3. Oktober – ein Feiertag

Ich weiss gar nicht, wie dieser Feiertag offiziell heisst, der anlässlich der Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands eingeführt wurde. Es ist mir auch ziemlich egal, wie dieser Tag heisst.

Sicherlich war es eine einmalige Chance, die Kohl seinerzeit wahrgenommen hat. Unter Putin wäre das nicht möglich gewesen, aber Garbatschow hat seinen Segen gegeben. La Fontaine war dagegen, aus heutiger Sicht müsste man mal darüber nachdenken, ober nicht doch recht hatte.

Zwei Sätze anlässlich der Wiedervereinigung:
Helmut Kohl sagte: „Niemand muss den Gürtel enger schnellen.“ Und was hat uns die Wiedervereinigung gebracht?: Den Soli! Also doch enger schnallen.

Mein damaliger Chef sagte: „Wenn man schmutziges Wasser in sauberes Wasser giesst, bekommt man niemals sauberes Wasser.“ Ich habe das seinerzeit wirtschaftlich gesehen weil ich viel Kontakt in die DDR hatte und wusste, dass man da fast alles nur verschrotten konnte. Und es würde Geld kosten, das alles auf einen guten Level zu heben. Heute sehe ich das auch politisch ….

6 Gedanken zu „3. Oktober – ein Feiertag

  1. Birte

    Der Feiertag heißt schlicht Tag der Deutschen Einheit. Die gab es nur nie und gibt es immer noch nicht.
    Lafontaine wurde damals übelst angegangen, weil niemand seine Bedenken im Einheitstaumel hören wollte. Dabei hatte er Recht.
    Ich denke, das ging alles viel zu schnell und war mehr eine Annexion denn eine Vereinigung.

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    1. Hans-Georg

      Es wird noch mindestens 2 Generationen dauern, bis es eine gefühlte Einheit gibt. Und wenn „die da drüben“ weiterhin der AfD in den Sattel helfen, wird es nie was.

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  2. Beate

    Wenn man gegen die AfD ist (ich auch), muss man nicht gleich die deutsche Einheit infrage stellen. Das ist auch so eine Vereinfachung, derer sich Populisten so gern bedienen.
    Beate

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    1. Hans-Georg

      Ich spreche nur aus, was viele denken. Das hat nichts mit Populismus zu tun.
      Ohne Frage war die Wiedervereinigung ein Glücksfall und wäre ein paar Jahre später nicht mehr zustande gekommen.

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    2. Birte

      Das eine hat ja nicht zwangsläufig was mit dem anderen zu tun. Ich habe die sog. Einheit schon immer kritisch gesehen, lange bevor es die AfD überhaupt gab.
      Das die AfD im Osten so stark geworden ist, weil die Menschen dort nicht mitgenommen worden sind, ist mir allerdings zu einfach. Trotzdem ist es Fakt, dass viele ostdeutsche Biographien tiefe Brüche erfahren haben, ohne das diese anerkannt worden sind. Wir Wessis können uns vermutlich nur schwer vorstellen, wie es ist, wenn plötzlich nix mehr Gültigkeit hat, vom Berufsabschluss angefangen bis hin zu gesellschaftlichen Werten.
      Fakt ist aber auch, dass viele damals lieber schnell die D Mark wollten und die kritischen Stimmen kaum einer hören wollte.

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      1. Hans-Georg

        Ich weiss nicht, ob ich damit richtig liege: In der DDR war alles sicher. Und plötzlich mussten die Leute was tun für ihr Geld, für ihre Sicherheit. Es gab wohl eine fast 100-prozentige Vollbeschäftigung im von der UDSSR geprägten Sozialismus. Und dann kam der Kapitalismus!

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