Archiv der Kategorie: politisch

Siegfried & Joy gegen Nazis


Siegfried & Joy sind ein äusserst erfolgreiches Komiker- und Illusionistenduo, welches europoweit in ausverkauften Theatern auftritt und das Publikum begeistert. Entdeckt habe ich die beiden über ihren Instagramaccount. Dort zeigen „zaubern“ sie auf öffentlichen Strassen und Plätzen mit ihrem goldenen Tuch Menschen und Dinge herbei oder lassen sie verschwinden. Es ist mir immer ein Vergnügen, ihnen dabeu zuzuschauen und auch die Reaktionen der Passanten zu beobachten.

Siegfried & Joy haben sich im Internet ganz klar gegen Nazis positioniert. Reaktionen einiger ihrer Follower haben sie zusammen mit ihrem Statement veröffentlicht. OK, wer in der Öffentlichkeit steht, muss damit rechnen, dass er negative Kommentare bekommt. Aber ich finde es wichtig, dass sich Personen, die sich in den sozialen Medien öffentlich machen, gegen rechts positionieren. Künstler, welcher Art auch immer, haben nun mal die grösste Bühne im Internet und erreichen viel mehr Menschen, als wir es mit unseren Blogs können. Warum Politiker sich nicht öffentlich hinstellen und solche Statements abgeben, erschliesst sich mir nicht.

Bernd und ich hätten uns gern eine ihrer Vorstellungen in Hamburg angeschaut. Als wir den Tourkalender entdeckten, waren bereits alle Vorstellungen ausverkauft. Die einzige, für die es noch Karten gibt, passt leider terminlich nicht bei uns.

Siegfried & Joy haben bei Instagram eine grosse Fangemeinde. Sie zeigen dort kleine Videos, wie sie im privaten Bereich das Duo kopieren. Meistens sind diese Versuche sehr unterhaltsam, hier ein paar Beispiele. Es gibt nur 2 Möglichkeiten für die eigene Reaktion: Entweder kichern oder kopfschütteln. Ratet mal, zu welcher Fraktion ich gehöre?

Der Hetzer


Friedrich Merz betreibt Rechtspopolismus mit seiner Äusserung, dass abgelehnte Asylbewerber sich auf unsere Kosten neue Zähne machen lassen und wir, also die, wir hier ansässig sind und einen deutschen Pass haben, sowie eine Gesundheitskarte, auf einen Arzttermin warten müssen.

Es ist ein Skandal, dass dieser CDU-Vorsitzende mit Ambitionen auf das Kanzleramt, solche Worte in den Mund nimmt. Ich schlage Ihnen vor, Herr Merz, dass Sie schnellestens die Partei wechseln, und bei der AfD Mitglied werden. Sie waren angetreten, die Stimmen für die AfD zu halbieren. Das Gegenteil ist der Fall, die AfD steigt und steigt in der Wählergunst.

Ich habe es schon desöfteren gesagt, hier und als Kommentar in anderen Blogs: Warum soll ich CDU wählen wenn ich das Original haben kann? Herr Merz ist mit seinen Äusserungen nicht in der Lage, der AfD Stimmen wegzufischen und sie seiner Partei zuzuführen. Ich bin zwar kein CDU-Wähler, aber Friedrich Merz ist eine Fehlbesetzung erster Güte. Ich kann mir gut vorstellen, dass Angela Merkel die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.

Für wie lange ist der Typ eigentlich gewählt von seinem Verein?

Das war vorhersehbar

Söder hat gesprochen: Er hält an Aiwanger fest. Was anderes war ja auch nicht erwartbar. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wie sich diese Entscheidung auf das Ergebnis der Landtagswahl auswirken wird? Dazu wage ich keine Prognose. Es könnte so oder so werden. Als politisch interessierter Wähler sollte man Söder samt Aiwanger abstrafen. Das trau ich aber den Bayern nicht zu. Wenn Aiwanger entlassen worden wäre, wäre das ein richtiger und wichtiger Schritt gewesen, der, so meine Vermutung, Söder mehr Stimmen gebracht als gekostet hätte. Ich denke, die Wahlforscher werden jetzt ihre Umfragen starten und versuchen herauszubekommen, was wäre wenn.

Herr Söder sagt, seine Entscheidung sei nicht nur anhand der 25 Fragen gefallen, die er Aiwanger gestellt hat, auch ein langes und intensives Gespräch hat ihn dazu veranlass, Aiwanger nicht zu entlassen. Die 25 Antworten zur Flugblattaffäre sind zum Teil sehr vage. Für einen ordentlichen Arbeitgeber wäre das keine Basis zu einer weiteren Zusammenarbeit. Was in dem persönlichen Gespräch gesagt wurde, weiss man nicht, noch nicht. Vielleicht kommen dazu ja noch ein paar Einzelheiten ans Licht der Öffentlichkeit. Es liegt die Vermutung nahe, dass auch Herr Söder Leichen im Keller hat, von denen Herr Aiwanger Kenntnis hat.

Wie schon erwähnt, ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis der Landtagswahl am 8. Oktober.

Jeder kann was tun!

Zumindest kann jeder versuchen, was zu tun, nämlich gegen die Faschisten und Neonazis, gegen die AfD! Jeder muss was tun. Sonst stehen wir eines Tages am Strassenrand und skandieren „Heil Höcke“. Und ich möchte unseren Enkelkindern in die Augen sehen können, sollten sie mich eines Tages mal fragen müssen: Und was hast du dagegen unternommen?

In einer Diskussion im Blog von Frau Momo habe ich mich darüber ausgelassen, dass es absolut notwendig ist, auf irgendeine Art und Weise die AfD zu bekämpfen, dass es doch möglich sein muss, gegen die Faschisten und ihre Wähler aufzubegehren. Mir fielen die Omas gegen rechts ein und kam dann auf den Slogan „Blogger gegen rechts“.

Der Mann von Frau Momo, Der Wilhelm, hat das aufgegriffen und daraus einen Button gebastelt, den man ins Blog einbinden kann, was ich natürlich gemacht habe. Wie oben gesagt: Man muss was tun. Und kommt mir keiner mit der Ausrede, dass es ja doch nichts bringt.

Es gibt jetzt auch eine Petition „Prüft ein AfD Verbot“. Wir wissen alle, dass es sehr schwer ist, eine Partei zu verbieten. Aber allein die Möglichkeit zu haben, eine Petition zu unterschreiben, die die Prüfung des Verbotes nahelegt, sollte jeder Nutzen. Je mehr Menschen sich dazu entschliessen, diese Petition zu unterschreiben, umso hilfreicher ist es, andere aufzurütteln. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um die Neonazis in die Schranken zu weisen! Ich bin dabei!

In München gibt es ein Problem

Es ist wohl eher ein Problem der CSU und damit gilt es für ganz Bayern, zumal sich auch der stellvertretende Ministerpräsident eingemischt hat. Worum geht es? Es geht um nichts anderes als darum, dass Drag-Künstler in einer Bibliothek Kindern aus Bilderbüchern vorlesen sollen. Das wird von der CSU kritisiert, weil es eben Drag-Künstler sind. „Das ist Kindswohlgefährdung und ein Fall fürs Jugendamt, keine Weltoffenheit, wie es die Grünen verharmlosen“, so Herr Aiwanger.

Aber es stört die CSU nicht, dass in einer Kirche Männer in Kleidern Märchen vorlesen?

Die CSU hatte sich erstmal für den CSD in München beworben, um am Demonstrationszug teilzunehmen. Bisher war die Partei nur mit einem Stand auf dem Strassenfest vertreten. Die Organisatoren des CSD haben die Teilnahme mit einem Wagen abgelehnt.

Vertreter der CSU, u.a. der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, trafen sich kürzlich mit dem Gouverneur von Florida, DeSantis, der der Republikanischen Partei angehört und dem Ambitionen auf das Präsidentenamt der USA nachgesagt werden. DeSantis steht äusserst rechts, hat das Waffengesetz in Florida gelockert und seine Politik richtet sich gegen Frauen, Schwule und Lesben. Noch Fragen? Vielleicht haben sich die Vertreter der CSU bei ihm ja ein paar Anregungen geholt.

Weltfrauentag

Es ist unbestritten, dass Frauen in vielen Bereichen immer noch abgehängt sind und Männer, besonders alte weisse Männer, immer noch die Frauen beiseite drängen, ihnen immer noch weniger Gehalt zahlen. Männer dominieren in vielen Berufen, allen Quotenregelungen zum Trotz. Vielleich liegt der Ursprung darin begründet, dass Frauen früher die Heimchen am Herd waren, sich um Haushalt und Kinder kümmerten, während der Mann die Lohntüte nach Hause brachte – wenn er sie nicht schon auf dem Heimweg versoffen hatte. Die Gleichberechtigung von Frauen existiert wohl in vielen Fällen bislang nur auf dem Papier und in Gesetzestexten. Es wird Zeit, dass sich was ändert und Frauen auch positiv wahrgenommen werden.

Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass sich alle möglichen Firmen zum Weltfrauentag zu Wort melden, in Anzeigen, kleinen Videos (nennt man neudeutsch wohl Reels) und Fotos. Glauben diese Firmen, sie würden nur einen einzigen Euro mehr Umsatz machen weil sie auf den Weltfrauentag aufmerksam machen? Denken die, wenn Frau Schulze das sieht, sagt sie sich: Ach, das ist ja nett, da kauf ich ab sofort meine Lebensmittel, Wein oder sonstwas.

Das, was da in den sozialen Medien heute abläuft kehrt das Thema schon fast wieder um. Die Frauen werden hofiert, man denkt an sie. Ob die Frauen das wollen?

Ich bin gespannt auf die Reaktionen meiner Leserinnen.

Die Kackblauen

Mitte Mai ist in Schleswig-Holstein Kommunalwahl. Heute hatten die Kackblauen einen Infostand in der Einkaufsstrasse aufgestellt, und zwar direkt am Eingang zum Wochenmarkt. In der Strasse selbst patroullierten ein paar niedere Mitglieder, die Handzettel an die Passanten verteilen sollten.

Bei vorherigen Gelegenheiten hab ich immer gesagt: Von Ihnen nehme ich nichts. Ich erinnerte mich heute aber an einen Freund, der mir mal erzählte, er hätte so ein Infoblatt genommen und das dann angwidert fallengelassen nachdem er gesehen hat, um welche Partei es sich handelt. Natürlich hatte er das schon vorher bemerkt. Aber es kommt ja auf den Effekt drauf an. Heute habe ich das auch gemacht, und das gleich zweimal weil mir an zwei verschiedenen Stellen von verschiedenem Hilfspersonal.

Auf meinem Weg beobachtete ich eine Dame, die die Annahme eines Handzettels ebenfalls verweigerte. Als ich zu ihr aufschloss, erzählte ich ihr, was ich gemacht habe. Sie fand das eine gute Idee und wollte sich das für das nächste Mal merken. Vielleicht erzählt sie das ja in ihrem Umfeld weiter und beim nächsten Markttag sieht man mehr Passanten, die die Infozettel der Kackblauen denen vor die Füsse werfen.

Hat Merz recht?

Ja, hat er wenn er von „kleinen Paschas“ redet. OK, er hätte das vielleicht auch anders formulieren können, weniger drastisch. Aber manchmal kann eine drastische Wortwahl aufrütteln. Und was ist passiert in Deutschland? Man regt sich darüber auf, dass er „kleine Paschas“ gesagt hat. Und genau das trifft es, und das nicht erst seit heute.

Ich erinnere mich daran, wie die Tochter eines Arbeitskollegen eingeschult wurde, was inzwischen wohl schon 20 Jahre her ist. Mein Kollege berichtete, dass die kleinen Türkenjungs die Mädchen auf dem Schulhof schubsten, die Lehrerinnen frech behandelten. Freunde von uns, deren Enkelin eingeschult worde, vor etwa 5 Jahren, berichteten von ähnlichen Vorfällen. Ich bin wahrlich kein Freund der CDU. Aber Herr Merz hat den Kern getroffen, weshalb ich die CDU trotzdem nicht wählen würde.

Das Problem sitzt tiefer, nämlich in der Familienstruktur der „Ausländer“, in denen die Frauen leider immer noch nicht viel, oder eher gar nichts, zu sagen haben. Die Männlichkeit dominiert und damit die Männer in der Familie. Selbst die Söhne haben haben mehr zu sagen als die Mutter, haben ein Auge auf ihre Schwester.

Mich treibt es schon ein paar Tage um, über die kleinen Paschas zu schreiben. Gerade habe ich von einer Lehrerin gelesen, die die kleinen Paschas selbst erlebt hat. Niemand wagt es, dagegen was zu tun, weil man dann gleich in die Ecke Rassismus und Islamophobie gestellt wird. „Entscheidend ist, dass Strafe auf dem Fuße folgt. Das hätte abschreckende Wirkung, weil ein belangter Randalierer es schwer hat, sich als „cool“ zu präsentieren.“ Aber vermutlich steht dann gleich der ganze Clan auf der Matte und die Lehrerin oder der Lehrer hat ein Messer in der Brust.

Maskenpflicht aufgehoben

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat die Maskenpflicht für den ÖPNV aufgehoben. Der Grund „die Rechtsgrundlage für harte Eingriffe in die Freiheitsrechte “ sei nicht mehr gegeben, so unser Landesfürst Daniel Günther (CDU).

Ich habe die Maskenpflicht nie für einen harten Eingriff in meine Freiheitsrechte empfunden, weder im Theater, in Bahn und Bus, noch im Einzelhandel und auch nicht auf öffentlichen Strassen und Plätzen. Das ist schon harter Tobak, was Herr Günther da von sich gegeben hat, könnte auch ein Queerdenker oder Reichsbürger gesagt haben.

Hamburg beharrt weiterhin auf der Maskenpflicht im ÖPNV. Es gibt Gebiete, in denen die Landesgrenzen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein nicht sichbar sind. Die Bebauung geht ineinander über. Du machst einen Schritt bist in Hamburg, ohne dass du es optisch bemerkst.

Wenn ich also demnächst aus der kleinen Stadt an der Elbe zum Zahnarzt in die grosse Stadt an der Elbe fahre, könnte ich theoritsch irgendwo zwischen Geesthacht und Bergedorf meine Maske aus der Hosentasche zerren und die dann aufsetzen. Allerdings stehen an der Autobahn Schilder, die die Landesgrenzen markieren.

Davon mal abgesehen finde ich es in der Enge eines Busses und bei einigen Fahrgästen, die wohl oder übel auch den Bus benutzen, sicherer, meine Maske vom Beginn der Fahrt bis zum Aufstieg über Mund und Nase zu tragen.