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Weltfrauentag

Es ist unbestritten, dass Frauen in vielen Bereichen immer noch abgehängt sind und Männer, besonders alte weisse Männer, immer noch die Frauen beiseite drängen, ihnen immer noch weniger Gehalt zahlen. Männer dominieren in vielen Berufen, allen Quotenregelungen zum Trotz. Vielleich liegt der Ursprung darin begründet, dass Frauen früher die Heimchen am Herd waren, sich um Haushalt und Kinder kümmerten, während der Mann die Lohntüte nach Hause brachte – wenn er sie nicht schon auf dem Heimweg versoffen hatte. Die Gleichberechtigung von Frauen existiert wohl in vielen Fällen bislang nur auf dem Papier und in Gesetzestexten. Es wird Zeit, dass sich was ändert und Frauen auch positiv wahrgenommen werden.

Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass sich alle möglichen Firmen zum Weltfrauentag zu Wort melden, in Anzeigen, kleinen Videos (nennt man neudeutsch wohl Reels) und Fotos. Glauben diese Firmen, sie würden nur einen einzigen Euro mehr Umsatz machen weil sie auf den Weltfrauentag aufmerksam machen? Denken die, wenn Frau Schulze das sieht, sagt sie sich: Ach, das ist ja nett, da kauf ich ab sofort meine Lebensmittel, Wein oder sonstwas.

Das, was da in den sozialen Medien heute abläuft kehrt das Thema schon fast wieder um. Die Frauen werden hofiert, man denkt an sie. Ob die Frauen das wollen?

Ich bin gespannt auf die Reaktionen meiner Leserinnen.

Die Kackblauen

Mitte Mai ist in Schleswig-Holstein Kommunalwahl. Heute hatten die Kackblauen einen Infostand in der Einkaufsstrasse aufgestellt, und zwar direkt am Eingang zum Wochenmarkt. In der Strasse selbst patroullierten ein paar niedere Mitglieder, die Handzettel an die Passanten verteilen sollten.

Bei vorherigen Gelegenheiten hab ich immer gesagt: Von Ihnen nehme ich nichts. Ich erinnerte mich heute aber an einen Freund, der mir mal erzählte, er hätte so ein Infoblatt genommen und das dann angwidert fallengelassen nachdem er gesehen hat, um welche Partei es sich handelt. Natürlich hatte er das schon vorher bemerkt. Aber es kommt ja auf den Effekt drauf an. Heute habe ich das auch gemacht, und das gleich zweimal weil mir an zwei verschiedenen Stellen von verschiedenem Hilfspersonal.

Auf meinem Weg beobachtete ich eine Dame, die die Annahme eines Handzettels ebenfalls verweigerte. Als ich zu ihr aufschloss, erzählte ich ihr, was ich gemacht habe. Sie fand das eine gute Idee und wollte sich das für das nächste Mal merken. Vielleicht erzählt sie das ja in ihrem Umfeld weiter und beim nächsten Markttag sieht man mehr Passanten, die die Infozettel der Kackblauen denen vor die Füsse werfen.

Hat Merz recht?

Ja, hat er wenn er von „kleinen Paschas“ redet. OK, er hätte das vielleicht auch anders formulieren können, weniger drastisch. Aber manchmal kann eine drastische Wortwahl aufrütteln. Und was ist passiert in Deutschland? Man regt sich darüber auf, dass er „kleine Paschas“ gesagt hat. Und genau das trifft es, und das nicht erst seit heute.

Ich erinnere mich daran, wie die Tochter eines Arbeitskollegen eingeschult wurde, was inzwischen wohl schon 20 Jahre her ist. Mein Kollege berichtete, dass die kleinen Türkenjungs die Mädchen auf dem Schulhof schubsten, die Lehrerinnen frech behandelten. Freunde von uns, deren Enkelin eingeschult worde, vor etwa 5 Jahren, berichteten von ähnlichen Vorfällen. Ich bin wahrlich kein Freund der CDU. Aber Herr Merz hat den Kern getroffen, weshalb ich die CDU trotzdem nicht wählen würde.

Das Problem sitzt tiefer, nämlich in der Familienstruktur der „Ausländer“, in denen die Frauen leider immer noch nicht viel, oder eher gar nichts, zu sagen haben. Die Männlichkeit dominiert und damit die Männer in der Familie. Selbst die Söhne haben haben mehr zu sagen als die Mutter, haben ein Auge auf ihre Schwester.

Mich treibt es schon ein paar Tage um, über die kleinen Paschas zu schreiben. Gerade habe ich von einer Lehrerin gelesen, die die kleinen Paschas selbst erlebt hat. Niemand wagt es, dagegen was zu tun, weil man dann gleich in die Ecke Rassismus und Islamophobie gestellt wird. „Entscheidend ist, dass Strafe auf dem Fuße folgt. Das hätte abschreckende Wirkung, weil ein belangter Randalierer es schwer hat, sich als „cool“ zu präsentieren.“ Aber vermutlich steht dann gleich der ganze Clan auf der Matte und die Lehrerin oder der Lehrer hat ein Messer in der Brust.

Maskenpflicht aufgehoben

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat die Maskenpflicht für den ÖPNV aufgehoben. Der Grund „die Rechtsgrundlage für harte Eingriffe in die Freiheitsrechte “ sei nicht mehr gegeben, so unser Landesfürst Daniel Günther (CDU).

Ich habe die Maskenpflicht nie für einen harten Eingriff in meine Freiheitsrechte empfunden, weder im Theater, in Bahn und Bus, noch im Einzelhandel und auch nicht auf öffentlichen Strassen und Plätzen. Das ist schon harter Tobak, was Herr Günther da von sich gegeben hat, könnte auch ein Queerdenker oder Reichsbürger gesagt haben.

Hamburg beharrt weiterhin auf der Maskenpflicht im ÖPNV. Es gibt Gebiete, in denen die Landesgrenzen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein nicht sichbar sind. Die Bebauung geht ineinander über. Du machst einen Schritt bist in Hamburg, ohne dass du es optisch bemerkst.

Wenn ich also demnächst aus der kleinen Stadt an der Elbe zum Zahnarzt in die grosse Stadt an der Elbe fahre, könnte ich theoritsch irgendwo zwischen Geesthacht und Bergedorf meine Maske aus der Hosentasche zerren und die dann aufsetzen. Allerdings stehen an der Autobahn Schilder, die die Landesgrenzen markieren.

Davon mal abgesehen finde ich es in der Enge eines Busses und bei einigen Fahrgästen, die wohl oder übel auch den Bus benutzen, sicherer, meine Maske vom Beginn der Fahrt bis zum Aufstieg über Mund und Nase zu tragen.

Ist die betupft?

Ja, die ist betupft, oder ihre Grundstücksbegrenzung ist kaputt, mit anderen Worten: Sie hat nicht alle Latten am Zaun: Ulrike Scharf, die bayerische Arbeits- und Sozialministerin. Sozial ist ihr Idee jedenfalls nicht.

„Wir brauchen mehr Flexibilität, um Familie mit Beruf vereinbaren zu können …“ ist ihre Forderung. Frau Scharf will die gesetzlich vorgeschriebene tägliche maximale Arbeitszeit von 10 Stunden verlängern, „das steigere die Beschäftiungsquote“. Hintergrund ist auch der massive Fachkräftemangel in diversen Bereichen.

Ich glaub es hackt. Die ist doch mit dem Klammersack gepudert. 10 Stunden maximale Arbeitszeit täglich ist schon viel. Rechnet man dann noch jeweils 1 Stunde An- und Abfahrt zum Arbeitsplatz und nach Hause dazu, ist man schon 12 Stunden von der Familie weg. Wobei jeweils eine Wegstunde schon am unteren Level liegt. Wenn ich dann noch 8 Stunden Schlaf abziehe, verbleiben für die Familie täglich noch 4 Stunden.

Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen könnte.

Ein Loch ist im Eimer

In diesem Fall meine ich die Löcher in Nordstream 1 und 2. Einfach wird das nicht, die Eimer, äh Röhren, wieder zu schliessen. Aber technisch ist das möglich. Wer die Löcher da hineingemacht hat – alle tippen auf Russland, aber wer weiss das schon in diesen Tagen mit Kriegspropaganda von beiden Seiten.

Im Grunde kann es uns ja egal sein, dass die Röhren nun kaputt sind. Der Gaszustrom war ja eh schon gestoppt. Lass die Dinger doch volllaufen mit Ostseewasser und da unten verrotten, ein Milliardengrab. Und wer weiss schon, ob die Russen überhaupt wieder Gas liefern sollen oder können, ob wir überhaupt noch Gas aus Russland haben wollen, so denn eines Tages mal Frieden einkehren wird. Egal ob Putin oder jemand anderes, die wirtschaftlichen Interessen der Oligarchen und die militäreischen Interessen der Generäle werden wohl entscheidend sein, wer Putins Nachfolger wird. Und das kann sich ganz schnell wieder ändern. Wer will sich auf Russland noch verlassen?

Sorgen bereitet mir die Tatsache, dass überhaupt etwas auf dem Meeresgrund mutwillig kaputtgemacht worden ist, ob wir davon nun abhängig sind oder nicht. Da liegen auch ganz dicke Stomkabel, die Energie liefern. Da liegen wohl auch Glasfaserkabel, welche die Länder untereinander für den Datenaustausch vernetzen. Eine Detonation an der richtigen Stelle, ich mag mir das gar nicht ausmalen, was dann geschehen könnte.

Die Löcher in Nordstream 1 und 2 haben uns jetzt nicht getroffen. Vielleicht war das nur ein Test um festzustellen, wie da unten auf dem Meeresgrund was kaputtzumachen geht.

Die Vertreibung der Palästinenser

Mir liegt dieses Thema schon sehr lange auf dem Herzen, auch das Thema der Siedler auf den durch Israel besetzten Gebieten. Der UN-Sicherheitsrat hat 2016 die Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts bezeichnet. Ich wollte schon lange darüber schreiben, allein mir fehlen die passenden Worte. Es ist ein heikles Thema, denn wenn man sich nicht der Israelischen Auffassung anschließt, wird man leicht in die rechte Ecke gedrängt.

Christa Chorherr aus Wien hat sich jetzt vorsichtig und diplomatisch diesem Thema angenommen. Ihre große, lange Jahre währende internationale Erfahrung in verschiedenen Bereichen, hat sie die passenden Worte finden lassen. Ich kann mich ihren Worten nur anschließen.

Darf man das?

Darf man Kritik an den Vertretern eines Staates üben, der sich in einem grausamen Krieg befindet? Ich bin der Meinung, dass man das darf. Worauf will ich hinaus?:
Botschafter Andrij Melnyk aus der Ukraine behauptet, dass viele Flüchtlinge aus seinem Land Deutschland den Rücken kehren weil sie sich hier nicht willkommen fühlen. Ich frage mich, woher das wissen will. Hat er mit den Flüchtlingen gesprochen? Wir sollten uns darüber Gedanken machen, warum die Leute hier nicht bleiben wollen.

Ich finde das ziemlich anmaßend von Andrij Melnyk, wie auch einige andere Dinge, die er Deutschland vorwirft, wie z.B. die Feststellung, dass wir keine schweren Waffen liefern. Bundeskanzler Scholz hat sich ja jetzt bereiterklärt, in die Ukraine zu reisen. Der Herr Botschafter erklärt „Die Ukrainer erwarten, dass der Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch in Kiew ein neues Hilfspaket deutscher Rüstungsgüter verkünden wird …“. Ich störe mich an dem Begriff „erwarten“.

Und während Selenskyj um moderne Flugabwehr bittet, pocht Klitschko auf Deutsche Hilfe.

Bei allem Verständnis für die Lage in der Ukraine, woher nehmen Politiker das Recht, Forderungen zu stellen und Erwartungen zu haben. Angemessen wäre es, von Wünschen zu sprechen. Außerdem gibt es internationale Vereinbarungen, dass Deutschland bestimmte Waffen gar nicht direkt in die Ukraine liefern darf. Daher gibt es ja das Modell des Ringtausches, d.h. andere Ländern liefen diese Waffen und Deutschland füllt den Bestand dort auf.

Und eins darf man nicht außer acht lassen: Wir hoffen zwar alle, dass Russland den Krieg nicht gewinnen wird. Aber was wenn doch, trotz der geforderten Waffenlieferungen? Dann freuen sich die Russen darüber, dass sie ihren dezimierten Waffenbestand mit Waffen aus dem Westen aufstocken und ergänzen können. Das Szenario, was daraus entstehen könnte, mag ich mir gar nicht vorstellen.

8. Mai

Der Tag der Befreiung hat in diesem Jahr eine doppelte Bedeutung, jedenfalls für Schleswig-Holstein:

Die Schleswig-Holsteiner, die Leute zwischen den Meeren, haben sich von der kackblauen AfD befreit. Sie ist nach der gestrigen Landtagswahl nicht mehr im Landtag vertreten.

Hoffen wir, dass das auch in anderen Bundesländern passieren wird.

Um 18 Uhr sah das mit 4,9 Prozent ja noch etwas unsicher aus. Zum Glück hat sich das dann im Laufe des abends nach unten stabilisiert.

Wer sind sie?

Ich frage mich, was das für Menschen sind, die in einigen Deutschen Städten pro-russische Demonstrationen per Autokorso durchführen. Sind das deutsche Nazis, Faschisten, Rechtsextreme? Werden sie von der AfD unterstützt. Bezahlt die ihnen vielleicht sogar die Tankfüllung für so einen Scheiß? Oder sind das Russen, die hier und in unseren Nachbarstaaten leben, sich hier zusammenrotten und mit ihren Autos demonstrierend durch die Straßen fahren?

Sollen diese Menschen doch lieber nach Russland gehen und sich von den Soldaten der Ukraine totschießen lassen. Aber dazu sind sie zu feige, es könnte den Einzelnen ja treffen. Hier, im demokratischzen Deutschland, darf man ja seine Meinung zum Ausdruck bringen und ist sich sicher, kein Bein zu verlieren, oder gar das Leben.