Es ändert sich nichts

Jedenfalls bringt der Lockdown keine Änderungen für uns, einzig die Silvesterfeier wird etwas kleiner ausfallen.

Wir gehen nicht zum Friseur oder zur Massage. Wir gehen auch nicht in den Puff. Das örtliche Kaufhaus habe ich schon seit Monaten nicht mehr von innen gesehen. Und sollten meine Schlübber in der Waschmaschine zerfetzt werden, oder vom Gatten, die Supermärkte gehören zur Kategorie „täglicher Bedarf“, da gibts sicher auch neue Schlübber.

Der Wochenmarkt, die Supermärkte, Fleischer – alle werden weiterhin ihre Waren feilbieten können. Selbst die Drogerien können ihre Regale mit Klopapier nachfüllen, welches ihnen vermutlich in den nächsten Tagen aus der Hand gerissen wird.

Für unsere Samtpfoten haben wir genügend Futter im Haus, wobei die Tierfutterhändler auch auch geöffnet haben dürfen.

Wein und Digestif sind reichlich vorhanden, für das leibliche Wohl ist also gesorgt. Hefe und Mehl sind im Vorratsschrank, Brot wird und also nicht ausgehen und Hartweizengries für Pasta ist auch da.

Es gibt also keine Notwendigkeit für uns, in den nächsen 2 Tagen die Geschäfte in der kleinen Stadt an der Elbe zu stürmen. Vielleicht mach ich mich mal auf den Weg „ins Dorf“ und schau mal, was die Menschen alles so wegschleppen.

Klar, dass jetzt auch der Rest der betroffenen Wirtschaft aus den Löchern kommt. Feuerwerk und Böller wird es nicht geben. Der Lockdown macht die Innenstädte für den Einzelhandel kaputt. Seit Wochen sind die Sportstudios, Theater, Kinos und Gastronomie geschlossen, von der Reisebranche ganz zu schweigen. Schausteller, Bratwurst- und Glühweinstände hätten jetzt Hochkonjunktur. Pyrotechnik und Einzelhandel haben sich in den letzten Wochen die Hände gerieben und mit den Fingern auf die anderen gezeigt. Nun sind sie selbst betroffen.

Wie oben gesagt: Für uns ändert sich nichts.

7 Gedanken zu „Es ändert sich nichts

  1. Ralf

    Es läuft alles auf die Moralkeulefrage hinaus: Wie viele Menschenleben sind uns Glühwein, Böller, Gaststätten, Friseure, Sportstudios, Jahrmärkte usw. usf. wert? Mir kein einziges. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich Ruhestandsbeamter mit sicherem Einkommen bin…

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    1. Hans-Georg

      Ich glaube, dass das eine Frage der persönlichen Einstellung ist. Wenn lese, dass sich feiernde in einer Kneipe einschließen, dass Mirarbeiter einer Kita eine Weihnachtsfeier veranstalten, und zwar so, als sei alles ganz normal – dann muss man wirklich mal hart durchgreifen. Denn das sind vermutlich jene, die einen Großteil der Neuansteckungen ausmachen, die dann ihre Oma im Heim besuchen und die alten Leute anstecken. Ich verstehe nicht, warum man nicht mal ein paar Wochen die Füße stillhalten kann. Und dann kommen die Querdenker auch noch und labern von Diktatur.
      All jene, die fahrlässig handeln und sich anstecken, sollten die Behandlungskosten aus eigener Tasche bezahlen.

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      1. Frau Momo

        Und einer der Querdenker ist direkt von der Diktatur auf die Intensivstation gekommen und muss nun beerdigt werden. Nein, ich bin da wirklich nicht hämisch, aber die, die unser aller Gesundheit gefährden, wollen dann selbstredend im Krankenhaus behandelt werden. Egal, ob sie vorher mit dafür gesorgt haben, dass das System zu kollabieren droht.
        Für uns wird sich auch nicht viel ändern. Ich gehe dann vermutlich wieder komplett ins home office, das ist mir aber ehrlich gesagt auch lieber. Martin ist ja eh quasi Rentner und als solcher seit über einem Jahr viel zu Hause. Einkaufen tun wir im Hofladen bei Seevetal und wenn das Klopapier knapp wird, haben wir Wasser und Seife. Kein Grund zur Panik.

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  2. Annelie

    Alle reden immer nur über Kinder und Familien, ich sage : es ist wirklich nicht einfach gewesen während der ganzen Monate Single zu sein, und jetzt der Lockdown.
    Es ist sehr einsam ohne Freunde, mit denen man lachen kann, ohne Kumpels, mit denen man plaudern, kochen, ernst sein und auch weinen kann. Ich habe seit 9 Monaten niemanden mehr umarmt …
    Trotzdem bleibe ich verdammt nochmal zu Hause .
    Ich trage meine Maske. Ich wasche mir die Hände .
    Ich gehe mit den Hunden nur in einsame Gegenden und wenn ich jemandem begegne, stehen wir mit Abstand.
    Ich habe auch keine Familie , die mich evtl. auffangen könnte.
    Aber ich denke an meine Freunde, die sich wie ich zu Hause abschirmen, seit diese ganze Scheiße angefangen hat . Ich denke an meine Freunde, die ihren Lebensunterhalt verlieren, die hilflos zusehen, wie ihre Geschäfte zusammenbrechen, Ich denke an meine Freundin und ihren Mann – sie ist Kinderpsychologin im Krankenhaus und er ist Rettungssanitäter – die täglich arbeiten seit das hier angefangen hat und ihre Patienten leiden und auch sterben sehen .
    Bitte, lasst uns diese Scheiße hinter uns bringen . Haltet zusammen –
    bleibt alle verdammt noch mal zu Hause, bitte.

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  3. Ralf

    Vorvergangenen Samstag war ein Leserbrief in der hiesigen Regionalzeitung abgedruckt, in dem eine Patientenverfügung für Querdenker und Coronaleugner entworfen wurde. Sie endete damit, dass der fiktive „Denker“ für sich das Grundrecht in Anspruch nahm, auf Intensivbehandlung mit künstlicher Beamtmung zu verzichten und statt dessen lieber qualvoll zu ersticken. Ich musste mich sehr beherrschen, solch ein Ende nicht manchen Leuten zu wünschen. – Manchmal erfährt man ja was über ein paar Ecken: Meine 81jährigeMutter, mit der ich täglich telefoniere, hat mir jüngst erzählt, eine ehemalige Arbeitskollegin von ihr, mit der sie zu telefonieren pflegt, hat ihr von ihrer Schwiegertochter berichtet. Die wollte sie bei einer Begegnung auf der Straße umarmen, was die alte Dame sich vehement verbat, das dürfe man nicht wegen Corona. Darauf wurde sie angeherrscht: „Glaubst du auch an diesen Blödsinn?!“ Wenige Tage später wurde die querdenkende Schwiegertochter mit Covid-19 ins Klinikum eingeliefert, und weitere Angehörige sind infiziert bzw. stehen unter Quarantäne, auch den Sohn der alten Dame hat’s erwischt. Sie selbst nicht, denn sie war ja „blöd“ genug, sich der Umarmung zu verweigern und 2 m Abstand zu halten.

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    1. Hans-Georg

      Ich bin langsam der Meinung, dass die hohen Ansteckungsraten im privaten Bereich begründet sind, wie bei der Kollegin deiner Mutter. in Hamburg sind am vergangenen Wochenende 1000 Übertretungen gezählt worden.
      Gastronomie, Theater/Kinos, und wohl auch Sportstudios, hatten Hygienekonzepte entwickelt, die vielleicht nicht sicher waren (was ist schon sicher in dieser Zeit?), aber die Risiken, sich anzustecken, minimiert haben. Was nützt eine begrenzte Kundenzahl in den Geschäften, die auch weiterhin geöffnet haben dürfen, wenn die Einkaufskörbe und -wagen nicht nach jedem Gebrauch desinfiziert werden? Da muss jeder selbst aufpassen und sofort zu Hause die Hände waschen. Natürlich kann man Lebensmittelgeschäfte und Apotheken nicht schließen.
      Was unbedingt notwendig ist, und ich glaube, dass sich das durch den bevorstehenden Lockdown nicht ändern wird, dass die Menschen endlich vernünftig werden und die privaten Kontakte reduzieren, ggf. durch eine Ausgangssperre.

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