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Eskalation mit Käse


Samstag ist Wochenemarkt in der kleinen Stadt an der Elbe. Dort hatte ich vor einiger Zeit ja die Käsebude von Torge entdeckt. Pro 10 Euro Einkauf erhält man ein Kärtchen. Hat man 10 Kärtchen gesammelt, gibt es einen Preisnachlass von 5 Euro auf den Einkauf.

Mein Mann und ich lieben Käse, gern würzig-pikant-kräftig. Käse kommt bei uns auch nicht hauchdünn aufs Brötchen, wir wollen schon was schmecken. Dementstsprechend kauf ich viel Käse oder ich gehe mittwochs wieder zu Torge auf dem Wochenmarkt. Aber meistens reicht der Käse eine Woche.

Heute fragte ich Torge, was er mir denn empfehlen könne. Ich verlass mich auf seine Empfehlungen. Während er soviel abschnitt, wie ich meinte, haben zu wollen, und die Ecke in Käsepapier einwickelte, entdeckte ich eine weitere interessante Sorte. Die Beschreibung entsprach unserem Geschmack. Während Torge wieder schnitt und verpackte, entdeckte ich einen anderen Käse. Auch davon nahm ich ein Stück mit. Während Torge wieder beschäftigt war, entdeckte ich noch eine Sorte. Aber nee, das war jetzt genug. Das wird dann wohl bis zum nächsten Samstag reichen.

Torge rechnete dann alles zusammen. Nach Abzug des Kärtchensrabatts von 5 Euro musste ich noch 48 Euro bezahlen. Ärgerlich insofern, dass ich knapp unter der nächsten 10er Einheit lag, sonst hätte ich ein Kärtchen mehr bekommen. Das ist jedes Mal so wenn ich Käse kaufe, immer knapp unter dem nächsten Level.

Käse wird bei uns immer im Kühlschrank im Käsepapier aufbewahrt. Mir werden immer ein paar Bögen extra angeboten. Manchmal brauche ich welche, meistens aber nicht. Und wenn, noch hab ich Ersatzbögen, die müssen erstmal aufgebraucht werden damit wieder Platz ist.

Das grosse Stück rechts ist Sonnenrot Bergkäse. In der Mitte liegt Wasserfallkäse und rechts ist Käse aus Südtirol, der Name ist leider abgeschnitten. Diese kleine Stück könne man mal so nebenbei vernaschen, für den kleinen Hunger. Ich gehe mal davon aus, dass das in der nächsten Woche der Fall sein wird.

Kindheitserinnerungen

Als ich heute Morgen auf dem Heimweg vom Gymanstikstudio war, begegnete mir eine Gruppe von Schülerinnen, die auf dem Rückweg vom nahegelegenen Schwimmbad zu ihrer Schule war. Ich beachtete sie nicht weiter und kann deshalb auch nicht sagen, wie alt die Mädels waren. Üblicherweise wird auf dem Weg zum oder vom Schwimmbad immer viel gekreischt, besonders Mädchen sind dafür bekannt. Ich verstehe nicht, was es da immer in hohen Tonlagen zu kreischen gibt.

Heute war es anders. Die Mädchen sangen, ich hörte nicht zu, was sie sangen. Und plötzlich erreichten ein paar Worte mein Ohr, die ich seit meiner Grundschulzeit nicht mehr gehört hatte:
„Ein Hut, ein Stock, ein Re-gen-schirm“.

Ich war angenehm übrerrascht, dass man diese Zeilen überhaupt noch kennt und sie nicht aus der Zeit gefallen sind. Dieses Lied, begleitet von irgendwelchen passenden Schritten, war damals schon ein Mädchending. Wir Jungs fanden das wohl albern, die Schrittfolge haben wir jedenfalls nicht eingeübt, gesungen haben wir das Lied auch nicht. Oder man hat uns nicht mitmachen lassen. Aber vergessen habe ich diese Worte, mit der betonten Trennung der drei Silben des Regenschirms nicht.

Wohnen im Pausenraum


Unsere Wohnung ist von hohen Pappeln umgeben, die unserer Wohnanschrift den Namen gegeben haben. Auf unserer Dachterrasse sitzend könnte man denken, wir wohnen mitten im Wald, jedenfalls im Sommer, wenn alles grün belaubt ist. Unterstützt wird dieser Eindruck von vielen Vogelarten und Eichhörnchen, die hier durch die Bäume wuseln.

Während einiger Monate des Jahres dienen die hohen Bäume als Pausenraum für durchziehende Krähen, die oben von der Geest bzw. von der anderen Elbseite kommen, je nach Tageszeit, und weiterziehen, wenn sie sich ausgeruht haben. Auch die in der Nähe stehenden Strommasten sowie die dicken Stromkabel werden von den Krähen besetzt.

Zurzeit fallen die Krähen hier in den frühen Morgenstunden ein, genau dann, wenn der Schlaf nicht mehr so tief ist. Und dann werde ich von einem riesigen Spektakel geweckt, so gegen 5 Uhr! Etwa 1 Stunde krächzen die Vögel hier in den Bäumen bevor sie weiterziehen. Gegen 6 Uhr kehrt wieder Ruhe ein.

Unsere Fenster sind ziemlich schallisoliert. Das Geräuschloch ist der Hauswirtschaftsraum. Dort stehen die Katzenklos. Aus Gründen der besseren Belüftung ist das elektrische Oberlicht immer einen Spalt offen. Die Tür vom Flur zum HWR ist auch einen Spalt offen, die Katzen müssen ja den Ort ihrer Geschäfte erreichen können.

Man glaubt ja gar nicht was es ausmacht, wenn es nach aussen eine Lücke gibt, durch die Geräusche in die Wohnung gelangen können. Und man glaubt nicht, wie laut hunderte Krähen sein können, die hier ihre Pause machen.

Wir Drei


Ein Bild mit Seltenheitswert:
Während Glinda vor mir auf dem Tisch geknuddelt werden wollte, stieg Elphie neben mir in den auf dem Boden stehenden Karton und legte sich rein, auch ein Knuddelforderung. Ich nahm den Karton dann auf meine Knie bzw. Oberschenkel. Glinda begann dann, Elphie abzulecken. Zum Glück liegen Handy und Fotoapparat immer griffbereit. Meine Wenigkeit sieht man nur andeutungsweise. Aber ich bin ja auch nicht weiter wichtig.

Wenn Katze sich mal herablässt und aus dem Karton steigt, bin ich immer froh, denn die Haltung mit dem Karton auf dem Schoss ist nicht unbedingt rückenfreundlich.

Dies ist nun der dritte aufeinanderfolgende Tag mit Katzencontent. Ich könnte eigentlich ein neues Blog mit Katzeninhalt erstellen. Aber dann wäre bei Queergedacht wohl wenig los.

Puderblau?

Diese Farbe war mir bislang unbebekannt, ist aber mir innerhalb weniger Tage zweimal über den Weg gelaufen. Das erste Mal war es, soweit ich mich erinnere, in einem Bericht über das Pferderennen in Ascot. Ich glaube, da hiess es, Königing Camilla wurde in einem Kleid in puderblau gesehen.

Gestern Abend dann das zweite Mal in einem Buch mit Kurzgeschichten über Reisen in Italien. Auch da las ich plötzlich „puderblau“.

Wir wissen alle, dass es alle Farben in diversen Schattierungen gibt, dass weiss nicht gleich weiss ist und auch schwarz ist nicht immer schwarz. Aber bleiben wir bei blau: Dunkelblau, mittelblau, hellblau, königsblau, und jetzt also puderblau. Hat schon mal jemand blaues Puder gesehen?

Puderblau scheint ein mittleres hellblau zu sein, eher in Richtung hellblau als mittelblau. Nach der Wende, als die Trabbis bei uns einfielen und für schlechte Luft sorgten, waren viele dieser stinkenden Autos hellblau, es schien eine Einheitsfarbe der DDR zu sein. Schnell etablierte sich der Begriff „trabbiblau“. Man könnte also sagen, dass Königin Camilla in Ascot ein trabbiblaues Ensemble mit passendem Hut trug. Dann weiss jeder, was gemeint ist. Bei puderblau müsste ich passen, wäre nicht König Charles III angetraute zweite Ehefrau auf einem Foto in eben dieser Farbgebung zu sehen gewesen.

Spendenaufruf

Nein, nicht für mich bzw. für uns. Es würde eh niemand für uns spenden, falls das mal notwendig sein sollte, was ich nicht hoffe.

Kürzlich gab es einen öffentlichen Spendenaufruf für den Schauspieler Heinz Hoenig. Eine lebenswichtige Operation war notwendig, für die kein Geld vorhanden war. Jetzt gibt es eine Spendenaufruf von Markus Majowski, der sich auf der Bühne durch einen Sturz sein Knie verletzt hatte, es musste ein neues Knie her.

Markus Majowski behauptet, krankenversichert zu sein. Da durch seinen Unfall aber Aufträge ausblieben bzw. er Aufträge nicht durchführen konnte, fehlt im nun Geld zum Lebensunterhalt.

Ob Heinz Hoenig krankenversichert ist, weiss ich nicht, vermutlich nicht. Ich habe die Angelegenheit nicht intensiv verfolgt weil sie mich nicht interessiert. Ich hab mich nur gewundert, warum ein namhafter Schauspieler versucht, Geld für eine OP einzuwerben. Hat er nichts für notfälle beiseite gelegt? Er hat sicher nicht schlecht verdient. Jedenfalls war kein Geld da, damit ihm sein Leben erhalten bleibt. Und wie ich am Rande gelesen habe, haben die Fans gespendet und er konnte operiert werden.

Und nun also Markus Majowski, der sozusagen am Hungertuch nagt.

Ich denke schon, dass es für Künstler in Not eine Art Auffangversicherung gibt, die Unterstützung leistet. Natürlich wird das nicht umsonst sein und man muss Beträge bezahlen. Wer aber so blauäugig ist und meint, mir passiert schon nichts, muss das ausbaden und sei es, um Spenden zu bitten.

Ich denke an die vielen jungen Künstler, die im Musicalbereich tätig sind. Sie haben keine Festanstellung, nur Zeitverträge. Wenn der Vertrag ausgelaufen ist, müssen sie sich jedes Mal wieder neu für eine Produktion bewerben, vorsingen, vorsprechen, vortanzen. Und wenn sie nicht engagiert werden, haben sie keinen Job. Auch diese Menschen müssen Miete zahlen und essen und trinken. Die Gagen werden nicht so hoch sein, dass sie das lange durchhalten können.

Diese jungen Menschen haben auch eine Fangemeinde, aber eben nur im bereich Musical. Man kennt sie nicht aus Fernsehserien. Ein Spendenaufruf würde im Sand verlaufen. Sie werden, so vermute ich, eine Versicherung haben.

Wer wird der oder die nächste sein nach Heinz Hoenig und Markus Majowski? Geht das jetzt so weiter? Der normale Bürger, der in finanzielle Not gerät und nicht abgesichert ist, würde einen frühen Tod sterben oder irgendwann als Obdachloser unter der Brücke landen. Spendenaufruf – wie ich eingangs sagte, für mich und meinen Mann würde niemand spenden.

Wo sind die Katzen?


Ich war beschäftigt, das Internet leerzulesen. Wie man weiss, dauert das seine Zeit. Und dann vermisste ich die Katzen. Wo sind die denn abgeblieben?. Mich dürstete und wollte mir aus der Küche ein Glas agua mineral con gas holen. Auf dem Weg dorthin lugte ich durch die offene Tür ins Schlafzimmer. Und da waren sie, unsere beiden Samtpfoten, und schauten mich an: Lass uns in Ruhe! Glinda hatte es sich auf dem Bett bequem gemacht, Elphie sass vor dem Fenster und schaute wohl den Vögeln zu.

Als sie mich bemerkten, mussten sie erstmal gucken, wer da stört. Katzen sind ja, wie man weiss, sehr neugierig.

Unter uns

Martina wohnt unter uns, im 2. OG. Statt eines Balkons hat sie eine Loggia. Martina wird am nächsten Wochenende 2 halbe Tage unsere Katzen versorgen. Gestern war sie zur „Katzenübergabe“ bei uns und erzählte, dass auf ihrer Aussenleuche Grauschnäpper gebrütet haben und jetzt ihre Brut versorgen.

Die haben das Nest auf der Leuchte gebaut, fast unter der Decke zu unserer Terrasse. Vier kleine Jungvögel sitzen da im Nest und warten darauf, dass sie von den Eltern versorgt werden. Wir haben die Eltern schon ein paar Tage in den Bäumen gesehen, wussten aber erstens nicht, was das für Vögel sind und zweitens war uns ja gar nicht bekannt, dass die genau unter unserer Terrase Nachwuchs aufziehen.

Morgen habe ich Schlüsselgewalt für die Wohnung weil die Legionellaprüfung ansteht. Ich werde dann mal einen vorsichtigen Blick auf das Nest wagen.

Steuererklärung?


Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag ein etwas an unserer Steuererklärung zu arbeiten, das ist ein wenig aufwändig. Da abzusehen ist, dass wir eine saftige Rückerstattung bekommen, will ich das auch nicht wieder bis zum Herbst rausschieben.

Heute muss die Steuer aber warten. Wichtiger ist es, die Katze zu knuddeln. Wenn Elphie schon mal bei mir im Karton liegt, muss ich das auch ausnutzen.

Claudia hört auf


Claudia ist eine sehr gute Freundin, Nachbarin und meine Trainerin für die wöchentliche Pilates- und Wirbelsäulengymnastikstunden. 2020 hat sie sich selbstständig gemacht und bietet seit dem eine breite Palette von Gymnastikkursen an. Das Studio teilt Claudia sich mit einer anderen Dame, die diverse Yogastunden anbietet.

Das Studio ist ein heller freundlicher Raum mit Blick auf den Geesthachter Hafen und das gegenüberliegende verwilderte Ufer. Es gibt in Geesthacht keine schönere Lage für ein Gymnastikstudio, und für mich liegt es fast vor der Haustür.

Aus privaten Gründen hört Claudia als Übungsleiterin Ende Juni auf, als Freund kenne ich die Gründe für die Entscheidung. Als ich erstmals davon hörte, hatte ich schon so eine Ahnung, dass Claudia diesen Schritt machen würde. Als sie vor ein paar Wochen das Ende von Elbegymnastik verkündete, war ich deshalb nicht überrascht.

Ich bedauere es sehr, und damit bin ich nicht allein, dass ich mir eine andere Trainingsmöglichkeit suchen muss. Die Studioteilhaberin wird die Stunden mit einer neuen Übungsleiterin übernehmen. Die Frage ist, ob mir das gefallen wird, ob ich einen Draht zu ihr finde. Wenn die Chemie nicht stimmt, hat es keinen Zweck, sich auf die Übungen einzulassen. Für Pilates und die Wirbelsäulengymnastik habe ich jeweils eine Probestunde zu vereinbart.

Bis Ende Ende Juni bleibt Claudia uns ja noch erhalten, als Freundin sowieso. Aber der Abschied in der letzten Übungsstunde wird allen Teilnehmern schwerfallen.