Auf unserer letzten Kreuzfahrt waren wir ja u.a. in Irland, wo wir die Klippen von Sliabh Liag angeschaut haben. Im Slieve League Cliffs Centre wurde uns ein kleines Frühstück serviert. Es gab scones, clotted cream und strawberry jam. Dazu konnte man zwischen Tee und Kaffee wählen. Stilecht nahmen wir natürlich a cup of tea. Der kleine Snack gefiel uns sehr, es war mal ganz was anderes und für uns total neu.
Ich erinnerte mich, dass es hier in der kleinen Stadt an der Elbe einen Lagerverkauf für Original Britishe Lebensmittel gab. Vor Jahren war dort auch ein Depot von einem der Paketdienste angeschlossen, wo ich was abholen musste. Meine Recherche im Internet ergab, dass es das Lager noch gibt und man dort vorbestellte Waren abholen kann. Das Ladengeschäft von British Shopping befindet in Hamburg in Bahnhofsnähe.
Da wir mal Lust auf scones, clotted cream und strawberry jam hatten, bestellte ich online die ausgesuchten Mengen. Ich fuhr zum Lager und holte das ab. Scones und clotted cream waren eingefroren, die Marmelade natürlich nicht.
Heute also british breakfast. Die scones und die clotted cream hatten wir schon aufgetaut. Die scones wurden heute noch kurz im Backofen erwärmt. Sie waren fluffig wie sie sein sollen, aber sie bröseten leicht beim Aufschneiden. Die clotted cream war etwas fest. Nächstes Mal wohl zeitig aus dem Kühlschrank nehmen und etwas durchrühren. Die Marmelade schmeckt nach Erdbeeren.
Im Gegensatz zu unserem normalen herzhaften Frühstück war dieses mal ganz was anderes. Tee haben wir uns nicht gemacht. Wir haben zwar Tee im Haus, sind aber keine Teetrinker. Ich wüsste gar nicht, wieviel Tee und wieviel Wasser man nimmt.
Wer sich nun die Fotos von unseren angerichteten scones anschaut, wird vielleicht sagen, dass das falsch ist. Einige pappen sich erst die Marmelade drauf und darauf schmieren sie die clotted cream. Die Geister scheiden sich daran. Einige machen das so, andere machen das andersherum. Dem Geschmack ist es wohl egal, es ist ja alles das selbe Zeugs.
Scones kann man auch selber backen, das werde ich mal ausprobieren. Statt clotted cream soll sich auch Cream Double eignen hab ich mal gelesen. Aber wenn man schon ein Geschäfft vor der Haustür hat, wo es das Original gibt, sollte man das auch nehmen. Vermutlich eignet sich auch jede andere Erdbeermarmelade, aber hier gilt das selbe wie für clotted cream.
Wir werden das wiederholen, und dann wohl mit selbstgebackenen scones.
British Breakfast habe ich in denkbar schlechter Erinnerung. Fades kaltes Toastbrot, zäher Schinkenspeck, geschmacksfreier Milchtee, wässrige Marmelade, ölige Butter… ich erspare mir weitere Einzelheiten. So allmorgendlich erlebt in einem angeblich renommierten Haus sehr nah an London.
Wer mal was ganz Anderes versuchen will, nimmt ein koreanisches Frühstück: Fisch (z.B. Makrele), Fleisch (z.B. Rind), eine Schale Reis, eine Schale Gemüsesuppe, dazu gemischtes Gemüse wie etwa Spinat, Chinakohl, Rettich, Bohnen.
Fleisch, Fisch und Gemüse werden mit den typischen koreanischen Metallstäbchen gegessen, Reis und Suppe mit dem Löffel. Müssen Fleisch und Fisch vorher geschnitten werden, so geschieht das mit der Schere, einem koreatypischen Instrument, das weitgehend die Aufgaben des Messers erfüllt. Wie fast immer bei koreanischem Essen: Vorsicht, großzügig bis übermäßig gewürzt. Was der Unterschied zu einem Mittag- oder Abendessen ist? Gute Frage – vermutlich der Umstand, dass man in der Regel zum Frühstück noch keinen Alkohol trinkt, sondern Tee. (Dass in Fernost nicht gesoffen wird, weil die Ostasiaten Alkohol nicht vertragen, ist übrigens eine Legende. Korea ist geradezu das Mutterland des zügellosen Saufens. Wenn Koreaner etwas nicht vertragen, dann ist es die Abwesenheit von Schnaps – na ja, vielleicht überspitze ich ein wenig…) Zurück zum Frühstück: Wer nur eine Kleinigkeit will, kann auf Reiskuchen oder auf (Achtung, wohl bekomm’s!) Fischkuchen ausweichen. Ersterer ist eine (je nach Sorte oft auch scharfe) Süßspeise. Letzterer spottet jeder näheren Beschreibung. Guten Appetit.
Die von dir vorgeschlagende Zusammenstellung kann ich mir zum Frühstück nun wirklich nicht vorstellen.
Fisch zum Frühstuck grundsätzlich schon, z.B. Räucherlachs oder Graved Lachs auf Omelett oder Rüherei, gern auch marinierte Heringshappen.
Nun ja, meine Hanomanie (Koreasucht) findet ihre Grenze tatsächlich im kulinarischen Bereich. Manches kann ich essen, ohne dass mir schlecht wird, aber das meiste lasse ich lieber bleiben.
Vielleicht möchte aber jemand beim bevorstehenden Halloween ein Katerfrühstück mit Fischkuchen, Rettich und Bohnenpaste servieren… und als Absacker Reisschnaps.
Das sieht sehr gut aus!
An Ralph; Wir haben bei unserer Rundreise durch Schottland diesen Sommer in den B&Bs immer tolle Frühstücke genossen – full scottish mit Eiern, Speck, knusprigem Toast mit Orangenmarmelade und auch mal Haggis oder Black Pudding (eine Art gebratene Blutwurst), das ist dann schon speziell… aber ich mag sowas. Das Mittagessen fiel daher meist aus oder war nur ein Sandwich.
Einmal habe ich mir Scones in einem Museumscafé bestellt, die bröselten auch, das muss wohl so. Frau Frische Brise hat in ihrem Blog ein bewährtes Rezept, ich suchs gleich mal raus.
https://frische-brise.blogspot.com/2015/05/scones.html
Vielen Dank für den Link, das Blog ist auch aus anderen Gründen interessant. Werde ich mal „durchblättern“. Ich hatte vorher schon mal nach Rezepten zum Selberbacken gesucht. Es ist wohl wie mit vielen anderen Rezpten auch, z.B. Paella, Gaspacho, Sangria, jede Familie benutzt ein eigenes traditionelles Rezept. DAS eine Rezept gibt es wohl nicht.
Ich hab mal gegoogelt. Wenn ich das richtig sehe, haben die auch einen kleinen Laden in der Nähe vom Hauptbahnhof. Ich esse ja gerne Frischkäse mit Marmelade, aber das ist wohl doch anders.
Ja, das ist das Geschäft, welches ich erwähnte. Es gab früher auch mal ein Geschäft in der Lübecker Strasse, nicht weit von unser damaligen Wohnung entfernt, war da aber nie drin.
Clotted Cream wird aus Sahne hergestellt, und zwar aus dem Rahm von Sahne. Kann man wohl auch selbst machen.