, ob es bewohnt ist.

Wie es scheint, war der kleine Geselle auch gerade aufgestanden und machte sich nun auf die Suche nach seinem Frühstück.

Ein weiterer Kobel befindet sich in unmittelbarer Nähe. Den Einwohner haben wir beim Frühsport beobachtet wie er gerade zum nächsten Baum sprang.