Maskenpflicht aufgehoben

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat die Maskenpflicht für den ÖPNV aufgehoben. Der Grund „die Rechtsgrundlage für harte Eingriffe in die Freiheitsrechte “ sei nicht mehr gegeben, so unser Landesfürst Daniel Günther (CDU).

Ich habe die Maskenpflicht nie für einen harten Eingriff in meine Freiheitsrechte empfunden, weder im Theater, in Bahn und Bus, noch im Einzelhandel und auch nicht auf öffentlichen Strassen und Plätzen. Das ist schon harter Tobak, was Herr Günther da von sich gegeben hat, könnte auch ein Queerdenker oder Reichsbürger gesagt haben.

Hamburg beharrt weiterhin auf der Maskenpflicht im ÖPNV. Es gibt Gebiete, in denen die Landesgrenzen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein nicht sichbar sind. Die Bebauung geht ineinander über. Du machst einen Schritt bist in Hamburg, ohne dass du es optisch bemerkst.

Wenn ich also demnächst aus der kleinen Stadt an der Elbe zum Zahnarzt in die grosse Stadt an der Elbe fahre, könnte ich theoritsch irgendwo zwischen Geesthacht und Bergedorf meine Maske aus der Hosentasche zerren und die dann aufsetzen. Allerdings stehen an der Autobahn Schilder, die die Landesgrenzen markieren.

Davon mal abgesehen finde ich es in der Enge eines Busses und bei einigen Fahrgästen, die wohl oder übel auch den Bus benutzen, sicherer, meine Maske vom Beginn der Fahrt bis zum Aufstieg über Mund und Nase zu tragen.

11 Gedanken zu „Maskenpflicht aufgehoben

  1. Frau Momo

    In Ahrensburg kannst Du auch noch ohne Maske einsteigen, eine Station später ist man aber schon in Hamburg. Wobei ich nicht weiß, ob der HVV nicht einfach bestimmt kann, dass in seinen Zügen und Bussen immer Maske getragen werden muss, egal, wo sie fahren.
    Mir auch egal. Ich trage sie weiter, denn ich empfinde das vollgehustet werden mit VIren aller Art eine größere Beeinträchtigung als die Maske.
    Ich habe da auch nie als Einschränkung meiner Rechte und meiner Freiheitsrechte schon gleich dreimal nicht, empfunden. MIt solchen Worten sollte man sorgsam umgehen. Soll er sich mal Freiheitsrechte im Iran, in Belarus oder sonstwo angucken. Die wären alle froh, wenn die Beschränkung nur darin bestünde, sich eine Maske über die Nase zu ziehen.

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    1. Hans-Georg

      Ich kann den Artikel, in dem ich seine Aussagen gefunden habe, leider nicht verlinken weil der dann hinter einer Paywall ist.
      Ich finde seine Bemerkung auch äusserst unangemessen für einen Ministerpräsidenten, auch wenn er der CDU angehört. Wenn Herr Merz das gesagt hätte …, aber der hüllt sich seit der Razzia gegen die Reichsbürger ja eh in Stillschweigen.

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  2. Elvira

    Mein Chef (Arzt) meinte letztens, dass jeder zehnte Deutsche gerade einen heftigen Infekt durchmacht. Darum schütze ich mich weiterhin mit einer Maske, denn ich habe keine Lust auf Schnupfen, Husten, Fieber u.ä., nicht nur in den Öffis sondern auch in den Geschäften. Ich habe doch ein Recht auf Unversehrtheit, das z.B. nicht gegeben ist, wenn mir ein Bekannter erzählt, dass er mit o.g. Beschwerden vier Tage seinem Job als Busfahrer nachgegangen ist. Der verbreitet seine Viren ungebremst und die Fahrgäste stecken sich womöglich an. Zwar gibt es in Berlin noch die Maskenpflicht in den Öffis, aber kaum einer hält sich noch daran. Selbst BVG-Mitarbeiter, an ihrer Arbeitskleidung gut erkennbar, tragen bei privaten Fahrten nur noch höchst selten eine Maske. Und dann wird an Eigenverantwortung appelliert. Zu Zeiten, in denen die Kinderkliniken überlastet sind und an einigen Orten schwerkranke Kinder wieder weggeschickt werden müssen, heben Politiker die Maskenpflicht auf. Für mich absolut nicht nachvollziehbar!

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      1. Elvira

        Ja, aber anders als bei uns, wo es ja eher darum geht, sich selbst zu schützen, gebietet es die asiatische Kultur, seine Mitmenschen zu schützen, wenn man einen Infekt hat. Wir (mal ganz verallgemeinert) sind doch eher bereit, „Eingriffe in unsere persönliche Freiheit“ hinzunehmen, wenn es uns nützt. Ich bin schon gespannt, wie sie aussehen wird, diese sogenannte Eigenverantwortung.
        Liebe Grüße in den Norden,
        Elvira

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  3. Ralf

    Da möchte ich auch meinen Senf zu geben, schön nach Punkten geordnet.

    1. Paradebeispiel für einen harten Eingriff in die Freiheitsrechte war § 175 StGB. Wir wissen, dass das Bundesverfassungsgericht sowohl die nationalsozialistische Fassung wie die erste „entschärfte“ Version für verfassungsgemäß befunden hat. Im Vergleich dazu ist/war die Maskenpflicht nicht nur kein harter, sondern gar kein Eingriff in Freiheitsrechte, sondern liegt/lag auf der Ebene der Gurtpflicht im Auto. Wir erleben derzeit ein Umsichgreifen eines Freiheitsbegriffs, der Freiheit mit Verantwortungslosigkeit -insbesondere gegen die Mitmenschen- verwechselt.

    2. Derzeit grassieren mehrere z.T. schwere Erkrankungen der Atemwege. Wer da auf jede Vorsicht verzichtet, weil tatsächlich oder vermeintlich Covid-19 weniger gefährlich geworden sein soll, verhält sich wie jemand, der bei Hochverkehr auf die Autobahn läuft, weil es ja gerade mal ungefährlich ist, auf die benachbarten Eisenbahnschienen zu laufen, da dort gerade kein Zug kommt.

    3. Ende einer Pflicht zur Vorsicht bedeutet nicht Verbot freiwilliger Vorsicht. Wie ich meiner heutigen Zeitung entnehme, lehnen fast zwei Drittel der repräsentativ Befragten die Aufhebung der Maskenpflicht ab. Zu hoffen ist, dass eben diese breite gesellschaftliche Mehrheit auch dann in gefahrgeneigten Zusammenhängen Maske trägt, wenn sie es zwar für vernünftig hält, die Obrigkeit es aber nicht mehr vorschreibt.

    4. Wie schon zutreffend erwähnt, ist das Maskentragen in Ostasien je nach Gefahrenlage übliches Sozialverhalten. Mein koreanischer Freund und Mitbewohner hat mir zwei Beispiele genannt: a) kommt im Frühling oft der für die Atemwege gefährliche Sand der Wüste Gobi übers Gelbe Meer geweht; dann raten Regierung und Medien, Maske zu tragen, und die meisten Leute halten sich auch daran. b) werden Masken bei grassierenden Atemwegsinfekten getragen. Das war auch vor Covid-19 so. Darüber gibt es gar keine beachtliche Debatte. Dieses Jahr war er mehrere Wochen in seiner Heimat und berichtete uns danach, dass selbstverständlich weiter Maske getragen wird, sogar in Situationen, in denen es in Deutschland nicht gefordert wird, und dass man in Korea über seine Erzählungen von dem Bohei, das hier bei uns darüber gemacht wird, nur den Kopf schüttelt. Wer nun glaubt, ach die Asiaten, die folgen halt tumb ihrer Führung, sollte bedenken, dass das koreanische Volk anders als das deutsche sich die freiheitliche Demokratie erkämpft hat, gegen die Panzer und Maschinengewehre der Diktatur und trotz brutaler Massaker des Militärs gegen die Aufständischen. Die wissen, was Freiheit ist und dass es sich lohnt, furchtlos für sie zu kämpfen. Die einen verteidigen die Freiheit gegen ein Stück Zellstoff, die anderen gegen Panzer. Mag jede(r) selbst entscheiden, wer mehr Respekt verdient.

    5. Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, dass zahllose Deutsche mit akuten Atemwegserkrankungen am Arbeitsplatz, im Familien- und Freundeskreis bei eigener geringer Symptomatik stolz ihre Erreger verbreiten und dafür sorgen, dass andere Menschen deshalb wochenlang mit schwersten Symptomen sehr ernsthaft krank sind. (Wurde auch hier ja bereits zutreffend angesprochen.) Das ist asoziales Verhalten. In Deutschland Volkssport und inzwischen zum Markenkern der „Freiheit“ geadelt, gilt es in Ostasien als zutiefst verwerflich.

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  4. Trude

    Als ich neulich im Bus saß, war da ein Mann, der seine Maske nicht aufsetzen wollte. Der Fahrer bat ihn selbige aufzusetzen oder an der nächsten Haltestelle auszusteigen.
    Er verweigerte beides und attackierte den Fahrer verbal.
    Erst als alle Mitfahrenden ihn aufforderten die Maske aufzusetzen tat er es unter wüsten Beschimpfungen der Fahrgäste und der Bus konnte weiter fahren.
    Ehrlich gesagt konnte ich den Kerl nicht verstehen. Den es war wirklich voll im Bus, die Leute standen dichtgedrängt und nicht nur einer war am 🤧
    🌈😘😎

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