Das Ende

Vor 70 Jahren endete der schreckliche 2. Weltkrieg, offiziell am 8. Mai. Für einen Teil Deutschlands und einen Teil anderer Europäischer Länder endete der Krieg bereits am 4. Mai, nämlich für Norddeutschland, Norwegen, Dänemark und die Niederlande. Eine Abordnung der Wehrmacht ergab sich bei Lüneburg den Britischen Truppen. Anlässlich dieses Tages findet heute in Lübeck in der Kirche St. Marien eine öffentliche Gedenkstunde statt.

Der Link zeigt ein Foto der durch Britische Bomben stark beschädigten Kirche. Zum Glück wurden die Lübecker Hauptkirchen nicht vollständig zerstört sondern konnten in den 60er Jahren wieder hergestellt werden.

Kein Nachthemd?

Der königliche Nachwuchs ist da und wurde schon wenig später der Öffentlichkeit vor den Toren der Klinik, in welchem die bislang namenlose Prinzessin zur Welt kam, präsentiert.

Prinz William erschien im blauen Pulli mit offenem Hemd, aus dem oben keck seine Brustbehaarung hervorlugte. Ja ja, der schwule Mann achtet auf solche Kleinigkeiten. Die frischgebackene Mama, die Herzogin von Cambridge, präsentierte sich und die kleine Tochter erstaunlich frisch. Als schwuler Mann muss ich zugeben, dass die Dame sehr attraktiv ist. Sie trug ein schlichtes, mit gelben Blümchen bedrucktes Kleid von dem ich im ersten Moment dachte, es sei ein königliches Nachthemd, in welchem Kate gerade dem Wochenbett entstiegen war. Ich musste nun lesen, dass es ein Desingerkleid ist. Na, für mich sieht es nach wie vor wie ein Nachthemd aus – Designer hin oder her.

Auf den Spuren des Schiffbaus

Fast direkt vor unserer Haustür liegt der Menzerwerftplatz, bei den Einwohnern der kleinen Stadt an der Elbe auch „Roter Platz“ genannt – wegen seines roten Belages. Bis Anfang der 80er Jahre wurde dort tatsächlich Schiffbau betrieben. Binnenschiffe wurden dort gebaut, vielleicht früher auch mal kleine Kümos. Zu der Zeit, als die Schiffbauplatten noch mit Nieten zusammengefügt wurden, muss das Geräusch der Niethammer in grossen Teilen von Geesthacht zu hören gewesen sein. Ich kenne das noch aus Travemünde. Dort gab es die Schlichtingwerft, auf der Seeschiffe gebaut wurden.

Das ehemalige Werftgelände wurde nach dem Konkurs der Menzerwerft eingeebnet und flussseitig mit einem Anleger versehen. Wenn man den Platz über die Hafenbrücke erreicht, sieht man rechts die auffälligen Reste einer Anlage, auf der Schiffe zu Wasser gelassen oder zwecks Reparatur an Land geholt wurden. Bis vor kurzem war für mich dies das einzige Relikt, welches man wohl zwecks Erinnerung an die ehemalige Werft nicht entfernt hat.

Abseits meines üblichen Weges, den ich bei Spaziergängen an der Elbe benutze, entdeckte ich jetzt weitere Überreste der Menzerwerft: Mehrere Betonbahnen, die ins Wasser führen und früher mit Schienen versehen waren. Sie dienten wohl auch dem Zweck, Neubauten dem nassen Element zu übergeben. In den Jahren seit der Aufgabe der Werft wachsen zwischen den Bahnen Gräser, Büsche und kleine Bäume. Das ganze sieht recht idyllisch aus, erzeugte in mir aber auch einen Hauch von Wehmut. Alles, was mit Wasser und Schiffen zu tun hat, lässt mich einfach nicht kalt.

Als ich auf einer der Bahnen zum Wasser hinunterging um ein Foto von den Schienen zu machen, die noch aus dem Wasser ragen und sich noch unter Wasser befinden, überkam mich ein merkwürdiges Kribbeln. War es Einbildung oder war es der Geist von vielleicht hunderten von Schiffen, die auf diesen Bahnen ins Wasser glitten? Für viele Menschen mag der Anblick dieser Reste einfach nur Technik sein, Reste, Schrott. Sie fühlen nichts, wenn sie mal so eine Betonbahn betreten um ins Wasser schauen zu können. Sie wissen womöglich gar nicht, welchem Zweck sie dienten. Man mag mich vielleicht für ein wenig spinnert halten, aber ich bin nun mal bei einigen Dingen sehr sensibel.

Heute dient der Menzerwerftplatz, der Rote Platz, als Veranstaltungsfläche. Es gibt einen Beachclub, Tischtennisplatten, ein Beachvolleyballplatz und jetzt wird auch noch ein Pacour für Mountainbikes gebaut. Manchmal, wenn dort Musikveranstaltungen stattfinden, wird es im Elbe-Penthouse recht laut. Die Niethammer wurden von Musikbeschallung abgelöst.

Das Schwarzweissfoto habe ich von einer Infotafel abfotografiert. In etwa der Mitte des Fotos ist deutlich ein in Bau befindliches Binnenschiff zu erkennen, welches quer zum Wasser auf den Betonbahnen liegt.

Es ist Zufall, dass ich gerade heute, am Tag der Arbeit, über eine Werft schreibe, waren doch die Werftarbeiter sicherlich Teilnehmer an einer 1.-Mai-Demo.

Gin aus Hamburg

Elizabeth Bowes-Lyon, besser bekannt als Queen Mum, sagt man nach, sie hat gern ein Gläschen Gin getrunken, vielleicht auch gern mehr als ein Gläschen. So ganz genau weiss das wohl nur die königliche Familie, vielleicht auch nur ihre engsten Bediensteten, die immer für Nachschub sorgen mussten. Wie dem auch sei, Queen Mum wurde uralt, nämlich mehr als 101 Jahre! Lag das vielleicht am Gin?

Gin – ein Getränk, welches hauptsächlich für Longdrinks und Cocktails verwendet wird. Der bekannteste Longdrink mit Gin ist wohl der Gin Tonic. Kürzlich musste ich lernen, dass man nicht einfach Tonicwater zu jedem Gin nimmt, nein, es kommt darauf an, welchen Gin man wählt und dann nimmt man das entsprechende Tonicwater dazu. Und dann kann man das auch noch mit einer dünnen Scheibe Salatgurke aromatisieren. Was es alles gibt! Gin pur, unverdünnt, trinkt man hier wohl kaum.

Gin, Gordons Dry Gin, Beefeater Gin, das sind wohl die bekanntesten Sorten, handelsübliche Massenprodukte, für fast jeden Geldbeutel erschwinglich. Und da kommt es auch nicht darauf an, welches Tonic man zum Verdünnen nimmt.

Vor nicht allzu langer Zeit entdeckte ich, dass auch in Hamburg Gin destilliert wird. In der Altonaer Spirituosen Manufaktur wird der Gin Sul gefertigt. Es lohnt sich übrigens wirklich, die liebevoll gestaltete Homepage mal anzuschauen. Mein Interesse an diesem Gin wurde jedenfalls geweckt, hatte ihn dann aber wieder aus den Augen verloren.

Seit Ende März bin ich nun im Besitz einer Flasche Gin Sul. Liebe Freunde überraschten mich damit kürzlich zu meinem Geburstag. Ein paar Wochen stand die Flasche unberührt im Schrank. Wir trinken, abgesehen von Wein, nur äusserst selten mal Alkohol – und dann auch nur wirklich ausgesuchte Sachen.

Aber jetzt war die Zeit gekommen, die Flasche doch mal zu öffnen um ein Gläschen Gin zu trinken. Als ich die Flasche enkorkte, stieg mir der typische Gingeruch in die Nase. Ich goss ein kleines Glas voll und nippte dann erstmal. Ich weiss nicht, was mich erwartete, ich habe vorher noch nie Gin pur getrunken, immer nur in Cocktails oder als Londrink. Was ich aber auf der Zunge spürte, schmeckte ganz anders. Und das, was ich schmeckte, gefiel mir. Beschreiben kann ich es nicht, aber es war toll und ist viel zu schade, um damit Mixgetränke herzustellen. Dieser Gin ist ein Traum! Und wenn es mich nach einem Digestif gelüstet, oder mal einfach nur mal so, ist die Auswahl jetzt um eine Sorte erweitert.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal zum Ginfan werde. Vielleicht sollte ich es so halten wie Elizabeth Bowes-Lyon und täglich ein Gläschen Gin trinken.

Grünzeugs

Wir hatten ja nichts, früher, in den 50er/60er Jahren. Spinat und Kopfsalat – damit hatte sich das Angebot. Wir hatten das Glück ein kleines Gartenstück hinter dem Wohnblock zu haben. Da hatte Mutter Schnittsalat ausgesät. Der wuchs immer wieder nach. Und Sauerampfer hatten wir auch. Aber das war’s dann auch.

Später kam dann Eisbergsalat auf den Markt. Den ersten habe ich 1975 in Amiland gegessen, der war völlig neu für mich. Später gab es den dann auch bei uns. Brokkoli? Gab’s früher auch nicht. Den zähl ich auch nicht unbedingt zum Grünzeugs.

Und was gibt es heute nicht alles? Rauke zum Beispiel, auch Rucola genannt. Das hört sich doch gleich viel eleganter an als Rauke. Feldsalat gibt es noch. Hab ich noch was vergessen? Ja, natürlich, Bärlauch. Hab ich noch nie probiert. Obwohl Bärlauch wohl ziemlich modern geworden ist. Überall laufen einem Rezepte mit Bärlauch über den Weg. Aber ich mag Lauch halt nicht. Allein das ist schon ein Grund, das nicht zu kaufen bzw. zu essen. Ein weiterer Grund ist, dass Bärlauch ein „In-Grünzeug“ ist. Alles was ist in ist, brauch ich nicht, will ich nicht. Warum sollte ich was kochen und auch noch essen, was gerade alle essen?! Nee, Bärlauch kommt mir nicht ins Haus.

Piech is wech

Zuerstmal muss ich klarstellen, dass sich der Name des Herrn anders schreibt, nämlich mit zwei Pünktchen über dem „e“. Wie ich das mit meiner Tastatur hinbekomme – wer’s weiss kann mir das gern mitteilen.

Aber es geht hier nicht um die 2 Pünktchen, es geht um einen Mann, der 78 Jahre alt ist und sicher viel geleistet hat für den VW-Konzern. Nun hat er fertig, der Herr mit den 2 Pünktchen, Ex-Aufsichtsratchef von VW. Verkalkuliert hat er sich als er versuchte, die Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn zu betreiben. Da hat auch nicht geholfen, dass Herr Piech Großaktionär ist und ziemliech viel Geld im Rücken hat. Er hatte einfach nicht die Unterstützung, Herrn Winterkorn abzusägen. Mit 78 Jahren, leidet man da schon eventuell an Altersstarrsinn? Sägen bringt Regen *hihi* – jetzt steht her Piech mit 2 Pünktchen über dem „e“ im Regen.

Pishing!

Ich hab ’ne Mail bekommen, von der Postbank. Meine Telefon-Banking PIN muss erneuert werden. Sonst würde mein Konto gesperrt werden. Innerhalb von 48 Stunden muss ich das machen, sonst erhalte ich eine postalische Benachrichtigung und Eur 9,90 Bearbeitungsgebühr würden anfallen. Pff, na und! Sollen die mir doch eine postalische Benachrichtung schicken. Isch abe gar kein Konto bei der Postbank!

Mal ehrlich, wer fällt auf so einen Schwachsinn noch rein, besonders wenn man sich die Adresse anschaut, von der die Mail geschickt worden ist: test1(at)apsfitness.co.uk. Christian Sewing, mein angeblicher „Persönlicher Kontobetreuer“ kann mich mal kreuzweise!

Keine Praxis

Die Rede soll hier nicht von der Arztpraxis sein, es geht um die berufliche Praxis:
Die Wirtschaft beklagt sich, dass nur 47 Prozent der Bachelorabsolventen die Erwartungen erfüllen!

Kein Wunder. In vielen Firmen, hauptsächlich in Konzernen, werden Menschen mit einem akademischen Abschluss eingestellt, die nun versuchen, das auf der Hochschule oder in der Universität erlernte in die Firma einzubringen. Und das kann nur schiefgehen. Zwischen Theorie und Praxis besteht nämlich ein himmelweiter Unterschied.

Allein das Thema Mitarbeiterführung ist so ein Ding. Das, was den jungen Menschen mal beigebracht worden ist, lässt sich nur zum Teil anwenden. Jeder Mensch, also Mitarbeiter, hat doch seine eigene Persönlichkeit, wir sind nicht alle gleich, d.h. man muss auf jeden einzelnen Fall eingehen. Aber das muss man lernen, in der Praxis.

Das gleiche gilt natürlich für betriebliche Abläufe. Die Studierten ohne Praxix sehen nur die Zahlen, die unter dem Strich übrigbleiben, d.h. es werden Mitarbeiter gestrichen, ganze Bereiche werden ausgecourct wodurch womöglich Betriebsabläufe gestört werden. Mitarbeiter, die noch eine Lehre bzw. Ausbildung absolviert haben, schütteln oft nur ihre Köpfe ob der Ideen und Entscheidungen der ihnen vor die Nase gesetzten studierten Vorgesetzten ohne praktische Erfahrung. Hauptsache der Rubel bzw. der Euro rollt.

Die Buchzelle

Wie ich schon berichtete, nutze ich einen Teil meiner neugewonnen freien Zeit dazu, aufzuräumen, auszumisten, Platz zu schaffen und bei der Gelegenheit gleich den Staub zu entfernen, der sich in den über sieben Jahren, während der wir im Elbe-Penthouse wohnen, angesammelt hat. Natürlich liegt der Staub nicht überall in der Wohnung fingedick. Wir verkommen schon nicht im Dreck. Es gibt aber Stellen, die in all den Jahren wegen Berufstätigkeit vernachlässigt wurden. Jetzt ist die Zeit gekommen, überall mal „feucht durchzuwischen“.

Dabei fällt mein Blick gerade auf das schwarze Ledersofa. Die Rückenlehne sieht obenaus nicht mehr schwarz aus, nein sie ist grau. Wobei das Arbeitszimmer eher aussieht wie eine Abstellkammer. Um das abzustellen, muss erstmal der Keller …. Aber eins nach dem anderen. Ich schweife ab.

Bücher, wer kennt das nicht, man kauft sie, man liest sie und dann stauben sie ein im Schrank und nehmen Platz weg. Bücher wirft man nicht einfach weg wenn sie ausgedient haben. Und natürlich gibt es auch Bücher, von denen man sich nicht trennen kann – aus welchen Gründen auch immer.

Hier in der kleinen Stadt an der Elbe gibt es mitten in der Stadt das SkyCenter, ein gutsortierter Supermarkt in welchem ich aber höchst selten meine Einkäufe erledige. Im Foyer, so bezeichne ich einfach mal den Eingangsbereicht mit Eisdiele, Apotheke, Asialaden und anderen kleinen Geschäften, steht eine alte Englische Telefonzelle. Anfangs wusste ich gar nicht, was das soll. Ich dachte, das Ding steht da einfach so als Deko. Aber es ist so, dass diese Telefonzelle eine Funktion hat: Man kann dort seine ausgelesenen Bücher reinstellen damit andere Leseratten dort ein wenig stöbern können um sich bei Interesse einfach ein Buch, oder auch mehrere, herauszunehmen.

Als ich in der letzten Woche damit begann, ein paar Bücher dort abzulegen, standen noch ganz viele Bücher auf dem Boden der Zelle, die Regale waren ganz voll. Als ich heute wieder dort war, hat wohl jemand aufgräumt. Der Boden war frei und in den Regalen standen die Bücher nicht mehr so eng beieinander. Irgendwer muss wohl dafür zuständig sein, von Zeit zu Zeit alles mal durchzuforsten und auszumisten.

Die Idee, einen Platz einzurichten, an welchem man Bücher ablegen kann, die man nicht mehr haben möchte, finde ich sehr sinnvoll. Hier liegen noch 12 Bücher, die darauf warten, ihren Weg in die Buchzelle zu nehmen.