Rot


Unser Kreis ist jetzt auch rot. Gestern lagen wir noch bei 48, heute sind es über 50. Ob an der erhöhten Ansteckungsrate die Gastronomie, die Sportstudios oder sonstwas die Schuld hat, weiß man nicht. Gerade in der Gastronomie ist man zum Teil ja sehr erfinderisch gewesen.

Natürlich melden sich jetzt die diversen Interessenvertreter und fragen: Warum gerade in ihrem Bereich? Aber wo soll man die Grenze ziehen? Wo soll man Ausnahmen machen? Es tut mir wirklich sehr sehr leid um all jene, die sich gerade wieder berappelt hatten und nun wieder schließen müssen.

Zwei Beispiele aus unserem Umfeld:
Unser Stammgrieche hatte gerade 3 Tage wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, heute ist der erste Tag, an dem wieder geöffnet wird – für 4 Tage. Montag ist wieder Schluss. Wir hatten bereits eine Reservierung für 6 Personen für Mitte November. Ganz kurzfristig haben wir gestern beschlossen, vor dem Lockdown morgen Abend nochmal essen zu gehen. Wir hoffen, dass wir den Termin im Dezember wahrnehmen können.

Eine Freundin hat sich mit einem kleinen Gymnastikstudio selbstständig gemacht. Seit Anfang September hat sie neue Räume, das alte Studio musste wegen Eigenbedarf der Vermieter aufgegeben werden. Gerade mal zwei Monate fanden die diversen Kurse statt, von denen ich auch einen gebucht habe. Heute Morgen fand die vorerst letzte Stunde statt. Auch hier hoffen wir auf eine Fortsetzung im Dezember.

Der jetzt mit den Ländern vereinbarte Lockdown für die diversen Bereiche ist für die Betroffenen ganz bestimmt hart. Ob das vermeidbar war – darüber lässt sich trefflich streiten. Die Hauptsache ist aber erstmal, dass es hilft, die Ansteckungsraten zu reduzieren, dass es hilft, all jene aufzuwecken, die meinten, sich nicht an die Masken- und Hygieneregeln halten zu müssen.

8 Gedanken zu „Rot

      1. Der Wilhelm

        Jepp.
        Und die, welche nicht genannt werden sollten (also die Kackblauen) hatten im Bundestag einen Ordnungsruf nach dem anderen, als Frau Merkel da Rede und Antwort gestanden hat.
        Kein Benehmen, die Bande mit dem Dackelschlipsträger 🙁

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  1. Elvira

    Auch in Berlin haben viele Gastwirte erstaunliches auf die Beine gestellt und viel Geld und Zeit investiert. Ich vermute, dass sie mit Recht auf ihre Kollegen sauer sind, die das alles schleifen ließen. Aber es sind viele Menschen, denen man Schuld geben könnte. Neben den gesundheitlichen Gefahren des Virus sehe ich die große Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft. Dennoch hoffe ich, dass der gesunde Menschenverstand die Oberhand gewinnen wird.
    Bleibt gesund!

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    1. Hans-Georg

      Ich habe für mich beschlossen, die Jammerkommentare jener, die betroffen sind, nicht mehr zu lesen. Angedrohte Klagen, warum ausgerechnet wir, bei uns ist Ansteckung gar nicht möglich, wir tun doch alles, wir haben extra dieses oder jenes gemacht. Kann man sich wirklich auf die getroffenen Maßnahmen verlassen? Ist wirklich jeder Tisch, jeder Türgriff desinfiziert worden? Fehler passieren überall, ob aus Unachtsamkeit oder aus Faulheit oder die Technik hat versagt.
      Ich habe volles Verständnis für all jene Betriebe, die nun wieder schließen müssen, die sehen müssen, wie sie die Miete für ihre Räume aufbringen usw usw., für Angestellte, die wieder in Kurzarbeit müssen und weniger Geld zur Verfügung haben. Es ist so wie früher in der Schule: Einer hat Mist gebaut, alle wissen es und keiner sagt was. Die Konsequenz ist, dass alle bestraft werden. Den Mist haben die Uneinsichtigen gebaut, die in den Öffentlichen ohne Maske gefahren sind, zum Teil immer noch fahren, die die Maske unter der Nase tragen, die sich zu Parties getroffen haben – man könnte diese Aufzählung noch durch andere Dinge erweitern.
      Tatsache ist, dass versucht werden muss, den Scheißvirus in den Griff zu bekommen, da können alle rumweinen oder es lassen.
      Wir hätten im März sehr gern eine tolle Reise gemacht, ich hätte sehr gern, zusammen mit unserem Nachbarn, unsere 70. Geburtstage mit ca. 40 Personen gefeiert. Ich hätte sehr gern für meine Mutter eine „offene Trauerfeier“ gehabt statt nur für 12 Personen, worum ich sogar noch gekämpft habe. Aber es ging eben alles nicht.
      Jetzt kann man wirklich nur hoffen, dass die Ansteckungsraten in den nächsten Wochen wieder zurückgehen und dass die Unverbesserlichen mal aufwachen.

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      1. Frau Momo

        Ich würde gerne mal alle die, die meinen, alles nicht so schlimm, einen Tag mit in mein Büro nehmen und an mein Telefon lassen….. ich arbeite viel mit der Krankenhausseelsorge und bekomme den ganzen Tag Anrufe und Infos aus den Kliniken

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  2. Ralf

    Ich kann das Gekeife aus den Parlamenten nicht mehr hören. Bundestag und Landtage haben den ganzen Sommer über tief und fest geschlafen. Wo waren die Debatten? Wo waren die Gesetzentwürfe? Wo waren die Abstimmungen? Fehlanzeige. Jetzt ist es zu spät. Jetzt muss gehandelt werden. Für parlamentarische erste, zweit, dritte Lesungen bis in den Januar hinein ist keine Zeit mehr. Wer sich monatelang seiner Verantwortung entzogen hat, soll jetzt den Mund halten.

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