Geplatzte Träume


Vor etwa einem Jahr kam die Kreuzfahrtbranche coronobedingt zm Erliegen. Wir hofften bis zuletzt, dass unsere Reise nocht stattfinden würde. Seit Tagen beobachtete ich, welche Länder ihre Häfen für Kreuzfahrtschiffe schlossen. Ein Hafen nach dem anderen fiel aus dem Fahrplan. Vom Reiseveranstalter hatten wir noch nichts gehört. Wir vermuteten, dass man bis zuletzt an einem Ersatzplan gearbeitet hat. Als dann heute vor einem Jahr Sri Lanka und Indien verkündeten, die Häfen zu schließen, war uns klar, dass das das Aus für unsere Reise bedeutet.

Eine Ersatzreise hatten wir schon ausfindig gemacht und schnellstens gebucht, der Run auf Reisen, die noch im Angebot waren, würde groß sein. Uns war aber schon klar, dass die Durchführung der Reise sehr unsicher ist, und sie wurde ja kurz darauf auch annulliert.

Nachträglich betrachtet, ist es zwar schade, dass wir die ursprünglich gebuchte Reise nicht antreten und meinen 70. Geburtstag nicht an Bord feiern konnten. Aber der Hin- und Rückflug mit Emirates in der Business Class wäre auch nicht zu verachten gewesen.

8 Gedanken zu „Geplatzte Träume

  1. Ralf

    Emirates ist die staatliche Fluggesellschaft von Dubai. Dubai ist ein Staat in den Vereinigten Arabische Emiraten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten steht auf schwulen Sex die Todesstrafe. Trotzdem gibt es Schwule, die mit dieser Gesellschaft fliegen und das auch noch als angenehm empfinden.

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    1. Hans-Georg

      Danke für deine Aufklärung, aber ich weiß das alles schon. Und warum sollte ich mich in den Flieger einer zweit- oder gar drittklassigen Fluggesellschaft setzen?

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      1. Ralf

        Einem Staat, der unsersgleichen einsperrt und wenn es ganz schlimm kommt ermordet, Geld zu geben, halte ich für verwerflich. Das auch noch bewusst zu tun und es vermeintlich zu rechtfertigen, weil man es als bequem empfindet – dafür finde ich gar kein Wort. Halte mich für einen antiquierten Moralisten, aber ich suche mir meine Geschäftspartner sorgfältig an Hand der Menschenrechtslage aus.

        Gerade vor ein paar Tagen war hier in der Zeitung ein Leserbrief, der einen enthusiastischen Artikel über Urlaub im Oman kristiserte wegen der dortigen Menschenrechtslage, wobei insbesondere Homosexuellenverfolgung benannt wurde. Ich selbst habe einen ähnlichen Leserbrief mal wegen eines nicht minder enthusiastischen Artikels über Urlaub in Sansibar veröffentlicht. Immer wieder entsetzen mich Schwule, die ihren Urlaub meinen auf Jamaika oder Barbados oder auf den Malediven verbringen zu müssen, obwohl man den Verfolgerstaaten auch ausweichen kann, z.B. kann man in die Karibik nach Martinique oder Guadeloupe fahren und in den Indischen Ozean auf die Seschellen. Statt dessen in voller Kenntnis der Lage unsere Todfeinde zu subventionieren – das macht mich fassungslos.

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  2. Trulla

    Wirklich, Hans-Georg, ich lese hier ja schon eine ganze Weile und oft konnte ich deine politische Meinung teilen.
    Aber so eine ignorante Antwort an Ralf? Da bin ich von den Socken, besonders wenn ich mich an deinen Text erinnere in Bezug auf Tourismus nach Polen, Türkei, USA uam. , Länder, die du selbst auf den Index gesetzt hast, mit ähnlicher Begründung wie Ralf jetzt.

    Ja, was denn nun? Gelten die eigenen Worte nicht mehr, weil die Bequemlichkeit wichtiger als die Moral ist?

    Das macht mich fassungslos.

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    1. Hans-Georg

      Ich habe wirklich keine Lust, hier über meine Moralvorstellungen zu diskutieren.
      Wenn ich 12 Stunden nach Singapore reise, möchte ich das nicht in einer Sardinenbüchse tun sondern möglichst bequem und gut versorgt.
      Polen und Türkei sind aus anderen Gründen als Homophobie auf unserem Index. Die USA sind inzwischen für uns akzeptabel.

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