Lesegewohnheiten

Früher, als ich noch jung und schön war, da habe ich recht viel gelesen. Meine Eltern schafften erst recht spät einen Fernseher an. Und irgendwie musste ich mich ja mal anders beschäftigen als immer nur mit meinen Sachen zu spielen. Spass beiseite, ich habe wirklich gern gelesen, manche Bücher auch mehrmals.

Irgendwann liess die Lesezeit bei mir nach, ich kann jetzt aber nicht einordnen, wann das in etwa gewesen ist. Als ich vor ca. 20 Jahren einen Job in Hamburg bekam, holte meine Frau mir vom Bücherbus immer eine Tasche voll Krimis als Taschenbuchausgabe. So hatte ich in der Bahn von Lübeck nach Hamburg und zurück immer Beschäftigung. Mit meinen Sachen zu spielen wäre den Mitreisenden wohl unangenehm gewesen.

Vor 16 Jahren zog ich nach Hamburg. Ich lernte Bernd kennen und es kam für jeden von uns ein Computer ins Haus. Das Lesen schlief wieder ein bis auf die Zeit, in der ich auf dem Balkon in der Sonne sitzen konnte. Seit Jahrzehnten habe ich nämlich die Monatszeitschrift „Reader’s Digest“ abonniert. Im Winter stapeln sich die kleinen Heftchen im Bücherschrank. Doch sobald es warm wird und ich draussen sitzen kann, verschlinge ich oft gleich 2 oder 3 am Stück. Ich lese aber nicht alles, was da drin steht. Ich bin nämlich sehr wählerisch, und damit komme ich zum Kern meiner Lesegewohnheiten, nämlich die Frage: Was lese ich?

Ich stehe eher auf leichte Lektüre. Wie ich weiter oben schon erwähnte, las ich während der Bahnfahrt immer Krimis. Bei leichter Lektüre, bei der man möglichst auch mal schmunzeln kann, kann ich so richtig entspannen. Probleme bietet das reale Leben genug, die muss ich mir nicht auch noch aus Büchern reinziehen. Deshalb lasse ich auch entsprechende Berichte aus den Heftchen „Reader’s Digest“ aus. Das soll nicht heissen, dass ich die Augen vor den Problemen der Welt verschliesse. Aber es reicht mir, wenn ich mir meine eigenen Gedanken dazu mache, ohne in die Tiefe zu gehen.

In meiner Freizeit will ich mich entspannen. Probleme habe ich fast jeden Tag im Büro zu lösen – und manchmal noch nach Feierabend, an Wochenenden und an Feiertagen. Das reicht mir voll und ganz. Deshalb ist für mich leichte Unterhaltung angesagt, jedenfalls wenn es um Bücher geht.

Nach meiner Bandscheiben-OP musste ich mich ja anfangs hauptsächlich im Liegen aufhalten. Während dieser Zeit habe ich auch einige Bücher verschlungen, und zwar – wie sollte es anders sein – Krimis. Ich hatte eine Serie entdeckt, bei der es um Wein geht, ein Metier, welches mir als Weintrinker sehr entgegenkommt, die Weinkrimis von Paul Grote. Mein nächstes Buch war dann „Strandkorb mit Rüschengardinen“.

Und jetzt habe ich von meinem Mann kürzlich einen Kindle zum Geburtstag bekommen. Der wird mir Pfingsten auf der Bahnfahrt nach Dresden gute Dienste leisten und im Spätsommer auf unserer Kreuzfahrt sicher auch. Dazwischen haben wir hoffentlich viele schöne Tage, so dass ich das eine oder andere Buch auf der Terrasse lesen kann. Ein paar Bücher sind schon drauf auf dem kleinen Lesecomputer. Und es kommen demnächst sicher noch ein paar dazu, aber nur eben leichte Kost.

Wie schon erwähnt lese ich meistens im Sommer wenn ich auf der Terrasse sitzen kann. Zu anderen Zeiten ist mein bevorzugter Leseort unser Wintergarten.

8 Gedanken zu „Lesegewohnheiten

  1. hanna

    Hans-Georg,lesen ist eine tolle Sache! Wennich kein Buch zur Hand habe,werde ich unruhig!Ich bin Dauergast in der Leihbücherei,denn soviele Bücher zu kaufen,ist mir einfach zu teuer! Mit Freunden tausche ich auch aus und ab und zu leiste ich mir auch ein Buch.Feiertage sind ja auch ein guter Anlass mir in der Richtung was zu schenken,alle wissen daß ich gerne lese.
    Vorwiegend lese ich historische Romane mit geschichtlichem Hintergrund.Meine Schwiegertochter schenkt mir aktuelle Bestseller und so ist das ganze ausgewogen.
    Übrigens ein Kindle habe ich auch,eine feine Sache! Aber noch lieber habe ich ein Buch in der Hand!
    Viel Spass beim Lesen!

    Antworten
  2. Elvira

    Paul Grote ist regelmäßiger Gast in „meiner“ Buchhandlung. Dann wird nicht nur gelesen, sondern auch Wein verkostet.
    Einen E-Reader habe ich auch, aber keinen Kindle, da ich Amazon weitestgehend meide. Mein Reader ist ein ganz einfacher und eine Empfehlung meines Buchhändlers, da er an jedem Buch, das ich auf diesen Reader lade, verdient. Mir ist es ein sehr großes Bedürfnis, solche Buchhandlungen in ihrem Überlebenskampf zu unterstützen. Und gerade diese Buchhandlung ist ein wahres Kleinod!
    Liebe Grüße von Elvira

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Hans-Georg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert