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Meine Giftküche


Ich trinke ja gern mal einen Gin, sollte ich eigentlich jeden Abend machen. Denn man sagt ja Elizabeth Angela Marguerite Bowes-Lyon, genannt Queen Mum, nach, dass sie jeden Abend ein Gläschen trank. Sie wurde 102 Jahre alt. Auch ihrer Tochter, Elizabeth Alexandra Mary, bekannt als Elizabeth II, sagte man nach, dass sie jeden Abend ein Gläschen Gin trank. Sie wurde immerhin 96 Jahre alt.

Mit Gin, sowie mit anderen alkoholischen Getränken, ist es so wie mit Wein oder Bier – entweder man mag ihn oder nicht. Eine Flasche Gin für 12 Euro mag einem besser munden als 1/2 Liter für 35 Euro. Ich habe meinen Gin aus dem Regal inzwischen gefunden, nämlich Gin Sul. Er schmeckt mir und dazu kommt er aus der Region, er wird nämlich in Hamburg destilliert.

Mein Schatz kennt meinen Faible für Gin. Deshalb schenkte er mir zum meinem kürzlichen Geburtstag einen „Ginbaukasten“. Heute habe ich „meinen Gin“ angesetzt.

Die Basis ist Wodka. Wodka schmeckt nach nichts. Im Kasten ist ein Rezeptkärtchen mit 3 Vorschlägen. Ich entschied mich für die Variante „traditionell“, da kann man wohl nichts falsch machen. Ausserdem enthalten mehrere Botanicals, natürlich auch Juniperus communis (Wacholderbeeren), die Gin seinen typischen Geschmack geben. Die kamen heute als erstes, im Mörser leicht angestossen, in 350 ml Wodka. Da müssen die nun 24 Stunden mazerieren. Die Hausfrau würde sagen, sie müssen ziehen. Ziehen sollen sie aber nicht, sie sollen in der Flasche bleiben.

Morgen kommen dann alle weitere Botanicals hinzu, die für das traditionelle Rezept notwendig sind:
Kardamom
Süssholz
Koriandersamen
Orangenschale

Morgen geht es also hier weiter.

Erster Draussentag

Draussentage sind die Tage, an denen ich in der Sonne auf der Terrasse sitzen und Löcher in die Luft gucken kann, frei nach dem Zitat von Astrid Lindgren „Und dann muss man noch die Zeit haben, in der Sonne zu sitzen und nichts zu tun“. So ein Tag war gestern.

Normalerweise zelebriere ich den ersten Draussentag mit einem Espresso und einem Glas Cardenal Mendoza. Doch die Terrasse war noch nicht in einem perfekten Zustand. Rückstände der Kätzchen genannten Blütenstände der Pappeln verunzierten die vor 2 Wochen frisch gekärcherten Platten. Da muss ich nochmal feucht durchwischen.

Jedenfalls habe ich in der Sonne gesessen, Vitamin D getankt und sogar gelesen, also nicht nur gesessen. Und wir haben sogar draussen gegessen, Fingerfood vom Abend vorher, an dem wir mit einigen Freunden meinen Geburtstag nachgefeiert haben.

Vormittags haben wir gepflanzt, gesteckt und gesät. Die alte Minze hat den Winter nicht überstanden. Da passte es gut, dass ich für den Willkommenstrunk am Freitagabend Minzeblätter benötigte. Die kleine Pflanze diente als Ersatz für die dahingeschiedene. Der Waldmeister ist auch eingegangen, da benötige ich auch dringend Ersatz, ich will ja wieder Maibowle machen.

Ein Kübel wurde mit Sonnenblumenkernen bestückt. Bernd hat eine Sorte entdeckt, die 4 Meter hoch werden soll. Warten wir mal ab. Drei Kerne haben wir in die Erde gesteckt. Sonnenblumen wurzeln sehr breitflächig, da braucht es Platz.

Probehalber haben wir in 2 Terrakottakästen eine Blumenwiese gesät. Wenn das gut wird, werden die anderen zwei Kästen im nächsten Jahr auch entsprechend umgestaltet.

Wie oben beschrieben, konnte ich mich später von der Gartenrbeit erholen.

Die 200-Jahrfeier


Meine Eltern wären in diesem Jahr jeder 100 Jahre alt geworden, mein Vater um Januar, meine Mutter im Mai. Ich erinnerte mich daran, dass meine Tante, Schwester meines Vaters, die Familie anlässlich des 100. Geburtstages ihres Vaters, meines Grossvaters, in ein Restaurang zum Essen eingeladen hatte. Ich müsste jetzt in den Urkunden nachschauen, in welchem Jahr mein Grossvater geboren wurde. Ich fand diese Geste sehr schön und ich setzte sie für meine Eltern um. Es ist ja auch so passend, dass Vater und Mutter im selben Jahr geboren wurden, nämlich 1924. Da ich natürlich auch gern unseren Sohn mit seiner Familie dabeihaben wollte, stimmte ich einen passenden Termin mit ihm ab. Sie wohnen ja nicht gleich um die Ecke sondern in Mönchengladbach. Aus Gründen bot sich die Woche nach Ostern an. So wurde es also der 3. April.

Ich hatte lange nach einem Restaurant gesucht, wo die Feier stattfinden sollte. In Lübeck sollte es schon sein, sind wir doch eine lübsche Familie. Aber wie das so ist: Hier gefiel mir das nicht, da passte mir jenes nicht. Ich tauschte Emails aus, holte ergänzende Auskünfte per Telefon ein. Letztendlich landete ich im Restaurant Marina Travemünde. Dort hatten wir vor 4 Jahren, wenige Tage vor dem Lockdown, die Geburtstagsparty zum 60. Geburtstag meines Cousins gefeiert. Im Mai waren wir mit unserem Sohn dort nach der Trauerfeier für meine Mutter zum Essen. Meine Mutter hatte ich dorthin ein paar Mal anlässlich ihres Geburtstages zum Mittag ausgeführt.

Zu Travemünde hat unsere Familie ein besonderes Verhältnis. Mitte der 1950er Jahre hatten wir ein erstes kleines Kajütboot, welches im Sommer in Travemünde stationiert war. Die Wochenenden und Ferien wurden dort verlebt. Bis ins hohe Alter war Travmünde die Sommerresidenz meiner Eltern, inzwischen auf einer grösseren und bequemeren Yacht. Für die Familie meines Onkels, Bruder meiner Mutter, und seine Familie war Travemünde ebenfalls die Sommerresidenz auf einer kleinen Motoryacht. Seine beiden Kinder, eine Cousine und besagter Cousin, waren natürlich auch zur 200-Jahrfeier eingeladen.

Zur Familie gehört weiterhin ein enges Freundespaar mit ihrer Tochter, Schwiegersohn und Enkelin. Das Paar kennt unsere Familie schon länger als 50 Jahre. Meine Mutter wurde von Karin bestens versorgt (sie wohnten im selben Haus). Wolfgang ist mein „Hauswart“ und hat ein Auge auf das ca. 120 Jahre alte Familienanwesen. Auch sie waren viele Jahre Nachbarn mit ihrer Yacht.

Uns so talfelten wir gestern Abend mit 17 Personen in Travemünde am Hafen, mit Blick auf das Segelschulschiff „Passat“, das schon viele Jahre am gegenüberliegenden Ufer vertäut liegt. Grosse ein- und auslaufende Fährschiffe sind immer wieder ein willkommener Blickfang.

Wir hatten schöne Gespräche und tauschten Erinnerungen aus. Alle haben sich gefreut, sich mal wieder zu treffen – so wie es bei einer Familienfeier sein soll. Besonders dankbar bin ich dafür, dass unsere beiden Enkelinnen bei diesem Treffen dabei waren. Die Rechnung übernahm natürlich das Familienoberhaupt. Ich war weniger erstaunt über die Summe als über die Länge der Rechnung.

Das Wetter war nun nicht gerade zum Freuen. Es regnete ständig und es wehte ein kalter Ostwind, was an der Ostseeküste sehr unangenehm ist. Deshalb gibt es vom Draussen auch nur ein Foto, nämlich dass der nostalgischen Persiluhr im Dr.-Zippel-Park, die den Travemündern sehr am Herzen liegt.


Bei unserem kleinen Rundgang vor dem Familientreffen begegneten wir einer spanischen Stepmöwe.

Was macht der Herr da?


Es war keine Kalbsroulade, es war überbackener Brokkoli. Spaghetti sind einfacher zu essen. Und ja, es hat geschmeckt. Sehr gut sogar. Es war nur eine Vorspeise. Zusammen mit dem Hauptgericht war es dann schon hart an der Grenze dessen, was der alte Mann noch vertragen kann.

Statt zu kochen, haben wir es uns heute in Dimis Taverne gutgehen lassen. Morgen gibt es wieder was vom heimischen Herd.

April 2024

Der Monat beginnt, wie jeder Monat, am 1. Tag, der dieses Mal auf einen Montag fällt und dazu noch ist auch noch Ostermontag. In der ersten Woche hat mein Schatz Urlaub.

In dieser ersten Woche haben wir eine familiäre 200-Jahr-Feier. Meine Eltern wären beide in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass habe ich die Familie nach Travemünde eingeladen, ein Stadtteil von Lübeck, der in unserer Familiengeschichte eine grosse Rolle spielt. Ich werde berichten.

Unser Auto ist angemeldet zum Räderwechsel, Inspektion und TÜV. Der Werkstattaufenthalt wird kombiniert mit der Fahrt nach Lübeck. Hoffen wir mal, dass keine Ersatzteile benötigt werden, die nicht auf Lager sind.

Am Ende der Woche feiere ich meinen Geburtstag nach, im kleinen intimen Kreis mit lieben Freunden. Dazu bedarf es noch ein paar Vorbereitungen.

Ein Zahnarzttermin musste vereinbart werden. Oben links gibt es ein Problem, dem mein Lieblingszahnarzt in Hamburg auf den Grund gehen muss. Ein weiterer Arzttermin ist notwendig: Die Vorsorgeuntersuchung beim Männerarzt.

An der Eigentümerversammlung unserer Mietwohnung werde ich nicht teilnehmen. Ich werde dafür einer lieben Freundin, ebenfalls Eigentümerin in dem Haus, eine Vollmacht erteilen. Ich bin sehr gespannt, wie die Eigentümergemeinschaft über die Neugestaltung des Gartens entscheiden wird. Meine Entscheidung dazu ist bereits gefallen, und ich weiss, wie unsere Freundin dazu steht. Solche Versammlungen arten ja oftmals in nutzlose Diskussionen aus. Deshalb werde ich da auch nicht hingehen.

Also auf in den April!

Vergessen/Nachtrag:
Wir wollen Sonnenblumen in einen Kübel stecken/säen/pflanzen – wie auch immer. Die Dinger sollen bis zu 4 Meter hoch werden. Der Gette übertreibt mal wieder.

Zwei Balkonkästen werden wir probeweise mit Bienen-/Blumenwiese besäen. Wenn das klappt werden die im nächsten Jahr zweit weiter Balkonkästen besät werden.

Tanzverbot

In Deutschland gibt es am Karfreitag ein gesetzliches Tanzverbot. Es gibt bei uns eine Trennung von Staat und Kirche, warum muss also dieses Tanzverbot rechtlich geregelt werden? Das mal vorneweg.

Aber warum muss das so sein? Weil unser angeblicher Religionsspender am Karfreitag, wobei dieses Datum nicht fiktiv ist, am Kreuz gestorben ist? Weltweit sterben täglich Tausende, da schert sich niemand darum, ob man tanzen darf oder nicht. Es gibt sogar christliche Bestattungen, bei denen bewusst getanzt wird und man fröhlich ist.

Im November letzten Jahres verstarb der irische Sänger Shane MacGowan. Auf der Trauerfeier wurde in der Kirche an seinem Sarg getanzt. Es gibt tanzende Sargträger, würde ich mir für mich wünschen. Warum also am Karfreitag nicht tanzen?

Bei der Beisetzung der Urne mit der Asche meiner Mutter gab es am Grab ein Glas Schnaps. Ein Glas goss ich über die Urne die in der Erde abgesenkt war. Wenn wir Musik dabeigehabt hätten, hätten wir uns sicher im Takt dazu gewiegt.

Es muss im Angesicht des Todes nicht immer alles todernst zugehen, auch nicht, weil vor mehr als 2000 Jahren jemand am Kreuz gestorben ist. Wobei er ja angeblich nach ein paar Tagen wieder auferstanden sein soll. Es gibt also keinen Anlass zur Trauer. Also lass die Leute doch tanzen.

Alles wird teurer

Ich komme eines Tages, zusammen mit Ralph Ruthe, in die Hölle wenn ich so viel rumläster. Dabei ist Ralph Ruthe gar nicht mein Typ.

Habe heute übrigens auf einem katholischen Instagram Account, der mir, aus welchen Gründen auch immer, vorgeschlagen wurde, mal nachgefragt, wie es angehen kann, dass Christi Geburt immer am selben Datum gefeiert wird, aber seines Todes immer an verschiedenen Tagen gedacht wird. Das ist doch eine merkwürdige Sache, mit anderen Worten: Man muss davon ausgehen, dass alles, was in der Bibel steht, Spinnkram ist. Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten. Vielleicht wurde der Kommentar ja auch gelöscht.

Mein Blick nach links


So präsentierte sich heute am frühen Abend unsere Wohnanlage dar, der Blick von meinem Arbeitsplatz durch das Fenster neben mir. Für das Foto habe ich natürlich das Fenster geöffnet.

Im Westen, ja, fast schon Nord-West – die tiefstehende Sonne bescheint die Klinkerfassaden der Häuser, hinter den Stadtvillen der dunkle Himmel des heutigen Schauerwetters.

Was mach ich hier eigentlich den ganzen Tag an diesem Platz? Ich lese das Internet leer, schaue Katzenvideos auf Instagram, lese Nachrichten, beobachte unsere Katzen, wie sie ruhig und entspannt auf ihre Plätzen schlafen. Und ab und zu, drehe ich mich mit meinem Stuhl nach links und schaue aus dem Fenster. Hätten wir eine Fensterbank, könnte ich darauf ein Kissn platzieren und gucken, was da so los ist. Meistens ist da eh nichts los. Aber jede Menge Vögel wuseln in den Zweigen der Büsche und Bäume und knabbern dran rum. Also gibt es doch immer irgendwas zu sehen.

Das Foto war wirklich eine Momentaufnahme. Wenige Augenblicke später sah das da schon wieder ganz anders aus, aber lange nicht so intensiv wie in dem Moment, als ich mich mal wieder nach links drehte und mein virtuelles Kissen auf die nicht vorhandene Fensterbank legte.

Homeoffice


So kann ich nicht arbeiten!

Welch ein Glück, dass dies nur mein ganz privates Homeoffice ist und ich nicht mehr für eine Firma tätig bin.

Und tatsächlich braucht man ab und zu noch Briefumschläge, um etwas mit der Post zu versenden, z.B. einige Belege der Nebenkostenabrechnungen für meine Mieter. Wir haben nur 25 Stück bestellt, selbstklebend natürlich. Ich habe es schon immer gehasst, an der Gummierung zu lecken, bäh! Früher, in der Ausbildung, gab es so ein feuchtes Schwämmchen, über die man die Klebestelle zog. War auch immer ekelig.

Da ich nun neue Umschläge kaufen musste, muss ich wohl die Miete erhöhen. Ein paar Umschläge hatte ich noch im Büroschrank. Keine Ahnung, wie lange die da schon lagen. Jedenfalls waren die zum Selbstkleben nicht mehr zu gebrauchen. Man könnte die ja noch mit Tesa zukleben. Aber was hat der Empfänger für einen Eindruck, wenn er diese ekeligen Streifen entdecken sollte? Kassiert meine Miete und kann sich keine neuen Briefumschläge leisten?

Briefmarken braucht man sich ja auch nicht mehr auf Halde legen. Hat man ein paar gekauft, wird das Porto erhöht. Und dann muss man zur Post gehen und versuchen, für ein paar Cent Marken für die Differenz zu bekommen. Man braucht als Gelegenheitspostversender überhaupt keine Briefmarken mehr. Das Porto kann man online kaufen und der generierte Code wird mit der Hand auf den Umschlag geschrieben. Das ist wirklich praktisch.