Griechenland ab Malta mit „Mein Schiff 5“ – Teil 3

23. Juli 2022 – ein Seetag

Wir lieben Seetage, je mehr umso besser. Bei einer einwöchigen Reise, wie diese, ist es schon ein großes Glück, zwei Seetage genießen zu können. Es gibt auch solche kurzen Reisen, auf denen es gar kein Seetag gibt. Es ist ein tolles Gefühl, an Deck zu stehen, oder auf dem eigenen Balkon, das Rauschen der Bugwelle zu hören und zu sehen, wie das blaue Wasser am Schiff vorbeifließt.

Heute also der 2. Seetag auf dieser Reise, von Piräus zurück nach Malta. Das Ende der Reise wird eingeläutet. An Seetagen sind alle Liegen auf dem Pooldeck und auf dem Sonnendeck belegt. Im Pool tummeln sich Jung und Alt und suchen Abkühlung, schwimmen in dem 25 m langen Pool ist unmöglich.

Unsere Kabine befindet sich im vorderen Bereich des Schiffes, unsere Lieblingsbar fast am Heck. Wir nahmen immer den Weg über das Sonnendeck. Da gibt es Menschen, männlich wie weiblich, die sich da auf den Liegen in der Sonne räkeln, die man lieber nicht sehen möchte, dagegen ist mein Körper noch recht ansehnlich. Aber selbst den würde ich nur in der Abgeschiedenheit des Balkons der Sonne präsentieren, also ohne Shirt. Manche Leute kennen keine Hemmungen. Davon mal abgesehen, dass wir uns eh nicht mit den Menschenmassen auf dem Sonnen- oder Pooldeck aufhalten würden. Wir geben lieber etwas mehr Geld aus und haben es in einem speziellen Bereich ruhiger, sei es auf dem Sonnendeck oder in der Lounge.

Zum Frühstück in der X-Lounge gab es das obligatorische Egg Benedict und danach für mich einen kleinen Fischteller mit Lachs und Heringshappen, eingelegt in Curry- und Sherrysauce. Und dann kam der Steward und fragte, ob wir ein Glas Champagner möchten. Eigentlich ist uns morgens zum Frühstück weder nach Sekt noch nach Champagner. Aber an diesem letzten gemütlichen Morgen sagten wir nicht nein.


Wir machten unseren täglichen Spaziergang über Deck 5, saßen in der Außenalsterbar, haben gelesen, gegessen und getrunken – und fühlten uns wohl auf dem Meer. Das Team vom Housekeeping hatte uns einen kleinen Gruß auf die Koje gelegt. Abends nahmen wir Abschied von unserer Reisebekanntschaft Vera und Luis – natürlich in unserer gemeinsamen Lieblingsbar.

Am späten Abend machten wir einen letzten Rundgang. Vom Bug schauten wir hoch zur Brücke, die selbst nicht beleuchtet ist. Unter den Nocks reflektierte das rote und grüne Licht der Positionslampen.

24. Juli 2022 – Heimreise

Sonntagmorgen waren wir wieder in Valletta, dort wo vor einer Woche alles begann. Die Morgensonne beleuchtete die Altstadt. Eine einsame Joggerin war unterwegs, ein Auto fuhr zwischen den Häusern, vielleicht zum Bäcker um Brötchen zu holen. Vera schickte eine Nachricht vom Flughafen, ihr Flug nach Hannover hätte Verspätung.


Zum Glück hatte man uns für eine angenehme Abflugzeit eingeteilt und wir konnten in Ruhe frühstücken, richtig, mit Egg Bendict, heute ohne Champagner. Hätten wir zwar haben können, aber Alkohol vor dem Flug wollten wir lieber nicht. Nochmal ein Rundgang über das Sonnendeck, ein Blick auf die Altstadt von Valletta. Über uns flatterten die Signalflaggen im Morgenwind.

Um halb 9 verließen wir unser Zuhause der vergangenen Woche. Der Abschied fiel dieses Mal nicht so schwer wie sonst, wir freuten uns auf unsere beiden süßen Katzen. 15 Minuten später waren wir mit dem Bus am Flugplatz in Valletta, nahmen unsere Koffer in Empfang und begaben uns zum Checkin. Ein paar Minuten später hatten wir unsere Bordkarten und begaben uns zum Wartebereich, wo rege Betriebsankeit herrschte. Viele Menschen hatten sich dort eingefunden, hauptsächlich für internationale Flüge zum Vereinigten Königreich. Wir trugen unsere Masken, andernfalls hätte ich mich dort auch nicht wohlgefühlt.

Nachdem wir das Flugzeug betreten hatten, gab es das gleiche Dilemma wie auf dem Hinflug: Kleine Kinder in der ersten Reihe sind nicht erlaubt. Wieder tauschten wir die zweite mit der ersten Reihe, dieses Mal an Steuerbord. Vor dem Start hatten wir einen Einblick zur Pantry. Während des Steigflugs nach dem Start konnte ich noch einen Blick auf den Hafen von Valletta mit der „Mein Schiff 5“ werfen.


Wir landeten pünklich, die Gangway dockte auch sofort an. Wir verließen als erste die Maschine, mit dem Wissen, dass es am Gepäckband eh noch lange dauern würde. Nach 20 Minuten erschienen ca. 10 Koffer, dann war Pause. Letztendlich mussten wir 1 Stunde auf unsere Koffer warten. Ich glaube ja, das Personal schickt erstmal ein paar Koffer auf das Band um die wartenden Passagiere zu beruhigen.

Um 17 Uhr saßen wir mit unserer Katzenbetreuerin Claudia in einem Restaurant und tauschten Erfahrungen und Reiseeindrücke aus, Claudia ihre positiven Erfahrungen mit Elphie und Glinda, wir erzählten von der Reise.

Fazit
Wir waren sehr gespannt auf diese Reise während der Coronapandemie. Die Crew trug überall FFP2-Masken, den Passagieren war das tragen von Masken freigestellt. In den Lifts gab es keine Beschränkungen der Anzahl der Benutzer. Gelegentlich haben wir andere Passagieren den Vortritt gelassen und lieber den nächsten Lift genommen.

Die Crew war in den Gästebereichen „freundlich-reserviert“, es herrschte eine gewisse Distanz. Unsererseits war es auch schwer, einen Kontakt herzustellen, obwohl wir uns immer in den selben Restaurants und Bars aufgehalten haben. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Masken dies erschwert haben.

Kapitän Greulich informierte die Passagiere täglich ausführlich per Borddurchsagen über die zu fahrenden Distanzen, Geschwindigkeiten und Anzahl der dafür einzusetzenden Motoren. So gut haben wir das noch nie erlebt. Am letzten Tag, dem Seetag, ließ der Kapitän die Katze aus dem Sack: Er entschuldigte sich dafür, dass er keine Rundgänge durch Bars und Restaurants gemacht habe, wie es sonst üblich ist. Er war 6 Tage in Quarantäne, mit anderen Worten, er war positiv. Er durfte nur den Weg von seiner Kabine, die sich eh ganz nah an der Brücke befindet, zu Brücke benutzen.

Die Speisen waren, wie immer, von guter Qualität. An den ersten beiden Tagen waren die Cocktails „etwas dünn“, fanden dann aber zur Normalität zurück – kein Grund sich zu beschweren, wie es überhaupt keinen Anlass zur Beschwerde gab.

Ihr vermisst sicherlich Fotos von meinem Schatz, mit Recht. Ich muss gestehen, dass ich etwas nachlässig bin, Aufnahmen von ihm zu machen während er viele Gelegenheiten nutzt, um mich aufzunehmen, auch von mir unbeobachtet. Ich kann bestägigen, dass ich nicht allein auf Reisen war und ich die Zeit mit meinem lieben Mann genossen habe.

Mit großer Freude sehen wir der nächsten Kreuzfahrt entgegen, denn nach der Kreuzfahrt ist vor der Kreuzfahrt. Wir hoffen, dass es bis dahin keine neuen Beeinträchtigungen geben wird.

Teil 2>

5 Gedanken zu „Griechenland ab Malta mit „Mein Schiff 5“ – Teil 3

  1. Ralf

    Komisch, was mir gerade in den Sinn kommt… Beruflich hatte ich hin und wieder mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern zu tun. Die beginnen ihre seitenlangen Unsinnsausführungen stets mit den selben albernen Redewendungen, darunter die Beteuerung, nicht auf See verschollen zu sein. Der ultimative Beweis, nicht rechtsradikal zu sein, kann heutzutage wohl nur noch erbracht werden, indem man mit einem Schiff absäuft.

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  2. Frau Momo

    Ach, die Weite des Meeres… das hat schon was. Und danke… jetzt habe ich Lust auf egg benedict. Allerdings ist unsere Küche gerade ein mittelmäßiges Schlachtfeld, weil wir die Lieferung des neuen Kühlschrankes erwarten.

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    1. Hans-Georg

      Ich freu mich, dass es dir gefallen hat.
      Ich habe ja über alle unsere Kreuzfahrten berichtet. Ab und zu lese ich die eine oder andere Reise mal wieder nach. Es ist wie ein Tagebuch.

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