Archiv für den Monat: November 2015

Helmut Schmidt

Wenn ein Mensch alt wird, im Fall von Helmut Schmidt kann man sogar von ur-alt reden, ist es klar, dass das Ende seiner Tage mehr oder weniger nah ist. Sein Tod kommt dann auch nicht unbedingt so überraschend. Und doch kann das dann ganz schnell gehen – plötzlich und unerwartet sozusagen.

Für Außenstehende, die über das tatsächliche Befinden des Altkanzlers nicht informiert waren, kam sein Tod dann wirklich überraschend, nach einem Leben, welches 96 lange Jahre wärte.

Über Helmut Schmidt wird an vielen Stellen geschrieben, seine Person gewürdigt. Das will ich hier nicht auch noch tun, dazu fühle ich mich auch nicht in der Lage. Es gibt so vieles was er gemacht und gesagt hat. Ich kann nur sagen: Ich habe Helmut Schmidt verehrt. Ein wirklich großer Staatsmann hat die Weltbühne verlassen.

Post von den Spicehasen

Während woanders die Kräuterernte recht üppig ausgefallen ist, ist diese bei uns in diesem Jahr ziemlich mickerig. Vielleicht liegt es an der Sorte. Vor drei Jahren sah das jedenfalls viel besser aus bei uns und wir konnten reichlich Gebrauch machen von den kleinen scharfen Schoten, mögen wir es doch gern scharf.

Ahnungslos hatte ich die reiche Ernte in Wien kommentiert und mein Bedauern darüber ausgedrückt, dass es bei uns nicht so gut aussieht – und schon erreicht uns ein paar Tage später ein spiciger Brief mit je einem Röhrchen gedörrten Chilischoten und gedörrtem Thymian – garantiert aus biologischem Anbau. Vielleicht sollte ich mir diesen Trick mal merken für andere Gelegenheiten.

Ganz herzlichen Dank an die beiden Spicehasen in Wien, die mit so viel Freude und Erfolg ihren Pallettengarten pflegen. Die Beiden haben wohl einen scharfen grünen Daumen.

Wir hatten ja nichts

Heute war „Müttertag“. Einfach mal so hatten wir unsere Mütter bei uns. Die kommen sonst ja auch nirgends hin. Die Zeit, die ich heute auf den Autobahnen verbracht habe (Geesthacht – Lübeck – Hamburg – Geesthacht und zurück Geesthacht – Hamburg – Lübeck – Geesthacht) hätte auch gereicht, um nach Mönchengladbach zu fahren, da wären sogar noch reichlich Reserven dringewesen.

Jedenfalls hatte ich die Gelegenheit, meine Mutter nach meiner Haustaufe vor 64 Jahren zu fragen. Tja, ihre Antwort steht oben drüber. Sie hat das zwar wörtlich so nicht gesagt, aber das war der Grund. Autos gab es in unserer Familie nicht um zur Kirche zu fahren. Geld für Taxis war nicht da. Also wurde der Pastor nach Hause geholt um mich nass zu machen. So einfach ist das.

Spectre

James Bond ist Kult. Man muss die Filme einfach gesehen haben, so wie wir den neusten Film – Spectre – heute Abend in einer Preview in unserem nahezu ausverkauften Dorfkino gesehen haben. Klar, den Filmen liegt immer das gleiche Muster zugrunde. Alles ist ziemlich unwirklich, was da passiert und reizt zum Teil die Lachmuskeln. Aber das kennt man ja schon.

Schön ist es immer, dass der Zuschauer an Orte geführt wird, an denen er schon mal gewesen sein könnte, wie z.B. in diesem Fall Rom und London. Wer war denn schon mal in Mexico City oder in Tanger? Wohl nur wenige.

Viel will ich über die Handlung nicht verraten, nur dass es Längen gibt und man darauf wartet, dass endlich wieder was spektakuläres passiert. Beeindruckend war eine der ersten Szenen: Es gab keinen Schnitt, jedenfalls wurde keiner wahrgenommen. James verlässt ein Hotelzimmer durch das Fenster und läuft auf dem Sims an der Fassade entlang zum Nebenhaus, überspringt eine kleine Lücke zwischen zwei Häusern und landet auf dem Flachdach eines anderen Hauses. Wer sich den Film anschaut – achtet mal darauf.

Es wäre kein James-Bond-Film wenn am Ende nicht irgendwas ziemlich gewaltig in die Luft fliegen würde. Aber „das ist noch nicht das Ende“, sagt James. Und es geht tatsächlich noch ein paar Minuten ziemlich spektakulär weiter.

Wir warten auf den nächsten James Bond – wer immer den dann auch spielen wird.

Taufe des Seniors

Meine Taufe am 6. August 1950, dem Geburtstag meiner Großmutter. Auf dem Foto bin ich zusammen mit meinen Eltern abgelichtet. Die Taufe wurde im Haus meiner Großeltern vollzogen. Warum das so gemacht wurde entzieht sich meiner Kenntnis. Meine Mutter lebt ja noch, ich werde sie demnächst danach fragen.

Taufe der Jüngsten

Gestern, am 31. Oktober anno 2015, wurde unser jüngstes Familienmitglied Marit getauft. Anlässlich dieses Familienfestes reisten mein Mann und ich bei herrlichem Herbswetter am Vortag mit dem Wagen in Richtung Mönchengladbach, genauer gesagt nach Jüchen, wo wir im Dycker Weinhaus Quartier bezogen. Dortselbst sollte auch die Feier stattfinden.

Nach dem herzlichen Empfang durch eine Angestellte des Hotels bezogen wir unser Zimmer. Anschließend warteten wir im Restaurant bei Cappuccino auf das Eintreffen weiterer Familienanghöriger von außerhalb. Nebenbei warfen wir bereits einen Blick in die Speisekarte. Eine lange Autofahrt macht schließlich hungrig.

Zum Abendessen bestellten wir Kalbsleber mit Kartoffelstampf und dazu 1/2 Liter Grevensteiner Bier, beides sehr sehr lecker! Dieses Bier werden wir uns ganz sicher auch für zu Hause besorgen. Und da es so gut schmeckte bestellten wir jeder noch 1/2 Liter nach. Man soll ja viel trinken!

Samstag morgen machten wir einen Spaziergang zum Schloss Dyck. Leider wollte man Eintritt haben um im Schlossgarten lustwandeln zu können. So begnügten wir uns damit, das goldene Herbstlaub zu bewundern. Die zum Schloss gehörigen Shops kann man natürlich ohne Eintritt betreten. Wir fanden tatsächlich was nützliches, nämlich diverse Backmischungen für unseren Brotbackautomaten.

Weiter führte uns unser Spaziergang zum Nikolauskloster. Dort war es möglich, den Park ohne Eintritt anzuschauen, was wir sehr gern taten. Viel Zeit hatten wir leider nicht, sollte doch am frühen Nachmittag in Mönchengladbach in der Johanneskirche die Taufe stattfinden. In dieser Kirche wurden Sabrina und Oliver von Pfarrer Bassy auch getraut und ihre Tochter Ida vor 3 Jahren getauft.

Pfarrer Bassy gestaltete den Gottesdienst in gewohnt lockerer Art, einleitend mit den Worten: Die erste Begenung eines Menschen mit der Kirche – sie macht ihn nass! Die Taufpaten, die Eltern des Täuflings und eine der Omas hatten Wünsche und Gebete vorbereitet, alles sehr persönlich und liebevoll. Anwesende Kinder wurden, soweit sie nicht zu schüchtern waren, in die Zeremonie einbezogen. Im Lauf der Jahre hat sich wohl viel getan in der Kirche. So steif und ernst wie früher geht es nicht mehr zu.

Im Dyker Weihhaus war eine Kaffeetafel vorbereitet. Wir nahmen die Möglichkeit wahr, und machten nach dem Kaffee einen kleinen Spaziergang durch den kleinen Ortsteil Damm bevor das sehr schmackhafte Menü am Abend serviert wurde:
Kürbiscremesuppe

Gebratener Butterfisch
oder
Schweinemedaillons

Trilogie aus
Crème brûlée, Obstsalat und Lauwarmer Schokoladenkuchen

Hach was schön!

Nach vielen netten Gesprächen und dem Austausch von Erinnerungen zogen sich alle Familienmitglieder auf ihre Zimmer zurück. Man sollte sich viel öfter treffen.

Am Sonntagmorgen fanden sich alle zum Frühstück ein. Der vorherige Tag wurde noch mal in Erinnerung gerufen und dann hieß es auch schon bald Abschied zu nehmen. Es wurden Spekulationen laut, wann wir uns denn alle wiedersehen werden. Die Frage blieb unbeantwortet.