Ein Samstag im April

Der Versuch, einen Tag im Leben eines Rentners zu beschreiben:

Wie immer wenn der Liebste arbeiten muss, steht er früh auf. Ich blieb noch ein wenig liegen, konnte aber nicht wieder einschlafen und bin dann gegen 7 Uhr auch aufgestanden. Unsere erste tägliche Mahlzeit besteht aus einem Schokodrink, der für mich bereitstand, als ich aus dem Bad kam.


Kurz nach 9 Uhr verließ ich mit meinem Mann das Haus, er zur Arbeit, ich zum Wochenmarkt. Dort traf ich eine liebe Freundin. Wir unterhielten uns ein paar Minuten über dies und das und über die bevorstehende Schwimmsaison im benachbarten Freizeitbad, welches ab dem 1. Mai geöffnet hat. An vielen Ständen auf dem Markt wurden bereits einjährige Sommerpflanzen angeboten. Ich bin da noch ein wenig zurückhaltend wegen der Eisheiligen Mitte Mai. Ich werde in den nächsten Tagen die Wettervorhersage beobachten und dann entscheiden, ob ich am nächsten Samstag zuschlage.

Zurück im Haus bereitete ich das Abendessen vor, d.h. die Hähnchenbrust wurde gebraten. Während das kleingeschnittene Hähnchenfleisch so vorsichhin bruzelte, machte unser Robi seine Arbeit im Schlafzimmer und in der Diele.

Das Fleisch war fertig, die Waschmaschine auch und ich konnte die Wäsche zum Trocknen aufhängen. Die beiden großen Handtücher stopfte ich in den Wäschetrockner, Trocknungsgrad Schranktrocken. Dann sind die noch etwas feucht. Zur Entdrocknung werden sie immer über die Stuhllehnen gelegt. Bei Trocknungsgrad Extratrocken sind die wirklich ganz trocken, aber dann wird auch mehr Energie verbraucht. Muss ja nicht sein.

Die Zeit bis mein Schatz zur Pause nach Hause kam verbrachte ich mit rumgammeln und Meisen beobachten. Frau Meise brütet bereits und gelegentlich kommt Herr Meise mit kleinen Insekten und füttert sie, total niedlich. Hoffentlich kommt die Brut in diesem Jahr durch, nicht dass ich wieder eine Minimeisenbeisetzung vornehmen muss.

Mit dem Gatten in seiner Pause im Wintergarten ein Käffchen getrunken. Danach die Osterdeko enfernt, außen wie auch in der Wohnung, und weggepackt, das Wetter beobachtet. Dunkle Wolken zogen auf begleitet von einer starken Windboe. Durch das Laub der Pappeln hindurch konnte ich die Boe schon an der Wolkenbildung erkennen.

Samstag ist Badetag. Dementsprechend vollführte ich die Grundreinigung meiner selbst inklusive Haare machen. Danach widmete ich mich wieder der Essenszubereitung.

Einige der benötigten Messer bedurften einer Schärfung. Ein paar wenige Rollbewegungen mit dem Rollschleifer und die Messer waren wieder scharf wie ein Freier in der Herbertstraße. Das Ding ist wirklich der Hammer.

Kurz bevor der Gatte nach Hause kam, füllte ich das vorbereitete Gemüse in die Pfanne und kochte Reis. Wenig später aßen wir zu Abend, dazu eine Flasche Wein, dessen Inhalt uns nicht so gut gefiel. Es war ein Weißer Burgunder, den ich probehalber mal gekauft hatte. Auf meine Frage nach einem Digestif bekam ich die Antwort, dass es doch mein Geburtstagsschnaps wäre und er mit nicht alles wegtrinken wolle. So ein Töffel, er kann ja mal fragen. Außerdem ist da noch was hochprozentiges, was ich nicht zum Geburtstag bekommen habe.

Ein letzter Blick nach dem Wetter: Da zieht wieder so eine Wolkenformation heran, die Wind bedeutet und nach Regen sieht es auch aus. Das wird gleich kuschelig wenn der Regen auf die Oberlichter im Bad und im Hauswirtschaftsraum prasselt wenn ich im Bett liege und noch lese.

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