Eine wahre Freundin!

Karin heisst sie, die Freundin. Sie ist 1 Jahr älter als ich, sie könnte also die Tochter meiner Mutter sein. Scherzhaft sagen wir auch Bruder und Schwester zueinander. Karin und ihren Mann Wolfang kennen wir schon seit 46 Jahren. Die beiden haben schon auf meiner ersten Hochzeit getanzt. Karin und ihr Mann wohnen im selben Haus wie meine Mutter. Sie gehören quasi zur Familie.

Meine Mutter wird im Mai 92 Jahre alt, ist fit im Kopf aber ihr Körper ist nicht mehr fit. Nach 2 Klinkiaufenthalten war sie nicht mehr draussen. Selbst in ihrer Wohnung bewegt sie sich nur äusserst mühsam mit ihrem Rollator vorwärts. Manchmal denken wir, sie wäre besser in einer Seniorenresidenz untergebracht. Aber verpflanze mal einen alten Menschen aus seinem Elternhaus in ein Heim! Es wäre das Ende für meine Mutter.

Karin ist die gute Fee. Sie schaut jeden Tag nach Mutter, versorgt sie zurzeit noch täglich mit einer warmen Mahlzeit (demnächst gibt es aber Essen auf Rädern), assistiert ihr beim Duschen, ist dabei wenn der Hausarzt reinschaut. Karin umsorgt meine Mutter als wäre es ihre eigene. Karin hat meine Mutter kürzlich auch zur Aufnahme zum letzten Klinikaufenthalt begleitet.

Wolfgang erledigt die Einkäufe für Mutter und geht für sie zur Bank. Auch kümmert er sich sonstmal um Mutter wenn Karin keine Zeit hat. Ausserdem achtet er darauf, dass im Haus alles in Ordnung ist. Aber Karin ist einfach Karin, ohne sie wäre meine Mutter vermutlich schon lange im Heim. Es ist gut, solche Freunde zu haben! Ich sag einfach auch hier im Blog mal „Danke!“

8 Gedanken zu „Eine wahre Freundin!

  1. Inge

    Hallo Hans-Georg,
    ja, es ist schön solche Freunde zu haben. Ich war 4 Wo. in Kurzzeitpflege (Pflegestufe 1) und habe während dieser Zeit viel mitbekommen was so laufen kann. Außen viel HUI und hinter den Kulissen viel PFUI. Nein, ich gehe notfalls in kein Pflegeheim, es sei denn zwangsmäßig. Tatsächlich bin ich bedient von so einer Möglichkeit und ich kann alte Menschen verstehen, die das auch nicht wollen.
    Liebe Grüße von Inge

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    1. Hans-Georg

      Wenn man auf sich selbst gestellt und körperlich angeschlagen ist, ist sicher nicht so einfach, sich zu wehren, sich zu beschweren bzw. Forderungen zu stellen. Unsere Freundin musste ihre Mutter nach mehreren Schlaganfällen im Pflegeheim unterbringen. Sie war gelähmt und konnte auch nicht mehr sprechen. Sie hat dann dort aber aufgepasst und den Mund aufgemacht wenn es notwendig war.

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  2. Inge

    Das mag natürlich etwas anderes sein, aber selbst mein Hausarzt hat mir von seiner Mutter erzählt und den Dingen was so war. Wie etwas für den einzelnen Menschen am besten ist, das weiß ich natürlich nicht, aber Heime sollte man sich sehr genau anschauen. Doch ja und besonders möglichst ohne dort von den Bediensteten abgeblockt zu werden.

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    1. Hans-Georg

      Zum Glück ist das noch nicht soweit, aber manchmal geht das auch ganz schnell. Solchenfalls, wenn es wirklich notwendig werden sollten, würde ich sie in unsere Nähe holen.
      Eine Kurzzeitpflege ist eh angedacht im Sommer, wenn die Freunde Urlaub machen.

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  3. Silberlady

    Du hast großes Glück so eine Freundin zu haben.
    Pflege, auch im kleinen gehalten erfordert viel Kraft und eigentlich gibt es keine kleine Pflege, da gehört vieles zu.
    Vieles kann man daheim heute schon machen, es gibt schon Hilfe von der Krankenkasse, verschiedene
    Hilfsmittel, aber all dies hilft nix, wenn der Mensch nicht mit dem Herzen dabei ist.
    Heime sind nicht alle schlecht, aber ich bin froh ein solches noch nicht zu brauchen. Ich habe noch die Kraft und die Liebe zum Pflegen.
    Von einer Bekannten, die Mutter kam in ein Heim, zuerst zur Kurzzeitpflege und dann, es ging wirklich nicht mehr daheim, dann für immer.
    Wir haben Sie ab und an auch mal besucht und Sie hat sich wirklich wohl da gefühlt, genau wie alle anderen Menschen die ich da so gesehen und gesprochen habe.
    Hoffen wir, das wir immer den richtigen Weg und die richtige Hilfe finden.
    Und das es weiter so Menschen wie Deine Freundin gibt.
    Liebe Grüße von der Silberlady

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    1. Hans-Georg

      Moin Silberlady!
      Ja, es ist wirklich ein Glück, dass diese lieben Menschen im Haus wohnen. Meine Mutter weiss das auch sehr zu schätzen.
      Meine Mutter ist noch in der Lage, die tägliche Körperpflege und -hygiene selbst zu machen. Das ist schon mal ein großer Pluspunkt. Sie steht allein auf und zieht sich an, macht ihr Frühstück und ihr Abendessen selbst zurecht. Für den Haushalt kommt eh schon seit vielen Jahren 2 x in der Woche eine Zugehfrau. Aber unsere Freundin ist halt da, wenn es brennt und sorgt sich um viele kleine Dinge, zu denen meine Mutter eben nicht mehr in der Lage ist.

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