Hat Merz recht?

Ja, hat er wenn er von „kleinen Paschas“ redet. OK, er hätte das vielleicht auch anders formulieren können, weniger drastisch. Aber manchmal kann eine drastische Wortwahl aufrütteln. Und was ist passiert in Deutschland? Man regt sich darüber auf, dass er „kleine Paschas“ gesagt hat. Und genau das trifft es, und das nicht erst seit heute.

Ich erinnere mich daran, wie die Tochter eines Arbeitskollegen eingeschult wurde, was inzwischen wohl schon 20 Jahre her ist. Mein Kollege berichtete, dass die kleinen Türkenjungs die Mädchen auf dem Schulhof schubsten, die Lehrerinnen frech behandelten. Freunde von uns, deren Enkelin eingeschult worde, vor etwa 5 Jahren, berichteten von ähnlichen Vorfällen. Ich bin wahrlich kein Freund der CDU. Aber Herr Merz hat den Kern getroffen, weshalb ich die CDU trotzdem nicht wählen würde.

Das Problem sitzt tiefer, nämlich in der Familienstruktur der „Ausländer“, in denen die Frauen leider immer noch nicht viel, oder eher gar nichts, zu sagen haben. Die Männlichkeit dominiert und damit die Männer in der Familie. Selbst die Söhne haben haben mehr zu sagen als die Mutter, haben ein Auge auf ihre Schwester.

Mich treibt es schon ein paar Tage um, über die kleinen Paschas zu schreiben. Gerade habe ich von einer Lehrerin gelesen, die die kleinen Paschas selbst erlebt hat. Niemand wagt es, dagegen was zu tun, weil man dann gleich in die Ecke Rassismus und Islamophobie gestellt wird. „Entscheidend ist, dass Strafe auf dem Fuße folgt. Das hätte abschreckende Wirkung, weil ein belangter Randalierer es schwer hat, sich als „cool“ zu präsentieren.“ Aber vermutlich steht dann gleich der ganze Clan auf der Matte und die Lehrerin oder der Lehrer hat ein Messer in der Brust.

17 Gedanken zu „Hat Merz recht?

  1. Der Wilhelm

    Moin Hans_Georg.

    WasDich da gerade umtreibt, ging mir auch schon durch den Kopf, seit ich das erste mal von dieser unsäglichen Äusserung des Herrn Merz gelesen habe.
    Natürlich weiss ich auch, dass die familiären Strukturen mancher Migrantenfamile anders ist, als es „unserem Selbstverständnis“ entspricht. Noch, möchte ich sagen.
    Denn ich erlebe bei vielen türkischen Familien in unsrerer Nachbarschaft auch anderes und sehe hier türkische Frauen auf der Strasse, die vor Selbstbewusstsein strotzen und sich ganz sicher nicht von ihrem Mann (und erst recht nicht von ihren Söhnen )die Butter vom Brot nehmen lassen….
    Wobei es sicher auch das noch geben magst, was Du beschreibst.

    Doch davon mal ab:
    Ich halte die Merz’sche Äusserung für eine völlig überzogenene Verallgemeinerung, sowohl vom Stil als auch vom Inhalt her, und auch für ausgesprochen schädlich, wenns um Thema Integration geht.
    Denn damit spaltet er ganz bewusst einen kompletten Bevölkerungsteil ab und erreicht eigentlich nur, dass der sich dann in Teilen noch mehr einigelt. Und ich bin mir sicher, dass er das auch weiss und ganz bewusst in Kauf nimmt, obwohl er damit ziemlich dicht an die Argumente der Kackblauen Partaei heranrückt.
    Aber vielleicht will er das ja auch und die CDU als Alternative zur Alternative aufbauen?

    Antworten
  2. Trude

    Wirklich ein schwieriges Thema. Aber leider herrscht selbst in Deutschen Familien heutzutage noch nicht einmal überall Gleichberechtigung 😱
    🌈😘😎

    Antworten
  3. Frau Momo

    Nein, hat er nicht, jedenfalls nicht so pauschal. Er fischt mal wieder am rechten Rand. Ich unterstelle ihm, dass es ihm überhaupt nicht um Integration geht. Mich regt diese Debatte ziemlich auf, weil sie mal wieder sehr einseitig geführt wird und mit der Nachfrage nach den Vornamen der Beteiligten Deutschen wohl bewiesen werden soll, dass sie eben doch keine richtigen Deutschen sind, weil sie nicht Klaus und Dieter heißen.
    Ich finde übrigens Nazis die Sylvester in Borna Sieg Heil schreien und Polizisten angreifen auch extremst schlecht integriert, aber darüber will Herr Merz wohl nicht reden.

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Hast du gelesen, was die Lehrerin zu dem Thema gesagt hat? Denn genau darum geht es, was Herr Merz behauptet, und das ist mir aus meinem Umfeld auch bekannt. Sicher, es ist pauschal, wie er das gesagt hat, aber wie soll er es differenzieren?

      Antworten
      1. Der Wilhelm

        Wie solle er differenzieren?
        Gar nicht.

        Und das wäre auch ganz einfach gewesen, indem er uns allen das Thema erspart hätte statt mit so einer dümmlichen ausländerfeindlichen These Öl ins Feuer der des rechten Mobs zu giessen

        Antworten
      2. Frau Momo

        Ich kenne selber etliche Lehrer und Lehrerinnen. Auch aus sog. sozialen Brennpunkten. Von keinem habe ich sowas gehört. Das heißt nicht, dass es nicht vorkommt. Und ich habe einfach was gegen solche Pauschlierungen, zumal ich nicht glaube, dass Herr Merz persönlich auch nur einen der von ihm benannten kennt.
        Ein guter Freund von mir hat jahrzehntelang als Lehrer Integrationsarbeit geleistet. Dem fliegt der Hut hoch, wenn er Merz reden hört.
        Was will Merz denn erreichen? Ich glaube den ganzen Tag nicht, dass es ihm um die Sache geht. Natürlich müssen wir über Sozialisationen reden, aber nicht so.

        Antworten
    2. Trulla

      Die Intention eines Friedrich Merz hat Frau Momo auf den Punkt gebracht.

      Würde er differenzieren wollen wäre er ganz sicher intellektuell dazu in der Lage.

      Antworten
  4. Ulla S.

    Danke Hans-Georg, du hast mit deinem Bericht den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Mehr möchte ich gar nicht groß dazu schreiben aber man sollte mit offenen Augen
    durchs Leben gehen und sehen was in unseren Städten und Schulen abgeht.
    Drohungen. Frauenfeindlichkeit und Angst werden Überhand nehmen.

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Ich möchte betonen, dass meine Zustimmung zu seiner Aussage nichts mit meiner politischen Anschauung zu tun hat, sie erfolgte einzig und allein aus Wahrnehmungen und Berichten in meinem Umfeld.

      Antworten
      1. Trulla

        Ja, das glaube ich dir auch, Hans-Georg, nur…wenn ein Politiker wie Merz es im Zusammenhang mit bestimmten Geschehnissen sagt, kann man sicher davon ausgehen, dass der Populist, der er ist, aus ihm sprach. Erinnere dich, er prägte schon das zweite Unwort des Jahres 2022, nämlich „Sozialtourist“ aus den gleichen Gründen, die Frau Momo so gut erläuterte.
        Merke: Wo Merz spricht, kommt Merz raus!

        Nebenbei bemerkt: die Existenz kleiner Paschas wird nicht bestritten, ich kenne sie sogar im eigenen Umkreis der Familie. Denke an die kürzlich geführte Diskussion, warum manche Restaurants kindliche Gäste (Prinzen und Prinzessinnen?) nicht mehr haben möchten (ganz ohne Migrationshintergrund).

        Antworten
  5. Ralf

    Schon die Diskussion hier zeigt klar, dass so manche Kritik an mangelnder Integration gewisser Personen nicht erwünscht ist und sofort in die rechtsextreme Ecke gestellt wird. Herr Merz (dessen Freund oder Parteigänger ich nicht bin) brachte ein Paradebeispiel für mangelnden Integrationswillen. Das war manchen Leuten offenkundig schon zu viel. Probleme löst man nicht, indem man sie ignoriert.

    Ich war beruflich lange im Asylbereich tätig und dabei Ziel von Drohungen, Beleidigungen und sogar gewaltsamer Übergriffe. Die Täter waren immer Einwanderer aus dem sog. islamischen Kulturkreis. Ungleich mehr Personen aus diesem Kreis verhielten sich anständig und friedlich. Um die geht es nicht. Um die geht es auch Herrn Merz nicht. Immer wieder wenn ich am Arbeitsplatz von einem Muslim bedroht oder beleidigt worden war und das erzählte, fanden sich sofort Leute, die mir pauschalierenden Rassismus vorwarfen. Komisch – wenn ich erzählte, dass ich im KIndergarten von einer Nonne wiederholt missbraucht worden war, wurde mir nicht vorgeworfen, pauschal allen Nonnen Pädosexualität zu unterstellen. Und noch was ist komisch: Da gewisse Teile der Politik Gewalt durch junge Männer aus dem sog. islamischen Kulturkreis nicht thematisieren wollen, reden sie pauschal von Jugendgewalt. Eine besonders schlimme Islamapologetin verstieg sich in einer Fernsehdiskussion sogar zu der These, immer wenn mind. zwei junge Männer zusammenkommen, stellen sie eine Gefahr dar. Das ist übelste Hetze gegen männliche Jugendliche und Heranwachsende. Nur um sich nicht mit einem gewaltgeneigten ethnischen, kulturellen, religiösen Hintergrund befassen zu müssen, werden Lebensalter und Geschlecht zur gemeinen Gefahr erklärt. Gibt es hier Mütter jugendlicher Söhne? Das sind Gewalttäter, sobald sie auch nur zu zweit auf die Straße gehen. Solch eine Aussage soll in Ordnung sein? Noch mal: Es gibt sehr viele auch junge und auch männliche Muslime, die sich an die Rechts- und Gesellschaftsordnung halten – die sind nicht Problem und nicht Thema, aber sie dürfen auch nicht als gesellschaftspolitischer Schutzschild für diejenigen gleicher Herkunft missbraucht werden, die sich als über dem Gesetz stehend betrachten.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert