Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Was macht der Herr da?


Es war keine Kalbsroulade, es war überbackener Brokkoli. Spaghetti sind einfacher zu essen. Und ja, es hat geschmeckt. Sehr gut sogar. Es war nur eine Vorspeise. Zusammen mit dem Hauptgericht war es dann schon hart an der Grenze dessen, was der alte Mann noch vertragen kann.

Statt zu kochen, haben wir es uns heute in Dimis Taverne gutgehen lassen. Morgen gibt es wieder was vom heimischen Herd.

April 2024

Der Monat beginnt, wie jeder Monat, am 1. Tag, der dieses Mal auf einen Montag fällt und dazu noch ist auch noch Ostermontag. In der ersten Woche hat mein Schatz Urlaub.

In dieser ersten Woche haben wir eine familiäre 200-Jahr-Feier. Meine Eltern wären beide in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass habe ich die Familie nach Travemünde eingeladen, ein Stadtteil von Lübeck, der in unserer Familiengeschichte eine grosse Rolle spielt. Ich werde berichten.

Unser Auto ist angemeldet zum Räderwechsel, Inspektion und TÜV. Der Werkstattaufenthalt wird kombiniert mit der Fahrt nach Lübeck. Hoffen wir mal, dass keine Ersatzteile benötigt werden, die nicht auf Lager sind.

Am Ende der Woche feiere ich meinen Geburtstag nach, im kleinen intimen Kreis mit lieben Freunden. Dazu bedarf es noch ein paar Vorbereitungen.

Ein Zahnarzttermin musste vereinbart werden. Oben links gibt es ein Problem, dem mein Lieblingszahnarzt in Hamburg auf den Grund gehen muss. Ein weiterer Arzttermin ist notwendig: Die Vorsorgeuntersuchung beim Männerarzt.

An der Eigentümerversammlung unserer Mietwohnung werde ich nicht teilnehmen. Ich werde dafür einer lieben Freundin, ebenfalls Eigentümerin in dem Haus, eine Vollmacht erteilen. Ich bin sehr gespannt, wie die Eigentümergemeinschaft über die Neugestaltung des Gartens entscheiden wird. Meine Entscheidung dazu ist bereits gefallen, und ich weiss, wie unsere Freundin dazu steht. Solche Versammlungen arten ja oftmals in nutzlose Diskussionen aus. Deshalb werde ich da auch nicht hingehen.

Also auf in den April!

Vergessen/Nachtrag:
Wir wollen Sonnenblumen in einen Kübel stecken/säen/pflanzen – wie auch immer. Die Dinger sollen bis zu 4 Meter hoch werden. Der Gette übertreibt mal wieder.

Zwei Balkonkästen werden wir probeweise mit Bienen-/Blumenwiese besäen. Wenn das klappt werden die im nächsten Jahr zweit weiter Balkonkästen besät werden.

Hercules – leichte Kost


Als bekannt wurde, dass das Musical Hercules in Hamburg zur Welturaufführungen kommen sollte, erwähnte ich Bernd gegenüber, dass ich mir das Stück gerne anschauen würde. Prompt bekam ich die Karten zu Weihnachten für eine Aufführung an meinem Geburtstag, also gestern. Wir sind nicht mit grossen Erwartungen ins Theater gegangen, die Rezensionen über die heute vor einer Woche stattgefundene Uraufführung waren nicht sehr euphorisch. Aber man muss sich immer selbst ein Bild machen um mitreden zu können. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich aufgrund der Rezensionen doch etwas mehr erwartet.

Die Handlung ist äusserst flach, fast schon naiv. Es gibt keine grossen Dramen und keine Emotionen. Es wurde versucht, ein wenig Spannung zu erzeugen, was aber nicht gelang. Entweder wurde das nicht gut umgesetzt oder die Charaktere waren dazu nicht in der Lage.

Die Texte waren zum grossen Teil unverständlich. Die fünf Musen sollten wohl mit ihren Rollen die Geschichte ergänzend erzählen. Davon war absolut nichts zu verstehen. Ich bekam mehrmals den Eindruck, da agieren fünf Sirenen auf der Bühne. Zwei der Musen wucherten zwar mit ihren Pfunden, was optisch durchaus in Ordnung war, der Akustik aber nicht geholfen hat.

Hercules – zum Gott geboren, durch die Ränke seines Onkels Hades, der meint, ihm stünde der Olymp zu, zum Mensch geworden. Die Titelrolle ist hervorragend besetzt durch den Brasilianer Benét Monteiro. Der Mann hat eine tolle Stimme, grosse Ausstrahlung und tanzen kann er auch. Benét Monteiro hat wohl den grössten Part in dieser Inszenierung zu bewältigen. Und damait zieht er das Publikum in seinen Bann.

Die Bühnentechnik des Theater Neue Flora wurde für diese Inszenierung aufwendig umgebaut. Es gibt neue Versenkungen, aus denen Personen auftauchen oder in denen sie verschwinden, sehr effektvoll. Zwei kleine Drehbühnen wurden installiert, auf denen sich griechische Säulen drehen. Die Bühnenrückwand wird von einer grossen LED-Wand eingenommen, auf der die Szenerie eindrucksvoll unterstützt wird, ohne dass man denkt: Das sind ja nur LED.

Das Bühnenbild ist, zusammen mit dem Hauptdarsteller, das A & O dieser Inszenierung. Es ist einfach genial. Erstaunen wird hervorgerufen, wie zwei ofensichtlich steinerne Statuen zum Leben erweckt werden. Wir sind nicht dahintergekommen, wie dieser Trick funktioniert.

Ach ja, es gibt auch Musik, zum Teil ein wenig jazzig. Aber wernn der Titel abgespielt bzw. abgesungen ist, weiss man gar nicht mehr, was man da gerade gehört hat. Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Die Musik ist nicht schlecht, sie ist hörbar, aber sie bleibt nicht hängen. Mit einem Ohrwurm aus dem Musical Hercules werde ich in der Nacht nicht aufwachen.

Hercules – mein einfaches Fazit: Hübsch, aber es geht mir nicht unter die Haut, es hat mich nicht eingenommen, es risc mich nicht von meinem Stuhl. Das ging wohl nicht mir allein so. Der Schlussbeifall begann sehr zögerlich, auch wenn es am Ende doch standing ovations gab.

Wie immer haben wir vor der Vorstellung Wein bzw. Sekt in der Open Bar genossen, und natürlich geguckt, wie die anderen gucken. Es ist einfach gemütlich, dort zu sitzen, einen Drink zu nehmen, oder auch zwei, und in der Pause dort einen festen Platz zu haben. Die vorbestellten Getränke stehen zur Erfrischung dann bereit.

Tanzverbot

In Deutschland gibt es am Karfreitag ein gesetzliches Tanzverbot. Es gibt bei uns eine Trennung von Staat und Kirche, warum muss also dieses Tanzverbot rechtlich geregelt werden? Das mal vorneweg.

Aber warum muss das so sein? Weil unser angeblicher Religionsspender am Karfreitag, wobei dieses Datum nicht fiktiv ist, am Kreuz gestorben ist? Weltweit sterben täglich Tausende, da schert sich niemand darum, ob man tanzen darf oder nicht. Es gibt sogar christliche Bestattungen, bei denen bewusst getanzt wird und man fröhlich ist.

Im November letzten Jahres verstarb der irische Sänger Shane MacGowan. Auf der Trauerfeier wurde in der Kirche an seinem Sarg getanzt. Es gibt tanzende Sargträger, würde ich mir für mich wünschen. Warum also am Karfreitag nicht tanzen?

Bei der Beisetzung der Urne mit der Asche meiner Mutter gab es am Grab ein Glas Schnaps. Ein Glas goss ich über die Urne die in der Erde abgesenkt war. Wenn wir Musik dabeigehabt hätten, hätten wir uns sicher im Takt dazu gewiegt.

Es muss im Angesicht des Todes nicht immer alles todernst zugehen, auch nicht, weil vor mehr als 2000 Jahren jemand am Kreuz gestorben ist. Wobei er ja angeblich nach ein paar Tagen wieder auferstanden sein soll. Es gibt also keinen Anlass zur Trauer. Also lass die Leute doch tanzen.

Alles wird teurer

Ich komme eines Tages, zusammen mit Ralph Ruthe, in die Hölle wenn ich so viel rumläster. Dabei ist Ralph Ruthe gar nicht mein Typ.

Habe heute übrigens auf einem katholischen Instagram Account, der mir, aus welchen Gründen auch immer, vorgeschlagen wurde, mal nachgefragt, wie es angehen kann, dass Christi Geburt immer am selben Datum gefeiert wird, aber seines Todes immer an verschiedenen Tagen gedacht wird. Das ist doch eine merkwürdige Sache, mit anderen Worten: Man muss davon ausgehen, dass alles, was in der Bibel steht, Spinnkram ist. Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten. Vielleicht wurde der Kommentar ja auch gelöscht.

Schirmwetter


Als ich heute Morgen aufstand, regnete es, richtiger Regen. Wenn es mal nieselt, gibt es die Situation in der man sich fragt: Schirm oder kein Schirm? Aber heute Morgen brauchte es einen Schirm wenn man loswollte. Ich mustte, heute war nämlich Rückengymnastik. Etwa vier Jahre gehe ich jetzt runter zum Gymnastikstudio, es war das zweite Mal, dass ich einen Schirm brauchte.

Warum ich das so genau weiss? Weil ich es hasse, einen Schirm benutzen zu müssen. Meine Jacken haben alle eine Kapuze, das ist sehr praktisch. Nur bei diesem Regen heute wäre das Wasser an der Jacke runtergelaufen und ich hätte eine nasse Hose bekommen. Also ging ich mit dem Schirm los.

Zum Glück war es nicht sehr windig. Denn bei starkem Wind zieht jeder Schirm den Kürzeren. Meistens ist es in unseren nördlichen Gefilden ja so, dass Sturm und Regen einhergehen. Aber so kam ich dann heute doch relativ bequem zu meiner Rückengymnastik.