Ich muss mal raus


Eine Ausgangssperre gibt es zurzeit bei uns noch nicht, aber wenn man durch die Einkaufsstraße geht, sieht es so aus als wäre eine angeordnet worden. Wir wollten also mal gucken, was so los ist. Man sieht, es war kein Risiko. Es gab große räumliche Distanzen zwischen den Personen, die aus uns unbekannten Gründen durch die Einkaufsstraße gingen.

Allerdings gab es zwei Grüppchen, wo ich mich fragte, ob das denn nun so sein müsse, wie die zusammenhingen. Gruppe 1 bestand aus 3 Personen, ein südländischer junger Mann und zwei südländische junge Frauen, zu erkennen am Aussehen und an der Sprache. Die beiden Frauen hingen dem Mann ziemlich dicht auf der Pelle, fast mit Körperkontakt.

Gruppe 2 stand vor einem Bäckerladen. Die Bäckereifachverkäuferin stand davor und rauchte, umringt von 2 oder 3 anderen Frauen. Man unterhielt sich. Auch hier wurde der Sicherheitsabstand nicht eingehalten.

Wir waren wirklich sehr weit von beiden Gruppen entfernt, es bestand kein Risiko für uns.

Morgen müssen wir wichtige Unterlagen auf den Postweg bringen. Vermutlich werden wir einen Spaziergang an der Elbe entlang zum Supermarkt unseres Vertrauens machen. Bei der dortigen Postannahmestelle besteht die Möglichkeit, große Abstände einzuhalten. Unsere „Dorfpost“ ist doch sehr beengt. Mit unserem Spaziergang verschaffen wir uns ein wenig Bewegung, ohne anderen Menschen auf dem Weg zu nahe kommen zu müssen.

4 Gedanken zu „Ich muss mal raus

  1. Trulla

    Ich zitiere „Personen, die aus uns unbekannten Gründen durch die Einkaufsstraßen gingen.“
    Das ist echt witzig! Vielleicht bloggen die auch?

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    1. Hans-Georg

      Ausgangssperren sollen ja das Ansteckungsrisiko mindern, besser, verhindern. Es soll ja Leute geben, die sich immer noch zusammenrotten, so wie besagte 2 Gruppen, die wir gesehen haben. Für solche Menschen ist eine Ausgangssperre sinnvol. In der fast leeren Einkaufsstraße war dieses Risiko überhaupt nicht vorhanden.
      Trotz Ausgangssperre wird es ja möglich sein, seine Besorgungen des täglichen Bedarfs zu machen. Ich befürchte, dass sich dann in den entsprechenden Geschäften Szenen abspielen werden, die noch schlimmer sind, als das, was wir bisher gesehen haben. Die Menschen werden ich um Klopapier, Nudeln, Mehl usw. reißen und sich dabei so nahe kommen, wie es nicht erwünscht ist. Dabei werden sie sich anpöbeln und sich die gefürchteten Tröpchen gegenseitig ins Gesicht spucken. Eine leere Einkaufsstraße ist dagegen ein Paradies.
      Das soll jetzt nicht heißen, dass ich gegen eine Ausgangssperre bin, und natürlich werden wir uns daran halten. Aber diese Sperre wird eingeführt werden müssen wegen der Menschen, die nicht vernünftig sind (siehe die beiden Grüppchen, die wir beobachtet haben) – und das ist auch gut so.

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