Erinnerungen

Samstag gab es ja einfaches Essen insofern, dass ich da wenig Arbeit mit hatte. Das Gyros in die Pfanne kippen, kross braten, ein wenig Reis kochen, Tzaziki (selbst getragen) – alles simpel. Gestern habe ich dann selbst gekocht und gebraten, eine Hähnchen-Bohnen-Kartoffel-Pfanne mit einer Honig-Senf-Sauce. Wiederholungsgefahr. Ein Bild gibt es nicht, das fertige Gericht sah nicht sehr fotogen aus.

Wenn ich in Foodblogs Kommentare sehe wie „das sieht aber sehr lecker aus“, finde ich das ziemlich daneben. Ein Gericht kann total gut aussehen, aber ob es auch schmeckt, steht auf einem anderen Blatt. Das Auge isst mit, sagt man ja, aber die Hauptsache ist doch, dass es schmeckt. Ein Gericht, ein Kuchen, was auch immer, kann aussehen wie eine Katastrophe und die Hausfrau jammert dann rum – man kennt das. Ich sag dann immer: Das ist zum Essen und nicht zum Angucken!

Heute wollten wir eigentlich Klotzfisch mit Kartoffelpü essen. Kartoffeln haben wir nie im Haus und ich wüsste gar nicht, wieviel Kartoffeln ich benötige um für uns eine passende Portion Kartoffelpü zuzubereiten. Ich kaufe dann immer Tütenpü, 2 Beutel davon entsprechen genau der Menge, die wir benötigen. Hatten wir aber auch nicht im Haus. Und bei dem Mistwetter heute entschieden wir uns, Pizza zu bestellen.

Ich entschied mich für eine Hot-Dog-Pizza (leider auch kein Foto), die wirklich ganz toll schmeckte. Und da fiel mir ein, dass ich mein erstes Hot Dog in Dänemark gegessen habe.

Das ist schon ganz lange her, es war wohl ca. mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Mit unserer kleinen Yacht waren wir in Dänischen Gewässern unterwegs. Wir Jugendlichen gingen mal umher um die Gegend zu begutachten. Und da war ein Wagen, Foodtruck würde man wohl heute sagen, ein Imbisswagen, von dem Hot Dogs und andere Dinge verkauft wurden. Sowas hatten wir in Deutschland noch nie gesehen. Die Dänischen Würstchen hatten damals ja noch keine gute Presse. Knallrot waren die, so richtig künstlich. Und Röstzwiebeln kannte man bei uns auch noch nicht. Jedenfalls war so ein Hot Dog vom Dänischen Imbisswagen der Hammer. Ein ganz neuer Geschmack tat sich da auf. Das fiel mir heute so ein beim Vertilgen der Pizza.

Und wenn man erstmal anfängt: Softeis war damals auch ganz neu. In Travemünde, da wo wir mit der kleinen Yacht das Sommerdomizil hatten, gab es einen einzigen Eisladen, an dem Softeis gezapft wurde. Es hieß, das käme aus Schweden. Egal, jedenfalls war das auch ganz was neues und es hat phantastisch geschmeckt. Heute gibt es Softeis an jeder Eisbude, aber es schmeckt irgendwie nach nichts, jedenfalls nicht so toll, wie damals. Immer wieder versuche ich mich an Softeis und bin jedes Mal wieder enttäuscht.

Die Pizza heute war super – fehlte nur das knallrote rød pølse.

2 Gedanken zu „Erinnerungen

  1. karin

    ich höre, lese öfters, dass menschen sagen, sie haben etwas gegessen, was früher, sehr früher so toll war und sind mega enttäuscht, was ja eigentlich sein muss, denn man ist einfach nicht mehr der selbe wie früher und der geschmack ändert sich eben, nicht nur der kopf, sondern die geschmacksknospen im mund oder so, nichts wird wie früher, leider, abgesehen davon, dass sich zutaten und herstellung ändern,
    es gilt neues zu entdecken und zu mögen,
    viel vergnügen dabei!

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