Tempolimit? Schnellstmöglich!

Erst im Herbst ist die Einführung eines Tempolimits auf den Deutschen Autobahnen abgeschmettert worden. Jetzt steigt die SPD wieder in das Thema ein – mit recht! Ich hätte nichts dagegen, wenn auf den Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h eingeführt werden würde.

Ja, ich fahre gern schnell, da steht auch schon mal 180 auf dem Tacho, wenn es denn erlaubt ist. Zwischen Hamburg und Lübeck auf der A1 gibt es eine Strecke, auf der die Geschwindigkeit freigegeben ist. Und ja, ich gebe zu, ich fahre auch schon mal leicht drüber als das, was erlaubt ist. Eine Fahrt bei einer Geschwindigkeit von 130/140 km/h ist jedenfalls viel entspannter als wenn ich mit 180 über die Autobahn düse.

Warum die CDU sich gegen ein Tempolimit sträubt, liegt doch auf der Hand: Schon mal was von Lobbyismus gehört? Deutschland ist das Autoland schlechthin. Hier sitzen die Autokonzerne, auch wenn die ihre Fahrzeuge teilweise im europäischen Ausland, vornehmlich in Osteuropa, fertigen lassen. Aber die Konzerne haben ihren Geschäftssitz in Deutschland. Und die wissen, auf welche Knöpfe sie drücken müssen, damit ja kein Tempolimit eingeführt wird.

Wofür dann noch PS-starke Autos bauen wenn man so schnell gar nicht mehr fahren darf? In ganz Europa und Skandinavien gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung, nur in Deutschland darf man – noch – über die Autobahnen rasen. Verrückt! Ich hoffe sehr, auch wenn ich gern schnell fahre, dass in 2020 ein neuer Versuch gestartet wird, ein Tempolimit einzuführen. Vielleicht gelingt ja noch mal so eine Überraschungsaktion wie mit der Ehe für Alle.

6 Gedanken zu „Tempolimit? Schnellstmöglich!

  1. Elvira

    Nun ja, wir leben in etlichen Regionen vom Tourismus. Aus den Anrainerländern kommen nicht gerade wenige „Touristen“ zu uns, um endlich mal so richtig Gas geben zu dürfen. Für ein Tempolimit Daumen hoch!

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      1. gnaddrig

        Das wird v.a. daran liegen, dass die Bußgelder in Deutschland sehr niedrig sind. In Schweden fangen die Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen bei 250 Euro an, über 20 km/h zu schnell kostet schon 420 Euro. Norwegen ist noch teurer. In Deutschland kosten 16 – 20 zu schnell nur 30 Euro, und um über 400 Euro zu kommen muss man schon über 60 km/h zu schnell unterwegs sein.

        Kein Wunder lassen Skandinavier hier gern die automobile Sau raus.

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        1. Hans-Georg

          Egal auf welchem Gebiet, die Bußgelder sind bei uns viel zu niedrig. Vermutlich stehen auch da die Lobbyisten dahinter. Angeblich gibt es von denen ja mehr, die im Bundestag ein- und ausgehen, als Abgeordnete.
          Dein Blog werde ich mir demnächs mal etwas genauer anschauen, sieht auf den ersten Blick sehr interessant aus.

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          1. gnaddrig

            Danke. Ich bin zwar nicht zum Werbungmachen hergekommen, aber über Leser freue ich mich natürlich 🙂

            Was die niedrigen Bußgelder angeht, das scheint eine deutsche Marotte zu sein. Hier gilt eigentlich: Medizin muss bitter sein, sonst wirkt sie nicht…

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