Nach 9 Monaten wurde heute mein Esszimmer wieder komplettiert. Es gibt ja Zahnärzte, die werben damit, dass man ein Implantat sofort bekommen kann. Der Kieferchirurg, der mir die Implantatsdübel in den Kieferknochen gesetzt hatte, hat mir ja alles genau erklärt. Ich muss sagen, dass ich lieber die notwendige Zeit warte und dann alles verheilt und zu verwachsen ist, wie es sein soll, anstatt dass man mir gleich was einpflanzt in der Hoffnung, dass es funktionieren wird.
Diese beiden Schrauben dienten 9 Monate als Platzhalter für die Kronen. Waren sie unter dem Zahnfleisch verborgen. Erst im Juni wurden sie freigelegt. Die Schrauben waren notwendig damit das Zahnfleisch die Dübel nicht zuwächst.
In den Kronen sind durchgehende Löcher. Durch diese wurden sie mit einem Drehmomentschlüssel mit den Dübeln, dem eigentlichen Implantat, verschraubt. Das Loch in der Kaufläche wurde mit einer Füllung verschlossen.
Vorhin habe ich das erste mal seit langer Zeit mit einer kompletten Zahnreihe gegessen, und das war wunderbar. Ich musste nicht mehr aufpassen, dass sich was in der Zahnlücke verhakt, demzufolge ich nur rechts gekaut habe. Ich kann jetzt alles wieder im Esszimmer hinundherschieben, so wie es mir gefällt.
Eine kleine Nachbearbeitung ist wohl noch notwendig: Mit der Zunge ist eine scharft Kante an einer Stelle zu spüren, die muss noch abgeschliffen werden. Aber erstmal warte ich ein paar Tage, bevor ich mir einen Termin hole. Vielleicht gibt es ja noch etwas, was erledigt werden muss.
Ich musste mich vor ein paar Wochen entscheiden, ob der Zahn, der durch eine Wurzelkanalbehandlung gebrochen war, entfernt und durch ein Implantat ersetzt werden soll oder ich mich, was der Zahnarzt, bei dem ich eine Zweitmeinung einholte, vorschlug, für den Erhalt des Zahnes durch einen Stiftaufbau entscheide. Ich wählte die zweite Option. Die Krone des benachbarten Zahns wurde entfernt, in die toten Wurzelkanäle wurden Stifte eingesetzt und die Zähne provisorisch überkront. Nachdem im Labor die endgültige Doppelkrone fertig war, wurde die provisorische Krone ersetzt. Ich kannte diese Methode des Stiftaufbaus bis dahin nicht. Das geht aber nur, wenn es sich noch lohnt, den Zahn zu erhalten.
Toll, dass dein Esszimmer jetzt wieder, bis auf kleine Nachbesserungen, voll funktionsfähig ist
Mein Zahnarzt, zu dem ich nun schon 28 Jahre gehe, inzwischen fahre, ist auch immer dafür, Zähne möglichst zu erhalten. Er hat bei mir schon Dinge gemacht, von denen er selbst gesagt hat, er wüsste nicht, ob das hält. Und toi toi toi, es hält schon ein paar Jahre.
Statt der Implantate hätte ich auch eine Brücke bekommen können, das wäre für mich viel preiswerter gewesen. Aber dann hätte ein gesunder Zahn für einen „Brückenpfeiler“ überkront werden müssen. Ich vetraue meinem Zahnarzt und hab gesagt, dass ich die beste Lösung haben möchte. Demzufolge bekam ich die Implantate.
Unser heißgeliebter Zahnarzt ging vor einigen Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Wir waren auch 24 Jahre seine Patienten. Immer war er gut gelaunt, pfiff bei der Arbeit oder erzählte etwas. Wenn zu viel Zahnstein bei mir wuchs, entfernte er ihn auch jenseits der Kassenleistung. Das mit dem Zahnstein ist bei mir ein Problem, obwohl ich 2x im Jahr zur PZR gehe und eine ordentliche Zahnhygiene betreibe. Bis jetzt habe ich keinen ZA gefunden, dem ich so bedingungslos vertraue wie unserem alten. Auch wir mussten ein ganzes Stück durch Berlin fahren, um seine Praxis zu erreichen. Aber das war es auf alle Fälle wert, zumal wir das immer mit einem Bummel durch die wunderbare Bölschestraße verbunden haben.
Mein Zahnarzt gibt zum Jahresende seine Praxis aus verschiedenen Gründen auf, er hat es mir erklärt. Aber er zieht sich nicht als Zahnarzt zurück, er bildet dann mit einem anderen Kollegen keine Praxisgemeinschaft. Er bleibt also mein Zahnarzt.