Archiv für den Monat: Januar 2024

Die Grussorgie

Damit geht es los: Schönen 1. Advent, habt alle einen schönen 2. Advent, schönen 3. Advent. Der 4. Advent fiel im vorigen Jahr aus, da war der Heilige Abend. Und es ging weiter mit Frohe Weihnachtn, habt einen schönen 1. Weihnachtstag.

Eine Woche später: Guten Rutsch, Frohes Neues Jahr und dazu alle überlicherweise gehörenden Wünsche.

Vor ein paar Tagen las ich, so in etwa: Weinachten wird 4 Tage gegrüsst, Silvester und Neujahr grüsst man jeweils 2 Tage. In 100 Tagen ist Ostern! Zum Glück sendet man keine Grüsse zum Karfreitag.

Dann kommen Schönen 1 Mai, schönen Vatertag, Pfrohe Pfingsten, schönen Urlaub. Schönes Wochenende zwichen all den Feiertagen nicht zu vergessen.

In den sozialen Medien grüsst man sich hin und her. Grüsst du mich, grüss ich dich. Veröffentlich man selbst einen Gruss, kommen Dankesgrüsse zurück: Vielen Dank, ich wünsch dir auch alles Gute.

Wie reagiert man darauf? Danke, wünsch ich dir auch? Das wäre falsch weil man ja vorher schon gegrüsst hatte. Ein einfaches „Danke“ klingt zu platt und könnte als unhöflich aufgefasst werden. Grüsse ich nochmal bei anderen auf ihre Veröffentlichung obwohl ich weiss, dass sie vorher schon meinen Gruss bei mir gelesen haben?

Es gibt Blogger, die grüssen nie und nimmer, was ich ihnen überhaupt nicht übel nehme. Ich habe auch schon mal darüber nachgedacht, das Grüssen sein zu lassen. Aber dann hat man eine Idee und man schickt doch Grüsse ins grosse Netz. Und schon wird man wieder überhäuft und weiss nicht, was man dazu sagen soll. Ist doch alle schon gesagt. Und doch will man reagieren, aber wie? Wenn man es nicht tut, wirkt man womöglich ignorant. Man könnte sich doch bedanken, denkt die andere Seite womöglich.

Wenn auf meine Grüsse nicht reagiert wird, habe ich überhaupt nichts dagegen. Es erspart mir die Überlegung, was ich denn jezt bitte antworten sollte. Vielleicht schaffe ich es ja eines Tages, die Grussfeiertage zu ignorieren. Ich grüsse dann nicht und bedanke mich bei anderen in deren Blogs oder sonstigen sozialen Medien auch nicht für deren Allgemeinplätze, bei denen niemand direkt ansprochen wird. Sollen sich doch die angesprochen fühlen, die an der Grussorgie Spass haben.

Silvester mal anders


So haben wir Silvester noch nie „gefeiert“.

Der Abend begann mit einem Essen in einem italienischen Restaurant nahe der Elbphilharmonie. Wir hatten schon früher nur positives über diese Pizzeria gehört, als sie in Hamburg noch an anderer Stelle ihren Platz hatte. Man kennt das: Da sollten wir mal hin. Aber soweit kommt es dann doch nicht. Nun waren wir mal da, am neuen Platz in der Hafencity. Nun ja. Die Speisen waren ok, aber ich hätte mir mehr finesse gewünscht. Es war aber sättigend. Ein paar Schritte weiter ist das Sala Thai, dort wären wir besser aufgehoben gewesen.

Am Grasbrookhafen entlang machten wir uns auf den Weg zur Elbphilharmonie. Zum wiederholten Mal mussten wir feststellen, dass die Hafencity in Hamburg äusserst öde ist, jedenfalls hier, wo die Anfänge waren.

Mit unseren Konzerttickets hatten wir sofort Zutritt zur grossen Rolltreppe, die uns hinauf auf die Plaza des Konzerthauses brachte.

Ein Rundgang aussen herum musste sein um einen Blick auf den abendlichen Hafen zu werfen. Egal ob bei Tag oder im Dunkeln, der Hafen ist immer wieder imponierend.

Eine Stunde vor dem Beginn des Konzertes wurde der Zugang zum grossen Saal geöffnet. Unsere Plätze hatten wir auf Etage 15, die wir über das verschachtelte Treppenhaus erreichten. Nun könnte man meinen, wir wären 15 Stockwerke über die Treppen hinaufgestiegen. Aber das täuscht. Es gibt Zwischenetagen, die auf unserem Weg nach oben nicht mitgezählt waren. Von Etage 13 waren waren wir gleich auf Etage 15, die 14. Etage hatten wir irgendwie übersprungen. Vor dem Konzert tranken wir noch ein Glas Sekt an einer der Bars mit Blick auf Hamburg.

Das Konzertprogramm war eine halbszenische Aufführung der Operette Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach. Das bekannteste Stück aus dieser Operette ist der Cancan, der im Allgemeinen mit Revuegirls in Rüschenröcken assoziiert wird, die ihrek Beine in die Luft werfen. Im Original heisst das Musikstück Galop infernal und wird von den Protagonisten gesungen, hier auf französisch, wie das gesamte Stück. Und das war das Manko. Der deutsche Text wurde zwar an die gegenüberliegenden Balkonbrüstung projiziert. Damit konnte man zwar die Handlung halbwegs verfolgen, aber der Witz ging verloren.

Die künstlerische Leistung indessen war hervorragend. Nach der Ouvertüre, gespielt vom NDR Elbphilharmonie Orchester, gab es bereits jubelnden Applaus. Am Ende würdigten standing ovations die Leistung der Sängerinnen und Sänger, dem Chor und dem Orchester.

Mit U- un S-Bahn machten wir uns auf den Heimweg. Wir hatten bereits vorher entschieden, dass wir den Rest des Silvesterabends nicht am Hamburger Hafen verbringen wollten. Und das war auch gut so. Über die Jan-Fedder-Promenade schoben sich bereits am Nachmittag, als wir auf dem Weg zum Restaurant waren, die Menschenmassen. Wie würde es erst am späten Abend sein!

Gegen 23 Uhr begrüssten uns unsere Katzen an der Wohnungstür. Wir entledigten uns der Konzertgarderobe und schlüpften in die Schlabberklamotten. Um Mitternacht stiessen wir in der Küche mit Sekt an, steckten dann die Riesenwunderkerzen in die Blumenkästen auf der Terrasse und machten ein wenig Feuerwerk um die Geister des alten Jahres zu vertreiben und das neue Jahre zu begrüssen.

Unsere Katzen nahmen innerhalb der Wohnung Knallen und Raketenleuchten kaum zur Kenntnis. Nur als wir die Terrasentür öffneten, war es ihnen unheimlich und sie blieben lieber drinnen vor der Tür.

Statt Berliner gab es bei uns Miniwindbeutel. Die Katzen waren scharf auf die Füllung. Eine kleine Fingerspitze gestanden wir ihnen zu. War ja Silvester.

Was macht ihr Silvester in diesem Jahr? In unserem Freundeskreis gibt es schon Ideen.

Ab heute: 2024


Mit dem heutigen Tag beginnt wieder mal ein neues Jahr. Es gibt Menschen, die haben gute Vorsätze, die dann meistens nicht lange halten. Man fällt doch wieder in den alten Trott zurück. Denn eins ist sicher: Am Leben ändert sich nichts. Wir essen und trinken, lieben, pflegen, gehen zum Frisör. Männer rasieren sich, manche Frauen auch. Wenn es keinen gesundheitlichen Anlass gibt, braucht man keine guten Vorsätze, z.B. sich anders zu ernähren, mehr Sport, oder Sport überhaupt zu treiben. Wenn man sich wohlfühlt, ist doch alles in Ordnung.

Was bringt 2024 für uns, also für meinen Schatz und für mich?: Wir haben für dieses Jahr keine Reise geplant. Wenn wir Lust darauf bekommen sollten, würden wir vielleicht eine kleine Städtereise machen. Oder wir fliegen wieder nach Santorini, wie 2020. Wir haben aber nichts gebucht. Wenn uns die Reiselust packen sollte, würden wir uns spontan nach den gegebenen Möglichkeiten entscheiden.

Mit unserer kleinen Familie werden wir einen 200. Geburtstag feiern. Meine Eltern sind beide im Jahr 1924 geboren, sie wären also in diesem Jahr jeder 100 Jahre alt geworden. Ich fand es eine gute Idee, dass ich als Familienoberhaupt die Blutsverwandten und ganz ganz enge Freunde, die quasi zur Familie gehören, zu einer kleinen Feier einlade. Von allen habe ich eine Zusgage bekommen. Ein besonderer Bezugsort meiner Eltern war Travemünde, wo sie die Sommer mehr als 50 Jahre lang auf ihrer Yacht verbracht haben. In einem Restaurant in Travemünde habe ich bereits reserviert.

Kulturell beginnt das Jahr am 30. März. Mein Schatz hat mir zu Weihnachten Karten für das Musical „Hercules“ geschenkt. Im Juni besuchen wir in Magdeburg auf dem Domplatz das Musical „Liebe stirbt nie“, die Fortsetzung von „Phantom der Oper“. Bekanntlich hat ein Jahr zwölf Monate. Es könnte durchaus sein, dass noch die eine oder andere Vorstellung dazukommt.

Ein Hinweis sei mir noch gestattet: Am 30. Januar wird dieses Blog 22 Jahre alt.

Nun wünsche ich allen, die hier mitlesen, ein gutes 2024 und dass sie gesund bleiben.