Claudia hört auf


Claudia ist eine sehr gute Freundin, Nachbarin und meine Trainerin für die wöchentliche Pilates- und Wirbelsäulengymnastikstunden. 2020 hat sie sich selbstständig gemacht und bietet seit dem eine breite Palette von Gymnastikkursen an. Das Studio teilt Claudia sich mit einer anderen Dame, die diverse Yogastunden anbietet.

Das Studio ist ein heller freundlicher Raum mit Blick auf den Geesthachter Hafen und das gegenüberliegende verwilderte Ufer. Es gibt in Geesthacht keine schönere Lage für ein Gymnastikstudio, und für mich liegt es fast vor der Haustür.

Aus privaten Gründen hört Claudia als Übungsleiterin Ende Juni auf, als Freund kenne ich die Gründe für die Entscheidung. Als ich erstmals davon hörte, hatte ich schon so eine Ahnung, dass Claudia diesen Schritt machen würde. Als sie vor ein paar Wochen das Ende von Elbegymnastik verkündete, war ich deshalb nicht überrascht.

Ich bedauere es sehr, und damit bin ich nicht allein, dass ich mir eine andere Trainingsmöglichkeit suchen muss. Die Studioteilhaberin wird die Stunden mit einer neuen Übungsleiterin übernehmen. Die Frage ist, ob mir das gefallen wird, ob ich einen Draht zu ihr finde. Wenn die Chemie nicht stimmt, hat es keinen Zweck, sich auf die Übungen einzulassen. Für Pilates und die Wirbelsäulengymnastik habe ich jeweils eine Probestunde zu vereinbart.

Bis Ende Ende Juni bleibt Claudia uns ja noch erhalten, als Freundin sowieso. Aber der Abschied in der letzten Übungsstunde wird allen Teilnehmern schwerfallen.

Mittwoch ist Einkaufstag

Montags, so gleich nach dem Wochenende, gehe ich nicht gern einkaufen. Alles, was wir benötigen, haben wir dann meistens auch noch im Haus. Ausserdem räume ich dann notwendige Dinge auf und weg, was am Wochenende so liegengeblieben ist. Es ist ja nichts so dringend, dass es nicht gleich und sofort erledigt werden müsste. Also kann ich das auch machen, wenn der Gatte seinem Broterwerb nachgeht.

Dienstags gehe ich eher ungern aus dem Haus. Morgens um 9 habe ich ja die Pilatesstunde, die ja recht anstrengend sein kann, so dass ich dann keine Lust mehr habe, noch mal raus ins Dorf zu gehen. Ausserdem plane ich ja in der Vorwoche so, dass ich dienstags nicht einkaufen muss.

Mittwoch geht es dann los. Dies und jenes muss ergänzt werden, z.B. Käse. Da Mittwoch Marktag ist, kann ich bei Torge an der Käsebude frischen Käse kaufen. Am liebsten gehe ich gleich nach dem Aufstehen, ca. 7 / 7:30 Uhr los. Dann bin ich rechtzeitig wieder im Haus zur Pause vom Gatten, damit wir dann per Chat ein wenig schnacken können.

Heute morgen schauerte es aber. Und das Regenradar sah nicht gut aus. OK, ich hätte vielleicht eine Regenlücke erwischt, aber ich will ja nicht hetzen, das hab ich wirklich nicht nötig. Meistens hat Schatz um 10 Uhr Pause, aber manchmal auch schon früher, um 9:15 Uhr. Für die frühe Pause hätte ich hetzen müssen. Wenn ich aber diese Pause abwarte und bis 10 Uhr warte, ist das auch wieder mit Eile verbunden. Und eilen will ich nicht und muss ich nicht, ich bin nicht auf der Flucht.

Das Regenradar zeigt mir, dass die Regenfront nach Osten abzieht. Egal welche Pause wir zum Chatten haben, danach sieht es gut aus und ich kann die notwendigen Besorgungen erledigen, z.B. Käse, Obst und Eier.

Soviel zum Hausfrauendasein eines Rentners.

Die Meisen sind los


Ich beobachte schon seit Tagen, dass junge Kohlmeisen im grünen Geäst vor meinem Fenster sitzen und darauf warten, dass ihnen von den Eltern Futter angereicht wird. Wenn es ihnen zu lange dauert, knabbern sie selbst ein wenig herum oder wechseln den Zweig. Aber sie sind wohl noch nicht in der Lage, sich selbstständig dauerhaft zu versorgen.

Aus den Augenwinkeln bemerkte ich draussen am Fenster ein Bewegung, und siehe da, es hatte sich eine der Jungmeisen auf dem Fenstersims niedergelassen. Sie pickte ein wenig an den Flechten, die sich im Lauf der Zeit auf den Steinen gebildet hatten. Mein kleiner Fotoapparat lag am nächsten, so dass ich ihn ohne grosse Bewegung erreichen konnte. Zum Glück blieb der kleine Vogel so lange sitzen, bis ich die Kamera in Position gebracht hatte und ein paar Aufnahmen machen konnte.

Der Vorteil von bodentiefen Fenstern, die man nicht mit Plissees oder Folien blickdicht verschliesst, man sieht mehr, was um einen herum passiert.

100 Jahre Stadt Geesthacht


Am 2. Januar 2024 wurde Geesthacht an der Elbe zur Stadt erhoben. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Gegend bereits im 1. Jahrhundert vor Chr. besiedelt war.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums gibt es diverse Aktivitäten, begonnen wurde heute mit dem Festumzug. Da ja hier bei uns alles vor der Haustür stattfindet, dachte ich mir, ich geh mal gucken.

Sammelplatz der angemeldeten Gruppen war der Schulhof der Buntenskampschule. Dort schaute ich mich ein wenig um. Ich entdecke u.a. Parteien, Gesangsverein, Schützenbruderschaft, Niederdeutsche Bühne, Kleines Theater Schillerstrasse sowie eine kleine queere Abordnung. Sportvereine und eine Tanzschule sollten auch ihre Teilnahme zugesagt haben.

Der Bürgermeister, im schwarzen Anzug und Zylinder, war bereit, den Festumzug anzuführen. Nun ja, es war alles ein wenig dörflich. Hätte der Umzug an einem Samstag stattgefunden, wäre vielleicht auch der örtliche Einzelhandel beteiligt gewesen. Es gibt hier einige wenige Firmen, die zum Stadtbild dazugehören.

Am Wegesrand hatte Schlachtermeister Voss einen kleinen Tisch aufgebaut, auf dem kleine Becher mit einem alkoholischen Getränk, abgedeckt mit einer Scheibe Mettwurst, bereitstanden, einige der aktiven Teilnehmer zu erfreuen.

Der Bürgermeister bedankte sich natürlich persönlich für die nette Geste.

Hier klinkte ich mich wieder aus und machte mich auf den Heimweg. Vereinzelt standen ein paar Zaungäste an den Strassen und warteten darauf, einen Blick auf den Festzug werfen zu können.

Juni 2024

Der Mai gab in diesem Jahr nicht so viel verblogbares her, Fotos sind auch kaum vorhanden. Aber solche Zeiten gibt es eben auch mal. Dafür wird der Juni abwechslungsreicher.

Vor 100 Jahren wurde Geesthacht zur Stadt. Dieses Jubiläum wird mit einigen Aktionen gefeiert. Morgen soll es einen Festumzug geben. Hier findet ja fast alles vor unserer Haustür statt, ich werde mir das wohl mal anschauen.

Für die 2. Juniwoche ist die Eigentümerversammlung anberaumt. Ich schätze mal, dass das in diesem Jahr nicht in einer Stunde erledigt sein wird. Es gibt ein paar Punkte, über die wohl diskutiert wird. Ich grätsche ja manchmal dazwischen wenn es zu ausufernd wird und unter Punkt X Dinge eingeworfen werden, die man auch unter Verschiedenes diskutieren kann.

Am Ende der Woche wird dann mein gerissener Zahn entfernt. Davor habe ich keine Angst. Zu dem Kieferchirurgen habe ich volles Vertrauen, der hat schon 2 mal in meinem Esszimmer handangelegt. Das Provisorium, welches ich dann ein paar Monate tragen muss, habe ich schon bei meinem Zahnarzt abgeholt. Ich hoffe, dass es passt und nicht drückt.

Eine Woche später schauen wir uns im First Stage Theater das Musical A Chorus Line an. Am Tag darauf fahren wir mit Freunden nach Magdeburg zum Musical Love never dies. Schatz hat danach eine Woche Urlaub und dann ist der Juni auch schon wieder vorbei.

Hoffen wir auf einen schönen Sommermonat, der meteorologische Sommer begann ja heute mit dem 1. Juni. Ich habe fast den ganzen Nachmittag auf derTerrasse sitzen können und habe Vitamin D getankt. So kann es bleiben bis Weihnachten.

Katzenstress

Wir haben keinen Stress mit den Katzen, die Katzen haben miteinander Stress. Was ist passiert?:

Beide lieben es ja, auf unserem Arbeitstisch zu liegen und sich verwöhnen zu lassen. Glinda lag gestern bei mir und wollte in dem Moment vom Tisch springen, den Elphie sich ausgesucht hatte, an der selben Stelle auf den Tisch zu springen. Das war natürlich keine böse Absicht, nur das wissen die Katzen nicht.

Beide jagten sich daraufhin mehrmals mit fauchen, knurren und schreien durch die Wohnung. Mir gelang es, Glinda mit viel Körpereinsatz einfzufangen, die hinter Elphie her war. Mit streicheln und zureden gelang es mir, Glinda zu beruhigen. Bernd gelang es unterdessen, Elphie im Schlafzimmer einzusperren, mit ihm zusammen. Normalerweise ist die Tür immer offen. Aber das war natürlich jetzt kein Dauerzustand.

Sobald die Tür wieder offen war, gingen die Katzen wieder aufeinander los, es wurde geschrien und gefaucht, Haarbüschel flogen durch die Wohnung, Elphie bekam einen Schlag auf die Nase, auf der eine kleine Wunde und ein kleiner Kratzer zu sehen sind. Nachdem die Katzen einige Zeit getrennt waren, Glinda auf der Terrasse, Elphie in der Wohnung, beruhigte sich die Lage. Elphie zog sich ins Schlafzimmer zurück. Sie lag den ganzen Tag dort auf der Decke, auf der Glinda nachts liegt. Glindas Verhalten war nahezu normal, fast so, als sei nichts gewesen. Elphie bekam Futter und Wasser hingestellt, die Schlafzimmertür blieb offen.

Als wir schlafengingen, lag Elphie immer noch auf der Decke, Glinda schlief auf einem ihrer Schlafplätze. Bei einem nächtlichen Klogang sah ich Elphie immer noch bei uns liegen, Glinda lag im Arbeitszimmer. In den frühen Morgenstsunden hörte ich ein kurzes Fauchen. Glinda muss auf Wanderschaft gegangen sein.

Beide Katzen waren im Schlafzimmer als ich heute morgen aufstand. Sie beschnupperten sich Nase an Nase, bis Elphie plötzlich kurz fauchte. Elphie stromert jetzt wieder durch die Wohnung, sie liegt nicht mehr zurückgezogen im Schlafzimmer. Man merkt ihr aber noch an, dass sie etwas verunsichert reagiert in Glindas Anwesenheit. Die Lage scheint sich zu normalisieren.

Wir hatten schon zweimal ähnliche Vorfälle, in denen eine der Katzen sich durch die andere bedroht fühlte obwohl das gar nicht der Fall war. Es waren einfach nur zufällige Ereignisse, die sie aufeinander sauer gemacht haben. Sie können natürlich nicht erkennen, dass das keine Absicht ist.

Erst später am Tag gestern haben wir entdeckt, dass der gläserne Lampenschirm einer kleinen Leuchte zerbrochen war. Spitze Scherben lagen verstreut um die Leuchte herum, einige steckten auch noch in der Leuchte selbst. Zum Glück ist dabei nichts passiert.

In bar?

Gestern hatten wir Besuch von meinem Cousin und seiner Freundin. Sie hatten sich im naheliegenden Hotel einquartiert. Um den Besuch gemütlich abzuschliessen, hatten wir uns im Hotel zum Frühstück angemeldet.

Aus Gründen habe ich zurzeit für meine Verhältnisse viel Bargeld, welches ich ja irgendwie loswerden muss (Bitte keine Bettelbriefe schicken!). Einen Teil des Geldes für das Frühstück loszuwerden, war eine gute Gelegenheit. Als ich der Hotelangestellten sagte, dass ich Barzahlung zu machen wünsche, wurde ich erstaunt angeschaut und es wurde nochmal nachgefragt. Ich erklärte dann die Sitation.

Barzahlung im Hotel ist inzwischen äusserst ungewöhnlich, das würde ich ja auch nicht machen. Bin ja eh nicht der Barzahler. Meinetwegen kann das Bargeld abgeschafft werden. Aber was würde solchenfalls aus der Bettlermafia? Würde die dann arm und mittellos werden?

Unser Kultursommer

Kultur statt Kreuzfahrt – so könnte man unseren Sommer beschreiben.

Es geht los am 21. Juni mit A Chorus Line im First Stage Theater in Hamburg. Dieses kleine Theater hatten wir ja Weihnachten kennengelernt und waren sehr überrascht über die Leistung der jungen Darsteller. Wir gehen mal davon aus, dass diese neue Inszenierung auch unseren Gefallen finden wird.

Gleich am nächsten Tag, am 22. Juni, fahren wir mit Freunden nach Magdeburg. Dort wird auf dem Domplatz der 2. Teil des Musicals Phantom der Oper aufgeführt, nämlich Love Never Dies, ebenfalls von Andrew Lloyd Webber komponiert. Wir haben dieses tragische Musical bereits in Hamburg gesehen und sind gespannt auf die Inszenierung in Magdeburg. Orchester und Chor werden vom Theater Magdeburg bereitgestellt. Einige Darsteller sind am Theater Magdeburg engagiert, es stehen aber auch immer einige Gäste auf der Bühne, die in der Musicalszene schon einen Namen haben. Wir sind gespannt auf Patrick Stanke, den wir schon in diversen Musicalrollen gesehen haben. Er übernimmt in Magdeburg die Partie des Phantom.

Im Festspielsommer in Tecklenburg, dem sogenannten Broadway des Nordens, wird in diesem Jahr u.a. Mamma Mia zu sehen sein. Als wir uns überlegt hatten, dass wir mal wieder nach Tecklenburg fahren könnten, war so ziemlich alles ausgebucht, selbst die Vorstellungen an normalen Arbeitstagen. Gestern habe ich zufällig herausgefunden, dass es im August 2 Zusatzvorstellungen geben wird, eine davon fällt in den Urlaub meines Schatzes. Sogleich habe ich Freunde alarmiert. Und was soll ich sagen: Heute habe ich 4 Karten für den 14. August bestellt und 2 Doppelzimmer im altehrwürdigen Hotel Drei Kronen gebucht.

In Magdeburg und in Tecklenburg finden die Aufführungen unter freiem Himmel statt, neudeutsch open air. Während das Publikum in Tecklenburg unter einer Überdachung sitzt, ist es in Magdeburg dem Wetter ausgesetzt. Die Aufführungen finden auch bei Regen statt, wenn es nicht allzu doll schüttet. Drücken wir die Daumen auf gutes Wetter – für die Darsteller und für das Publikum.

Beantragung eines Wahlscheins

Am 9. Juni ist Europawahl. Die Wahlbenachrichtigung haben wir zugeschickt bekommen, in der bestätigt wird, dass wir im Wählerverzeichnis eingetragen wurden damit wir als Bürger der Europäischen Union auch wählen dürfen. Und das machen wir selbstverständlich.

Der Gang zum Wahllokal würde keine 5 Minuten in Anspruch nehmen. Den Wahlvorstand würde es sicher freuen, wenn wir persönlich dort erscheinen würden, die Wahlbeteiligung bei der Europawahl ist ja immer äusserst gering. Ob es die Damen und Herren freut, welche die Wahl beaufsichtigen, wage ich aufgrund der bisherigen Erfahrungen zu bezweifeln. Wie es sich gehört, betreten wir immer mit einem freundlichen Guten Morgen das Wahllokal. Es heisst ja, „Wie man in das Wahllokal hineinruft, so schallt es heraus“. Freundlich wurden wir bisher nie empfangen, eher sachlich-neutral, wenn nicht sogar mürrisch. Wir machen jetzt immer Briefwahl um nicht in die mürrischen Gesichter gucken zu müssen, die nicht mal ein Lächeln für uns übrighaben.

Früher, in Lübeck, da war das anders. Da sassen dort die Nachbarn im Wahlvorstand, auch meine Frau sass da. Eine Thermkanne mit Kaffe stand auf dem Tisch und eine Schale mit Gebäck. Es ging nachbarschaftlich-familiär zu. Wenn es die Zeit erlaubt, hielt man einen kleinen Klönschnack.

Wir haben also für die kommende Wahl zum Europäischen Parlament Briefwahl beantragt. Mit dem Handy haben wir den aufgedruckten QR-Code gesannt. Auf der dann erschienenen Seite trugen wir unsere Emailadresse sowie unsere Telefonnummer ein, abschicken – fertig! Fast im selben Augenblick kam die Bestätigung, dass ich einen Wahlschein beantragt hätte, per Email. Da muss man nichts mehr ausfüllen, unterschreiben und in den nächsten Briefkasten stecken, alles geht vom heimischen Bett aus.

Nur für die Wahl selbst muss man noch ein Kreuz machen, an der für seine persönliche Meinungen richtigen Stelle. Es gab mal die Idee, die Möglichkeit einzurichten, Wahlen auch online durchführen lassen zu können. Die Sicherheishürden dafür sind natürlich sehr sehr hoch um zu vermeiden, dass die Wahl manipuliert werden könnte. Wenn es denn mal soweit sein sollte, werde ich auch das machen.