Früher war mehr Baum


Mehr Lametta war ja früher sowieso, wie wir seit Loriot alle wissen. Ich meine aber den Weihnachtsbaum, auch Tannenbaum genannt und besungen. Früher, in den 50er und 60er Jahren hatten wir einen Weihnachtsbaum, keinen Tannenbaum, denn es war eine Fichte. Andere Bäume kamen wohl erst später in Mode – oder meinen Eltern konnten sich nur eine Fichte leisten. Wir hatten ja nichts.

Wenn die Zeit kam, dass die Weihnachtsbäume abeholt wurden, lagen sie fast dicht an dicht am Strassenrand. Es gab wohl kaum eine Wohnung, in der nicht ein Weihnachtsbaum stand. Die Bäume waren meist schon sehr durchsichtig. Mit Wasser zu füllende Weihnachtsbaumständer kamen auch erst später in den Handel. Und die Fichten waren mit der trockenen Luft im Weihnachtszimmer gar nicht einverstanden. Man brauchte sie nur einmal kurz anschauen, und schon rieselten die Nadeln. Wenn der Baum abgeschmückt wurde, rieselte es ununterbrochen.

Wenn ich heute durch die Strassen gehe, liegen nurmehr recht wenige Weihnachtsbäume am Strassenrand. Auf dem Foto oben ist das zu sehen, was aus knapp 50 Wohnungen in dieser Wohnanlage gekommen ist. In anderen Wohnstrassen sieht es nicht anders aus.

OK, es wird unter den Bewohnern wohl einige geben, die einen künstlichen Baum in der Stube oder auf Terrasse/Balkon stehen hatten. Ist ja auch praktisch, so ein Baum nadelt nicht und spart, auf die Jahre gesehen, Geld. Und ganz ehrlich: Die Optik solcher Bäume unterscheidet sich kaum noch von einem echten Baum. Aber insgesamt gesehen glaube ich, dass Weihnachtsbäume auf dem absteigenden Ast sind.

6 Gedanken zu „Früher war mehr Baum

  1. Anne

    So kenne ich es aus meiner Kindheit auch – und jedes Jahr der Kampf meines Vaters mit dem gußeisernen Weihnachtsbaumständer ! „Jetzt ist er schief ! “ O- Ton meiner Mutter 😉
    Hier sieht das anders aus! In Alt- Nettelnburg hat man noch Bäume -und auch alle Sorten !
    Ca. alle 30 Meter lagen sie zu hauf! Mittlerweile ist ein Großteil abgeholt, aber es finden sich noch „Nachzügler“ – sehr zur Freude der Rüden im Viertel 😉 jeder wird markiert! Ich sage immer: facebook für Hunde!
    Euch ein schönes Wochenende !

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Mit der modernen Technik steht kein Baum mehr schief. Ich erinner mich daran, dass meine Eltern am Tag vor Heiligabend, wenn der Baum aufgestellt wurde (früher machte man das nicht), sich immer in die Wolle kriegten während ich nebenan im Kinderzimer im Bett lag und schlief – wie sie dachten.
      Euch auch ein schönes Wochenende.

      Antworten
  2. Trude

    Auf- und Abbauen kosten ja auch eine Menge Zeit. Abgesehen von den Kosten und dem Platzbedarf.
    Und dann darf der hohe Anteil an Mitbürgern mit Migrationshintergrund nicht vergessen werden 🤔
    Solange es geht, werde ich mir einen echten Tannenbaum aufstellen. Auch wenn das die Klimaschützer auf die Barrikaden bringt 😉
    🌈😘😎

    Antworten
  3. Hans-Georg

    Die Weihnachtsbäume, die den Weg in die Weihnachtsstube finden, werden in speziellen „Farmen“ angebaut und nicht wild im Wald abgeholzt. Ich kenne die Argumente der Klimaschützer dagen nicht. Migrationshintergrundbürger haben wir in unserer Wohnanlage nicht, daran kann es hier also nicht liegen. Aber es wohnen einige Singles hier, die sich wohl sagen, dass es für sie nicht lohnt, einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Als mein Vater gestorben war, hat meine Mutter auch darauf verzichtet.

    Antworten
  4. Frau Momo

    Wir hatten einen echten und ich will auch keinen künstlichen. Ich kokel ja auch gerne mit Tannenzweigen rum 🙂
    Hier wohnen sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch die feiern Weihnachten, sofern sie nicht Muslime sind.
    Wir kaufen unser Bäumchen seit Jahren in Seevetal, bei einem kleinen Tannenbaum-Anbauer. Da weiß ich, dass sie ungespritzt sind und nicht ihr Gift in meinem Wohnzimmer ausdünsten.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Anne Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert