Archiv der Kategorie: Rezepte

Familienrezept ohne Namen

Und ohne Bild auch.

Ich war ja kürzlich bei unserer kleinen Familie in MG (NRW) und unsere süße Schwiegertochter servierte an einem Abend ein Gericht, welches ihre Mutter schon gekocht hat. Und wer weiß, auf welchen Weg das Gericht zur ihr gefunden hat. Ich werde sie danach befragen müssen. Der Hauptbestandteil, um den es hier geht, ist Fleisch, Schweinefleisch, z.B. Schweinerückensteak. Die NRWler oder MGler sagen auch Lummer dazu. Weiterlesen

Geflügelleber in Sherrysauce


Innereien – für viele Menschen ein absolutes no go. Bei uns gehört dieses Rezept seit vielen Jahren zum Standardessen. Die Datei, in meinem privaten Kochbuch auf der Festplatte, trägt die Jahresangabe 1999. Diese Fotos aus dem Jahr 2012 hätten sich gut für das gestrige Halloween geeignet. Stattdessen gab es ein kurzes Video von meiner Wenigkeit. Damit hätte ich mich für die Rolle des Koukol im Musical „Tanz der Vampire“ bewerben können. Hier geht es aber um das o.g. Rezept. Weiterlesen

Hackbällchen


Zum Abendessen gibt es bei uns in der Woche immer Brot, gebacken im Brotbackautomaten. Ein Brot reicht für 3 Tage. Nun war es so, dass mein Liebster vor ein paar Tagen Geburtstag hatte, so mitten in der Woche. Und dann einfach nur Brot essen? Nee, das geht nicht. Ich überraschte ihn zum Abendessen mit Hackbällchen in einer Sherrysauce. Eigentlich gehört Rotwein an die Sauce, aber den trinken wir lieber pur als ihn mit Sauce zu versauen. Sherry geht auch.
Das Gericht kann man gut fertig vorbereiten und später aufwärmen.

Zutaten
für die Bällchen:
700 g Rinderhack
1 Ei
nach Gefühl:
Semmelbrösel
gehackter Rosmarin
Thymian
scharfer Senf
Knoblauch – wg. Arbeit am nächsten Tag 1 Zwiebel
geschredderte getrocknete Chilischoten
Harissa
Pfeffer, Salz

Für die Sauce:
1 Zwiebel
1 ordentlicher Schuss Sherry, so ca. 150 ml, oder auch mehr
200 – 300 ml Gemüse- oder andere Brühe
Tomatenmark
entkernte Oliven

Für obendrauf:
1 Fetakäse
Schnittlauchröllchen
1 frische Chilischote, in Ringe geschnitten

Die Zutaten für die Bällchen zu einem Teig verarbeiten, nach eigenem Geschmack und Gefühl würzen.
Den Teig zu Bällchen knödeln, diese in einer Pfanne mit Butterschmalz oder Olivenöl braten, aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Im Bratenfett die Zwiebel und Oliven schmoren und einen ordentlichen Strang Tomatenmark reinquetschen, mit dem Sherry ablöschen und mit der Brühe auffüllen, ca. 10 Minuten einköcheln.

Die Hackbällchen in die Sauce geben und alles zusammen erhitzen. Oder einen Deckel auf die Pfanne und so stehenlassen und später alles zusammen erhitzen, nämlich dann, wenn man essen möchte.

Vor dem Servieren die Bällchen mit zerbröseltem Feta, Schnittlauchröllchen und Chiliringen bestreuen, dazu Baguette oder anderes Brot reichen. Und natürlich den Rotwein nicht vergessen.

Shakshuka


Ich musste feststellen, dass die sozialen Medien durchaus in der Lage sind, den Horizont zu erweitern. Hier geht es gerade ums Essen und dementsprechende Rezepte.

Seit einiger Zeit bin ich ja auch bei Instagram und da geht es ähnlich zu wie bei den Blogs: Man klickt hier und da und findet dieses und jenes und wenn es gefällt, folgt man meinem Account. Und auf diesem Weg fand ich themediterraneandish, dahinter steckt Suzy, sie wurde in Port Said geboren. Suzy führt auch ein Kochblog, in welchem sie ansprechende und appitmachende Fotos ihrer Gerichte zeigt, natürlich mit den dazugehörigen Rezepten und weiteren Informationen über das betreffende Gericht.

Die mediterrane Küche reizt mich sehr, allein schon wegen der tollen Gewürze, die rund um das Mittelmeer zu finden sind – und nicht nur Pfeffer und Salz. Deshalb stöberte ich interessiert in Suzys Kochblog und fand in Shakshuka ein schnelles und einfaches, dennoch aber recht schmackhaftes Gericht, welches ursprünglich aus Tunesien stammen soll.

Das Rezept bei Suzy reicht uns aber nicht für eine komplette Mahlzeit, gestandene Männer benötigen ordentlich was hinter die Kiemen. Deshalb hier meine Version von Shakshuka:

Zutaten:
1 grüne Paprika
1 Dose gestückelte Tomaten
1 Dose Mais
1 Dose rote Bohnen oder Chilibohnen
1 Zwiebel und Knoblauch
Olivenöl
4 Eier
Salz und Pfeffer
Rosenpaprika
Koriander in Pulverform
Kreuzkümmel
Harissa
Chilischotenringe oder getrocknete Chilischotenbrösel
viel Petersilie
etwas frische Minze
frischer Koriander

Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch klein schneiden und in etwas Olivenöl anschmoren, geschnittene Paprikaschote und Gewürze zugeben, alles zusammen ein paar Minuten dünsten, schmoren, oder wie auch immer man das nennt.
Gestückelte Tomaten, Mais und Bohnen und Koriander zugeben, ggf. nochmal abschmecken und mit den Gewürzen ergänzen, die Masse einkochen damit sie breiig wird und weniger Flüssigkeit hat.
Wenn man meint, die Konsistenz sei ok, mit einem Kochlöffel 4 Vertiefungen in die Masse drücken und je ein Ei hineingleiten lassen. Deckel auf die Pfanne drauf und warten, bis das Eiweiß genügend gestockt ist. Vor dem Servieren mit Petersilie und Minze bestreuen.

Für die Gewürze und Kräuter habe ich keine Mengenangaben gemacht, ich würze „nach Gefühl“ und probiere, ob es mir so gefällt oder nicht. Wenn nicht, wird eben noch etwas Gefühl investiert. Ein Spritzer Zitronen- oder Limettensaft könnte auch nicht verkehrt sein.

Mit dem Ei habe ich noch ein Problem: Ich kriege es nicht hin, dass das Eigelb noch halbwegs flüssig und das Eiweiß gestockt ist. Daran muss ich noch üben. Lieber lass ich das Shakshuka etwas länger in der Pfanne – denn glibberiges Eiweiß mögen wir nämlich nicht. Bernd meinte gestern, dass man das Ei eigentlich auch weglassen könnte. Aber gerade das gesamte Gericht mit den Eiern drin sieht doch sehr appetitlich und ansprechend aus – wenn man das denn so hinbekommt wie bei Suzy.

Damit wir auch wirklich satt werden, gibt es noch Fladenbrot oder Baguette dazu.

Focaccia


Die Nachbarn hatten zum Klönabend gebeten. Gereicht wurden eine internationale Käseauswahl und Scampi Aioli. Als die Einladung erfolgte, bot ich spontan an, ein Focaccia zu backen.

Das Focaccia ist ganz einfach zuzubereiten. Es eignet sich gut als Beilage zu vielen Gerichten, u.a. auch als Beilage zum Grillen.

Man nehme für den Teig:
400 g Mehl aus einer undichten Mehltüte
1 TL Salz
1 Tütchen Trockenhefe
1/4 Liter Wasser
2 EL Olivenöl

Mehl, Salz und Hefe miteinander vermischen, Wasser und Olivenöl zugeben und mit den Knethaken des Handmixers oder mit der Küchenmaschine zu einem Teig kneten.

Eine Spring- oder Pizzaform mit Olivenöl einpinseln, den Teig hineingeben und zurechtdrücken, 1 Stunde an einem warmen gehen lassen.

Mit einem Teelöffel Vertiefungen in den Teig drücken und die Oberfläche mit Olivenöl einpinseln, im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 30 Minuten backen.

Der Teig lässt sich nach eigenem Geschmack mit Gewürzen und/oder Kräutern, Körnern/Kernen, Oliven usw. variieren, die Zutaten einfach mit einkneten. Das obige Focaccia habe ich vor dem Backen mit groben Meersalz bestreut.

Vietnamesischer Grilldip


Es ist Sommer, jedenfalls wenn es nach dem Kalender geht. Das Wetter ist leider anderer Meinung. Wenn man der Wettervorhersage von wetteronline.de für seine Region folgt, kann man Glück haben, dass man tatsächlich ein Sommerloch erwischt und man kann sich mit Grillgut eindecken. Wenn die Vorhersage danebenliegt, lässt sich das Fleisch immer noch einfrieren.

Gestern war so ein Loch mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen, so wie es vorhergesagt war. Wir hatten uns mit Hähnchenbrust, Rinderhüfte und Cevapcici versorgt. Einzig die Cevapcici waren gewürzt. Fleischscheiben kaufen wir immer „naturel“, nämlich nicht mariniert, weil man davon in den meisten Fällen nämlich nichts mehr schmeckt. Wir würzen das Fleisch nach eigenem Geschmack sobald es gar auf dem Teller liegt.

Eine Würzsauce gehört seit ein paar Jahren zum Standardprogramm bei uns, der Vietnamesische Grilldip. Er ist schnell angerührt und lässt sich dem persönlichen Geschmacksempfinden anpassen:

Zutaten für die Basis:
2 EL Asiatische Fischsauce
2 EL Wasser
1 EL brauner Rohrzucker

Schön durchrühren bis der Zucker aufgelöst ist.

Dann kommen dazu (nach eigenem Geschmack und Empfindlichkeit):
kleingehackte Koreanderblätter
in Ringe geschnittene Chilischoten

Ringe von Chilischoten haben wir immer eingefroren, Koreander jetzt gerade auch, weil man von einem Bund nicht so viel benötigt.

Der Dip kann gern schon am Tag vorher zubereitet werden und ordentlich durchziehen, wenn man denn sicher ist, dass am nächsten Tag auch Grillwetter ist. Aber auch spontan lässt sich der Dip gut verwenden, dann nimmt man eben ein paar Blätter und Ringe mehr.

Guten Appetit!

Orangenkuchen


Es ist lange her, seit ich hier ein Rezept veröffentlicht habe. Es ist mal wieder an der Zeit.

Bei diesem scheußlichen Osterwetter muss es etwas sein, was nach Sonne schmeckt und auch so aussieht: Der Orangenkuchen. Ich habe den Kuchen vor einigen Jahren in einem Weblog entdeckt, welches nicht mehr existiert. Interessant an diesem Kuchen ist die Tatsache, dass für den Orangengeschmack eine komplette Orange, sozusagen mit Haut und Haaren, geschreddert wird. Das könnt ihr euch nicht vorstellen? Probiert es mal aus, das ist der pure Orangengeschmack. Und der Kuchen ist ganz schnell gemacht:

1 Bio-Orange
250 g Zucker
125 ml Sonnenblumenöl
3 Eier
500 g Mehl
1 Tütchen Backpulver
1 Zitrone
Puderzucker

Die Orange – mit der Schale! – in handliche Würfel schneiden, Kerne, falls vorhanden, entfernen,
zusammen mit dem Zucker, dem Öl und den Eiern im Mixer schreddern bis eine homogene Masse entstanden ist. Backpulver mit dem Mehl vermischen und unter die Orangenmasse rühren. Den Teig in eine Kastenform füllen und bei 180 Grad Umluft ca. 50 Minuten backen, Stäbchenprobe nicht vergessen!

Aus dem Saft der Zitrone mit Puderzucker eine Glasur herstellen, man kennt das. Wenn ihr denkt, dass der Kuchen fertig ist, aus der Form stürzen, wieder aufrichten und den noch warmen Kuchen mit der Zitronenglasur glasieren.

Ich habe die Glasur mit dem Saft einer halben Orange gemacht, das macht den Kuchen noch orangiger!

Wir nehmen den Kuchen heute Nachmittag mit zu meiner Mutter um bei ihr im Seniorenheim ein sonnigen Osternachmittag zu haben.

Waldmeisterbowle


Die Nacht vom 30. April zum 1. Mai hat irgendwas. Vielerorts wird in den Mai getanzt. In dieser Nacht feiern die Hexen auf dem Brocken, setzen sich dann auf ihren Besen und heben ab. In Lübeck trifft man sich tradtionell auf dem Markplatz und veranstaltet ein Maisingen für Jedermann. Um Mitternacht ertönt das wohl bekannteste Mailied „Der Mai ist gekommen“. Der Text stammt von Emanuel Geibel, der ein Sohn dieser schönen Hansestadt ist. Weiterlesen

Schneegestöber

Der Winter hat uns in diesem Jahr wieder mal schmälich im Stich gelassen, bisher jedenfalls. Ich bin nicht traurig deswegen. Laut Wettervorhersage für die nächsten 2 Wochen ist auch weiterhin nicht mit einem Wintereinbruch zu rechnen. Trotzdem, die Schneegefahr ist noch nicht vorrüber. Von extremer Kälte werden wir aber bis zum meteorologischem Frühlingsanfang am 1. März verschont bleiben.

Wer aber gern mal ein Schneegestöber hätte, kann sich jenes leicht und schnell selbstmachen, und ausgesprochen lecker ist es noch dazu. Weiterlesen