Kinky Boots III


Tja, so sind wir: Nach dem ersten Besuch des Musicals Kinky Boots im Dezember letzten Jahres und dem 2. Besuch in der letzten Woche, haben wir uns die Show gestern Abend das 3. Mal angeschaut – und wisst ihr was? Wir könnten schon wieder. Jedenfalls haben wir schon Karten für die Derniere am 30. September. Und wer weiß schon, ob wir bis dahin uns das nicht nochmal anschauen werden.

Wie immer begann der Musicalabend mit einem Essen. Mit unseren Freunden Martina und Franko speisten wir im Old Commercial Room. Böses ahnend verzichteten wir auf eine Vorspeise. Ich hatte mich für ein Eisbein entschieden, laut Karte das größte in Hamburg. Die Schnitzel, die Martina und Bernd auf dem Teller hatten, waren auch nicht von Pappe. Franko hatte sich eine Roulade bestellt, ebenfalls ein Riesenteil. Statt eines Desserts musste ein Digestif her. In der gents‘ toilet steht der Thron bereit, um Platz für Nachschub zu schaffen. Der anschließende Fußweg zum Stage Operettenhaus tat uns allen gut.

Natürlich hatten wie wieder „open bar“ gebucht um uns vor der Vorstellung auf einen stimmungsvollen Abend einzustimmen. Bernd und ich wussten ja schon, was uns erwarten würde, unsere Freunde nahmen, gespannt auf das Kommende, mit uns im Parkett 3. Reihe platz.

Nach 2 einführenden Szenen begann das Feuerwerk der guten Laune mit tollen Tanzszenen und mitreißender Musik. Gino Emnes spielte, sang und tanzte als Lola, dass es eine Freude war. Ihre/seine Mimik und Gestik ist so detailliert und teilweise subtil. Berührend und zu Tränen rührend singt Gino Emnes/Lola „Ich war nie dieser Sohn“, eine Erzählung aus seiner Kindheit als der Vater bemerkt, das der Sohn „anders“ ist. Man hätte eine Stecknadel fallen hören. Bernd und mussten uns ein Tränchen wegwischen.

Dominik Hees stand als Charlie Price auf der Bühne. Was heißt hier „stand“?! Er spielt die Rolle hervorragend. Seine Wut darüber, dass es mit den Vorbereitungen für die Schuhmesse nicht so läuft, wirkt autentisch. Er vergrault seine Mitarbeiter und verschont auch Lola nicht. Doch am Ende wird natürlich alles gut.

Sebastian De Domenico führte Orchester und Darsteller, am Keyboard begleitend und dabei mit Körpereinsatz dirigierend, sicher durch den Abend.

Unsere Freunde waren begeistert von Kinky Boots und können, ebenso wenig wie wir, verstehen, dass das Musical Ende September Hamburg schon wieder verlassen wird. Dragqueens auf einer Bühne sind sicherlich nicht jedermanns Ding. Kinky Boots ist aber keinesfalls eine Transenshow. Kinky Boots apelliert an dich und dich und dich, dich und andere so zu akzeptieren, wie du bist bzw. wie sie sind, ohne belehrend zu sein. „Sei du selbst, alle anderen gibt es schon!“ (Oscar Wilde).

Nach der Show war noch eine Bar geöffnet, in der wir einen Abschlussdrink zu uns nahmen. Dort standen 2 Paar Kinky Boots zum Anfassen, Angucken und zum Anprobieren bereit, wovon auch reichlich gebrauch gemacht wurde.

Martina und Franko haben sich gestern Abend spontan entschieden, sich am 30. September mit uns die Derniere anzuschauen. Die Plätze neben uns waren noch frei und sind gebucht.

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