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Coming Out

Zwei Jungs rufen ihren Vater an und outen sich als schwul. Die Jungs sind Zwillinge. In einem bewegenden Video zeigen sie dieses Telefongespräch. Das Video wurde zur Stunde bereits mehr als 11.000.000 (!) angeschaut.

Es ist nicht immer einfach, den Schritt zu machen. Man weiss nie, wie die Reaktion der Eltern ist. Hier sieht es so aus, als wenn alles gut wäre.

Lange Reihe – die schwule Meile

Morgen ist die diesjährige CSD-Parade in Hamburg. Traditionell ist der Start in der Langen Reihe in St. Georg, auch schwule Meile Hamburgs genannt. Der Stadtteil St. Georg ist wohl das schwule Zentrum in Hamburg. Es gibt aber auch eine Gegend, in der man sich besser nicht offen schwul zeigt. Da könnte es passieren, dass Mann, wenn man gut wegkommt, dumme Sprüche von Muslimen zu hören bekommt. Wenn Mann Pech hat, gibt’s schon mal was auf die Rübe. St. Georg – ein bunter Stadtteil, in diesen Tagen bunt geschmückt mit Regenbogenflaggen.

Hier wissen auch Geschäftsleute, dass man mit Schwulen und Lesben Geschäfte machen kann. Ein Edeka-Supermarkt weist mittels Aufsteller auf den morgigen Tag hin. Restaurants und Cafés präsentieren die Regenbogenflagge, auch in Schaufenstern ist zu finden. Selbst der Pastor der Heiligen-Dreeinigkeits-Kirche, im Volksmund St.-Georgs-Kirche genannt, hat eine Regenbogenflagge in eins der Kirchenfenster gehängt. In anderen Deutschen Landesteilen wäre dies sicherlich ein Skandal.

Unübersehbar ist die riesige Regenbogenflagge mit der Aidsschleife drauf an der Fassade der Aidshilfe. Aids – eine Krankheit, die es immer noch gibt, auch wenn sie fast ganz aus den Medien verschwunden ist!

Polen – das europäische Amerika?

Dass die Amerikaner zum Teil sehr konservativ sind und recht gestörtes Verhältnis zur Sexualität haben, ist ja allgemein bekannt. Eine im Fernsehen zur Schau gestellte weibliche Brustwarze, Nipplegate genannt, entfachte ja einst einen gewaltigen Stum der Entrüstung.

In Polen scheint es ähnlich zu sein. Dort gibt es eine Gesetzesinitiative, die Sexualkundeunterricht an Schulen unter Strafe stellen will! Und mit welcher absurden Begründung?: Die Initiatoren wollen dadurch Pädophilie verhindern! Hallo! Wo sind wir hier?! Wer denkt sich so einen Mist aus?! Ich kann’s nicht glauben. Und so ein Land ist Mitglied der EU!

Und warum die Regenbogenflagge hier im Beitrag? Pädophilie und Homosexualität haben noch nichts miteianader zu tun. Weit gefehlt. Die Polen sind da wohl anderer Meinung, ich zitiere aus dem velinkten Artikel: „Das Kampagnenmaterial für die Unterschriftenaktion gegen die Pädophilie zeigte das Fotos eines nackten, händchenhaltenden Männerpaares mit dem Schriftzug „Stoppt Pädophilie!“. Fragt man etwa die Aktivisten, die bei einer Demonstration im Warschauer Stadtzentrum am Infostand Material verteilen, was der Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie sei, den das Material nahelegt, dann antworten sie, das sei doch das Gleiche.“

Noch Fragen?

Homophobie

Die Republikaner in Texas haben psychotherapeutische Programme in ihr Parteiprogamm aufgenommen damit Schwule therapiert, sprich geheilt werden können. Wer solche Ideen hat ist krank, nicht wir Schwulen. Wenn man nicht die konservative Teaparty dahintersteckt, die ja den Republikanern sehr nahesteht.

Sven Heibel, CDU-Mitglied und Ortsbürgermeister der Gemeinde Herschbach im Oberwesterwald/Deutschland, mag uns auch nicht. Er hat erklärt, es wäre falsch gewesen, den Paragraph 175 des Strafgesetzbuches abzuschaffen! Ich schlage vor, Sven Heibel wandert nach Texas aus und schliesst sich den Republikanern an.

Mir fehlen einfach die Worte, beide Nachrichten näher zu kommentieren, ausser dass ich sage: Ich bin entsetzt!

Nachtrag vom 13. Juni 2013:
Die Äusserungen von Sven Seibel haben offensichtlich Konsequenzen.

Vollwertig!

In England dürfen Schwule und Lesben jetzt heiraten, also richtig heiraten. Sie dürfen die Ehe eingehen, so, wie es bisher Mann und Frau vorbehalten war. England hat den Schritt von der „Eingetragenen Lebenspartnerschaft“ – wie es hier in Deutschland heisst – zur Ehe gemacht. Ehe! Mann und Mann sowie Frau und Frau dürfen heiraten!!! Heiraten – sich nicht nur „verpartnern“.

David Cameron hat es auf den Punkt gebracht: „Wenn die Liebe von Menschen durch das Gesetz entzweit wird, dann ist es das Gesetz, das geändert werden muss“!

So einfach ist das!

Anlässlich der Einführung der Ehe für Schwule und Lesben liess die Regierung an 2 Regierungsgebäuden die Regenbogenflagge hissen.

Unfrisch

So oder so ähnlich fühlte ich mich heute morgen. Die Heizung funktionierte nämlich nicht und ich konnte nicht duschen nach dem Aufstehen. Ein schreckliches Gefühl, zumal ich dann ungeduscht auch noch einkaufen musste.

Inzwischen ist alles wieder gut, die Füsse werden langsam wieder warm und in Kürze werde ich meine samstägliche Körperpflege machen und dann wohl ein heisses Bad zum Aufwärmen nehmen.

Das ist der Punkt!

Im Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag über das Comingout von Thomas Hitzlsperger, sollte man – und frau auch – diesen Kommentar lesen. Da steht nämlich drin, warum es einer breiten Berichterstattung darüber bedarf, dass sich Thomas geoutet hat.

Das Thema Homosexualität und Fussball steht im Moment ganz oben in den Schlagzeilen. Alle Kameraden und Funktionäre finden den Schritt toll und sichern Thomas Hitzlsperger ihre Unterstützung zu. Es steht aber zu befürchten, dass dieses Thema in Kürze wieder in der Versenkung verschwindet. Ich rechne nicht damit, dass sich andere, besonders auch aktive, Fussballspieler diesem Schritt anschliessen werden.

Und das ist gut so!

Wer erinnert sich nicht an die Worte des Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit: „Ich bin schwul, und das ist gut so“. Er hatte sich geoutet, um im Vorwege seiner Wahl zum Bürgermeister einem Verriss in den Medien und von Parteikollegen und Opppsition zuvorzukommen. Und was ist die Konsequenz von seinem Outing? Es gab keine. Er wurde zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt und er ist es immer noch.

Nun hat sich ein ehemaliger Nationalfussballspieler hingestellt und gesagt, er ist schwul. Thomas Hitzlsperger sagt, dass er lieber mit einem Mann zusammenleben möchte (was ich total nachvollziehen kann). Mutige Worte für jemanden, der immer noch mit Sport zu tun hat. Und ja, das ist gut so, dass er den Mut gefunden hat, sich zu outen.

Auch Gerrit hat sich ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht.

Und hier weitere Reaktionen auf sein Outing.

Sicherlich wäre es effektvoller gewesen, Thomas Hitzlsperger hätte diesen Schritt bereits in seiner aktiven Laufbahn gemacht. Aber die Häme von der Tribüne wäre im sicher nicht gut bekommen.

Minuspunkte

Bislang fand ich den ehemaligen Bundesarbeitsminister ja ganz sympathisch. Er machte auf mich den Eindruck, als wüsste er, was den kleinen Mann bewegt. Er vermittelte ein gewisses Maß an Sicherheit, jedenfalls auf mich.

Alles nur Fassade? Bei mir hat er sich nämlich jetzt ins Abseits gestellt. In einem Beitrag bei der FAS lässt sich Herr Blühm über das Ehegattensplitting für verheiratete Homosexuelle aus. Dazu kann man ja eine Meinung haben, die von der des Bundesverfassungsgerichts abweicht. Soweit so gut, aber eher sowieso nicht gut. Aber ein Satz aus seinem Gelaber lässt mich aufhorchen, nachzulesen bei Zeit Online:

Nicht jede Form von Zweisamkeit sei „schon wertvoll, weil sie zustande kommt“.

Jede Zweisamkeit, die von Liebe geprägt ist, ist wertwoll, lieber Herr Blühm! Das sollten Sie sich mal hinter ihre alten Ohren schreiben!

Darauf aufmerksam geworden bin ich bei Kalle.

Nicht auf unseren Tisch!


Dass Itialiener schnell reden kennt man ja. Herr Guido Barilla war da wohl etwas zu schnell mit seinen schwulenfeindlichen Bemerkungen, z.B. dass seine Firma keine Werbung für Homosexuelle machen wird da sie die traditionelle Familie unterstützt. Und wenn den Homosexuellen das nicht passt, dann können sie ja die Nudeln anderer Hersteller essen.

Nun, Herr Barilla, Ihre Nudel(n) will ich ganz bestimmt nicht und auch nicht ihre anderen Produkte. Auch wenn Sie sich später in gewisser Weise entschuldigt haben, dass sie ja eigentlich nichts gegen uns Schwule hätten (das sagen eh alle, die sich irgendwie negativ über Schnwule geäussert haben), kommen uns Ihre Produkte nicht mehr ins Haus! Einmal gesagt, und das haben Sie dann auch so gemeint. Das geht nicht mehr rückgängig zu machen.

Über dieses Thema habe ich schon in diversen anderen Blogs gelesen. Da wir aber alle einen anderen Leserkreis haben, möchte ich die Äusserungen von Guido Barilla gern weiter verbreiten.

Die Grafik durfte ich aus der Warmen Küche mitnehmen.