Aufregung, Gänsehaut, Tränen und Jubel

Oliver wird in der nächsten Woche für 6 Monate nach Mannheim gehen und dort bei Daimler Chrysler sein Praktikumssemester absolvieren. Vorher wollte er gern noch Mal das Musical Titanic sehen. Kurzfristig war es über Holger möglich, 3 Karten für den heutigen Abend zu bekommen für Oliver, Melli und für mich. Bernd konnte nicht mit weil ein Treffen mit der Programmgruppe vom Chor geplant war.

Die Vorstellung begann um 18.30 Uhr. Bis 17.30 Uhr sollten die Karten an der Kasse abgeholt werden. Oliver und Melli wollten die Karten dort abholen. Kurz nach 17.00 Uhr rief Oliver bei mir an: Die Karten sind nicht da! Holger würde vielleicht helfen können, ich hatte aber seine Nummer nicht, Bernd auch nicht. Ich rief dann beim Theater an und erklärte Holger, was Sache ist. Er sagte, dass es noch eine Buchungsnummer gibt, die er aber zu Hause hat (er hatte sie mir mit der Bestätigungsmail leider nicht geschickt). Aber er wollte sich drum kümmern. Ich rief dann wieder Oliver an – und alles hatte sich geregelt. Die Karten waren noch gar nicht ausgedruckt, die Reservierung war nur im Computer vorhanden. Dort hatte die Dame von der Kasse gar nicht nachgesehen. Puh – noch Mal gutgegangen.

Oliver und Melli traf ich im Foyer des Theaters. Grinsend präsentierte mir Oliver die Karten. Wir sassen zwar nicht zusammen nebeneinander, aber hintereinander: 3. Reihe sowie 5. und 6. Reihe. Jedem von uns war es egal wo er sitzt. Also nahm ich die Karten, mischte sie und jeder musste ziehen. Oliver und Melli zogen 5. und 6. Reihe. Für mich blieb dann die 3. Reihe. Vor der Vorstellung bestellten wir und noch Getränke für die Pause. Es ist einfach toll, aus dem Saal zu kommen, sich an den Tisch zu stellen und die bereitgestellten Getränke zu geniessen während sich Menschenmassen an der Bar versammeln und darauf warten, ihre Bestellung endlich loszuwerden.

„Der Mensch versucht zu allen Zeiten Dinge zu erschaffen, die so kolossal wie unmöglich sind.“ Dies sind die ersten Worte, mit denen das Musical beginnt, gesungen vom Erbauer des Schiffes.

Auch beim 8. Mal verursachte die Musik bei mir immer noch Gänsehaut und die Story bzw. der Text dazu an einigen Stellen Tränen. Und am Schluss gab es wieder jubelnden Applaus und standig ovations. Es wird sicher noch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir Titanic angesehen habe.

Leider waren 4 Rollen nicht mit meinen Lieblingsdarstellern besetzt. Robert Lenkey als Isidor Strauss und Iris Schumacher als Alice Bean sind unschlagbar. Der Ersatz für den Heizer und für den Reeder war akzeptabel.

In der 3. Reihe zu sitzen ist nicht so empfehlenswert. Bei einigen Szenen fühlt man sich zwar fast mitten im Geschehen. Da sich aber sehr viel auf verschiedenen höheren Ebenen abspielt hatte ich oft den Kopf ziemlich weit zurückgelehnt, um die Handlung verfolgen zu können. Und es ist tatsächlich so, dass ich einige Dinge dort oben gar nicht mitbekommen habe. Anderseits ist die Mimik der Darsteller sehr gut zu erkennen. Es ist wirklich erstaunlich, wie detaillgetreu das Stück inszeniert worden ist. Es wirkt alles so echt, was auf der Bühne passiert. Und alle sind mit vollem Einsatz dabei, wohlwissend, dass die Titanic auf der Bühne dieses wunderbaren Theaters am 5. Oktober endgültig auf den Atlantic sinkt.

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