Montags frei

Seit zwei Jahren hat mein Mann einen Job nachdem er lange Zeit arbeitsuchend war. Es hat sich so eingespielt, dass er montags seinen freien Tag hat. Er arbeitet im Einzelhandel und hat auch samstags einen vollen Arbeitstag und kommt immer erst ca. 30 Minuten nach mir nach Hause.

Montags ist er dann zu Hause wenn ich nach Hause komme. Und gestern Abend erinnerte ich mich an die Zeit, als er immer da war, wenn ich nach Hause kam. Er kommt in die Diele, begrüsst mich mit einem Kuss und wir knuddeln kurz. An meinem Arbeitsplatz steht eine Saftschorle bereit um den ersten Durst zu löschen, das Abendessen wird mir serviert. Es ist so, wie es damals war, als er keinen Job hatte.

Natürlich ist es super, dass wir beide berufstätig sind. Dadurch sind wir finanziell natürlich etwas besser gestellt. Und er macht seinen Job gern, hat nette Kollegen und nur einen kurzen Arbeitsweg, der ohne Auto oder ÖPNV auskommt, selbst das Fahrrad zu nehmen wäre sinnlos. Aber es ist auch schön, wenn jemand zu Hause ist, wenn man heimkommt – so wie gestern, oder so wie davor.

An den anderen Wochentagen ist es natürlich anders herum. Nur es ist nicht ganz so entspannt: Ich komme nach Hause, ziehe mich um, kümmer mich um den ersten Durst für mich und für meinen Mann, bereite das Abendessen vor und dann steht er auch schon in der Tür und ich kann ich endlich begrüssen. Aber ich habe keinen Grund mich zu beschweren. Ich mach das gern, sehr gern. Und im nächsten Jahr wird eh alles viel entspannter.

Redhead Day

Sie fallen mir auf, Männer mit roten bzw. mit rotblonden Haaren. Wohl nicht ganz zufällig ist das auch die Haarfarbe meines zukünftigen Exfreundes. Obwohl damals, vor 16-1/2 Jahren, war mich noch gar nicht bewusst, dass ich auf solche Männer stehe.

Jedenfalls heute sind mir ganz viele hübsche Männer mit rotblonden Haaren in der Stadt begegnet. Es war geradezu, als würde sie mir jemand für die Füsse werfen. Der erste stand schon vor der Tür als ich das Bürohaus zur Mittagspause verliess. Ich sehe ihn eh fast jeden Tag wenn ich im Treppenhaus auf dem Weg nach unten bin. Dann sitzt er da in der 1. Etage an seinem Arbeitsplatz und ist kreativ. Das muss man nämlich sein, wenn man bei ZGH arbeitet.

Wie oben erwähnt, es begegneten mir dann noch ganz viele Redheads auf meinem Weg um die Binnenalster und durch die Stadt. Es ist ja nicht so, dass sie mir sonst nicht auffallen, aber es schien heute so, als hätten sie sich alle abgestimmt, in die City zu gehen. So eine tolle Mittagspause hatte ich lange nicht.

Andreas letzter Wille

Andrea Walker hat Krebs und sie ist reich. Das behauptet sie jedenfalls in einer Nachricht an mich:

Hello

I am Mrs Andrea Walker, Diagnose of Cancer and few weeks to live, I wish
to make a donation of twelve Million Pounds (12,000,000.00 GBP) to you
concerning my LAST WILL to setup a Charity Organization to help the poor.

Your’s Sincerely
Mrs Andrea Walker.

Ob ich mich mal melde?

Übersinnlich oder Zufall?

Die diesjährige Urlaubsreise ist noch nicht mal angetreten und wir beschäftigen uns schon mit einer Urlaubsreise für 2015. Die Reise ist, bzw. war, davon abhängig, ob Bernd zu dem Zeitpunkt Urlaub bekommt. Ich bin im Sommer nächsten Jahres bereits Rentner (das hört sich ja total alt an!) und brauche niemanden mehr zu fragen, ob es genehm ist, dass ich dann Urlaub nehmen kann.

Heute Nachmittag, als es im Job ruhiger wurde, rief ich die Seite auf, auf der die Reise angeboten wird, nur mal so. Und während ich mich informierte, welche Landausflüge angeboten werden, meldete sich mein Handy. Bernd hatte mir eine SMS geschickt: Wir können buchen!

Zufälle gibt es!

Nur eine Messerspitze

Ihr werdet wohl kaum erraten, was für Brösel das sind, die da auf der Messerspitze liegen. Das Zeug nennt sich LaBiDa, es sind Joghurtkulturen. Ein paar von den Krümeln, nämlich eine Messerspitze, reichen, um aus einem Liter Milch ebensoviel Joghurt herzustellen.

Und so funktioniert das:
1 Liter H-Milch wird auf ca. 30 Grad erwärmt und dann umgefüllt in den Becher des Joghurtbereiters. Die Krümel werden in die Milch gegeben, umrühren und den Becher in den elektrisch beheizten Joghurtbereiter stellen. Nach ca. 14 Stunden ist der Joghurt fertig. Dann hat der die Konsistenz von leicht cremig geschlagener Sahne. Wenn 2 Esslöffel Milchpulver zusammen mit LaBiDa eingerührt werden, wird der Joghurt etwas dicker.

Im Rahmen meiner Abnehmaktion esse ich seit monaten im Büro täglich einen Becher Joghurt und einen Apfel. Kürzlich habe ich den Joghurtbereiter wiederentdeckt, der seit vielen Jahren ein einsames Leben im Küchenschrank fristete. Da fiel mir ein, dass ich doch meinen Joghurt auch selbst herstellen könnte. Als Geschmackszusatz verwende ich Sirups von Teisseire. Den Tipp habe ich von Gerrit. Zurzeit habe ich Erdbeere und Tropic in Gebrauch. Ich werden mir demnächst wohl noch eine dritte Sorte holen. Es gibt den Sirup auch im Einzelhandel, sogar etwas günstiger als im Sirup-Shop.

1 Liter Joghurt reicht genau für 5 Arbeitstage. Passt doch.

Noch zu viel

Langsam, aber wirklich ganz langsam, nähert sich mein Lebendgewicht dem Level an, den es vor unserem Urlaub im vorigen Sepember hatte, in welchem ich ja 5 kg zugenommen habe. Heute morgen hatte ich endlich 3 kg wieder runter. Es ist schon erstaunlich, dass man in 10 Tagen 5 kg zugelegt, es aber voraussichtlich länger als 6 Monate dauert, bis das Ausgangsgewicht wieder erreicht wird.

Nun ist es ja nicht so, dass ich eine strenge Diät mache. Davon halte ich nicht viel. Meistens ist es ja so, dass man durch den JoJo-effekt nach dem Ende der Diät, die gepurzelten Pfunde schnell wieder auf den Hüften und anderswo sitzen hat. Ich mache es so, dass ich eben aufpasse, was ich esse, besonders von Montag bis Freitag. Allerdings wird nach wie vor Freitagabend das Wochenende eingeläutet mit irgendwelchen leckeren Kleinigkeiten. Dazu darf eine Flasche Wein natürlich nicht fehlen.

Wenn wir in den vergangenen Monaten auf die eine oder andere Flasche Wein verzichtet hätten und unser Augenmerk auf die Kalorien der Kleinigkeiten gerichtet hätten, würde die Waage vielleicht schon wieder das Vorurlaubsgewicht anzeigen. Aber muss man wirklich auf alles verzichten? Man sieht ja, dass es auch anders geht, wenn auch langsam. Und die nächste Kreuzfahrt ist ja erst im September. Bis dahin müssen die letzten 2 kg doch zu schaffen sein, und vielleicht noch etwas mehr, sozusagen als Reserve.

Frühling?

Ich weiss, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Und jetzt, kurz nach 19:00 Uhr ist der Tag ja auch noch nicht vorbei. Aber bis jetzt war es ein guter Tag. Der fing nämlich schon gut an:

Wie an jedem Arbeitstag klingelt bzw. piept der Wecker so zeitig, dass noch ein wenig Zeit zum Kuscheln bleibt. Das muss einfach so sein. Und wie ich da so lag, mein Kopf auf der Brust meines Mannes gebettet, hörte ich das erste Mal in diesem Frühling eine Drossel singen. Der Gesang kam nicht aus der Brust meines Mannes, er kam von draussen, das konnte ich eindeutig hören. Ich bin immer ganz hin und weg, wenn ich das erste Mal im Frühling eine Drossel höre.

Als wir dann den Morgenkakao schlürfend im Wintergarten saßen, beobachteten wir zwei Eichhörnchen, die sie um eine der Pappeln jagden. Immer den Baum rauf und runter und drumherum um den Stamm, in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Ob die Jagd nun mit den Frühlingsgefühlen der Eichhörnchen zu tun hatte oder ob das ein Revierkampf war, entzieht sich unserer Kenntnis. Aber es war niedlich anzusehen.

Auf dem kurzen Weg vom Haus zum Carport war ein vielstimmiger Chor von Vogelstimmen zu hören. Es piepte und tschiepte, dass es eine Freude war. Frühlingsstimmen eben. Wie der Koloraturwalzer von Johann Strauss.

Dann die Autofahrt ins Büro gen Westen. Im Rückspiegel sah ich einen goldgelben Himmel. Und dann sah ich sie, die Sonne. Das erste Mal bei meiner Fahrt ins Büro war die Sonne zu sehen!

Und der Tag im Büro war auch locker und entspannt, was nicht jeden Tag so ist und schon gar nicht unbedingt auf einem Montag. Vielleicht hat das auch mit dem Frühling zu tun.

Das Bild habe ich übrigens geklaut, im Elbe-Penthouse. Da hab ich auch über den Frühling geschrieben.