Nur ein paar Minuten


Wir sind ja eher die Couchpotatoes. „Möchtest du auch mal raus?“ – „Ich weiß nicht. – Und du?“ „Ich weiß nicht.“ Und dabei bleibt es dann in den meisten Fällen. Und dabei könnten wir in wenigen Minuten am Ufer des großen Stroms stehen.

Gestern haben wir uns tatsächlich zu einem Familienbesuch nach Lübeck aufgerafft. Ich bin ja kein Friedhofsgänger, und schon gar nicht an den entpsrechenden Tagen im November oder an Geburts- oder Sterbetagen. Ein Besuch der Familie auf dem Friedhof muss kein Zwang sein, dass muss vom Herzen kommen. Und der Zeitpunkt war jetzt. Und wir nutzten das tolle Wetter zu einem Spaziergang. Leider konnten wir nicht nach Travemünde weiterfahren. Das Kurbad ist für Nichteinheimische gesperrt, aufgrunderaktuellesituation. Aber ich weiche ab, ich wollte vom großen Strom schreiben und nicht über die Altvorderen.

Heute war das Wetter ja auch noch winterlich-sonnig-kalt-windig. Man könnte ja mal … Und wenn ich nicht bei Instagram das kleine Video einer jungen Dame gesehen hätte, wären wir wohl auch nicht rausgegangen. Auf der Elbe ist nämlich Eisgang. Und das ist selten, also wollten wir uns das Naturschauspiel mal selbst anschauen.


Auf dem Weg zu Elbe trafen wir die junge Dame mit ihrer Familie und ich gestand ihr, dass ihr Video uns animiert hätte, mal höchstselbstpersönlich die Eislage auf der Elbe zu sondieren.

Wenige Schritte später standen wir am Ufer der Elbe. Das Eis strömte Flussabwärts, die Reibung der kleinen Eisschollen aneinander verursachten ein leises Geräusch. Der Eisstrom teilte sich kurz hinter dem Anleger. Ein Teil floss in den Schleusenkanal und ein Teil strömte in Richtung Staustufe. Ich vermute, dass die Schleusungen eingestellt wurden. Das Eis würde die Funktion der Schleusentore behindern.

Nur ein paar Minuten standen wir da also und guckten das Eis an. „Willst du noch ein wenig gehen?“ – „Nee, und du?“ – „Nee, ich auch nicht.“ Es war nämlich ziemlich unangenehm windig. Also machten wir uns auf den Heimweg.

Tja, so sind wir, nämlich eher faul. Und dabei wären es nur ein paar Minuten bis hinunter an die Elbe.

6 Gedanken zu „Nur ein paar Minuten

  1. Annelie

    ach ja…. da war ich gestern auch !
    Bin danach noch mit den Hunden auf der Elbinsel gelaufen. War ganz schön was los !
    Das schöne Wetter hat wohl halb Geesthacht auf die Insel gelockt .
    Habt einen schönen Sonntag ! ♥

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    1. Hans-Georg

      Wir waren heute Vormittag unten, da waren noch nicht wo viele Menschen unterwegs. Wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue, ist ganz schön was los.
      Für euch 3 auch einen schönen Sonntag.

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  2. Frau Momo

    Wir haben uns gestern mal vom Sofa an die Ostsee bewegt. Nördlich von Travemünde und Timmendorfer Strand war es nicht voll und es hat gut getan, mal raus zu kommen. Aber überwinden mussten wir uns auch 🙂

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        1. Hans-Georg

          Ich habe eine sehr emotionale Bindung zu Travemünde, deren Anfänge ca. 65 Jahre zurückreicht. Die Trave, die dem Stadtteil von Lübeck den Namen gegeben hat, sorgt für eine Auflockerung des Ortes. Für mich sind die anderen Orte der Küste, hinauf bis nach Fehmarn, langweilig und uninteressant.

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