Archiv für den Monat: Januar 2009

Kleines Gedenken


Mein Vater wäre gestern 85 Jahre alt geworden. Es war sein erster Geburtstag nach seinem Tod im März vergangenen Jahres. Hätte er noch gelebt, hätte sicher eine grosse Feier mit Freunden und Familie stattgefunden. Aber es hat nicht sollen sein.

So besuchten wir denn mit meiner Mutter unser Familiengrab, in dem bereits seine Eltern und seine Schwester ruhen und in dem seine Urne beigesetzt wurde. Es war ein trüber Tag, ein sehr trüber Tag, nicht mental, aber vom Wetter her. Da leuchteten die bunten Blumen, die wir Vater zu ehren auf das Grab legten, besonders hell.

Zum Essen ging es nach Travemünde an der Ostsee. Obwohl kaum ein Wind wehte, war es unangenehm kalt. Die Travemündung mit dem Museumschiff „Passat“ und dem alten Leuchtturm präsentierte sich uns nasskalt und grau. So schnell es Mutters Schritte zuliessen, steuerten wir das kleine Restaurant am Anfang der Seepromenade an.

Auf dem Platz vor dem Restaurant gab es eine kleine Verkaufsausstellung für Laternen der Art, wie wir sie gern für unseren Wintergarten haben würden. Seit langem suchen wir schon. Aber entweder mochten wir die Laternen nicht leiden oder sie waren schlecht verarbeitet. Doch hier wurden wir fündig – und Mutter bezahlte netterweise. Sorgfältig wurde uns die Laterne unserer Wahl für den Transport eingepackt. Wir verstauten sie im Kofferraum unseres Wagens und fuhren nach Lübeck zu meiner Mutter.

Zur Kaffeetafel hatte Mutter noch langjährige Freunde gebeten. Es gab selbstgebackenen Kuchen. Und alle Achtung – mit ihren fast 85 Jahren kann Mutter noch köstliche Torten zaubern. Das lässt sie sich nicht nehmen, da kommt nichts auf den Tisch, was sie beim Konditior oder im Supermarkt gekauft hat. Bewundernswert!

Nach ein paar gemütlichen Stunden liessen wir meine Mutter allein zurück, was mir gestern ein wenig schwerfiel.

50 Euro zerdrückt

Wir sind auf der Suche nach neuen Gläsern, möglichst gute Gläser. Und schlicht sollen sie sein. Wir sind ja auch schlicht. Sie sollen also zu uns passen. Meine Kollegin erzählte mir von Gläsern der Firma Riedel und davon, wie ein Verkäufer ihr mal demonstriert hat, wie elastisch diese Gläser sind, indem er den Rand eines mundgeblasenen Glases zusammendrückte.

Da stand ich also heute im Kaufhaus vor dem Regal mit den Gläsern. Beschaute sie, nahm eins in die Hand. Stellte es wieder hin. Nahm ein anderes Glas und versuchte, es am Rand zusammenzudrücken. Tatsächlich gab das Glas ein wenig nach. Ich nahm den Druck zurück, drücke noch mal, zurück, noch mal – und mit einem lauten Knall zerplatzte ein 50 Euro teures, mundgeblasenes Glas zwischen Daumen und Zeigefinger. Ich hatte nur noch den Stiel in der Hand mit ein paar Fragmenten oben drauf, was früher mal der Hohlkörper war, um edlen Wein darin zu kredenzen.

Zwei Verkäuferinnen schauten erst mich fragend an und dann auf den Boden, wo unzählige kleine Glasscherben lagen. Wie aus dem Nichts erschien ein netter junger Mann und fragte erstmal ob jemand verletzt sei. Und das war ich tatsächlich. Aus einer kleinen Schnittwunde am Zeigefinger der Hand, in der ich das Glas gehalten hatte, blutete es etwas. Da es nicht weiter schlimm war, brauchte ich das mir angebotene Pflaster nicht anzunehmen. Obwohl, wenn ich darüber nachdenke, es vielleicht ganz nett gewesen wäre, mir von ihm ein Pflaster kleben zu lassen.

Der Verkäufer fragte, was passiert sei. Und ich erklärte ihm, dass ich ein wenig daran herumgedrückt hatte und ich den Schaden natürlich bezahlen würde. Er versicherte mir, dass ich das nicht brauche, ich hätte das ja schliesslich nicht mit Absicht gemacht. Trotzdem war mit das natürlich fürchterlich peinlich. Ich versuchte die Situation dadurch zu retten, dass ich ihn in ein Gespräch über Gläser dieser Firma verwickelte. Damit ich mich eingehend informieren kann, drückte er mir dann noch eine Broschüre der Firma Riedel in die Hand, in der man nachlesen kann, warum und wieso man welches Glas für welchen Wein benutzen soll. Erleichtert verliess ich den Ort der Peinlichkeit.

Im Büro verlangte ich 50 Euro von meiner Kollegin. Auf ihre Nachfrage, warum sie mir 50 Euro geben soll, erzählte ich ihr von dem Malheur, worauf sie in schallendes Gelächter ausbrauch und ihre Mutter anrief, die seinerzeit bei der Demonstration dabei war. Frauen!

Wir suchen auch noch eine Lampe. Ich habe auch schon eine entdeckt, aus Glas. Sie ist nicht billig. Ich war auch schon zweimal in dem Geschäft und hab sie mir näher angeschaut. Drücken sollte ich sie lieber nicht.

Selbstlos

Eine kleine wahre Geschichte, die mir unserer Auszubildender heute erzählte:

Die Eltern seiner Freundin gingen mit einem befreundetem Ehepaar in ein Restaurant zum Essen. Als Aperitif bestellten sie einen Sherry. Nach ein paar Minuten kam der Kellner zurück mit den Worten „Wir haben nur noch „dry!“. Daraufhin die befreundete Dame: „Dann verzichte ich.“

Anziehungskraft


Und wieder ist es die Elbe, dieses Mal in Kombination mit der untergehenden Sonne. Magisch zog uns das Schauspiel an. Schnell noch mal in die Klamotten geworfen und raus ging’s. Und was mussten wir sehen?: Die heute entdeckte eisfreie Rinne endet flussauwärts in einer Sackgasse. Da kein Eis durch die Rinne treibt bedeutet das, dass es oberhalb dieser Sackgasse sogenanntes Festeis gibt.

Früh dran

Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Wir haben eben telefonisch Weihnachtsgeschenke für unsere Mütter bestellt. Es sind Tickets für eine Veranstaltung, die erst Ende Januar nächsten Jahres stattfindet: Best of Musical Gala 2010 in der Colorline Arena Hamburg.

Wie sagt man?: Frühes Kommen sichert gute Plätze.

Eisfrei


Wo gestern noch Eis war präsentierte sich die Elbe heute mit einer eisfreien Rinne. Sie folgt dem natürlichen Abfluss des Stroms über die Staustufe.

Heute ist hier eine wahre Völkerwanderung zu beobachten. Die Menschen, die sich heute an die Elbe begeben in der Hoffnung, ein Naturschauspiel beobachten zu können, werden dieses nur noch in abgespeckter Form zu Gesicht bekommen.

Eisgang


Die kleine Stadt an der Elbe hat eine Sensation: Der grosse Fluss ist von Eis bedeckt. Seit ein paar Tagen ist er auch für die Binnenschifffahrt gesperrt, ebenso wie der Elbe-Lübeck-Kanal und der Elbeseitenkanal. Das letzte Mal gab es Eis auf der Elbe im Winter 2005/2006. Damals gab es noch mehr Eis als zurzeit. Aber noch ist der Winter ja nicht vorrüber.

Der heutige Morgen erschien uns anfangs in einem eher düsterem Antlitz. Erst im Lauf des Tages zogen sich die Wolken zurück und machten einem blauen Winterhimmel Platz. „Wollen wir noch mal an die Elbe?“ fragte ich meinen Mann. Er brauchte noch eine halbe Stunde für irgendein Computerspiel bevor es losging währendessen ich schon mit den Hufen scharrte und endlich an die Luft wollte. Aber wie so oft kamen wir gerade zum richtigen Zeitpunkt an den grossen Fluss. Sonst hätten wir wahrscheinlich die Eisratte verpasst.

Wenn man so am Ufer steht und auf den eisbedeckten Strom schaut, wird einem die Macht und Grösse der Elbe bewusst:
An den Ufern bedeckt ein breiter Festeisgürtel den Fluss. Aber in der Mitte der Elbe fliesst das Eis der Staustrufe entgegen, und zwar mit grosser Kraft und Geschwindigkeit. Manchmal werden die Fahrwassertonnen vom Eis unter Wasser gedrückt. Kurz darauf schiessen sie durch eine Eislücke raketenartig wieder an die Oberfläche und versehen weiter ihren Dienst obwohl kein Schiff kommen wird um sich an ihnen zu orientieren. Hin und wieder ertönt ein metallisches „dong“ wenn eine Eisscholle mit einer der Fahrwassertonnen kollidiert. Der grosse Strom ist faszinierend!

Am Anleger verfütterten wir ein paar Brotreste, um die sich die Enten in einem kleinen Wasserloch balgten. Die paar Möwen, die ebenfalls hofften, einen Bissen zu ergattern, hatten kaum eine Chance, sich den Möwenmagen vollzuschlagen. Direkt unterhalb des Anlegers entdeckte ich eine Wasserratte auf dem Eis.

Auf dem Wanderweg war es mittlerweile voll geworden. Die Menschen der kleinen Stadt an der Elbe hatten sich auf den Weg gemacht, um das Naturschauspiel zu bewundern.

Hier nun ein paar Impressionen vom Winter an der Elbe, aufgenommen während unseres heutigen kleinen Spaziergangs:




Selbstheilung

Es ist alles in Ordnung, nichts ist geplatzt oder gerissen. Ein automatischer Überlauf hat dafür gesorgt, dass das Wasser-Frostschutzgemisch nicht im Einfüllstutzen stehenbleibt sondern wieder rausläuft (warum das so ist weiss wohl nur der Hersteller). Jedenfalls konnte ich aufgrund von schlechten Lichtverhältnissen nicht feststellen, dass sich doch noch Flüssigkeit im Tank befand.

Den Termin bei der Werkstatt habe ich dann abgesagt. Nun versucht man allerdings, mir die Kosten für den extra bestellten neuen Tank aufzubrummen. Was kann ich denn dafür, wenn ein B-Händler mit Peugeotwerkstatt das Teil nicht auf Lager hat? Mal sehen, ob ich das Ding tatsächlich zusammen mit der Rechnung zugeschickt bekomme. Ich habe schon am Telefon gesagt, dass ich die Werkstatt niemals nie wieder aufsuchen werde.

Inkontinent

Am Freitag letzter Woche waren wir ja mit unserem Wagen in Lüneburg, unter anderem auch wegen der Scheibenwaschanlage. Als wir dort abfuhren, hat sie noch gespritzt. Dann hat der Wagen über das Wochenende in unserem Carport gestanden und wie wir alle wissen gab es Frost. Montag morgen war die Waschanlage eingefroren. Zum Glück hielt sich die Verschmutzung während der Fahrt in Grenzen, so dass ich ohne Probleme nach Hamburg fahren konnte. An der Tankstelle, wo ich immer meine Zeitung kaufe, wollte ich die Düsen mit dem Türschlossenteiser freimachen, was nicht gelang. Gestern Abend bei der Ankunft zu Hause konnte ich dann ungehindert spritzen – warum auch immer.

Ich nahm an, dass der Wassertank voll ist, wollte aber den leeren Raum mit Spiritus auffüllen. Beim Öffnen der Kappe stellte ich verwundert stellte fest, dass recht viel Platz vorhanden war und kippte reichlich Spiritus rein. Einmal spritzen damit sich die Flüssigkeit in die Düsen setzt und heute alles funktioniert – so dachte ich.

Heute Morgen waren die Strassen trocken und ich brauche die Scheibenwaschanlage nicht benutzen. Trotzdem testete ich sie als ich in Hamburg ankam. Fehlanzeige. Vorsorglich hatte ich mir gestern nach einem Garagenplatz gefragt damit der Wagen warm steht und das Eis tauen kann. Heute Mittag ein kurzer Test. Spritz sprizt – toll, funktioniert. Bei einem Drogeriemarkt kaufte ich einen Kanister Frostschutzmittel und füllte den Tank auf.

Irgendwie traute ich dem Frieden aber nicht. Heute Abend vor der Abfahrt warf ich noch mal einen Blick unter die Haube und musste feststellen, dass ich den Flüssigkeitsspiegel nicht mehr sehen konnte – und fühlen auch nicht. Unter dem Wagen befand sich ein grosser, mittlerweiler getrockneter Fleck. Es scheint, dass der Kunststofftank entweder durch den Frost an einer Stelle geplatzt ist. Es ist aber noch so viel Flüssigkeit im Tank, dass die Scheibenwaschanlage funktioniert.

Morgen Nachmittag werde ich dann mal wieder zur Werkstatt fahren um einen neuen Tank einbauen zu lassen. Es scheint, dass nach 5 Jahren ein Wagen seine Macken bekommt.