Camembert und die Holzschachtel

Echter guter Camembert kommt, in einer Holzschachtel verpackt, in den Handel. Den Bürokraten der EU ist die Holzschachtel nun ein Splitter im Auge. Ein neues Verpackungsmüllgesetzt sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 alle Verpackungen recycelbar sein müssen. Das betrifft auch die Camembertverpackung aus Holz.

Den Franzosen gefällt das gar nicht. Sie schlagen vor, dass alle Verpackungen aus Holz von dem geplanten Gesetzt ausgenommen werden, was auch die Weidenkörbe für Obst, z.B. für Erdbeeren, einschliessen würde.

Das Ansinnen der EU-Bürokraten verstehe ich nicht. Holz ist ein Naturprodukt. Man kann die kleinen hauchdünnen Schachteln doch gut im Biomüll entsorgen, mithin werden sie recycelt weil sie dem Naturkreislauf wieder zugeführt werden.

Wo das ganze Altpapier landet, also auch eine Pappschachtel, welches der gute Bürger in den Altpapiercontainer wirft, möchte ich lieber nicht wissen. Aber eine Holzschachtel, die man eher als Spanschachtel bezeichnen kann, verrottet zu Humus, zusammen mit Laub und anderen Gartenabfällen.

10 Gedanken zu „Camembert und die Holzschachtel

  1. Birte

    Da fallen mir spontan dringendere Handlungsbedarfe ein.. Bananen in Folie z.B. Was für ein Quatsch. Viele Obstsorten bringen ihre Verpackung ja quasi mit.
    Ich kaufe Käse ja meistens lose, aber so ein Holzschachtel finde ich zwar überflüssig, aber auch harmlos.

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  2. Ralf

    Und da gibt es Leute, die sich wundern, dass die Europa-Gegner so leichtes Spiel haben mit der Stimmungsmache gegen die EU. Regelungswut mit geradezu idiotischem Inhalt bis ins Privatleben jedes einzelnen Menschen hinein.

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    1. Hans-Georg

      Die EU-Gegner sind aber eher politisch motiviert, z.B. raus aus der EU, weg vom Euro, was dann ja automatisch passieren würde. Man darf aber nicht vergessen, dass die EU uns überwiegend positives gebracht hat, was der kleine Mann nicht sieht.

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      1. Ralf

        Man darf ja nicht von sich auf andere schließen, aber ich glaube, dass es vielen geht wie mir. Im Großen (Zuwanderung, Grenzsicherung, Umgang mit faschistischen Regierungen wie in Polen und Ungarn usw.) versagt die EU. Aber wenn es um unsinnige Verpackungsregelungen und ähnlichen Quatsch geht, ist sie nicht zu bremsen.

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        1. Hans-Georg

          Der EU sind durch selbstauferlegte Regeln aus der Anfangszeit, als nur übersichtliche 6 Staaten Mitglied waren, die Hände gebunden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die EU ständig erweitert. Viele Beschlüsse können nur einstimmig gefasst werden, z.B. der Rauswurf eines Landes. Auch die Änderung der Abstimmungsregeln bedarf der Einstimmigkeit. Es ist klar, dass sich einige Länder dagegen sperren, das zu ändern. Ungarn z.B. kann nur aus eigenem Beschluss die EU verlassen.

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