Was für ein Tag! Der 13. Oktober 2018 war ein wahrer Sommertag. Wären da nicht die gold-gelben Pappeln um unsere Terrasse herum, könnte man meinen, es wäre ein Tag im Juli. Unser Thermometer zeigte eine Temperatur im Schatten von 24,1 Grad, später waren es sogar 25 Grad.

Alle Arbeiten, die in der Wohnung zu erledigen gewesen wären, wie z.B. Dinge wegräumen oder in den Keller bringen, hatte ich auf Eis gelegt. Was nicht wirklich dringend notwendig war, kann auch später erledigt werden wenn es kälter ist oder regnet. Diese Sommerwetter musste ich ausnutzen, jede Minute, was sag ich, jede Sekunde.

Und dann sitzt man da und schaut sich die Prospkete der örtlichen Supermärkte an mit den Angeboten für die nächste Woche – und da springt mir ein geschmückter Weihnachtsbaum entgegen und Deko, die zu diesem Wetter gar nicht passen will.

Irgendwann am Nachmittag wird es so warm, dass ich mein T-Shirt ausziehe und sozusagen barbusig auf der Terrasse sitze, wohlgemerkt am 13. Oktober, unfassbar! Ab und zu segelt lautlos ein gold-gelbes Blatt durch die Lüfte und landet dann leise knisternd auf meiner Schulter, auf dem Tisch, auf meinem E-Reader, auch auf dem Weihnachtsbaum. Es ist eine Stimmung, die meine Augen ein wenig feucht werden lässt, wissend, dass dies einer der letzten Tage ist, um draußen sitzen zu können.

Die Sonne steht schon sehr tief, ein weiteres Indiz dafür, dass es Oktober ist und nicht Juli. Da die Pappeln aber schon große Lücken in der Belaubung haben, scheint sie durch die Bäume hindurch und wärmt und ich kann Sonne tanken. Wenn ich nach oben schaue, sehe ich blauen Himmel und gold-gelbe Baumkronen. Ab und zu zieht ein Flugzeug eine kurze weiße Linie an den Himmel. Auf dem Foto sind zwei zu sehen. Ein Blick auf die App flightradar24, und ich weiß woher und wohin die beiden unterwegs sind: Die größere war auf dem Weg von Seoul nach Paris. Die sehe ich hier öfter. Die kleine Maschine war auf dem Weg nach Glasgow.

Ab Mitte der Woche soll es deutlich kühler werden. Am kommenden Wochenende wollen wir damit beginnen, die Terrasse für den Winter vorzubereiten. Es gibt ein paar schwere Gegenstände, wie z.B. der Brunnen, die ich nicht allein tragen und bewegen kann. Das Futterhäuschen muss auch aus der Ecke im Keller hervorgeholt werden damit der Brunnen und die Gartenmöbel Platz haben. Es ist nun abzusehen, dass jetzt wirklich das Ende der Terrassensaison Nahe ist.