Archiv für den Monat: September 2006

Feuerwerk über der Aussenalster

Anlässlich der heutigen Eröffnung der Chinatime hier in Hamburg, wurde ein grosses Chinesisches Feuerwerk über der Aussenalster angekündigt. 30 Minuten würde es dauern. Klar doch, dass mein Herz gleich höher schlug, als ich das gelesen hatte. Und da wir nur wenige Minuten von der Alster entfernt wohnen, konnte ich Bernd überreden, mit mir zum Feuerwerk zu gehen.

Auf dem Weg dorthin meldete sich Tim bei mir auf dem Handy. Er weilt zurzeit aus beruflichen Gründen in Hamburg. Tim wollte wissen, von wo aus wir das Feuerwerk ansehen wollen und ob wir uns dort treffen können. Ein Treffen war schon seit längerem geplant und ist auch für den kommenden Freitag verabredet. Aber warum sollte man sich nicht schon vorher ein wenig beschnuppern? Tasächlich ist es uns gelungen, uns in der Dunkelheit an der Alster zu finden.

Gemeinsam schauten wir das bunte und laute Spektakel an. Aussergewönliche Effekte wurden nicht gezeigt. Insgesamt gesehen hätte man das Feuerwerk auch in 15 Minuten abbrennen können weil es in sich viele Wiederholungen gab. Allein das Finale war ein fulminanter Anblick und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. In schneller Folge wurden die Rakten gezündet und in die Luft gejagt. Am sommerlichen dunklen Hamburger Himmel entfalteten sie ihre funkelnde und farbenprächtige Ladung. Meinetwegen kann ein Feuerwerk nur aus Finale bestehen – weil es einfach am schönsten ist.

Nach dem letzten Böller machten wir uns mit Tim auf den Heimweg (er wohnt bei uns um die Ecke). Wir freuen uns darauf, ihn am Freitag bei uns zu Hause begrüssen zu dürfen.

Schon wieder

Dass wir Muscialfans sind, sollte ja nun allgemein bekannt sein. Es mag sogar Leute geben, die insgeheim denken: Die Beiden haben ’ne Meise, soviel Geld dafür auszugeben. Nun ist es allerdings nicht so, dass wir das Geld für Musicalbesuche zum Fenster rauswerfen. Für die gestrige Vorstellung hatten wir das Glück, für sehr sehr gute Plätze in der 5. Reihe nur Eur 49,90 bezahlen zu müssen. Für mehr als das Doppelte wären wir sicher nicht so schnell wieder ins Operettenhaus gegangen und hätten uns zum 3. Mal in diesem Jahr Mamma Mia angeschaut.

Tage vorher schon hatte ich mich zwar auf die Vorstellung gefreut, aber ich merkte doch, dass es nichts besonderes mehr ist, ins Theater zu gehen. Und ich dachte so für mich: Ja, das reicht dann auch. Aber als das Stück zu Ende war und das Licht auf der Bühne ausging, hätte ich am liebsten sofort wieder Karten bestellt – und Bernd erging es genau so. Es ist unglaublich, dass ein Musical uns so gefangen nimmt.

Die Musik von Abba und die Story über eine alleinerziehende Mutter, deren Tocher anlässlich der bevorstehenden Hochzeit ihren Vater kennenleren will, zieht nicht nur uns jedes Mal in den Bann. Man merkt sehr schnell anhand der Reaktionen, dass der Funke auf das gesamte Publikum überspringt.

Unsere knappe Rezension: Sehr empfehlenswert!

Geschmacksache


I WANT OUT, das ist der Name der neuesten Kreation von Aussiebum aus Australien. Es handelt sich um Herrenunterwäsche – nicht um Schlübber für Sechsjährige.

Ich glaube, wenn bei mir ein Typ im Bett landen würde, der solche Dinger anhätte – ich würd‘ mich schlapplachen. Wenn ich mit der bunten Kinderwäsche ankommen würde, wäre das sicher ein Scheidungsgrund. Zum Glück haben mein Mann und ich so ziemlich den gleichen Geschmack, was das Darunter angeht.

Zu früh gekauft?

Im Mai war ich ja noch ganz stolz, mit dem Kauf unseres neuen Fernsehers ein Schnäppchen gemacht zu haben. Heute Mittag wurde ich eines Besseren belehrt: Das gleiche Gerät wird jetzt für Eur 999,00 angeboten. Zum Glück sind es nur Eur 200,00, die wir mehr bezahlt haben. Ärgerlicher wäre es gewesen, wenn ich damals den richtigen Preis hätte bezahlen müssen, dann wäre der Unterschied Eur 700,00 gewesen.

Aber so ist es ja mit fast allen elektronischen Artikeln: Man kauft immer zu früh weil die Preise laufend weiter fallen.

Alstervergnügen 2006


Es ist ja immer dasselbe: Schwenkgrill, Fischbrötchen, Pommes, Crepes – dazu Bier, Cocktails, Caipi. Jedes Strassenfest ist ähnlich, egal ob es auf der Langen Reihe stattfindet oder sich Hafengeburtstag nennt oder Alstervergnügen. Sicher sieht es in anderen Städten ähnlich aus. Aber Strassenfeste üben nun mal eine magische Anziehungskraft auf die Menschenmassen aus.

Das Alstervergnügen ist nach meiner Meinung das schönste Fest hier in Hamburg, und nicht nur deshalb, weil Bernd und ich uns dort kennen gelernt haben. So sind die grossen alten Gebäude mit ihren von der Patina grünen Dächern – dazu noch durch Effektbeleuchtung gut in Szene gesetzt – an drei Seiten der Binnenalster eine wunderbare Kulisse. Die beleuchtete Lombardsbrücke an der vierten Seite passt sich wunderbar in das Gesamtbild ein. Die Besucher des Festes können sozusagen im Kreisverkehr endlos um die Alster gehen und brauchen nicht an einem Ende umkehren. Die Lichter der Stände und der umliegenden Häuser spiegeln sich im Wasser. Ich frage mich, ob es in Deutschland eine ähnlich schöne Stätte für so eine Veranstaltung gibt.

Traditionell mache ich am Donnerstag in meiner Mittagspause einen Rundgang um zu sehen, ob etwas gravierend Neues angeboten wird, das es sich lohnt zu essen oder zu trinken. Wie schon oben erwähnt – auch in diesem Jahr war es wie immer. Es würde sich also nicht lohnen, sich an den Abenden mit den Menschenmassen in den Kreisverkehr einzureihen. Es würde reichen, sich beim Bierstand vom Willi’s auf der Lombardsbrücke zum Feuerwerk einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Und dort fanden wir uns am Donnerstag Abend zum Autaktfeuerwerk rechtzeitig ein.

Die Musik war, wie in jedem Jahr, schauderhaft. Schlager der 70er Jahre wird dort immer gespielt, egal auf welchen Fest das Willi’s vertreten ist. Wir hofften jedoch, dort ein paar Leute zu treffen, die wir lange nicht gesehen haben. Das war leider nicht der Fall und die Musik wurde im Laufe des Abends auch nicht besser. Die Tunten flippten zu den Tönen von Marianne Rosenberg fast aus – wie immer. Und so machten wir uns nach dem Feuerwerk recht schnell auf den Heimweg. Zu Hause mussten wir erst mal duschen. Der Wind hatte die Rauchwolken und Raketenreste direkt auf uns zu getrieben. Wir stanken nach Schwefel und in den Haaren hatten wir Russ- und Papierkrümel.

In der Hoffnung, dass am Freitag Abend bessere Musik gespielt werden würde, hatten wir uns am gleichen Platz mit Bernds Mutter verabredet. Als wir mit Melli am Bierstand eintrafen, lief die gleiche Platte wie am Abend vorher. Genervt suchten wir uns von der Brücke aus einen anderen Platz. Als Bernds Mutter eintraf, machten wir uns sofort auf den Weg. Wenige Meter weiter direkt am Wasser unterhalb der Brücke (nicht unter der Brücke) war noch Platz in der ersten Reihe. Von dort aus konnten wir das zweite Feuerwerk aus nächster Nähe beobachten. Wie es aussieht, haben wir einen neuen Lieblingsplatz gefunden, um Feuerwerk zu gucken.

Gestern Abend gingen wir gleich dort hin. Auf dem Weg mussten wir am Willi’s vorbei. Ich muss wohl nicht erst erwähnen, was dort gerade aus den Boxen schallte. Wir waren froh, als wir unseren neuen Platz erreicht hatten. Die Musik dort ist recht angenehm, das Publikum auch. Was zu trinken kann man dort auch bekommen, damit man sich, während man auf den Beginn des Feuerwerks wartet, am Becher festhalten kann.

Um die Wartezeit zu verkürzen, gab es auf der Alster Vorführungen mit fackeltragenden Wasserskiern. Der rote Feuerschein spiegelte sich in den Fenstern der umliegenden Häusern. Es sah aus, als würden die Räumlichkeiten in Brand stehen. Ein Fahrgastschiff der Alsterflotte kam von der Aussenalster durch die Lombardsbrücke und veranlasste ein paar Alsterschwäne zur Flucht, die auf dem Weg in ihr Schlafquartier waren. Kurz nach 21.00 Uhr liess uns ein lauter Knall erschrecken: An der Lombardsbrücke wurde ein pyrotechnischer Wasserfall gezündet. Als der versiegt war, kamen illuminierte Kanus und etliche Schwimmer mit Fackeln zu den Klängen der Musik aus dem Film Titanic durch die Brücke geschwommen, die sich auf der Alster verteilten. Es war wunderschön anzusehen.




Inzwischen hatten die Akkus für meine Kamera den Geist aufgegeben. Ich hatte extra ein Paar frisch geladen. Scheinbar ist ein Akku oder beide defekt. Deshalb konnte ich das grandiose Abschlussfeuerwerk geniessen, ohne mich um Fotos kümmern zu müssen. Nach dem Spektakel gesellte sich André noch zu uns. Nach einem gaymeinsamen Absacker machten wir uns auf den Heimweg.

Feuerwerk üben eine grosse Anziehungskraft auf mich aus. Näher als auf dem Alstervergnügen kommt man wohl niergends an ein Feuerwerk heran. Bei einigen Effekten ist es so, als würde man unter einer Feuerkuppel stehen. In den Häusern rund um die Binnenalster und auf dem Wasser spiegelt sich das Feuerwerk. Dazu die lauten Böller beim Zünden der Rakten, deren Echo von den Häusern zurückgeworfen wird – es gibt wohl kaum einen geigneteren Platz, ein Feuerwerk abzubrennen

Heute geht das Alstervergnügen nach vier Tagen zu Ende. Den Sonntag kann man als Familientag bezeichnen: Mit Kindern in Kinderwagen und Karren sowie mit Hunden ziehen die Völkerscharen rund um die Alster. Aber man kann am Sonntag Nachmittag auch den Mann für’s Leben treffen. Und der kann auch ein Feuerwerk auslösen.

Gute Beratung

Für die neue Küchenmaschine von Bosch möchte ich noch ein Schnitzelwerk haben. Zwecks Preisreserche begab ich mich auch in die entsprechende Abteilung vom Warenhaus Karstadt in der Mö. In den Regalen war das Gerät nicht zu finden, deshalb wandte ich mich an eine Verkäuferin, ob das Teil zu bestellen sei.

Im Prinzip sei das kein Problem, nur würde es ca. 10 – 14 Tage dauern und ausserdem kämen noch Versandtkosten und Bearbeitungsgebühren dazu. Sie erklärte mir auch die Gründe dafür. Trotzdem suchte sie im Verkaufsprospekt nach dem Preis. Ich erzählte ihr, dass ich den Topfschnitzler in Internet erheblich preiswerter gesehen hätte. Daraufhin erzählte die Dame mir, dass Bosch hier in HH einen Shop hätte und ich könnte doch auch dort mal nachfragen. Sie suchte mir bereitwillig die Adresse und die Servicenummer heraus, schrieb mir alles auf und erklärte mir noch mit einem süffisanten Lächeln, wie ich mich zu verhalten hätte, wenn ich dort anrufen würde. „Wissen sie, dass ist ein Callcenter und die wollen mit Daten gefüttert werden, sonst wissen die nicht weiter.“ Ich war begeistert von der unproblematischen Beratung, die die Verkäuferin gar nicht nötig gehabt hätte, weil sie mir mir ja eh nicht ins Geschäft gekommen wäre. Zum wiederholten Mal ist mir eine gute Beratung bei Karstadt recht positiv aufgefallen.