Lang lang ist’s her, da wurde Vorweihnachten mit der ganzen Familie gefeiert. Grosseltern, Eltern, Onkels und Tanten, Kinder, Nichten, Neffen, nickende Fichten usw. Wann ist Bescherung? Eine Frage, die heute noch zum Standardrepertoire zu Weihnachten gehört.
Geschenke wurde ausgetauscht, jeder hatte was für jeden, besonders für die Kinder bzw. Enkel- oder Urenkelkinder. Alle wurden bedacht. Tantchen verschenkte Wein vom Weingut ihres Vertrauens. Der Karton beinhaltete eine Auswahl guter Weine, zusammengehalten mit alten Strumpfhosen. Nun ja, sie war sehr sparsam.
Geschenkpapier wurde zerrissen, alles, was mühsam und sorgfältigt eingepackt wurde, lag in Sekunden bloss vor den Beschenkten. Das Papier türmte sich auf dem Fussboden. Mittendrin sassen die Kleinen und die Alten sassen drumherum und freuten sich.
Heute haben die Kleinen selbst Kinder, die damals Alten weilen schon lange nicht mehr unter uns. Aus beruflichen Gründen ist die kleine Familie, die noch übriggeblieben ist, nicht mehr an einem Ort konzentriert. Das ist halt heute so. Da kann man nichts machen, das muss man so akzeptieren, der Lauf der Zeit.
Aber Geschenke gibt es immer noch, in trauter Zweisamkeit. Und das Papier landet immer noch auf dem Boden, so will es die Tradition. Statt kleiner Kinder sitzen die Katzen im kleinen Papierhügel. Da, wo die Kinder sind, sitzen die immer noch auf dem Boden und packen ihre Geschenke aus – so wie früher, vor vielen Jahren. Und da gibt es auch mehr Papier.