Überfällig

Peter Struck, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, spricht jetzt das aus, was schon länger in meinem Kopf herumgeistert: Der Name Hartz sollte aus der Reform und aller damit in Zusammenhang stehenden Begriffe gestrichen werden.

Bereits als die Vorwürfe gegen Herrn Hartz bekannt wurden hätte man darüber nachdenken sollen. Und jetzt, wo Herr Hartz vorbestraft ist, ist es eine Verhöhnung der Betroffenen seiner nach ihm benannten Reform, diesen Namen weiter zu verwenden. Es sollte also schnellstens eine neue Bezeichnung her – auch wenn sich der Name Hartz schon ziemlich eingeprägt hat.

7 Gedanken zu „Überfällig

  1. barbara

    da bin ich ja mal gespannt, die die ‘Reform’ genannt wird.

    Als ich heute morgen las, was Herr Hartz für eine Rente bekommt, wurde mir fast übelig.

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  2. CeKaDo

    Ich denke, Dreck bleibt Dreck, egal wie wir in nennen. Die Reform war für die Tonne und niemand traut sich, daraus zu lernen und es zuzugeben. Die Leidtragenden haben keine Rechte und diéjenigen, welche diese Reform durchgeboxt haben, wollen das Gesicht nicht verlieren.

    Eines werden jedoch viele Hartz-Betroffenen jetzt gelernt haben:

    Die Großen werden wenig bis garnicht bestraft und können sich im Grunde jede Sauerei erlauben. Den Kleinen droht Haft und mehr, wenn sie auch nur einmal ein paar Cent hinzuverdienen und damit Sozialhilfebetrug begehen, damit sie etwas zu essen haben oder die defekte Waschmaschine reparieren lassen können.

    Normalerweise sollte es jetzt eine groß angelegte Betrugswelle in Milliardenhöhe geben. Die Begründung unter Berufung auf das Urteil gegen Herrn Hartz ist dann ganz einfach: Wenn ich die gleichen Rechte wie Herr Hartz habe, dann droht mir höchstens eine Bewährungsstrafe und ein Bußgeld. Einen Job kriege ich ja auch als Nicht-Vorbetrafter nicht.

    Was für ein Scheißland manchmal 🙁

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  3. Tellerdreher

    Neben dem Mannesmann Prozess wieder mal ein Zeichen dafür, in welcher Bananen Republik wir mittlerweile leben. Die Verarmung geht stetig voran und es wird nix gemacht, der Manager Abzocker kommt ohne Probleme durch, egal was er tut, weil Geld regiert die Welt. Der kleine Mann wird bestraft, wenn er versucht ein paar Cent zum Überleben dazu zu verdienen. Leider bringt da auch Wählen nix mehr, wirklich zum Kotzen!

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  4. CeKaDo

    @ Volker

    “2008 Hartz 5, der Staat zahlt den Puffbesuch!”

    Aber auch nur deshalb, weil dann jede durch amtliche Kontrolleure festgestellte Form von Geschlechtsverkehr zwischen oder mit HartzV-Empfängern sogleich zu der Annahme berechtigt, es handele sich um eine eheähnliche Gemeinschaft.

    Künftig wird es vor dem ersten Sex nicht mehr die Frage nach dem Aidstest geben, sondern nach HartzV.

    Wer mit einem Hartzer schläft, wird sich dann über die Konsequenzen klar sein müssen. Die Verkehrsüberwachung durch Kameras an allen öffentlichen Plätzen bekommt dann in Verbindung mit der neuen Form der Rasterfahndung eine ganz neue pikante Note.

    1984 war ein Dreck gegen das, was uns noch blüht.

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  5. Volker

    Na, den Namen kann man zwar ofiziell streichen, aber die sozialreformen werden in den Köpfen wohl immer mit dem Namen Hartz in Verbindung gebracht werden.

    Gruß
    Volker

    P.S.: 2008 Hartz 5, der Staat zahlt den Puffbesuch!

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  6. Kalle

    Hi Volker,

    “2008 Hartz 5, der Staat zahlt den Puffbesuch!”

    Heute zahlen ihn die Unternehmen als Bestechung usw. und setzen die Ausgaben später ab, somit zahlt es auch der Staat…

    lg Kalle

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