Wo immer man auch liest, also in privaten Blogs, liest man, dass einem die Nachrichten, die zurzeit von zwei Themen handeln, zu den Ohren wieder rauskommen. Vermutlich ist es, wie bei vielen Themen, dass man sich in einer Blase aufhält, in der alle Menschen genau so denken, wie man selbst.
Dass es aussenherum auch noch andere Blasen gibt, beweist die Meldung, dass das Hotel Louis C. Jacob von AfD-Anhängern bedroht wird. Frau Weidel hatte sich dort ja kürzlich unter falschem Namen für eine Übernachtung eingebucht. Als die Frau dort erschien und der Schwindel aufflog, wollte man ihr, verständlicherweise, keine Herberge mehr geben.
Jetzt wird damit gedroht, das Hotel niederzubrennen und Mitarbeiter privat anzugreifen. Das sind also die Schergen der AfD, die im Fall einer Machtergreifung marodierend durch die Strassen ziehen würden und Brandsätze in Geschäfte von ausländischen Inhabern werfen würden, ebenso wie Synagogen und Moscheen zu zerstören. Und wer weiss, ob das nicht schon nach der bevorstehenden Bundestagswahl geschieht, wenn hoffentlich keine demokratische Partei mit der AfD zusammenarbeiten will. Bei eine Nazipartei muss man auf alles gefasst sein.
Heute fand ich auf Instagram einen Cartoon, aus dem ich nur zitieren kann: Nach den Nachrichten und dem Wetter folgt nun eine Sondersendung mit den beliebtesten Katenbaby-Vidoes aus aller Welt. Damit man den ganzen Scheiss irgendwie aushält.
Ich habe mir heute auf Instagram auch Videos rausgesucht, die mir Lächeln ins Gesicht zauberten. Das war nötig, nachdem ich auf Posts gestoßen bin, die den (Hitler-)Gruß von Musk relativiert haben. Ja, auch andere, ganz sicher den Rechten nicht nahestehende Promis aus Politik und Kultur haben schon mal den rechten Arm hochgerissen, meistens als Grußgeste oder zum Winken, aber EM wusste ganz genau, was er da tat und an wen seine Geste gerichtet war. Die Weidel und Komplizen wird es gefreut haben. Ich wechsle wahrscheinlich von Instagram zu Pixelfed, auch wenn dort alles anders ist. Aber vielleicht rudert Zuckerberg ja noch zurück, wenn es ihm im Arsch von DT zu sehr stinkt.
Euch an dieser Stelle eine wunderbare Reise, die ja immer näher rückt. Der Abstand zum Alltag ist für viele dringend nötig. Schön, wenn ihr es auf eine Art tun könnt, die ihr liebt.
Ich glaube nicht, dass der Zuckerzwerg zurückrudert.
Denn das würde schlimmstenfalls bedeuten, dass im die Trumpadministration so heftig an die Karre fährt, dass von seinem ganzen Imperium nichts mehr übrig bleibt.
Was kümmert ihn denn schon, das in Europa die Leute abzuwandern drohen?
Die sind doch kaum noch interessant für ihn, je grösser die Anforderungen werden, die von der EU an seinen Laden gestellt werden. Und ausserdem gibt es ja noch die, die schon deshalb nicht von Meta weggehen, weil sich ja – ach – ihr ganzer virtueller Freundeskreis auch da rum treibt. Was im Zweifel halt einen Wechsel verhindert, egal, wie gross die Unzufriedenheit such sein mag…
Ich hab mir für dieses Wochenende auch „News-Detoxing“ auf die Agenda gesetzt und bin jetzt, am abend, das erste mal online, allerdings mit einem grossen Bogen um meinen News-Reader.
Und auch die Tagesschau werde ich heute wohl schwänzen und mir stattdessen irgendeine Schmonzette aus der Mediathek ziehen…
Ich möchte noch was sagen zum Hotel und Frau Weidel. Es war vor inzwischen vielen Jahren, da gingen Freunde und ich zum CSD in Mannheim. Da wir früh dran waren, setzten wir uns in ein Café. Mit unseren Regenbogenstickern und Regenbogenfahnen waren wir als schwul erkennbar. Wir wurden nicht bedient. Vor noch längerer Zeit ging es meinem Mann und mir in einem Speiselokal genauso. – Ich habe Probleme mit Jubelrufen darüber, dass wir in Deutschland wieder so weit sind, dass bestimmte missliebige Menschen in der Gastronomie ausgegrenzt werden. Vielleicht erinnert sich manch einer an jene Schilder, die es in dunkler Zeit in Deutschland gab: „Juden sind hier unerwünscht.“ Man kann Rechtsextremismus nicht erfolgreich bekämpfen, indem man sich rechtsextremer Methoden bedient.
Anmerkung: Im besonderen Fall akzeptiere ich die Ablehnung wegen des Falschnamens. Aber nur deshalb.
@Ralf
Und nur darum ging es in diesem Fall, der falsche Name!
Allerdings haben sich danach auch andere Hamburger Hotels zu Wort gemeldet mit der Aussage, ihrem aus aller Herren Länder stammenden Personal diese Befürworterin der lauthals verkündeten „Re-mi-gra-ti-on“ nicht zumuten zu wollen.
Ich verstehe zwar das Unbehagen, wenn Hausrecht gegenüber unliebsamen Personen unterschiedlichster Art verhängt wird, aber…
Ist jetzt nicht die Zeit, Flagge zu zeigen?
Auch wenn der Slogan vielleicht überstrapaziert wird: Wenn nicht jetzt – wann dann! Es ist nie zu spät, Flagge zu zeigen. Alle vernünftigen Menschen sollten das tun und nicht weggucken. Gerade im Gastronomie- und Hotelgewerbe arbeiten viele ausländische Mitbürger. Der Arbeitgeber hat ihnen gegenüber auch eine Fürsorgepflicht, dazu gehört auch, ihnen den Anblick dieser Frau zu ersparen.