Ich weiß ja nicht

Der Teillockdown hat wohl nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Die Ansteckungsraten gehen nicht wirklich runter. Unser Kreis ist heute orange und mit Inzidenz 50 „just at the edge“, gestern waren wir bei 47. Schaut man sich die Karte an, gibt es ganz offensichtlich ein Nord-Süd-Gefälle. Während wir hier im Norden nur vereinzelt dunkelrote Bereiche hatten, z.B. das benachbarte Hamburg, ist fast die gesamte Südhälfte Deutschlands noch dunkelrot.

Kultureinrichtungen, wie z.B. Theaterbetriebe und Kinos, sowie die Restaurants sind seit fast 2 Wochen geschlossen. Die 2. Welle kann dadurch also nicht verursacht worden sein, hatte man doch durchdachte Konzepte erarbeitet, um den Betrieb aufrechterhalten zu können.

Ich bin ja mit allen Vorschlägen und Regelungen einverstanden, um die Pandemie einzudämmen. Aber wenn die bisherigen Maßnahmen nichts gebracht haben, kann man ja die Restaurants und Kulturbetriebe wieder öffnen, natürlich mit notwendigen Hygienekonzepten.

Aber wo stecken sich die Menschen mit Corona an?

Da sind zum einen die irrsinnigen Demonstrationen. Menschen marschieren dichtgedrängt und ohne Masken durch die Straßen. Berlin hat einzig richtig gehandelt und die Demonstration mit Wasserwerfen aufgelöst. Heute wird in Leipzig demonstriert. Ich hoffe, dass Leipzig ggf. dem Beispiel von Berlin folgt.

Nicht zu vergessen sind private Zusammenkünfte. So habe ich eben rein zufällig beobachtet, wie unten auf dem Platz 2 Fahrzeuge vorfuhren. Man begrüßte sich mit Küsschen und Umarmung und ging dann gemeinsam zu einem der Häuser hier um jemanden zu besuchen. Also sind schon mal 3 Haushalte involviert… Noch Fragen?

20 Gedanken zu „Ich weiß ja nicht

  1. Annegret Mäscher

    Das expontielle Wachstum ist gestoppt. Ohne Teillockdown wären wir vermutlich bei über
    35000 Neuinfektionen täglich. Die Maßnahmen können noch nicht gelockert werden.Leider
    Verstehen zu viele Menschen das Geschehen nicht und treffen sich viel Zuviel, auch zum Knuddeln.
    Gruß Nähgrete.

    Antworten
  2. Anne

    Drei Haushalte? Ich treffe dreißig – jede Stunde. Aber Lüften reicht ja… danke, liebe Kultusminister. Tja:
    https://www.news4teachers.de/2020/11/groesster-ausbruch-an-schule-in-deutschland-ausgerechnet-in-hamburg-wo-der-bildungssenator-am-vortag-die-schulen-fuer-sicher-erklaert-hat/
    Bitte auch den Kommentar von „Schroeder“ lesen.
    Meine Kolleg:innen und ich passen deutlich mehr auf als dort beschrieben, es gibt getrennte Pausenschichten usw. Aber was z.B. auf dem Schulweg passiert, können wir nicht beeinflussen.
    Ganze Klassen in Quarantäne zu schicken hält unser Gesundheitsamt nicht mehr für nötig, wir haben ja alle Masken auf (facepalm) => Ich arbeite nur noch mit FFP2, selbst bezahlt.
    Noch mehr Wut (und Erklärungen) in diesem Thread:
    https://mobile.twitter.com/spreeblick/status/1330173724474085378

    Antworten
      1. Anne

        Aber: Kleiner Finger, ganze Hand…
        Zwei Haushalte erlaubt? Och, drei ist doch kaum mehr als zwei, fällt nicht auf.
        Restaurant erlaubt? Dann können wir ja auch Ommas Geburtstag dort feiern. Usw.
        Der Grundgedanke in diesem Thread erklärt tiefergehend, warum es nicht klappt – wobei mir die Rolle / Verantwortung der Eltern zu kurz kommt: https://mobile.twitter.com/florianaigner/status/1329832867921268736
        (Und jetzt ist auch wieder Schluss mit Link-Gespämme.) Schönen Sonntag!

        Antworten
  3. Elke

    Es ist einfach irre, dass Viele meinen, nach ihren eigenen Regeln leben zu können 🤢. Selbst in unserem Freundeskreis hören wir stories von Infizierten, die trotz Quarantäne locker-flockig durch den Supermarkt schlenderten.
    Wir halten uns ohne Infektion komplett bedeckt… immer schön Zuhause bleiben, Abstand etc.
    Passt gut auf Euch auf ✊🙏. LG Elke 🙋🏼‍♀️😘

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Unser Freundeskreis ist klein aber fein und wir treffen uns eh nicht so oft. Alle haben Verständnis für die Situation, dass es eben jetzt so ist wie es ist. Ich gehe die Notwendigen Einkäufe machen, mangels zur Verfügung stehenden Autos gern auch 2 – 3 Mal in der Woche, natürlich mit Maske und Händewaschen sobald zurück im Haus, was ich eh immer so gehalten habe. Trotzdem kann eine Ansteckung ganz schnell geschehen. Bei Wind und Kälte tränen meine Augen, ein „Schnuffeltuch“ ist immer dabei. Aber was, wenn ich das Zeug an den Fingern habe vom Einkaufskorb, Einkaufswagen, Kartenlesegerät? Schnell kann man sich sowas ins Gesicht wischen.

      Antworten
  4. Der Wilhelm

    Also ich glaube nicht, dass es am Mittwoch zu gravierenden Änderungen in Richtung Lockerung kommen wird.
    Wenn man liest, was die Herren Söder und Scholz gerdae dazu von sich gegeben haben, wird es wahrscheinlich sogar noch in die andere Richtung gehen ….

    Antworten
  5. Ralf

    Nein, für Lockerungen ist kein Raum, eher sind Ausweitungen gefragt. Hier bei uns (Pfalz) sind Schulen, Senioren- und Pflegeheime sowie private Feiern, besonders in nahöstlichen Großfamilien, der große Virusverbreiter. Wenn ich mir nur anschaue, wie hier am Ort allmorgendlich die Bushaltestelle von Schülern und Schülerinnen belagert wird und die sich dann in den Bus quetschen, frage ich mich, welchen Sinn irgendwelche Maßnahmen an den Schulen noch haben sollen. Wir haben eine Siebentagesinzidenz von um die 200 hier im Kreis, knapp weniger in der Stadt, die der Kreis umgibt, und der Spitzenwert der hiesigen Kreise und Städte pendelt um 300. Von der Farbenlehre kennen wir nur rot und dunkelrot. Wir beide sind nicht mehr berufstätig und beschränken uns auf zweimal die Woche einkaufen sowie Wahrnehmung unabdingbarer Arzttermine, letztere nur noch mit FFP2-Masken. Mit Freunden und Familien haben wir allerdings mehr Kontakt als je zuvor – aber ausschließlich telefonisch. Am Klinikum in der Stadt nähert man sich der Kapazitätsgrenze, und schwere Krankheitsverläufe sind dort inzwischen die Regel. Mag ja sein, dass das alles in Schwesigland und Umgebung fremd ist und Covid-19 im Norden nur dem Namen nach bekannt ist – aber hier bei uns herrscht Katastrophe, und mir fehlt jedes Verständnis, dass der Norden glaubt, uns diktieren zu dürfen, wie locker und lässig wir alles zu nehmen haben.

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Ich weisst ja nicht, woher du die Erkenntnis nimmst, dass der Norden in Sachen Corona diktiert. Jedes Bundesland handelt eigenverantwortlich, ungeachtet dessen, was zusammen mit Frau Merkel diskutiert worden ist.

      Antworten
      1. Ralf

        Na es ist allgemein bekannt, dass weitergehende Maßnahmen bei der vorigen Konferenz an der Schwesig gescheitert sind und deswegen nicht mehr bei rumgekommen ist als die Vergeudung weiterer zehn Tage, so wie das Mal davor wertvolle vierzehn Tage verschenkt worden waren, damals wegen des Widerstands von Ramelow. Und wenn jedes Bundesland frei ist in seinen Entscheidungen – wieso dann immer wieder diese Konferenzen mit den dort erzielten Ergebnissen und Nichtergebnissen, an die sich dann alle weitestgehend halten, von kleinen Nuancen abgesehen? Letztlich kommt dabei doch stets nur heraus, was der größte Bremser oder die größte Bremserin gerade noch mitzutragen bereit ist, und das gilt dann deutschlandweit. Tatsächlich gab es Abweichungen doch nur beim Beherbungsverbot und bei der einen oder anderen Sportart.

        Antworten
        1. Hans-Georg

          Ich weiß nicht, was du gegen DIE Schwesig hast. Ich würde mir nie erlauben, jemanden, egal ob Ministerpräsidentin, Bürgermeisterin oder sonstwelche Damen, so abwertend zu titulieren. Im übrigen steht Mecklenburg-Vorpommern doch gut da. Ich versthe nicht, warum du so aufgebracht bist.
          Keine Länderregierung muss irgendwas mittragen, das hatte ich ja vorher schon gesagt.

          Antworten
          1. Ralf

            Mag ja sein, dass die Lage in MV recht entspannt ist, gerade deshalb eignet es sich aber nicht zum Maßstab für ganz Deutschland, so wenig wie vor einigen Wochen Thüringen. Es ist offenkundig leider das Bestreben aller Länder, letztlich immer weitestgehend gleiche Bestimmungen zu haben und gerade nicht jeweils dem Land angemessene abweichende. So einigt man sich halt stets auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
            Was „die“ Schwesig angeht, scheint Dir entfallen zu sein, wie sie sich bei den Koalitionsverhandlungen 2014 verhalten hat. Erst tönte sie öffentlich lautstark, wie rückständig die Union sei und dass sie, Schwesig, die Eheöffnung durchpauken werde. Plötzlich war Stille. Die Ehe verschwand in der Versenkung – und Frau Schwesig wurde Ministerin. Man kann sich eine politische Überzeugung mit Pfründen abkaufen lassen. Dann wundere man sich aber bitte nicht, dass diejenigen, die man verkauft hat, danach nicht mehr gut auf einen zu sprechen sind.

          2. Hans-Georg

            Trotzdem kann man die Personen mit Respekt behandeln. Ich sag ja auch nicht „Die Merkel“, obwohl sie sich bis zuletzt gegen die Ehe für alle gewehrt hat und sie nicht der Partei angehört, für die ich sympathisiere.

  6. Ralf

    Der Norden und der Süden unterscheiden sich nicht nur coronamäßig, sondern auch sprachlich. Süddeutsch gesprochen, war der Fehler nicht, dass ich „die“ Schwesig geschrieben habe, sondern dass ich versäumt habe, „der“ Ramelow zu schreiben. Eigennamen stehen süddeutsch niemals ohne Artikel. Nennt mich z.B. jemand einem Dritten gegenüber „Ralf“ und nicht „der Ralf“, so klingt das in unseren Breiten ganz einfach falsch. Aber gut, die Hochsprache verlangt das Weglassen des Artikels, da hast Du recht. Das nur als Erklärung dafür, dass „die“ Schwesig für mich keineswegs abfällig klingt, und in der Tat, wir sagen hier auch „die“ Merkel oder „der “ Kohl usw., ja sogar „die“ Frau Merkel“ und „der“ Herr Kohl. Das ist alles nicht abfällig, sondern im Süden richtiger Sprachgebrauch, sogar dann, wenn wir die Hochsprache verwenden (was zugegebenermaßen nur selten vorkommt und das sichere Signal der sozialen Ausgrenzung des Angesprochenen ist – ich selbst habe hochdeutsch von Berufs wegen immer nur vor Gericht gesprochen; in Behörden wird im Dialekt geredet). Und noch was zur Kanzlerin… wäre ich mit der Kanzleri eng befreundet, wäre sie für mich nicht „die“, sondern „das“ Angela – das Höchstmaß an sozialer Nähe, das sprachlich gesetzt werden kann – und Nichtpfälzern ein unverständlicher Graus.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Hans-Georg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert