Man sollte es nicht lesen

Immer wieder falle ich darauf rein und lese die Kommentare unter Onlineveröffentlichungen über Corona und Impfungen. Heute habe ich es wieder getan, wider besseren Wissens.

In der Mopo Online wird heute über Menschen geschrieben, die sie sich erst jetzt haben impfen lassen und nicht schon früher. Es scheint, dass hauptsächlich der Druck von 2G die Menschen motiviert, sich den Pieks zu holen. Eine Dame berichtet auch, dass sie wie eine Aussätzige behandelt wurde und 2 Freundinnen sich von ihr abgewandt haben weil sie bisher die Impfung verweigerte. Gut so, kann ich da nur sagen.

Die Kommentare unter so einer Veröffentlichung lassen meinen Blutdruck und mein Wutlevel steigen. Es waren nur die ersten, die ich mir angetan habe, was noch folgt, lese ich lieber nicht.

Ich zitiere mal den zweiten Kommentar „Alles Gute U viel Glück all denjenigen, die durch verzerrte und einfältigen mediale Berichtserstattung zum Impfen verführt wurden.
Gott steh euch bei.“

Ob die Person, die diesen Kommentar geschrieben hat, auch auf Gottes Beistand hofft, wenn sie selbst unter maschineller Beatmung, vollgetopft mit Medikamenten, auf der Intensivstation liegt?

Die Gefahr der Triage steht wieder im Raum. Ich plädiere dafür, dass sie auf die Menschen angewandt wird, die ungeimpft auf einer Intensivstation gelandet sind. Auch diese Möglichkeit wurde kürzlich auf einer Onlinezeitung erwähnt. Ich kann mich dafür sehr erwärmen.

10 Gedanken zu „Man sollte es nicht lesen

  1. Elvira

    Ich ertappe mich auch immer öfter bei solchen Gedanken und frage mich, was die Pandemie mit uns gemacht hat? Aber dann sehe ich, dass ich nicht alleine so denke und das tröstet mich dann doch sehr! Die Freundin einer Freundin, vor einigen Jahren vom Krebs genesen, Heilpraktikerin, wollte zum Geburtstag in ein Café einladen. Das war noch vor 2G. Sollte 2G kommen, sollten eben alle zu ihr in die Wohnung kommen. Diese Frau ist absolute Impfgegnerin, aber gegen alle Impfungen. Meine Freundin, geimpft, war sich noch nicht sicher, ob sie hingehen wird. Ich hoffe sehr, dass sie sich dagegen entscheidet, denn ansonsten würde ich mich mit ihr in der nächsten Zeit nicht treffen.

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  2. Der Wilhelm

    Bei der Mopo passiert mir das seit der Layout-Verschlimmbesserung vor ein paar Monaten auch leider immer wieder, dass ich beinahe unwillkürlich die ersten Kommentare lese, die direkt unter dem Beitrag auftauchen, ohne dass man dafür auf einen extra Link klicken müsste.

    Und auch ich ärgere mich beinahe jedesmal über das , was ich da lese, zumal es – das merkt man schnell, wenn einem das öfter passiert – da auch einige „Wortführer“ gibt, die anscheinend nichts besseres zu tun haben, als jeden Pups zu kommentieren, der dort erscheint.
    Zumeist in eher negativer Form und besonders auffällig und krass dann, wenn es um Corona, Impfung, Quarantäne oder 2G&3G geht. Was sicher auch damit zusammenhängt, dass die Kommentare bei der Mopo kaum moderiert werden. (Und wenn, dann jedenfalls nicht so, dass das deutlich sichtbar wäre wie bei anderen Online-Zeitungen)

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    Allerdings muss ich auch bekennen, dass ich mir über die Inhalte dieser Kommentare mittlerweile immer weniger Gedanken mache und sie auch nicht mehr ernst nehmen kann, seit mir klar wurde, dass nicht viel mehr als reines Querulantentum und viel Geschwurbel dahinter steckt.

    Auch wenn ich niemandem was schlechtes Wünsche:
    Manche der Kommentatoren werden wohl erst durch die eigene Erfahrung einer Infektion klüger werden.
    Und das haben sie sich dann wohl auch so verdient

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  3. Frau Momo

    In Ösi-Land gilt ab morgen ein Lockdown für Ungeimpfte…. es geht also noch eine Spur härter. Ich musste mir gerade anhören, ob ich so frustriert vom Leben sei, dass ich für das Impfen sei und kein Verständnis mehr für Impfverweigerer aufbringe.
    Ich behaupte mal, ich bin weniger vom Leben frustriert als die, die nix anderes zu tun haben, als unqualifiziert in der Gegend rumzujaulen.

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    1. Hans-Georg

      Es war wohl gestern, als ich irgendwo gelesen habe: Geimpfte sind glücklicher. Und ja, ich fühle mich seit der 2. Impfung im Juni wirklich freier. Ich bin natürlich weiterhin sehr vorsichtig, trage die Maske vorschrftsmäßig und achte auf Abstände.

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  4. Anne

    Gefahr der Triage steht nicht mehr im Raum, Triage ist schon real:
    „wegen des Fachkräftemangels könnten aber nur zehn der zwölf Intensivbetten belegt werden. Ein elfter Patient, auch er hat Corona, musste am Donnerstag nach Meran verlegt werden – in ganz Bayern war kein Platz verfügbar“.
    Deutschland bringt Coronapatienten nach Italien.
    So weit ist es schon. Himmel hilf.
    Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/corona-landkreis-freising-1.5462084

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  5. Ralf

    Mein Mann (seit vorige Woche zum 3. Mail geimpft) und ich (Termin zum 3. Mal am 16.12.) gehen sogar noch einen Schritt weiter. Wer aus eigener freier Entscheidung die Impfung ablehnt und erkrankt, soll in keiner Weise medizinisch Menschen gleichgestellt sein, die trotz Impfung erkranken oder weil sie nicht geimpft werden können. Und ja: Das bedeutet genau das, was sich aus dem Satz ergibt. Für diese Vollkaskomentalität ohne Beitragszahlung kann in der Krise kein Raum mehr sein. Auch muss Schluss sein damit, dass sich die öffentliche Diskussion hauptsächlich darum dreht, was die Ungeimpften fühlen, empfinden, denken und wie sie „Opfer“ einer gesellschaftlichen Spaltung werden, die sie selbst mit äußerster Brutalität herbeigeführt haben und immer weiter treiben.

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